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Marathon mit Oberschenkelschmerzen?
Verfasst: 14.09.2017, 10:28
von erdelyin
Ich möchte in 10 Tagen in Berlin den Marathon laufen. Leider habe ich seit 2 Wochen Schmerzen im hinteren Oberschenkel bekommen (nach einem 30km Training hat es angefangen und bei einem Interval danach hat es eskaliert). Seitdem bin ich nicht gelaufen, versuchte es mit Ruhe zu heilen, und hab meinen Trainingsplan nicht mehr befolgt. Ich dachte, in ein paar Tagen geht es vorbei, ist es aber nicht. Was denkt ihr, kann ich den Marathon trotzdem laufen (auch wenn es schmerzt)? Ich möchte jetzt nicht aufgeben, ich bereite mich seit einem Jahr darauf vor, es wäre mein 4. Marathon. Danke für alle Antworten!
Verfasst: 14.09.2017, 10:30
von ruca
Die Frage solltest Du nicht dem Forum sondern einem Arzt stellen.
Nur komme bloß nicht auf die Idee, den Schmerz mit Medikamenten "wegzudrücken". Wenn er Dich am Laufen hindert, hat das seinen Grund.
Verfasst: 14.09.2017, 10:39
von hardlooper
erdelyin hat geschrieben:Was denkt ihr, kann ich den Marathon trotzdem laufen (auch wenn es schmerzt)? Ich möchte jetzt nicht aufgeben, ich bereite mich seit einem Jahr darauf vor, es wäre mein 4. Marathon.
Am "day before" in den hinteren Oberschenkel lauschen. Bis dahin absolutes Trainingsverbot.
Das wäre Schiet, wenn man sexuell nicht entsprechend veranlagt ist.
Knippi
Verfasst: 14.09.2017, 10:49
von -Auftrags-Griller-
1. Würde ich mir die Sache von einem Masseur/Physiotherapeuten "ansehen" bzw. durchkneten lassen.
2. Was hast du denn bis jetzt sonst so unternommen bezüglich Dehnen und Blackroll?
3. Solange Schmerzen vorhanden sind, keine weiteren Trainings mehr bis zum Marathon.
4. Im Endeffekt kannst nur du selbst entscheiden, ob ein Wettkampf möglich ist. Im Prinzip kann das Adrenalin die Schmerzen eine Weile unterdrücken, nur tuts im Nachhinein umso mehr weh...
Verfasst: 14.09.2017, 11:11
von planar
Man weiß ja, das man was falsch gemacht hat, nach dem 30iger traten die Schmerzen auf, der Trainingsplan musste ja erfüllt werden, also die Intervalle geschrubbt in der Hoffnung das wird schon gut gehen. Es ging eben schief. Dann steht man erstmal da, oh hätte ich mal. Glaub mir du bist nicht alleine.
Auf jeden Fall das versuchen, was der "Auftrags Griller" vorgeschlagen hat. Was ich definitiv noch machen würde Montag oder Dienstag einen ruhigen Lauf mit Steigerung aufs Marathontempo. Wenn es nicht geht lass es. So ein Lauf mit Schmerzen die immer schlimmer werden ist die Hölle. Beim OS kann man eigentlich nichts verkehrt machen also ran an die Rolle oder den harten Ball, Schmerzpunkt fixieren und langsam von innen nach außen ausrollen. Das darf ruhig wehtun. Ich wünsch dir bei deiner Entscheidung viel Glück.
Verfasst: 14.09.2017, 11:37
von erdelyin
Danke, planar für deine Empathie! Was ist OS?
Verfasst: 14.09.2017, 11:46
von burny
Es gibt Wehwehchen, die gravierender sind und vom Marathon abraten lassen,
und es gibt Wehwechen, die am Tag des Ereignisses wie weggeblasen sind.
Das Dumme ist, man weiß vorher oft nicht, welcher Kategorie die aktuellen Beschwerden zuzuordnen sind.
Ich würde alle 2 Tage einen langsamen Laufversuch unternehmen, um zu sehen, wie das Ganze sich entwickelt hat. Der Blick bzw. die forschenden Hände eines erfahrenen Physiotherapeuten sind ebenfalls anzuraten.
Hier habe ich im Übrigen einen Bericht geschrieben über einen Marathon, von dem ich noch am Morgen der Veranstaltung eine Teilnahme für nahezu ausgeschlossen hielt. Beim Lauf selbst war dann nix mehr.
Bernd
Verfasst: 14.09.2017, 11:49
von erdelyin
Danke, Physiotherapeut ist gute Idee, ich hab nur Angst, dass er den Lauf verbieten will. Mit Dehnen und Blackroll (meine Rolle ist orange, aber ich glaube es hat die gleiche Funktion) bin ich sehr vorsichtig jetzt, ich möchte es nicht noch schlimmer machen. Ich mache aber statt Laufen Yoga, Schwimmen und Radfahren, da tut es nicht weh und ich versuche so Ausdauer zu simulieren. Wenn es im Nachhinein weh tut, ist es ok für mich, möchte mir nur keine ernsthafte Verletzung zuziehen. Ich glaub, ich werde es doch mit dem Physiomann besprechen, welche Risiken gibt es.
Verfasst: 14.09.2017, 12:05
von erdelyin
Danke burny, das war sehr aufschlussreich!
Verfasst: 14.09.2017, 12:15
von diagonela
erdelyin hat geschrieben:Danke, planar für deine Empathie! Was ist OS?
OS = Oberschenkel
Auch ich habe gerade in der Marathonvorbereitung auf Frankfurt mit meinem hinteren Oberschenkel zu kämpfen.
Ich war beim Physio und er hat mir geraten (wie schon von den Vorredner angesprochen) dehnen, rollern, Kälte- und Wärmebehandlungen, teilw. mehrmals am Tag. Da kannst du wirklich nix verkehrt machen. Rollern tut weh, denn du willst ja gerade die Schmerzpunkte bearbeiten, aber es hilft wirklich.
Und durchkneten lassen vom Physio ist auf jeden Fall auch noch sinnvoll.
Und dann wird das schon.
Viele Grüße
Sandra
Verfasst: 14.09.2017, 12:36
von dicke_Wade
Der Vorteil eines erfahrenen Physios ist der, der greift in den Muskel und hat große Chancen, eine korrekte Diag....ähm dürfen sie nicht

.... herauszufinden, was da ist und kann dann korrekte Empfehlungen geben und behandeln.
Toi toi toi
Gruss Tommi
Verfasst: 14.09.2017, 13:00
von RayStinson
erdelyin hat geschrieben:Danke, Physiotherapeut ist gute Idee, ich hab nur Angst, dass er den Lauf verbieten will.
Dann wird dir auch den Grund dafür nennen...
Ein
Guter Physio kann das...
Verfasst: 14.09.2017, 14:31
von supperheldin
Eine Zwischenfrage... Wie schafft ihr das denn immer einfach so zu den Physiotherapeuten zu kommen? Hab jetzt mal versucht einen Termin auszumachen und mir wurde gesagt, ich bräuchte dafür auf alle Fälle erstmal ein Rezept vom Arzt (wegen dieser "dürfen keine Diagnose machen"-Sache.
Verfasst: 14.09.2017, 15:12
von diagonela
Vitamin B!

Ich kenne einen sehr guten privat. Der ist zwar immer dicht mit Terminen, aber wenn mal was Dringendes bei mir ist, dann schaut er, was er für mich machen kann.
Verfasst: 14.09.2017, 15:16
von barefooter
supperheldin hat geschrieben:Eine Zwischenfrage... Wie schafft ihr das denn immer einfach so zu den Physiotherapeuten zu kommen? Hab jetzt mal versucht einen Termin auszumachen und mir wurde gesagt, ich bräuchte dafür auf alle Fälle erstmal ein Rezept vom Arzt (wegen dieser "dürfen keine Diagnose machen"-Sache.
...würde mich auch interessieren. Muss wirklich eine ärztliche Diagnose her oder reicht eine Verdachtsdiagnose und Rezept mit zusätzlicher Bitte um konsiliarische Untersuchung?
In meiner Gegend kommt das Problem hinzu, dass ohne besondere Beziehungen auf Wochen hinaus kein Termin zu bekommen ist.
Verfasst: 14.09.2017, 15:26
von hardlooper
supperheldin hat geschrieben:auf alle Fälle erstmal ein Rezept vom Arzt (wegen dieser "dürfen keine Diagnose machen"-Sache.
Was soll denn das für ein Arzt sein (Fachrichtung)?
Ich glaube (klar - glauben ist nicht wissen) dass ein Besuch bei meinem Hausarzt (Internist) reichen würde, um am gleichen Tag ein Rezept mitnehmen zu können - wenn das überhaupt nötig ist. Um es seeeehr locker zu schreiben: eine Diagnose muss ja nicht gestellt werden, der Physiotherapeut soll ja nur ertasten, "wo der Knubbel sitzt" und dann handeln

. Oder ist das eine "wer-trägt-die-Kosten-Frage"?
Knippi
Verfasst: 14.09.2017, 15:30
von -Auftrags-Griller-
supperheldin hat geschrieben:Eine Zwischenfrage... Wie schafft ihr das denn immer einfach so zu den Physiotherapeuten zu kommen?
Mein Vereinskollege, einen Katzensprung von mir entfernt, ist ein selbständiger Masseur, wo ich in dringendsten Fällen innert 24 Stunden einen Termin zum Sonderpreis kriege, auch sonntags, wenn's vor einem Wettkampf irgendwo zwackt.
Verfasst: 14.09.2017, 15:35
von RayStinson
Ich gehe zu einer Physio Praxis umme Ecke und frage nach ´nem Termin ( hab auch schon einen morgen um 7 bekommen), der soll dann ertasten und machen. Ich zahle das dann aus meiner Tasche..
Verfasst: 14.09.2017, 15:40
von hardlooper
-Auftrags-Griller- hat geschrieben:Mein Vereinskollege, einen Katzensprung von mir entfernt, ist ein selbständiger Masseur, wo ich in dringendsten Fällen innert 24 Stunden einen Termin zum Sonderpreis kriege, auch sonntags, wenn's vor einem Wettkampf irgendwo zwackt.
Schlimm, diese Amigo-Durchstechereien - was ist nur aus Deutschland geworden

.
Knippi
Verfasst: 14.09.2017, 15:49
von Renntatze
Ein Erst-Rezept ist in der Regel unproblematisch über den Hausarzt möglich, einen Termin bekommt man häufig innerhalb 14 Tage wenn man zeitlich das nimmt, was man bekommt.
Du kannst dich auch Privat behandeln lassen. Das sind rund 20 Euro für 20 Min, ca. 25 € für 30 Min.
Das gönne ich mir z. B. als Massage nach dem Heidelberg Marathon.
Es geht ja nicht um eine klassische med. Diagnose, aber ein guter Therapeut findet die Schwachstelle heraus und kann sie dann behandeln.
Seit dem Pitztal Halbmarathon ist mein rechter Adduktor schlecht gelaunt, das führte dazu, dass die Schmerzen je nach Belastung mal nach 15 km, mal nach 20 km so stark in den Oberschenkel strahlten, dass selbst das Gehen sehr weh tat. Nach ca. 4 Behandlungen konnte ich wieder 30 km ohne Probleme laufen. Seitdem rolle ich mehrmals die Woche mit der grünen Rolle 15 Min. und anschließend 15 Min. dehnen. Es gibt hierfür spezielle Dehnübungen, um den Muskel zu dehnen. Ausgeheilt ist es immer noch nicht, es braucht eben seine Zeit.
Mit Schmerzen an den Start gehen und dann nach 20 km ein DNF riskieren, würde ich nicht machen.
Im Zweifel den Wettkampf sausen lassen und in 2 oder 3 Wochen einen anderen Marathon herauspicken.
Verfasst: 14.09.2017, 16:11
von dicke_Wade
RayStinson hat geschrieben:Ich gehe zu einer Physio Praxis umme Ecke und frage nach ´nem Termin ( hab auch schon einen morgen um 7 bekommen), der soll dann ertasten und machen. Ich zahle das dann aus meiner Tasche..
Ganz genau so hab ichs immer gemacht.
Erst am Freitag, ich hatte eigentlich eine geplante Behandlung am Hals/oberen Rücken, hab ich mich erst einmal 15 am Adduktor kneten und untersuchen lassen weil der mich gerade etwas ärgert.
Gruss Tommi
Verfasst: 14.09.2017, 17:17
von Catwoman
In Holland brauche ich kein Rezept für den Physiotherapeuten kann da einfach so hin. Allerdings muss man dies immer selber zahlen wenn man keine Zusatzversicherung zur Krankenversicherung abgeschlossen hat ist schon sehr lange raus aus der Basisversicherung.
Verfasst: 14.09.2017, 18:48
von Tigertier
Hier auch: selbst zahlen oder direkt Osteopathin anrufen (auch selber zahlen aber jeden Cent wert!)
Man gibt soviel Geld für Blödsinn aus, da sind die paar Euro für die Gesundheit doch bestens angelegt!
Verfasst: 14.09.2017, 21:42
von rauschs
RayStinson hat geschrieben:Dann wird dir auch den Grund dafür nennen...
Ein Guter Physio kann das...
...und ist wirklich Gold wert - also ein Guter. :-)
Er wird wohl erst 'Mal auch nichts "verbieten", sondern... Die 10 Tage optimal nutzen.
Verfasst: 16.09.2017, 14:02
von supperheldin
Selbst zahlen würde ich ja auch. Aber ohne Rezept (im Zweifel halt ein Privates wegen der Diagnose) macht das halt niemand...
Verfasst: 16.09.2017, 14:25
von diagonela
Wenn du selbst zahlst, brauchst du kein Rezept. Termin ausmachen und anschließend löhnen reicht. Du brauchst dafür gar nichts vom Arzt.
Du brauchst nur ein Rezept, wenn du nicht selbst zahlen möchtest. Dafür brauchst du dann natürlichen einen Arzt, der ein Rezept ausstellt.
Ärztliche Diagnose ist völlig unnötig.
Ein guter Physio kann sehr gut einschätzen, woran es bei dir hängt und was dir helfen kann.
Verfasst: 16.09.2017, 16:58
von Steffen42
Kommt drauf an. Ich hatte mal einen Physio, der wollte auch nur mit Rezept arbeiten. Grund: Haftungsrisiko.
Ich bin dann zum Orthopäden und der hat ein sogenanntes Privatrezept ausgestellt. Da musste ich die Behandlung beim Physio vollständig selbst bezahlen.
Wenn ich drüber nachdenke, ein völlig dämlicher Vorgang. Mein aktueller Physio macht die Behandlungen ohne so einen Zirkus einfach mit privater Bezahlung.