Die übliche Erstberatung und diverse Fragen :)
Verfasst: 07.06.2024, 11:45
Liebe Freunde des gepflegten Rollersports,
vermutlich bin ich einer dieser Einsteiger, die die eierlegende Wollmilchsau suchen. Vielleicht aber auch nicht … aber lest selbst:
Mein Ausgangspunkt ist, dass ich eigentlich begeisterter Radfahrer bin, aber nach einer kurzen radwegverwöhnten Episode im Berliner Umland nun im Berliner Süden mit einer furchtbaren/luxuriösen Radsituation konfrontiert bin. Ich bin eigentlich gewohnt, meine Radkilometer zwischen Heim und Arbeit bzw. Heim und anderen Zielen abzuspulen.
Jetzt bin ich so gut angebunden und die Radwege in so schlechten Zustand bzw. der Straßenverkehr mittlerweile mir zu gefährlich, dass ich die Öffis benutze und meine guten Räder fast gar nicht benutze.
Zudem hab ich das Luxusproblem, dass meine Arbeit 3,5 km weg ist und es sich kaum lohnt, das Rad dafür zu bemühen.
Als ich - ich weiß nicht mehr wie - auf Tretroller gestoßen bin, taten sich die Wolken auf, die Englein sangen und … plötzlich sah ich viele meiner Problemchen vor einer simplen Lösung befindlich.
Meine Ansprüche/Hoffnungen/Ideen, die ich durch Roller zu erfüllen glaube, sind:
- Stadtstrecken wieder angenehm machen durch Ausweichmöglichkeit auf Bürgersteige
- Anpassen an die übliche Geschwindigkeit auf Radwegen (denn für den Normal-Verkehr bin ich zu schnell, das macht es sehr stressig/nervig)
- Gefährliche Situationen mit Autos vermeiden (leider an der Tagesordnung)
- Einfachheit/Schönheit von Rollern als Vehikel an sich ;)
- Wartungsfreiheit, denn an den Rädern (4 Stück) ist irgendwie immer irgendwas
- Anpassung an Geschwindigkeit meiner Hündin (10 bis 15 km/h) - kein Mushing, nur nebenher
- Mehr Sport auf Hunde-/Bürodistanz
- Mehr Kontrolle über Hündin/sicherer mit Hündin
- Einfach mal raus und Strecke machen (Fahrrad ist einfach aufgrund der Distanzmöglichkeit bis man im Sportbereich ist immer mit Planungsaufwand verbunden oder immer auf denselben langweiligen Strecken)
- Hop on/off Öffis - vor allem: Hin Öffis, zurück rollern
- Leichter Transport per Auto fürs Rumstreifen im Umland (ich hab zwar einen riesigen Kombi und auch ein Fahrrad-Rack zur Verfügung, aber das ist auch immer irgendwie umständlich, weswegen ich es nicht mache oder zu selten)
- Tourtauglichkeit wäre schön - keine Ahnung, was ich leisten werde können, aber als sonst auch fitter Mensch denke ich, 20 bis 50 km sollten absehbar drin sein und mit dem Roller auch Spaß machen
- Gewisse Geländetauglichkeit wäre auch schön, denn mit dem MTB CC gehe ich auch gern ins Gelände
Früher hatte ich mal ein Kickboard für die Öffi-Mitnahme. Das ging, aber war auf den holprigen Bürgersteigen auch keine Offenbarung. Aber ähnlichen Nutzen verspreche ich mir auch vom Roller.
Für eine hundeangenehme Geschwindigkeit habe ich mir ein Longboard zugelegt, aber das finde ich gerade im hektischen Miteinander in Berlin zu riskant und zudem bin ich darauf mehr mit mir beschäftigt als mit Hündin.
Meine Gedanken bisher:
Ich hab mich durch allerlei durchgewühlt - danke auch für die Vorarbeit hier im Forum (auch wegen der VBB-Mitnahme-Problematik) -, aber es gibt zwei Fallstricke: erstens gibt es zu meinem Erstaunen echt wenig über Roller zu finden (zumindest deutschsprachig) und zweitens würde ich grundsätzlich gerne gebraucht kaufen, weswegen ich den Gang zu Flow Footbike in Berlin zum Rollervergleich scheue, da ich keine Beratung abgreifen möchte, wenn ich absehbar dort nicht kaufe.
Kurzum: ich habe mir das MIBO Royal Disc als vorläufige Wollmilchsau der Wahl ausgeschaut. Das Gewicht ist vielleicht etwas hoch, aber sonst als 20" allroundig und als Falter auch öffitauglich. Wie man liest, schaffen so manche mit dem Setup gut Strecke und auch wenn die Swiftys etwas höher unterm Brett sein mögen, haben mich die Videos von deren Agilität beeindruckt.
1. Frage: Ist an dieser ersten Wahl irgendwas falsch gedacht? Discs sind mir wichtig, daher fällt z. B. das leichtere Kostka 20 Max Fold weg. Gleiche Rädergröße fänd ich auch gut.
ABER: keine schöne Vorüberlegung kommt ohne "Aber" aus, oder? Das ABER hier ist der Gebrauchtmarkt, und dass ich mich schockverliebt habe in das MIBO GS Disct.
Wie Ihr wohl wisst, ist das MIBO Royal Disc neu rund 670 Euro wert und ist gebraucht eher selten zu bekommen, wie mir scheint. Aktuell gibt es zwei MIBO GS Disc in Berlin zu haben - für 350 und 380 Euro. Dazu gibt es ganze 5 (!) Yedoo City zu haben, zu je etwa 130 Euro. Sind zwar ältere Modelle und sicher in einer anderen Liga, aber für weniger als den Preis eines neuen Royal könnte ich einen City-Hopper und einen schicken Tourer haben. Einziger Haken bliebe dann nur die VBB-Tauglichkeit, aber eben zu einem geringeren Preis.
Aber vor allem der Yedoo City für die Einstiegserfahrung scheint mir verlockend.
2. Frage: ist das eine Milchmädchen-Rechnung?
Dazu gesellen sich zwei Fragen allgemeiner Natur:
3. Frage: Überschätze ich die Roller in ihrer Fahrradweg-/Bürgersteigtauglichkeit?
Die Roller bewegen sich ja wegen des Kompromisses Bodenfreiheit/Trittfreundlichkeit so grob zwischen 4 bis 6 cm bei Allroundern. Die (Fahrrad-)Wege in Berlin sind teilweise brachial schlecht durch die vielen Asphaltaufwerfungen durch Wurzeln usw. ich möchte ungern vom Regen in die Traufe kommen, dass es dann mit Roller auch keinen Spaß macht, weil man ständig aufsetzt. Daher auch …
4. Frage: Was ist mit Springen über Unebenheiten, Bordsteine etc.?
Ich habe bis auf ein Swifty-Video und eines aus einem Urlaub mit Yedoo City kaum etwas zu Jumps, Tricks oder Ähnlichem gesehen. Kann man mit einem kleineren Roller Bordsteine hoch- und runterspringen? Das würde die Stadttauglichkeit immens erhöhen.
Danke für die Aufmerksamkeit! Entschuldigt den langen Text, aber ich finde, es hilft allen Seiten, wenn ne Anfrage über "Ich such nen Roller, erzählt mal welchen!" hinausgeht. ;)
vermutlich bin ich einer dieser Einsteiger, die die eierlegende Wollmilchsau suchen. Vielleicht aber auch nicht … aber lest selbst:
Mein Ausgangspunkt ist, dass ich eigentlich begeisterter Radfahrer bin, aber nach einer kurzen radwegverwöhnten Episode im Berliner Umland nun im Berliner Süden mit einer furchtbaren/luxuriösen Radsituation konfrontiert bin. Ich bin eigentlich gewohnt, meine Radkilometer zwischen Heim und Arbeit bzw. Heim und anderen Zielen abzuspulen.
Jetzt bin ich so gut angebunden und die Radwege in so schlechten Zustand bzw. der Straßenverkehr mittlerweile mir zu gefährlich, dass ich die Öffis benutze und meine guten Räder fast gar nicht benutze.
Zudem hab ich das Luxusproblem, dass meine Arbeit 3,5 km weg ist und es sich kaum lohnt, das Rad dafür zu bemühen.
Als ich - ich weiß nicht mehr wie - auf Tretroller gestoßen bin, taten sich die Wolken auf, die Englein sangen und … plötzlich sah ich viele meiner Problemchen vor einer simplen Lösung befindlich.
Meine Ansprüche/Hoffnungen/Ideen, die ich durch Roller zu erfüllen glaube, sind:
- Stadtstrecken wieder angenehm machen durch Ausweichmöglichkeit auf Bürgersteige
- Anpassen an die übliche Geschwindigkeit auf Radwegen (denn für den Normal-Verkehr bin ich zu schnell, das macht es sehr stressig/nervig)
- Gefährliche Situationen mit Autos vermeiden (leider an der Tagesordnung)
- Einfachheit/Schönheit von Rollern als Vehikel an sich ;)
- Wartungsfreiheit, denn an den Rädern (4 Stück) ist irgendwie immer irgendwas
- Anpassung an Geschwindigkeit meiner Hündin (10 bis 15 km/h) - kein Mushing, nur nebenher
- Mehr Sport auf Hunde-/Bürodistanz
- Mehr Kontrolle über Hündin/sicherer mit Hündin
- Einfach mal raus und Strecke machen (Fahrrad ist einfach aufgrund der Distanzmöglichkeit bis man im Sportbereich ist immer mit Planungsaufwand verbunden oder immer auf denselben langweiligen Strecken)
- Hop on/off Öffis - vor allem: Hin Öffis, zurück rollern
- Leichter Transport per Auto fürs Rumstreifen im Umland (ich hab zwar einen riesigen Kombi und auch ein Fahrrad-Rack zur Verfügung, aber das ist auch immer irgendwie umständlich, weswegen ich es nicht mache oder zu selten)
- Tourtauglichkeit wäre schön - keine Ahnung, was ich leisten werde können, aber als sonst auch fitter Mensch denke ich, 20 bis 50 km sollten absehbar drin sein und mit dem Roller auch Spaß machen
- Gewisse Geländetauglichkeit wäre auch schön, denn mit dem MTB CC gehe ich auch gern ins Gelände
Früher hatte ich mal ein Kickboard für die Öffi-Mitnahme. Das ging, aber war auf den holprigen Bürgersteigen auch keine Offenbarung. Aber ähnlichen Nutzen verspreche ich mir auch vom Roller.
Für eine hundeangenehme Geschwindigkeit habe ich mir ein Longboard zugelegt, aber das finde ich gerade im hektischen Miteinander in Berlin zu riskant und zudem bin ich darauf mehr mit mir beschäftigt als mit Hündin.
Meine Gedanken bisher:
Ich hab mich durch allerlei durchgewühlt - danke auch für die Vorarbeit hier im Forum (auch wegen der VBB-Mitnahme-Problematik) -, aber es gibt zwei Fallstricke: erstens gibt es zu meinem Erstaunen echt wenig über Roller zu finden (zumindest deutschsprachig) und zweitens würde ich grundsätzlich gerne gebraucht kaufen, weswegen ich den Gang zu Flow Footbike in Berlin zum Rollervergleich scheue, da ich keine Beratung abgreifen möchte, wenn ich absehbar dort nicht kaufe.
Kurzum: ich habe mir das MIBO Royal Disc als vorläufige Wollmilchsau der Wahl ausgeschaut. Das Gewicht ist vielleicht etwas hoch, aber sonst als 20" allroundig und als Falter auch öffitauglich. Wie man liest, schaffen so manche mit dem Setup gut Strecke und auch wenn die Swiftys etwas höher unterm Brett sein mögen, haben mich die Videos von deren Agilität beeindruckt.
1. Frage: Ist an dieser ersten Wahl irgendwas falsch gedacht? Discs sind mir wichtig, daher fällt z. B. das leichtere Kostka 20 Max Fold weg. Gleiche Rädergröße fänd ich auch gut.
ABER: keine schöne Vorüberlegung kommt ohne "Aber" aus, oder? Das ABER hier ist der Gebrauchtmarkt, und dass ich mich schockverliebt habe in das MIBO GS Disct.
Wie Ihr wohl wisst, ist das MIBO Royal Disc neu rund 670 Euro wert und ist gebraucht eher selten zu bekommen, wie mir scheint. Aktuell gibt es zwei MIBO GS Disc in Berlin zu haben - für 350 und 380 Euro. Dazu gibt es ganze 5 (!) Yedoo City zu haben, zu je etwa 130 Euro. Sind zwar ältere Modelle und sicher in einer anderen Liga, aber für weniger als den Preis eines neuen Royal könnte ich einen City-Hopper und einen schicken Tourer haben. Einziger Haken bliebe dann nur die VBB-Tauglichkeit, aber eben zu einem geringeren Preis.
Aber vor allem der Yedoo City für die Einstiegserfahrung scheint mir verlockend.
2. Frage: ist das eine Milchmädchen-Rechnung?
Dazu gesellen sich zwei Fragen allgemeiner Natur:
3. Frage: Überschätze ich die Roller in ihrer Fahrradweg-/Bürgersteigtauglichkeit?
Die Roller bewegen sich ja wegen des Kompromisses Bodenfreiheit/Trittfreundlichkeit so grob zwischen 4 bis 6 cm bei Allroundern. Die (Fahrrad-)Wege in Berlin sind teilweise brachial schlecht durch die vielen Asphaltaufwerfungen durch Wurzeln usw. ich möchte ungern vom Regen in die Traufe kommen, dass es dann mit Roller auch keinen Spaß macht, weil man ständig aufsetzt. Daher auch …
4. Frage: Was ist mit Springen über Unebenheiten, Bordsteine etc.?
Ich habe bis auf ein Swifty-Video und eines aus einem Urlaub mit Yedoo City kaum etwas zu Jumps, Tricks oder Ähnlichem gesehen. Kann man mit einem kleineren Roller Bordsteine hoch- und runterspringen? Das würde die Stadttauglichkeit immens erhöhen.
Danke für die Aufmerksamkeit! Entschuldigt den langen Text, aber ich finde, es hilft allen Seiten, wenn ne Anfrage über "Ich such nen Roller, erzählt mal welchen!" hinausgeht. ;)