Experiment: Schuhsohle aus MTB-Reifen
Verfasst: 31.10.2022, 21:59
Für ein altbekanntes Problem stelle ich hier mal ein neues Thema ein.
Zuletzt hatte es mich ziemlich geärgert, dass ich für das Tretrollerfahren 3 Paar Schuhe pro Jahr wegwerfen durfte. Nur weil das Profil an der Schuhspitze verschlissen war. Was ich im Internet an Sohlenmaterial gefunden hatte, sagte mir nicht zu. Nun fahre ich an meinem Roller auf dem Hinterrad seit geraumer Zeit den Schwalbe Pick Up. Der Reifen ist langlebig bei gutem Nässegrip. So lag der Gedanke nicht fern, einen MTB-Reifen aus dem gleichen Material (Addix) in Stücke zu sägen und diese unter die Schuhe zu kleben. Eine ähnliche Idee steht bereits seit Jahren im Forum. Für den Allround-Einsatz schien mir der Schwalbe Johnny Watts mit Blockprofil gut geeignet (Ausführung: Faltreifen, Größe 65-622).
Bild 1: Bei meinen bisher verwendeten Trailrunning Schuhen musste ich erst mal einige nicht abgewetzte Stollen wegschneiden, um die Klebefläche zu vergrößern. Auch wenn die Schuhe nur an der Spitze verschleißen, muss auch die Fläche unter dem Ballen beklebt werden, weil das Auftreten sonst unangenehm ist.
Dann habe ich vier Kleber ausprobiert:
Kövulfix: hält nicht am Reifengummi; Ripcare: hält auch nicht am Reifengummi; Shoe Goo: hält, ist aber krebserregend; Shoe Goo II: hält und soll nicht mehr krebserregend sein. Also bin ich bei Shoe Goo II geblieben. Aushärtezeit drei Tage, Verarbeitungs-/Aushärtetemperatur mind. 20°C.
Obwohl die Klebung im Prinzip zuverlässig hält, lässt sich ein Reifenstück mit einer dünnen Schraubendreherklinge abhebeln und abreißen.
Nach gut 100 Testkilometern stellte sich heraus, dass das Reifenstück unter dem Ballen nicht zu lang sein darf. Das Reifenstück ist weniger flexibel als die Sohle, macht daher die Abrollbewegung nicht so gut mit und löst sich allmählich von der Sohle ab. Also die Stücke wieder abgerissen, nochmal mittig durchgesägt, und mit etwas Abstand zueinander aufgeklebt, siehe Bild 2.
Bild 2: Hier sind die Reifenstücke getrennt und mit 2-3 mm Abstand zueinander geklebt. So ist das Ganze flexibel genug für die Abrollbewegung und hält bereits 300 km.
Die Haltbarkeit des Reifenprofils dürfte bei 800 km liegen. Aber das muss sich noch zeigen. Das Zusatzgewicht pro Schuh liegt bei 40 Gramm.
Angenehmer Nebeneffekt: der Reifengummi hat auf Straße nass/trocken mehr Grip als sämtliche Schuhe, die ich bisher zum Rollerfahren ausprobiert habe. Damit kann ich weicher auftreten und bin auf langen Touren fußschonender unterwegs. Auf Sand ist der Grip mit den bisherigen Schuhen vergleichbar.
Jetzt heißt es erst mal rollern und schauen, wieviel Kilometer Reifen und Kleber letztendlich durchhalten.
Fortsetzung folgt.
Zuletzt hatte es mich ziemlich geärgert, dass ich für das Tretrollerfahren 3 Paar Schuhe pro Jahr wegwerfen durfte. Nur weil das Profil an der Schuhspitze verschlissen war. Was ich im Internet an Sohlenmaterial gefunden hatte, sagte mir nicht zu. Nun fahre ich an meinem Roller auf dem Hinterrad seit geraumer Zeit den Schwalbe Pick Up. Der Reifen ist langlebig bei gutem Nässegrip. So lag der Gedanke nicht fern, einen MTB-Reifen aus dem gleichen Material (Addix) in Stücke zu sägen und diese unter die Schuhe zu kleben. Eine ähnliche Idee steht bereits seit Jahren im Forum. Für den Allround-Einsatz schien mir der Schwalbe Johnny Watts mit Blockprofil gut geeignet (Ausführung: Faltreifen, Größe 65-622).
Bild 1: Bei meinen bisher verwendeten Trailrunning Schuhen musste ich erst mal einige nicht abgewetzte Stollen wegschneiden, um die Klebefläche zu vergrößern. Auch wenn die Schuhe nur an der Spitze verschleißen, muss auch die Fläche unter dem Ballen beklebt werden, weil das Auftreten sonst unangenehm ist.
Dann habe ich vier Kleber ausprobiert:
Kövulfix: hält nicht am Reifengummi; Ripcare: hält auch nicht am Reifengummi; Shoe Goo: hält, ist aber krebserregend; Shoe Goo II: hält und soll nicht mehr krebserregend sein. Also bin ich bei Shoe Goo II geblieben. Aushärtezeit drei Tage, Verarbeitungs-/Aushärtetemperatur mind. 20°C.
Obwohl die Klebung im Prinzip zuverlässig hält, lässt sich ein Reifenstück mit einer dünnen Schraubendreherklinge abhebeln und abreißen.
Nach gut 100 Testkilometern stellte sich heraus, dass das Reifenstück unter dem Ballen nicht zu lang sein darf. Das Reifenstück ist weniger flexibel als die Sohle, macht daher die Abrollbewegung nicht so gut mit und löst sich allmählich von der Sohle ab. Also die Stücke wieder abgerissen, nochmal mittig durchgesägt, und mit etwas Abstand zueinander aufgeklebt, siehe Bild 2.
Bild 2: Hier sind die Reifenstücke getrennt und mit 2-3 mm Abstand zueinander geklebt. So ist das Ganze flexibel genug für die Abrollbewegung und hält bereits 300 km.
Die Haltbarkeit des Reifenprofils dürfte bei 800 km liegen. Aber das muss sich noch zeigen. Das Zusatzgewicht pro Schuh liegt bei 40 Gramm.
Angenehmer Nebeneffekt: der Reifengummi hat auf Straße nass/trocken mehr Grip als sämtliche Schuhe, die ich bisher zum Rollerfahren ausprobiert habe. Damit kann ich weicher auftreten und bin auf langen Touren fußschonender unterwegs. Auf Sand ist der Grip mit den bisherigen Schuhen vergleichbar.
Jetzt heißt es erst mal rollern und schauen, wieviel Kilometer Reifen und Kleber letztendlich durchhalten.
Fortsetzung folgt.