Hilfe: Kniescheibenfehlstellung!
Verfasst: 09.11.2015, 10:28
Hallo liebe Sportfreunde,
Ich dachte mir, ich schreib mal hier, vielleicht hat ja jemand Erfahrungen mit Kniescheibenfehlstellung.
Fangen wir am besten ganz von vorne an, damit ich euch kein relevantes Detail vorenthalte:
Mein Töchterchen (13) ist seit Jahren begeisterte Ausdauersportlerin (Laufen, Radfahren, Bergwandern, manchmal auch Schwimmen. Letztes ist aber schwierig hier bei uns). Der Sport macht ihr so großen Spaß, dass ich sie immer wieder bremsen muss, was den Umfang betrifft. Seit eineinhalb Jahren trainiert sie pro Woche ca. 4,5h Ausdauersport, 0,5h Koordination, 0,5h Stabi/Kräftigung, 1,5h Dehnen und alle 2 Wochen eine Bergwanderung über 3-6h. Alle 3-4 Wochen eine Regenerationswoche.
Davon ~3h in einem Verein, der Rest wird zuhause gemacht unter Vorgabe eines Kadertrainers. Die Umfänge sind mit diesem abgesprochen, ich soll nur darauf achten, dass es nicht mehr wird. Seit eineinhalb Jahren halten wir den Umfang und steigern nicht weiter.
Im September hat sie sich die Achillessehne bei einem Laufbewerb ganz leicht gezerrt, wodurch ich ihr zunächst mal ein paar Wochen Sportpause verordnen wollte. Ein Sportarzt meinte dann aber, sie kann ruhig trainieren, alles ist erlaubt was keine Schmerzen verursacht. Da nichts anderes ging außer Ergometer fahren, hat sie dann etwa 16 oder 17 Tage nichts anderes außer das gemacht, allerdings haben wir den Umfang der Ausdauereinheiten auf 75% reduziert, damit nicht zuuu viel vom selben gemacht wird. Auch kein Dehnen, keine Stabiübungen, keine Kräftigungsübungen, einfach um die Sehne nicht unnötig zu gefährden und vieles ging ja erst gar nicht.
Nach 3 Wochen begann sie wieder locker mit laufen, eineinhalb Wochen später wollte sie unbedingt an einem Laufbewerb mitmachen. Die Sehne war wieder super verheilt, aber 2 Tage nach dem Laufbewerb taten ihr nach dem Training die Kniescheiben ein wenig weh. So als würde man auf die Kniescheiben drücken (leichter Schmerz um die Kniescheibe herum). Das verhielt sich dann die ganze Woche so, wir reduzierten das Training daher wieder.
Sie meinte, es ginge schon, aber da Schmerzen im Knie für mich ein ernstzunehmendes Warnsignal sind, habe ich umgehend einen Termin beim Orthopäden ausgemacht.
Das hat er festgestellt:
1) "Verkürzung" im Beinbizeps und ganz leicht im Hüftbeuger (obwohl hier wirklich viel gedehnt wird)
2) Die Knieansätze (unter der Kniescheibe) sind um 4-5mm zu weit außen (er meinte, DAS würde die Schmerzen verursachen)
3) ganz leichte Pronation, kaum der Rede wert (trotzdem hat er ihr "vorsichtshalber" orthopädische Einlagen dafür verordnet)
4) zu schwacher Vastus Medialis (der innere Quadrizeps, der die Kniescheibe stabilisiert)
Verschrieben hat er nun:
1) Übungen zur Stärkung des Vastus Medialis (zeigt uns noch ein Physiotherapeut)
2) Gymnastikübungen zur Zentrierung der Kniescheiben (zeigt uns noch ein Physiotherapeut)
3) Dehnübungen für den Beinbizeps und Hüftbeuger (zeigt uns noch ein Physiotherapeut, machen wir aber ohnehin)
... das ganze bei einem Physiotherapeuten.
Leider hat sich das nun alles so gezogen, bis wir den Termin beim Orthopäden bekamen und jetzt beim Physiotherapeuten, das sind schon fast 2 Monate.
Was noch dazu kommt: Im August hat sie 2 neue Paar Laufschuhe bekommen (davor hatte sie nur 1 Paar, die schon zu klein wurden). Das eine Paar war das Nachfolgemodell des alten Schuhs (Asics Kinderlaufschuh), das andere war ein Damenlaufschuh.
Das Damenlaufschuh empfand sie für viel angenehmer, weshalb sie fast nur dieses trug und nicht meinem Rat nach, bei jedem Mal hin und her zu wechseln.
Normalerweise lief sie nur 1x pro Woche, aber da sie dann nach der Sache mit der Achillessehne laufmäßig was "aufholen" wollte (ja, ich weiss wie blöd), ging sie in den eineinhalb Wochen vor dem Laufbewerb (also nach den 16 oder 17 Tagen) 4 oder 5x laufen. Ja, richtig blöd jetzt hinterher betrachtet: Zuerst nur monoton am Ergometer, dann monoton laufen...
Das mit dem Laufschuh hatten wir dem Orthopäden auch gesagt, er meinte, dass einfach eine ganze Reihe an Faktoren zusammengekommen sind. Das mit der schlechten Dehnung soll nichts direkt damit zu tun haben, aber hat offenbar die AS-Zerrung begünstigt, sofern ich das richtig verstanden habe.
Seit dem Termin beim Orthopäden Mitte Oktober hatte sie überhaupt keine Beschwerden mehr, ich tippte schon zu 99,999% auf die Schuhe, weil eine symetrische Kniescheibenfehlstellung lt. einem Physiotherapeuten nicht zwingend ein Problem sein muss. Da die letzte Bergwanderung Ende August war, hatten wir vorletztes Wochenende wieder mal eine kleine aber steile Tour vor. Meine Idee war, dadurch auch den Vastus Medialis zu stärken, denn Anfang des Jahres sind wir viele steile Touren gegangen und da hatte sie einen richtig gut ausgeprägten Vastus Medialis.
2h steil bergauf, alles problemlos. Dann nach einer halben Stunde Pause der erste Schritt nach unten - Schmerzen. Diesmal aber anders: An der Innenseite der Kniescheibe und eher ein Stechen und nur auf einem Knie Das zweite tat dann nach einer halben Stunde auch ein wenig weh, da dachte ich, dass es an der Schonhaltung lag. Gottseidank konnte meine Frau uns auf einer naheliegenden Bergstraße mit dem Auto abholen.
Da der Schmerz nicht nach und nach kam, sondern sofort, dachte ich, das hat vermutlich gar nichts damit zu tun, sondern sie ist vielleicht einfach zu schlecht aufgewärmt losgegangen und es ging ja doch steil bergab. Denn 2 Tage später konnte sie ihr Lauftraining völlig schmerzfrei durchführen.
Dieses Wochenende gingen wir daher nochmals auf den Berg. Keine Probleme beim Bergaufgehen und nach der Rast wärmten wir uns durch herumgehen im Flachen etwas auf. Nach 2min bergabgehen hatte sie aber wieder Schmerzen, diesmal über den Kniescheiben (beide Beine).
Nach 10min langsamem hinuntergehen bemerkte sie dann, dass es überhaupt nicht mehr weh tut, wenn sie nicht mehr parallel geht, sondern die Fußspitzen ganz leicht nach außen dreht (minimal). So konnten wir schmerzfrei bis ganz nach unten gehen. Hintergrund ist auch: Sie lief noch im Sommer immer mit außenrotierten Füßen und ich machte sie immer darauf aufmerksam, dass sie die Füße parallel halten soll, was sie inzwischen immer macht. Hat sich das Problem vielleicht erst dadurch eingeschlichen?
Da der Orthopäde sich kaum Zeit nahm und plötzlich weg war, bevor ich ihm noch Fragen stellen konnte, ist mir nun folgendes unklar:
1) Wie lange dauert es, bis eine solche Kniescheibenfehlstellung wieder gut ist? Also bis man schmerzfrei Sport machen kann und bis es ganz weg ist? Oder ist ihre sportliche Karriere damit vorbei?
2) Ist eine ganz leichte Außenrotation in Ordnung, um schmerzfrei zu wandern? Also kann man das vorübergehend so machen? Oder fängt man sich damit ein nächstes Problem ein?
3) Was ich eigenartig finde: Die Ansatzsehnen unter der Kniescheibe stehen nach außen, also heisst das doch, dass die Kniescheiben zu weit INNEN sind, oder? Aber gleichzeitit soll der Vastus Medialis unterentwickelt sein, sodass er es nicht schafft die Kniescheibe nach INNEN zu ziehen!?
4) Was versteht man unter "Kniescheibenzentrierende Gymnastik"? Ich dachte, man kann nur den Vastus Medialis trainieren, um die Kniescheibenführung zu beeinflussen?
5) Hat sich das Problem womöglich erst damit eingeschlichen, dass sie sich dazu zwingt, die Füße parallel zu halten?
Den Termin mit dem Physiotherapeuten haben wir erst heute, aber ich habe von anderen Leuten schon gehört, dass der nicht auf Fragen eingeht, sondern einfach nur das macht, was der Orthopäde verordnet hat. Daher dachte ich, ich frag mal hier, da ich schon seit einiger Zeit hier mitlese und gesehen habe, dass hier im Forum viele schon Beschwerden gut wegbekommen haben.
Ich dachte mir, ich schreib mal hier, vielleicht hat ja jemand Erfahrungen mit Kniescheibenfehlstellung.
Fangen wir am besten ganz von vorne an, damit ich euch kein relevantes Detail vorenthalte:
Mein Töchterchen (13) ist seit Jahren begeisterte Ausdauersportlerin (Laufen, Radfahren, Bergwandern, manchmal auch Schwimmen. Letztes ist aber schwierig hier bei uns). Der Sport macht ihr so großen Spaß, dass ich sie immer wieder bremsen muss, was den Umfang betrifft. Seit eineinhalb Jahren trainiert sie pro Woche ca. 4,5h Ausdauersport, 0,5h Koordination, 0,5h Stabi/Kräftigung, 1,5h Dehnen und alle 2 Wochen eine Bergwanderung über 3-6h. Alle 3-4 Wochen eine Regenerationswoche.
Davon ~3h in einem Verein, der Rest wird zuhause gemacht unter Vorgabe eines Kadertrainers. Die Umfänge sind mit diesem abgesprochen, ich soll nur darauf achten, dass es nicht mehr wird. Seit eineinhalb Jahren halten wir den Umfang und steigern nicht weiter.
Im September hat sie sich die Achillessehne bei einem Laufbewerb ganz leicht gezerrt, wodurch ich ihr zunächst mal ein paar Wochen Sportpause verordnen wollte. Ein Sportarzt meinte dann aber, sie kann ruhig trainieren, alles ist erlaubt was keine Schmerzen verursacht. Da nichts anderes ging außer Ergometer fahren, hat sie dann etwa 16 oder 17 Tage nichts anderes außer das gemacht, allerdings haben wir den Umfang der Ausdauereinheiten auf 75% reduziert, damit nicht zuuu viel vom selben gemacht wird. Auch kein Dehnen, keine Stabiübungen, keine Kräftigungsübungen, einfach um die Sehne nicht unnötig zu gefährden und vieles ging ja erst gar nicht.
Nach 3 Wochen begann sie wieder locker mit laufen, eineinhalb Wochen später wollte sie unbedingt an einem Laufbewerb mitmachen. Die Sehne war wieder super verheilt, aber 2 Tage nach dem Laufbewerb taten ihr nach dem Training die Kniescheiben ein wenig weh. So als würde man auf die Kniescheiben drücken (leichter Schmerz um die Kniescheibe herum). Das verhielt sich dann die ganze Woche so, wir reduzierten das Training daher wieder.
Sie meinte, es ginge schon, aber da Schmerzen im Knie für mich ein ernstzunehmendes Warnsignal sind, habe ich umgehend einen Termin beim Orthopäden ausgemacht.
Das hat er festgestellt:
1) "Verkürzung" im Beinbizeps und ganz leicht im Hüftbeuger (obwohl hier wirklich viel gedehnt wird)
2) Die Knieansätze (unter der Kniescheibe) sind um 4-5mm zu weit außen (er meinte, DAS würde die Schmerzen verursachen)
3) ganz leichte Pronation, kaum der Rede wert (trotzdem hat er ihr "vorsichtshalber" orthopädische Einlagen dafür verordnet)
4) zu schwacher Vastus Medialis (der innere Quadrizeps, der die Kniescheibe stabilisiert)
Verschrieben hat er nun:
1) Übungen zur Stärkung des Vastus Medialis (zeigt uns noch ein Physiotherapeut)
2) Gymnastikübungen zur Zentrierung der Kniescheiben (zeigt uns noch ein Physiotherapeut)
3) Dehnübungen für den Beinbizeps und Hüftbeuger (zeigt uns noch ein Physiotherapeut, machen wir aber ohnehin)
... das ganze bei einem Physiotherapeuten.
Leider hat sich das nun alles so gezogen, bis wir den Termin beim Orthopäden bekamen und jetzt beim Physiotherapeuten, das sind schon fast 2 Monate.
Was noch dazu kommt: Im August hat sie 2 neue Paar Laufschuhe bekommen (davor hatte sie nur 1 Paar, die schon zu klein wurden). Das eine Paar war das Nachfolgemodell des alten Schuhs (Asics Kinderlaufschuh), das andere war ein Damenlaufschuh.
Das Damenlaufschuh empfand sie für viel angenehmer, weshalb sie fast nur dieses trug und nicht meinem Rat nach, bei jedem Mal hin und her zu wechseln.
Normalerweise lief sie nur 1x pro Woche, aber da sie dann nach der Sache mit der Achillessehne laufmäßig was "aufholen" wollte (ja, ich weiss wie blöd), ging sie in den eineinhalb Wochen vor dem Laufbewerb (also nach den 16 oder 17 Tagen) 4 oder 5x laufen. Ja, richtig blöd jetzt hinterher betrachtet: Zuerst nur monoton am Ergometer, dann monoton laufen...
Das mit dem Laufschuh hatten wir dem Orthopäden auch gesagt, er meinte, dass einfach eine ganze Reihe an Faktoren zusammengekommen sind. Das mit der schlechten Dehnung soll nichts direkt damit zu tun haben, aber hat offenbar die AS-Zerrung begünstigt, sofern ich das richtig verstanden habe.
Seit dem Termin beim Orthopäden Mitte Oktober hatte sie überhaupt keine Beschwerden mehr, ich tippte schon zu 99,999% auf die Schuhe, weil eine symetrische Kniescheibenfehlstellung lt. einem Physiotherapeuten nicht zwingend ein Problem sein muss. Da die letzte Bergwanderung Ende August war, hatten wir vorletztes Wochenende wieder mal eine kleine aber steile Tour vor. Meine Idee war, dadurch auch den Vastus Medialis zu stärken, denn Anfang des Jahres sind wir viele steile Touren gegangen und da hatte sie einen richtig gut ausgeprägten Vastus Medialis.
2h steil bergauf, alles problemlos. Dann nach einer halben Stunde Pause der erste Schritt nach unten - Schmerzen. Diesmal aber anders: An der Innenseite der Kniescheibe und eher ein Stechen und nur auf einem Knie Das zweite tat dann nach einer halben Stunde auch ein wenig weh, da dachte ich, dass es an der Schonhaltung lag. Gottseidank konnte meine Frau uns auf einer naheliegenden Bergstraße mit dem Auto abholen.
Da der Schmerz nicht nach und nach kam, sondern sofort, dachte ich, das hat vermutlich gar nichts damit zu tun, sondern sie ist vielleicht einfach zu schlecht aufgewärmt losgegangen und es ging ja doch steil bergab. Denn 2 Tage später konnte sie ihr Lauftraining völlig schmerzfrei durchführen.
Dieses Wochenende gingen wir daher nochmals auf den Berg. Keine Probleme beim Bergaufgehen und nach der Rast wärmten wir uns durch herumgehen im Flachen etwas auf. Nach 2min bergabgehen hatte sie aber wieder Schmerzen, diesmal über den Kniescheiben (beide Beine).
Nach 10min langsamem hinuntergehen bemerkte sie dann, dass es überhaupt nicht mehr weh tut, wenn sie nicht mehr parallel geht, sondern die Fußspitzen ganz leicht nach außen dreht (minimal). So konnten wir schmerzfrei bis ganz nach unten gehen. Hintergrund ist auch: Sie lief noch im Sommer immer mit außenrotierten Füßen und ich machte sie immer darauf aufmerksam, dass sie die Füße parallel halten soll, was sie inzwischen immer macht. Hat sich das Problem vielleicht erst dadurch eingeschlichen?
Da der Orthopäde sich kaum Zeit nahm und plötzlich weg war, bevor ich ihm noch Fragen stellen konnte, ist mir nun folgendes unklar:
1) Wie lange dauert es, bis eine solche Kniescheibenfehlstellung wieder gut ist? Also bis man schmerzfrei Sport machen kann und bis es ganz weg ist? Oder ist ihre sportliche Karriere damit vorbei?
2) Ist eine ganz leichte Außenrotation in Ordnung, um schmerzfrei zu wandern? Also kann man das vorübergehend so machen? Oder fängt man sich damit ein nächstes Problem ein?
3) Was ich eigenartig finde: Die Ansatzsehnen unter der Kniescheibe stehen nach außen, also heisst das doch, dass die Kniescheiben zu weit INNEN sind, oder? Aber gleichzeitit soll der Vastus Medialis unterentwickelt sein, sodass er es nicht schafft die Kniescheibe nach INNEN zu ziehen!?
4) Was versteht man unter "Kniescheibenzentrierende Gymnastik"? Ich dachte, man kann nur den Vastus Medialis trainieren, um die Kniescheibenführung zu beeinflussen?
5) Hat sich das Problem womöglich erst damit eingeschlichen, dass sie sich dazu zwingt, die Füße parallel zu halten?
Den Termin mit dem Physiotherapeuten haben wir erst heute, aber ich habe von anderen Leuten schon gehört, dass der nicht auf Fragen eingeht, sondern einfach nur das macht, was der Orthopäde verordnet hat. Daher dachte ich, ich frag mal hier, da ich schon seit einiger Zeit hier mitlese und gesehen habe, dass hier im Forum viele schon Beschwerden gut wegbekommen haben.