RUNNER'S WORLD

Optimaler BMI: Ist leichtes Übergewicht wirklich gut? - SPIEGEL ONLINE

Lustig finde ich zu dem Thema immer dieses Auf und Ab von Erkenntnissen... Das ist ja nix Neues

Die Milch machts... dann doch wieder nicht, dann doch wieder
Zu viele Eier sind ungesund von wegen Cholesterin und so... oh doch nicht, die haben ja das GUTE Cholesterin und verdrängen das SCHLECHTE... oder doch nicht?
Sport ist Mord, Erstechen auch, aber wenn Sport gerade mal kein Mord mehr ist, was ist dann mit Erstechen?
E-Zigaretten sind ein Segen... oder ein Fluch, je nach Studie
Paleo... Nahrungsergänzung...Partnerportale...

Hach, der Lesestoff geht nie aus und die entsprechenden Zeitschriften werden gekauft, die Welt ist doch in Ordnung....

Die Dänen machen schon sehr innovative Studien. Wenn es nach denen geht, sind doch sowieso die meisten hier im Forum kaum noch zu retten.

Wow.. ich muss noch 12 KG drauf packen um in Idealbereich zu sein... wo ist die nächste Keksdose

Bharti hat geschrieben:Die Dänen machen schon sehr innovative Studien. Wenn es nach denen geht, sind doch sowieso die meisten hier im Forum kaum noch zu retten.

Mag schon sein, es gab aber auch mal eine Zeit (Vor der EU), da waren deren rote Pölser (Die originalen Hot Dog Würstchen) in Deutschland verboten, weil die unters Medikamentengesetz fielen...

gecko hat geschrieben:Lustig finde ich zu dem Thema immer dieses Auf und Ab von Erkenntnissen... Das ist ja nix Neues

"Lustig" in Deinem Sinne (gemeint ist damit wohl "nicht ernstzunehmend") sind solche Studien nur, wenn voreilig Kausalitäten daraus abgeleitet werden.
Also in dem Fall: "Mäßiges Übergewicht ist gesund und steigert die Lebenserwartung". Und dann auch gleich noch , wie Du in der Überschrift andeutest, es wäre demnach der Gesundheit dienlich, sich ein solches angeblich gesundes Übergewicht anzufuttern.

Das ist viel zu kurz gesprungen. Das gibt die Studie einfach nicht her. Ist aber ein typischer Fehler in der Interpretation durch Leute, die mit Medizinstatistik wenig zu tun haben.

Wesentlich ist, sich Gedanken zu machen, wie solche Ergebnisse zustande kommen. Es ist lobenswert, dass dieser Spiegelartikel hiervor nicht halt macht:
"Johannes Scholl arbeitet als Präventionsmediziner in Rüdesheim. In der Beratung nutze er den BMI schon lange nicht mehr, schildert er. Denn insbesondere im mittleren Bereich zwischen 20 und 30 sei er ein untaugliches Instrument zur Risikoeinstufung. "Für uns ist viel wichtiger, wie es um den relativen Körperfett- beziehungsweise Muskelanteil, eine mögliche Leberverfettung und vor allem um die Fitness steht."

Er deutet die Studienergebnisse deshalb etwas anders: "Der 'normale BMI' ist häufiger als früher durch eine zu geringe Muskelmasse und eben nicht durch einen niedrigen Körperfett- oder Bauchfettanteil bedingt." Deshalb würden sich unter Menschen mit einem BMI unter 25 heute mehr finden, die Stoffwechselprobleme haben." [zit. aus selbigem Artikel]

Fazit: Es lohnt sich auch in unserer schnelllebigen Zeit, mehr als nur Schlagzeilen und Tweets/Whatsappposts zu lesen, wenn man neue Erkenntnisse gewinnen will.

Jaja, Kausalität und Korrelation, das sind so Sachen...

Nicht außer Acht lassen sollte man auch, dass die meisten Personen, die an einer Tumorerkrankung sterben, vorher deswegen kachektisch werden. Wenn man also den BMI zum Todeszeitpunkt betrachtet, nützt das schonmal gar nicht viel.

Ich seh's positiv: Die Lebensjahre, die mir laut einer dänischen Studie durch das viele Laufen abhanden kommen werden, die hol ich mir jetzt durch mein leichtes Übergewicht zurück. Alles wieder im Lot.

Mehr gibt's dazu wahrscheinlich gar nicht zu sagen.

Vögelchen hat geschrieben:Nicht außer Acht lassen sollte man auch, dass die meisten Personen, die an einer Tumorerkrankung sterben, vorher deswegen kachektisch werden.

Steht doch da ...

Auch in einer Untergruppe - jenen, die nie geraucht hatten und vor Studienbeginn nicht an Krebs oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen litten - war er noch im Übergewicht-Bereich, nämlich bei 26,1.

... oder habe ich etwas falsch verstanden?

Ich lese aus solchen Studien eh nur das raus, was mir gefällt: Ich werde euch Spargels alle überleben

Gruss Tommi

dicke_Wade hat geschrieben:Ich lese aus solchen Studien eh nur das raus, was mir gefällt: Ich werde euch Spargels alle überleben

Gruss Tommi

Ja, aber das nützt dir doch nichts. *grübel*

So ohne uns.

:-)))

Auf meinem Grabstein soll "Laufschlaffi" draufstehen, möglicherweise wird die Bestattung dann von Runnersworld gesponsert.

Wenn das alle hier so machen, hat Tommi es auch leichter, uns mal zu besuchen.

Laufschlaffi_II hat geschrieben:Auf meinem Grabstein soll "Laufschlaffi" draufstehen, möglicherweise wird die Bestattung dann von Runnersworld gesponsert.

Wenn das alle hier so machen, hat Tommi es auch leichter, uns mal zu besuchen.

dann solltest du aber vorher in der Nähe des Friedhofes einen Ultralauf installieren

d'Oma joggt hat geschrieben:dann solltest du aber vorher in der Nähe des Friedhofes einen Ultralauf installieren

Alternativ auf dem Friedhof einen Biergarten errichten

Mal ganz abgesehen davon, wieviel an dieser Studie jetzt dran ist, ich würde niemals mein ganzes Leben ein Gewicht ansteuern, mit dem ich mich nicht wohl fühle, nur weil ich dann vielleicht ein Jahr länger lebe.

Der Artikel ist gar nicht mal schlecht. Aber im Grunde hätte man ihn sich sparen können und stattdessen den kurzen, knappen Hinweis: "Gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung sind supi - egal, was komische Studien, die mit so ungenauen Instrumenten wie dem BMI argumentieren, sagen!" da hinschreiben können.
Dieser Beitrag von Last Week Tonight with John Oliver zu wissenschaftlichen Studien und ihren Problemen ist dazu sehr amüsant und auch ein bisschen interessant.

McAwesome hat geschrieben:Aber im Grunde hätte man ihn sich sparen können und stattdessen den kurzen, knappen Hinweis: "Gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung sind supi [...]" da hinschreiben können.

Ja, und was ist nun eine gesunde Ernährung und was eine ausreichende Bewegung?

Unheard hat geschrieben:Ja, und was ist nun eine gesunde Ernährung und was eine ausreichende Bewegung?

Das musst du die Ärzte fragen, die das empfehlen.

McAwesome hat geschrieben:Das musst du die Ärzte fragen, die das empfehlen.

Wenn man Pech hat, zitieren die dann dänische Studien .

Unheard hat geschrieben:Ja, und was ist nun eine gesunde Ernährung und was eine ausreichende Bewegung?

kommt auf deinen Kulturkreis an; auf die Gegend, in der du wohnst auf der Welt; auf deinen Geldbeutel; auf deinen Geschmack und Verträglichkeit.
Auf deine gesundheitlichen Vorraussetzungen, deine Orthopädie, deinen Familienstand, die Anzahl deiner Kinder, Den Arbeitsweg, die Arbeitsstundenzahl, deine anderen Hobbys

Deine Frage ist also ganz einfach zu beantworten

Lilly* hat geschrieben:Ja, aber das nützt dir doch nichts. *grübel*

So ohne uns.

:-)))

*mhm* Wo du recht hast...

Laufschlaffi_II hat geschrieben:Auf meinem Grabstein soll "Laufschlaffi" draufstehen, möglicherweise wird die Bestattung dann von Runnersworld gesponsert.

Wenn das alle hier so machen, hat Tommi es auch leichter, uns mal zu besuchen.

+1

d'Oma joggt hat geschrieben:dann solltest du aber vorher in der Nähe des Friedhofes einen Ultralauf installieren

+1 Um den Friedhof drumrum!

Unheard hat geschrieben:Alternativ auf dem Friedhof einen Biergarten errichten

Wieso alternativ?

Gruss Tommi

d'Oma joggt hat geschrieben:Deine Frage ist also ganz einfach zu beantworten

Ich geh' mir später 'nen Hamburger braten.

Bewegung und gesundes Essen - Check!

Unheard hat geschrieben:Wenn man Pech hat, zitieren die dann dänische Studien .

Jo. Nebenbei bemerkt: typisch Spiegel, die andere, viel größere Studie, die zu einem anderen Ergebnis kam, wird nur nebenbei erwähnt.

Ansonsten sollte man, falls man wirklich am Thema interessiert ist, beide Studien lesen, anstatt sich auf einen Spiegel-Kurzbericht zu verlassen.

Das erinnert mich an die vielen anderen Studien in den letzten Jahren: Menschen mit höherer Intelligenz leben länger; Menschen mit höherem Bildungsgrad leben länger; Menschen mit größerem Vermögen leben länger; Menschen, die täglich (genau) ein Glas Rotwein trinken, leben länger; Menschen in Pirmasens leben am längsten. Ich bin mir sicher, man könnte auch eine Studie machen mit dem Thema: Menschen, die mehr als fünf Paar Schuhe benutzen, leben länger. (Da gehören wir doch hoffentlich alle dazu, schon wegen der vielen Laufschuhe??)

Vögelchen hat es schon kurz angesprochen: es gibt einen Unterschied zwischen Kausalität (das eine verursacht das andere) und Korrelation (das eine trifft häufig mit dem anderen zusammen auf). Die Effekthascherei in den Medien beruht darauf, diesen Unterschied bewusst zu verwischen und den Leser zu Fehlschlüssen zu verleiten: aha, Dicke leben länger. Das liegt daran, dass sie dick sind. Also lebe ich auch länger, wenn ich dick bin.

Das sieht aus wie eine logische Kette, ist aber keine. Schon die erste Annahme: man lebt länger, weil man dick ist, ist nicht bewiesen. Echte Wissenschaft ist verdammt schwierig und interessiert die meisten Leser auch gar nicht: die wollen nur unterhalten werden. Aber das ist ja auch nichts Schlimmes…

FreddyT hat geschrieben:Menschen mit höherem Bildungsgrad leben länger; Menschen mit größerem Vermögen leben länger

Das ist leider sogar in Deutschland so und eigentlich eine Katastrophe:

Lebenserwartung nach Einkommen Einkommensklassen

Diese Quelle halte ich nun für relativ seriös.