RUNNER'S WORLD

Hallo zusammen,

am Sonntag war ich bei einem kleinen 10km-Volkslauf und habe dort ein offizielles mit Chip ermitteltes Ergebnis von 48:05 Minuten erreicht. Ich war etwas enttäuscht als ich das Ergebnis gesehen habe, da ich bei der adidas Running-App eine Zeit von 47:13 erreicht habe. Jetzt frage ich mich, wie das sein kann und welcher Zeit ich nun glauben soll.

In meiner App habe ich um genau zu sein eine Distanz von 10,16 Km in 48:02 Minuten zurückgelegt. Die ersten 10 Kilometer davon in 47:13 Minuten. Ich habe die Aktivität unmittelbar gestartet, nachdem der Startschuss gefallen ist. Dabei hatte ich einen 15-Sekunden-Countdown eingestellt und habe vermutlich etwas weniger als 15 Sekunden gebraucht, bis ich die Startlinie überquert habe. Das bedeutet also, dass in meiner App die etwas langsameren ersten Meter des Rennens nicht aufgezeichnet sind. Aber das kann keinen großen Unterschied machen, zumal es wirklich nur ein paar Meter waren und ich aufgrund der geringen Teilnehmerzahl schon auf den ersten Metern ein recht hohes Tempo hatte.

Bei meiner Ankunft habe ich dann grob geschätzt 15 Sekunden und 20 Meter nach Überschreiten der Ziellinie die Aktivität gestoppt. Da meine App 160 Meter mehr aufgezeichnet hat als die Strecke offiziell lang war, dürften diese 20 Meter bei der Zeit über meine ersten 10 Kilometer aber sowieso gar nicht berücksichtigt worden sein. Im Gegenteil: Es müsste ja sogar mein Endspurt vor der Ziellinie in der 10-Kilometer-Zeit der App fehlen, was sich auf die App-Zeit gegenüber der offiziellen Zeit nachteilig ausgewirkt haben müsste.

Mir ist klar, dass das GPS der Apps Ungenauigkeiten hat, wodurch sich die Abweichung der Distanz erklären lässt, aber das ändert ja nichts an der Abweichung der gemessenen Zeiten. Und die Zeitmessung im iPhone würde ich als 100% zuverlässig einschätzen.

Ich kann mir diese große Abweichung daher nicht wirklich erklären. Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Habe ich etwas nicht bedacht?

Sportliche Grüße, Läufer2023

Wenn du die offizielle Zeitmessung in Zweifel ziehst solltest du dich an den Veranstalter wenden…

Option 1: Auto-Pause an und sprunghaftes GPS-Signal?
Option 2: Es gab keine Nettozeiten sondern nur Brutto (ab Startschuss).
Option 3: Deine Zeitschätzungen kommen nicht hin. Nein, die 160m zuviel sagen nicht, dass Du auch 160m vor und nach dem Ziel gelaufen bist. GPS kann durchaus 1,6% falsche Distanz haben - auch das "zuverlässige" vom iPhone.
Option 4: Eine Mischung aus 1-3.

Für das nächste Mal: Wenn Du Deine genaue Zeit selbst stoppen willst, nimm eine Uhr, an die Du direkt auf Start- und Ziellinie drankommst. Muss ja keine mit GPS sein.

War die Strecke des kleinen Volkslaufes nach den DLV-Regeularien vermessen und für die Bestenliste geeignet?

Du meinst, ansonsten gehen die Uhren anders?

ruca hat geschrieben: 17.04.2024, 05:59 Du meinst, ansonsten gehen die Uhren anders?

Vielleicht war die Strecke in Wirklichkeit länger als 10km.

Und noch eine Idee: zuviel Abweichung von der Ideallinie?

Läufer2023 hat geschrieben: 16.04.2024, 20:58 [..]ein offizielles mit Chip ermitteltes Ergebnis von 48:05 Minuten erreicht.
[..]
In meiner App habe ich um genau zu sein eine Distanz [..] in 48:02 Minuten zurückgelegt.

Passt doch, die drei Sekunden wird einer Bruttozeit-Berechnung geschuldet sein. Was deine App sonst ausgespuckt hat ist irrelevant. Fertig ist, wenn man über den Zielstrich geht. Und wenn der Track nicht offiziell vermessen und zertifiziert ist, dann kann der jede Länge haben.

JoelH hat geschrieben: 17.04.2024, 07:50Fertig ist, wenn man über den Zielstrich geht.

Wird in diesem Fall wegen Chipmessung vermutlich nicht so sein, war aber schon bei Wettkämpfen, da wurde explizit im Vorfeld gesagt: "der Zielstrich ist dort, wo per Handscanner Eure Startnummer gescannt wird, nicht am Anfang des Zielkanals". Trotzdem haben da zig Leute zu früh die Uhr gestoppt und sind gemütlich weitergegangen um sich dann viel später abscannen zu lassen.

Steffen42 hat geschrieben: 17.04.2024, 08:17

JoelH hat geschrieben: 17.04.2024, 07:50Fertig ist, wenn man über den Zielstrich geht.

Wird in diesem Fall wegen Chipmessung vermutlich nicht so sein, war aber schon bei Wettkämpfen, da wurde explizit im Vorfeld gesagt: "der Zielstrich ist dort, wo per Handscanner Eure Startnummer gescannt wird, nicht am Anfang des Zielkanals". Trotzdem haben da zig Leute zu früh die Uhr gestoppt und sind gemütlich weitergegangen um sich dann viel später abscannen zu lassen.

Okay, aber wieviele Wettbewerbe mit Handscannern gibt es noch? Und selbst wenn, ist es doch meist ein 2 Faktorensystem. Sprich an der Ziellinie steht der Computer mit einem Zeitnehmer, der jeweils die Zeit nimmt wenn jemand über die Linie geht und dann wird im zweiten Schritt die Startnummer per Scanner dieser Zeit zugeordnet. Weshalb dann oft die eindringliche Parole lautet im Zielkanal darf nicht überholt werden! Aber wie gesagt, das ist dann doch ziemlich Oldschool und mittlerweile eher ungebräuchlich.

JoelH hat geschrieben: 17.04.2024, 09:08 Okay, aber wieviele Wettbewerbe mit Handscannern gibt es noch?

Nur noch bei richtigen Oldschool-Sachen wo es auch egal ist.

In diesem Fall hier ist das Rätsel gelöst. Die drei Sekunden Abweichung zwischen offizieller und eigener Messung sind höchstwahrscheinlich vor Überqueren der Startlinie passiert. Bei "gefühlter Zeit" kann man sich sehr schnell vertun. Merke ich jedes Mal beim Intervalle-Laufen in den Gehpausen. Da denkt man, keine fünf Sekunden sind rum und schon geht es flott weiter, weil schon 25 Sekunden auf der Uhr sind.

ruca hat geschrieben: 17.04.2024, 05:59 Du meinst, ansonsten gehen die Uhren anders?

Dann ist es für den Veranstalter und den Teilnehmer zumindest völlig wurscht, ob sie anders gehen.

bones hat geschrieben: 17.04.2024, 09:28

ruca hat geschrieben: 17.04.2024, 05:59 Du meinst, ansonsten gehen die Uhren anders?

Dann ist es für den Veranstalter und den Teilnehmer zumindest völlig wurscht, ob sie anders gehen.

Vielleicht sollte man ohnehin bei solchen Pommesbuden-Läufen die Zeiterfassung abschaffen und nur nach Platzierung werten - überlegt mal was das beim abschließenden Bierchen für Diskussionen gibt wenn jeder seine individuelle Zeiterfassung in den Ring wirft...

Albatros hat geschrieben: 17.04.2024, 10:28

bones hat geschrieben: 17.04.2024, 09:28

ruca hat geschrieben: 17.04.2024, 05:59 Du meinst, ansonsten gehen die Uhren anders?

Dann ist es für den Veranstalter und den Teilnehmer zumindest völlig wurscht, ob sie anders gehen.

Vielleicht sollte man ohnehin bei solchen Pommesbuden-Läufen die Zeiterfassung abschaffen und nur nach Platzierung werten - überlegt mal was das beim abschließenden Bierchen für Diskussionen gibt wenn jeder seine individuelle Zeiterfassung in den Ring wirft...

Ist doch völlig normal, bei der Distanz ist das gang und gäbe. Oder hat deine Uhr bei einem Marathon jemals genau 42,195 km angezeigt

Jup, da läuft man auch Ruckzuck mal 1-2km mehr…

Albatros hat geschrieben: 17.04.2024, 10:35 Jup, da läuft man auch Ruckzuck mal 1-2km mehr…

Vielleicht kommen die Zeiten, wann man dann im Nachgang seine "zuviel" gelaufenen Kilometer nachreichen kann und ein Fleißbienchen auf die Urkunde bekommt.

Ja, genau.

Nehmen wir mal einen X-Std.-Lauf. Dieser findet ja auf einer abgemessenen Strecke statt. Man geht aber zwischendurch immer mal an die Verpflegung oder gar die Toilette.....das sind auch Meter!! Die berechnet einem einfach keiner.

Steffen42 hat geschrieben: 17.04.2024, 11:51 Vielleicht kommen die Zeiten, wann man dann im Nachgang seine "zuviel" gelaufenen Kilometer nachreichen kann und ein Fleißbienchen auf die Urkunde bekommt.

Einfach die Zeitnahme durch den Veranstalter abschaffen. Jeder Teilnehmer hält seine Uhr vor einen Scanner und dann wird die Ergebnisliste erstellt.

Oder man trägt sie einfach selbst in Internet ein. Warum den Veranstalter belästigen. Gerne auch vorab.

JoelH hat geschrieben: 17.04.2024, 12:23 Oder man trägt sie einfach selbst in Internet ein. Warum den Veranstalter belästigen. Gerne auch vorab.

Du beschreibst gerade virtuelle Läufe.

Für die Veranstalter ein Träumchen. London kassiert dafür 40 Pfund (für Briten "nur" 30).

Danke. Ich denke die Erklärung ist dann, dass meine App zu viel Strecke aufgezeichnet hat und ich also in Wirklichkeit die 10 Kilometer erst später erreicht habe als die App sagt.

Wahrscheinlich ist es so, ja.