Seite 1 von 1

Schmerzen nach Barfuß Joggen

Verfasst: 01.10.2015, 22:17
von ButlerJames
Hi,

ich habe vor 3 Tagen nach langer Zeit wieder angefangen zu Joggen - bzw. es versucht. ;)
Und zwar mit Barfußschuhen (Nullabsatz). Ich bin nur ca 30 Minuten ziemlich langsam gelaufen, auf einem relativ festen Weg in einem Park. Ist übrigens nicht das erste mal, dass ich in den Schuhen unterwegs bin - die trage ich bereits im Alltag seit über einem Jahr.

Nun ist es leider so, dass zwar beim Joggen und am Abend danach noch alles okay war (habe jedenfalls nix gemerkt). Aber seit dem morgen danach habe ich ziemlich unangenehme Schmerzen im rechten Fuß - und zwar bei Belastung im Fußrücken (also wenn man seine Hand zwischen Zehen und Fußgelenk/Fußknöchel von oben auf den Fuß legt). Richtig weh tut es, wenn ich versuche zu Joggen, wenn ich Treppen hinunter gehe oder auf dem rechten Bein springe. Auch wenn ich die Zehen schnell hoch und runter bewege tut es ein wenig weh.

Meine Frage: ist das "nur" eine Überlastung? Wenn ja, was ist dort wohl betroffen? Soll ich lieber zum Arzt oder reicht warten und wenn der Schmerz weg ist dann lieber erstmal mit 15 Minuten weitermachen?

Es wundert mich, dass ich schon nach 30 Minuten leichten Joggens solche Probleme bekomme - und das dann auch nur in einem Fuß...

Verfasst: 01.10.2015, 23:12
von barefooter
ButlerJames hat geschrieben:...ich habe vor 3 Tagen nach langer Zeit wieder angefangen zu Joggen - bzw. es versucht. ;). Und zwar mit Barfußschuhen (Nullabsatz). Ich bin nur ca 30 Minuten ziemlich langsam gelaufen, auf einem relativ festen Weg in einem Park. ... Es wundert mich, dass ich schon nach 30 Minuten leichten Joggens solche Probleme bekomme - und das dann auch nur in einem Fuß...
In der Überschrift heißt es "barfuss" - tatsächlich bist du aber in Schuhen gelaufen.
Wärest du wirklich barfuß unterwegs gewesen, würdest du wahrscheinlich keine Beschwerden haben. Wer es nicht gewohnt ist, läuft keine 30 Minuten am Stück auf Parkwegen, die meist Beläge von feinem Schotter aufweisen, der zu Pausen oder mindestens zum zeitweiligen Gehen zwingt. Also immer schön langsam - kalipe !
Meine Frage: ist das "nur" eine Überlastung? Wenn ja, was ist dort wohl betroffen? Soll ich lieber zum Arzt oder reicht warten und wenn der Schmerz weg ist dann lieber erstmal mit 15 Minuten weitermachen?
Da ist nix, jedenfalls nichts, das dich beunruhigen müsste. Lasse mal die Möchtegern-Barfüßlinge weg, beginne mit Gehübungen, auch mal rückwärts, pflege deine Füße und beobachte mal genau, wie du die Schuhe im Alltag im Unterschied zu deinem ersten Laufversuch benutzt.

Verfasst: 02.10.2015, 06:30
von ButlerJames
barefooter hat geschrieben:In der Überschrift heißt es "barfuss" - tatsächlich bist du aber in Schuhen gelaufen.
Wärest du wirklich barfuß unterwegs gewesen, würdest du wahrscheinlich keine Beschwerden haben.
Mea Culpa - das hätte ich wohl präziser schreiben sollen.
Wer es nicht gewohnt ist, läuft keine 30 Minuten am Stück auf Parkwegen, die meist Beläge von feinem Schotter aufweisen, der zu Pausen oder mindestens zum zeitweiligen Gehen zwingt. Also immer schön langsam - kalipe !
Okay. Ist es dann besser mit einem anderen Boden anzufangen? Außer Asphalt und Gras habe ich aber hier in der Nähe als Stadtmensch leider nicht viel anzubieten.
Da ist nix, jedenfalls nichts, das dich beunruhigen müsste. Lasse mal die Möchtegern-Barfüßlinge weg, beginne mit Gehübungen, auch mal rückwärts, pflege deine Füße und beobachte mal genau, wie du die Schuhe im Alltag im Unterschied zu deinem ersten Laufversuch benutzt.
Ich würde gerne ohne Schuhe laufen, allerdings habe ich dafür hier doch zuviel Angst. Was genau meinst du mit deinem letzten Satz? Im Alltag bewege ich mich natürlich beim langsamen Gehen nicht im Ballengang fort - sobald ich allerdings schneller gehe oder zum Bus laufe, trete ich auch meist nicht mehr mit der Ferse auf.

Schmerzen nach Barfuß laufen

Verfasst: 02.10.2015, 07:39
von Hauptmieter
Vorneweg: Ich bin kein Barfußlaufspezialist. Was ich aber weiß, dass wir verwöhnten Zivilisationsmenschen die fürs Barfußlaufen nötige Muskulatur nicht mehr haben. Meine Vermutung ist, dass du dich überlastet hast. Mein Laufschuhladenmenschsagte mir, als ich ihn aufs Barfußlaufen ansprach, dass man wie ein Anfänger anfangen soll, also 5 Minuten des Trainings und pro Woche um Minuten steigern. Mir leuchtet diese Erklärung ein, da wir ja Schuhe tragen. Jetzt gehst du viel mit diesen "Barfußschuhen", aber ich denke joggen belastet wesentlich mehr. Mein Tip also: Mit normalen Neutralschuhen joggen und am Schluss nochmal 5 Minuten "barfuß" und das dan laaaaaaaaangsam steigern...
Viel Erfolg :hallo:

Hauptmieter

Verfasst: 02.10.2015, 07:49
von gecko
Sehe ich auch so wie Hauptmieter. Lass Dir Zeit !!
Ich habe über ein ganzes Jahr gebraucht, um nach und nach mit Schuhen mit geringer bis gar keiner Sprengung klar zu kommen.
Das Laufgefühl JETZT ist großartig und meine letzten beiden Halbmarathons habe ich mit 0mm Sprengung Schuhen absolviert. Aber Muskeln müssen dafür antrainiert und Sehnen gestärkt werden und zwar nachhaltig!
Ich habe 3 paar Schuhe, die ich derzeit akiv nutze, die höchste Sprengung ist mittlerweile nur noch 4mm

Verfasst: 02.10.2015, 08:00
von Lilly*
Ich glaube, wenn man nach langer Zeit das erste Mal wieder läuft, dann kann immer mal ein Zipperlein entstehen. Egal, mit welchen Schuhen oder ob ohne Schuhe. Sehe es auch so. Gib dir Zeit.
Zum Forum allgemein: Finde die Anzahl der "Zipperlein", die hier thematisiert werden, teils erschreckend. Jedenfalls in den Fällen, in denen man 1+1 zusammenzählen kann, dass eine Belastung stattgefunden hat, die der Körper nicht gewohnt ist (z.B. Anfänger nach langer Sportpause).

Verfasst: 02.10.2015, 08:05
von Ethan
ButlerJames hat geschrieben: Ich würde gerne ohne Schuhe laufen, allerdings habe ich dafür hier doch zuviel Angst.
Wovor genau?

Verfasst: 02.10.2015, 08:13
von dicke_Wade
Ethan hat geschrieben:Wovor genau?
Wenn ich sehe, was für ein Scheiß (oft im wahrsten Sinne des Wortes!) hier auf den Bürgersteigen rumliegt, kann man schon Angst vor Verletzungen haben. Da ist es mit einer Tetanus-Impfung nicht immer getan. Daher verstehe ich das Verteufeln der Barfußschuhe, Fivefingers etc. nicht. Die sind eine gute Alternative. Und mit denen kann man, jahrelanges Training vorausgesetzt, auch Ultras laufen.

Gruss Tommi

Verfasst: 02.10.2015, 08:29
von Ethan
Tommi,

ich verteufel diese Dinger ja nicht. In einer sauberen Kleinstadt (wertfrei) wie bei uns, kann man getrost unten ohne laufen, wir haben sehr saubere Straßen. Klar, Augen auf beim Eierkauf ist immer angesagt.

Verfasst: 02.10.2015, 08:33
von ButlerJames
Ethan hat geschrieben:Wovor genau?
Wie schon gesagt wurde, z.b. vor Hundemist und insb. Glasscherben. Beim meinem ersten Laufen schon musste ich durch zwei Stellen mit vielen kleinen Scherben laufen - an der einen Stelle wäre ich wahrscheinlich umgekehrt und hätte einen großen Bogen laufen müssen.

Verfasst: 02.10.2015, 09:42
von Gueng
Ethan hat geschrieben:In einer sauberen Kleinstadt (wertfrei) wie bei uns, kann man getrost unten ohne laufen, wir haben sehr saubere Straßen. Klar, Augen auf beim Eierkauf ist immer angesagt.
:daumen: Im April bin ich ca. 40 km auf drei Einheiten verteilt barfuß durch Berlin gelaufen. Konnte keine besondere Häufung von Scherben oder anderen Hindernissen feststellen - war ganz ähnlich ungefährlich wie hier in der Provinz.

Verfasst: 02.10.2015, 09:58
von crsieben
Ich glaub, "Barfußlaufschuhe" werden allein wegen des Namens von echten Barfußläufern so verteufelt.

An sich ist ja nicht gegen das Konzept einzuwenden: Laufen näher am Barfußlaufen wird ermöglich, dabei wird Schutz vor Verletzungen geboten, was immer, aber eben noch mehr am Anfang an relevantes Thema für den am Barfußlaufen Interessierten ist.

Ich selbst laufe mal in "richtigen" Schuhen, mal barfuß, kann letzteres aber eben nicht immer, weil in dieser Großstadt hier, innenstadtnah, tatsächlich zu viel auf den Straßen herumliegt. Man nehme allein schon die drei "Inseln" mit Glascontainern, an denen ich vorbeilaufe, wenn ich in den Wald will...

Trotzdem ist "Barfußlaufschuh" eben vom Begriff her irgendwie analog zum "Nacktbikini" für den FKK-Stand, hautfarben, mit Brustwarzen- und Landing Strip-Print.

Mit den Hühneraugen sehen

Verfasst: 02.10.2015, 10:14
von Udo Erwald
Moin, ich laufe seit bald fünf Jahren in Leguanos und seit ich die Sneakers habe (leicht ausziehbar) auch bis zu 10 Km ganz mit nackigen Füssen. Tatsache ist das ich nur ein einziges Mal in Hundemist getreten bin und einmal in eine Muschel beim Strandlauf.
Gerade weil man angreifbarer ist läuft man wesentlich vorsichtiger und bewußter.
Merkwürdigerweise wikt sich das nicht sehr auf die Haltung aus, denn es gibt so eine Wahrnehmung mit Kurzzeiterinnerung. Will sagen: du schaust 3-10 Meter nach vorne und deine Füße 'wissen' wo Gefahren lauern.
Das mit dem Hundemist ist mir auch nur deshalb passiert weil ich nach 500 Metern gröbsten Schotters auf das lange Gras des Seitenstreifens auswich.
Und wenn du durch die flachen Wellen am Strand läufst da ist es so geil und natürlich ein Glücksspiel. Vor lauter Euphorie nimmst du das Risiko in kauf.

Mein Problem und meine Angst sind eher Wettkämpfe weil ich fürchte das beim barfüssigen Tempolauf der Abrieb der Lederhaut grösser ist und man durch die Endorphine erst merkt das man rohes Fleisch unter den Füssen hat wenn es zu spät ist.
Hat jemand Tipps wie man die Lederhaut über den Winter rettet?
Laufband mit Asphalbeschichtung :wink: ?

Verfasst: 02.10.2015, 10:39
von Gueng
Udo Erwald hat geschrieben:Mein Problem und meine Angst sind eher Wettkämpfe weil ich fürchte das beim barfüssigen Tempolauf der Abrieb der Lederhaut grösser ist und man durch die Endorphine erst merkt das man rohes Fleisch unter den Füssen hat wenn es zu spät ist.
Kann ich so nicht bestätigen. Außerdem hat man bei Wettkämpfen meistens das Vergnügen, auf der Straße laufen zu dürfen, wo der Bodenbelag i.d.R. feiner und sauberer ist als auf dem Gehweg.
Hat jemand Tipps wie man die Lederhaut über den Winter rettet?
Laufband mit Asphalbeschichtung :wink: ?
In den letzten beiden (milden) Wintern bot sich häufig ein Weg mit Asphaltbeschichtung an. Häufig liest man den Tipp, regelmäßig auf einer Drahtfußmatte auf der Stelle zu laufen. Das hab' ich aber noch nicht ausprobiert.

Verfasst: 02.10.2015, 10:42
von NordicNeuling
Udo Erwald hat geschrieben:Hat jemand Tipps wie man die Lederhaut über den Winter rettet?
Laufband mit Asphalbeschichtung :wink: ?
Draußen laufen! Der Winter ist lang, die wirklich heftigen Tage (mit Schnee und Glatteis) so selten, daß man sie getrost als kleine "Laufpause" oder Regenerationszeit abtun kann.

Verfasst: 02.10.2015, 10:50
von Siegfried
Gueng hat geschrieben: :daumen: Im April bin ich ca. 40 km auf drei Einheiten verteilt barfuß durch Berlin gelaufen. Konnte keine besondere Häufung von Scherben oder anderen Hindernissen feststellen - war ganz ähnlich ungefährlich wie hier in der Provinz.
Also hier gibts kaum einen Radweg auf dem Osteuropäische Freunde Russischen Mineralwassers die leeren Behältnisse dort zertöppert haben. Von daher sind FF das minimalistischste was ich den Füßen zumute. Hundemist ist eklig, aber weich.

Verfasst: 02.10.2015, 12:20
von Ethan
Siegfried hat geschrieben:Also hier gibts kaum einen Radweg auf dem Osteuropäische Freunde Russischen Mineralwassers die leeren Behältnisse dort zertöppert haben.
Beim Verlassen des Hotels am frühen Sonntagmorgen bin ich beinahe in Wodkaflaschen-Scherben getreten. Hatte zuvor das zweifelhafte Vergnügen die Gespräche der zerstörerischen Bagage vom Balkon aus miterleben zu dürfen. Das Gesagte war vielleicht fragwürdig, aber eines war es ganz sicher: akzentfrei.

Verfasst: 02.10.2015, 12:53
von dicke_Wade
Ethan hat geschrieben:Tommi,

ich verteufel diese Dinger ja nicht.
Dich meinte ich auch gar nicht :wink:

Gruss Tommi