RUNNER'S WORLD

Mahlzeit!

Mir geistert da derzeit ne Idee durch den Kopf. Und zwar gibt es ja bekanntermaßen bei den Fahrrädern Pedelecs, seit 2012 auch offiziell von Mibo einen elektrischen Tretroller (Mibo Elektro) mit Radnabenmotor. Anscheinend funktioniert der mit Daumengas, allerdings anscheinend ohne diesen Trittfrequenzsensor. Sieht man hier gut:
--> Elektro kolobezka MIBO se sedakem. Vyroba na zakazku u [url]www.cyklovb.cz - YouTube[/url]

Umbausets gibt es auch, allerdings wieder nur für Pedelecs mit diesem Kurbelsensor, ohne den das Daumengas nicht funktioniert. Auf die Schnelle habe ich z.B. hier ein Set gefunden (alternativ halt die Komponenten selber zusammenstellen):
-Set 26km/h: Linergy-Shop
-Akku: Linergy-Shop

Das Daumengas des Mibo Elektro scheint das hier zu sein: Linergy-Shop


Da hätte ich mal ein paar prinzipielle Fragen zu:
-Darf man überhaupt selber seinen Tretroller auf Elektrounterstützung (Daumengas) umbauen?
-Wie bekommt man es hin, daß man quasi einen Tempomat hat und auf den Kurbelsensor verzichten kann (nur eine Frage des Controllers?)?
-Wie schaut überhaupt die Drehmomentabstützung eines solchen Nabenmotors aus?
-Da der Nabenmotor laut Beschreibung einen Freilauf hat und somit keine Bremswirkung, könnte man ihn doch problemlos am Hinterrad einsetzen?
-Reichen 250W als Unterstützung in der Ebene (eingebauter Rückenwind) und Bergauffahrhilfe aus?

Es ist wie gesagt nur als Unterstützung gedacht. Einsatzzweck wäre an meinem Mibo Geroy und für den Arbeitsweg...

Bestimmt läßt sich der Pedal Sensor "überlisten" oder einfach überbrücken. Das hängt sicher mit der Steuereinheit zusammen, aber ich muß zugeben, daß ich hier gerade über etwas mutmaße, womit ich mich überhaupt nicht auskenne.

Soweit mir bekannt, darf so ein Roller nicht auf öffentlichen Straßen gefahren werden. 250W sollten ganz locker als Unterstützung reichen.

Onkel Manuel hat geschrieben: -Darf man überhaupt selber seinen Tretroller auf Elektrounterstützung (Daumengas) umbauen?

Natürlich, Du darfst Dir sogar einen Turbodiesel in Deinen Tretroller einbauen, nur sind damit öffentliche Straßen tabu!

Also wenn ich das hier (von 2003) so lese, dann gibt es noch keine klare Einordnung von Elektrorollern, aber die Tendenz scheint klar:

-Man braucht eine Betriebserlaubnis oder EG-Typgenehmigung, die man immer mitführen muss
-bis 25km/h ist der E-Roller mit einem Mofa vergleichbar, darüber brauchts dann ein Kennzeichen
-als Versicherungspflicht ist die Haftpflichtversicherung angegeben (über 25km/h wie gesagt nur mit Kennzeichen)
-der E-Roller zählt als Kraftfahrzeug, also man darf auf der Straße fahren und (bis 25km/h) auf für Mofas freigegebenen Wegen

Ob sich in den letzten 10 Jahren daran was geändert hat?

Hmmm, das ist doch doof. Bei Fahrrädern als Pedelecs ist das wenigstens halbwegs klar geregelt...



@Fundamentalkonstante
Na dankeschön...


Edit: Und hier wird nicht nach Geschwindigkeit unterschieden. Hmmm, alles so ne Grauzone...
--> Verkehrswacht Paderborn - StVO

Onkel Manuel hat geschrieben:Bei Fahrrädern als Pedelecs ist das wenigstens halbwegs klar geregelt...

Eben, so lange das für Roller aber nicht geregelt ist, darfst Du so ein selbst gebautes Fahrzeug mit E-Antrieb auf keinen Fall auf der Straße betreiben. Das würde übrigens genauso für eine Badewanne oder einen Fernsehsessel mit Antriebsmotor gelten, denn im Prinzip wäre ja auch das möglich.

Na ok, dann lass ich da lieber mal die Finger von. Wär ja auch zu schön gewesen... *seufz*

Abgesehen von der rechtlichen Sicht halte ich einen E-Roller für sehr problematisch.
Selbstverständlich hat eine Elektronabe eine eine erhebliche Bremswirkung.
Dazu das erhebliche Zusatzgewicht der Nabe und der Akkus.
Das gilt auch für alle E-Bikes, die keiner freiwillig mit leerer Batterie fahren wird.
So ein E-Roller ist doch nur dann der Bringer, wenn kein Gedanke daran verbraucht wird, ihn selbst zu treten.
Und dann kämen die Akkus ins Brett und man hätte ein rasantes rattenscharfes Teil...

Ich muss korrigieren:
Ein Nabenmotor mit Getriebe besitzt einen Freilauf, und bremst daher nicht.

In meinem 20 Zoll Roller habe ich so einen Motor von ELFKW.at eingebaut.
Ohne Motorunterstützung fährt sich der Roller völlig normal.
Ich habe nur einem Standardcontroller dran, mit angeschlossenem Daumengas.
Die Drehmomentabstützung ist über Nasenscheiben realisiert. Es gibt aber auch mehrere cm lange Abstützungen zu kaufen.

Funktioniert verboten gut, mit 48V komme ich auf 36-37km/h.
Viel zu schnell, finde ich.
Mit dieser Spannung saugt der 250W-Motor beim Anfahren und steil berghoch 800W elektrisch.
Ich kann mich über mangelnde Leistung nicht beklagen.

Sparsam ist er bei schneller Fahrt nicht. (Luftwiderstand im Stehen). Bei max. 25km/h 9Wh/km, bei 36km/h DOPPELT so viel, = halbe Reichweite

Mit Abregelung bei 20km/h ist sowas sogar legal.
Allerdings in Österreich, nicht in D.

Aus Spaß fahre ich manchmal mit Motor abseits der Strasse, für regelmäßige Fahrten ist mir das zu gefährlich.


Peter.

Hallo Onkel Manuel,

schicke mal eine PN an Rudi_Pe

Der hat den Tretroller seiner Frau auf Nabenmotor mit Daumengas umgebaut.

Wir NRWler sind vor 10 Tagen eine 35 km Tour gefahren, da war der Roller dabei. Funktioniert einwandfrei - der Umbau war aber auch vergleichsweise teuer.

Bei Dir als pssioniertem MTBler fällt mir auch sofort das Zitat von Udo Bölts ein :-)

btw. ich durfte mal mit Udo Bölts eine Rennradtour unternehmen. Unvorstellbar was der mit über 40 Jahren noch für eine Power hat!

is das noch ein Elektroroller oder fast ne Harley :-)))???

sucht im Netz nach einem Scrooser...den habe ich gerade in der neuen Chip Zeitschrift gesehen.....

oder hier der link zur Gallery

GALLERY

Rudi hat was???
Oh je, keine gute Entscheidung, ich denke nicht, dass er sich der Konsequenzen/Risiken bewusst ist...
Klar kann man so was machen, Kumpels von mir haben als Teenies auch Fahrräder mit Rasenmähermotor gebastelt oder als Krönung ein Skateboard mit Rasenmähermotor mit 60cm Propeller auf dem Rücken. Mal als Gag oder um damit im Industriegebiet als wilder Teenie eine Runde zu drehen und es dann wieder zu zerlegen, ok. Aber als dauerhaftes Kurzstreckenfahrzeug, um regelmäßig angenehmer/leichter voranzukommen, ist das in D völlig ungeeignet, weil hochgradig illegal, nicht nur auf Straßen, auch auf Radwegen, Feldwegen, Waldwegen, außer auf Privatgrudnstücken kann man damit kaum was anfangen (und ich hab meine 5 Quadratkilometer Grund in der Frankfruter City gerade verkauf, Mist... ).
Das ganze wird uns dadurch so schmackhaft gemacht, dass einige Händler hier E-Roller oder E-Aufrüstung anbieten, ohne klar darauf hinzuweisen, wie die rechtliche Lage und damit die reale Einsetzbarkeit hier ist. Die übernehmen das einfach aus Ö, wo das dank der Gleichstellung von Roller und Fahrrad anders aussieht und E-Roller legal wie ein 25er Pedelec sind.

Gruß
Jo

Tempelhofer hat geschrieben: Dazu das erhebliche Zusatzgewicht der Nabe und der Akkus.

Gibt da neuerdings sehr leichte 250Watt Nabenmotoren mit 1,4 kg von Keyde. Dazu käme in einer Minimalausstattung etwa 2kg Akku, Controller und Kabellage.

Grundsätzlich würde ein elektrifizierter Tretroller übrigens auch als Pedelec eingeordet werden können, wenn der Motor nur eine Tretunterstützung liefert, also entsprechende Sensor und Steuerung.

Das ließe sich elektronisch z.B. umsetzen, indem man den Motor so ansteuert, dass er die Geschwindigkeit nur hält, Beschleunigen muss man dann durch antreten. Die Bremse entregelt dann den Motor. Handgas kann entfallen. Gibt aber auch komplexere Impuls-basierte Steuerungen.

Rechtlich ist das nicht einwandfrei definiert, was genau "Tretunterstützung" ist und ob es sich dabei um ein "Fahrrad" und damit Pedelec handelt. Ich denke aber ein so ausgerüsteter Mibo Master oder ähnliches würde die Polizei nicht beanstanden und auch gerichtlich stünden die Chancen nicht so schlecht im Zweifel.

Mehr zur Impulssteuerung bzw. rechtlichen Einordnung hier und hier im pedelec Forum und hier Infos zum implusgetriebenen Scrooser.

Edit:
Ansonsten gibt es die Möglichkeit das als e-Scooter zuzulassen, also mit Kennzeichen und Versicherung. In Deutschland erfordert das aber einen Sitz. Oder aber Mehrspurfahrwerk, z.B. wie beim bikeboard. Hat dann aber den Nachteil, dass man damit nur 20km/h fahren darf (statt 25km/h mit einem Pedelec) und natürlich die Einzelzulassung beim TÜV.