ITBS + Tractusschnappen im Knie!?
Verfasst: 19.11.2017, 18:16
Hallo liebes Forum,
zunächst erst einmal ein paar Worte zu mir: Ich bin 25 Jahre alt, 1,95m groß und wiege ca. 75kg. Mit dem Laufen habe ich vor ca. 1,5 Jahren begonnen und mich seitdem kontinuierlich gesteigert, bis ich mich bei einem Trainingspensum von durchschnittlich 30 km/Woche "eingependelt" habe. Ergänzende Belastungen wie Krafttraining und Dehnübungen habe ich zu dieser Zeit leider komplett vernachlässigt.
Vor nunmehr sechs Monaten, sozusagen zum Abschluss meines ersten "Läuferjahres", hat mich dann der blinde Ehrgeiz gepackt und ich wollte mir unbedingt etwas beweisen. Obwohl die längste Strecke, die ich bis dahin je gelaufen war, 15km lang war, hab ich mich an diesem Tag bis zur Halbmarathondistanz gequält, und das obwohl ich nicht mal gut drauf war. Die Tage danach waren erstmal der Horror, meine Beine waren zu gar nichts zu gebrauchen und Treppenlaufen war eine einzige Qual. Nach einiger Zeit bin ich dann mal wieder eine lockere Runde gelaufen und habe sofort gemerkt, dass irgendwas mit meinem rechten Knie nicht stimmte. Da allerdings ein Volkslauf anstand, für den ich mich schon angemeldet hatte, und ich nicht meine Form verlieren wollte, habe ich es immer wieder versucht mit dem Laufen und gedacht, dass es schon irgendwie besser werden würde. Es wurde aber nur schlimmer, und so habe ich es dann endlich eingesehen und das Training eingestellt.
Die Beschwerden äußerten sich zu dem Zeitpunkt wie folgt: Nach ca. 10-15 Minuten Laufen begann langsam mein rechtes Knie an der Außenseite zu schmerzen. Der Schmerz steigerte sich dann in relativ kurzer Zeit bis ins beinahe Unerträgliche. Sobald ich das Laufen unterbrach und weiterging, war der Schmerz wie weggeblasen. Die schmerzende Stelle befand sich rechts (außen) neben der Kniescheibe, war jedoch recht großflächig. Zusätzlich hatte ich teilweise ein leichtes Ziehen/Stechen außen an der rechten Hüfte. Auch wenn man es eigentlich ja nicht machen soll, habe ich natürlich erstmal gegooglet, was das sein könnte, und die Symptome klangen mir doch sehr nach einem Läuferknie (ITBS).
Ich bin dann sofort zum Orthopäden gegangen und habe meine Beschwerden wie oben beschrieben, meine "Internet-Diagnose" jedoch nicht erwähnt. Der Orthopäde hat mir dann die Diagnose "Muskuläre Dysbalancen" gestellt und mir Physiotherapie verschrieben. Nach ca. vier Wochen Beinachsen-Kräftigung (die ich auch sehr konsequent zu Hause betrieben habe) unternahm ich dann endlich mal wieder einen Laufversuch. Nach dem ersten Kilometer habe ich mich noch gefreut, aber nach insgesamt 10 Minuten ging dann alles wieder los. Nach dem nächsten Besuch beim Orthopäden wurde mein Knie geröntgt und ein MRT gemacht - keine Befunde.
Ich habe die "Sache" daraufhin selber in die Hand genommen und wochenlang konsequent Dehn- und Kräftigungsübungen gegen das ITBS gemacht. Mit dem Laufen habe ich nach einiger Zeit dann auch wieder angefangen und ich konnte mich (ich denke dank der Übungen) langsam wieder bis auf 40 Minuten schmerzfreies Laufen steigern. Dann fingen die Beschwerden plötzlich wieder an und ich musste nach 10 Minuten aufhören.
Ich bin daraufhin wieder zum Orthopäden gegangen (diesmal zu einem anderen), in der Hoffnung, dass mir dort vielleicht geholfen werden kann. Die Diagnose war wieder "Muskuläre Dysbalancen" und ich habe wieder Physiotherapie verschrieben bekommen, wo mir Übungen gezeigt wurden, die ich auch diesmal konsequent durchgezogen habe und auch nach wie vor zu Hause konsequent durchziehe. Zu den Übungen zählen Kniebeugen, Ausfallschritte, Wadentraining und Kräftigungsübungen für die Hüftabduktoren. Mein Physiotherapeut sagte mir, ich solle ruhig mal vorsichtig probieren, ob das Laufen wieder klappt. Ich bin mittlerweile wieder soweit, dass ich einmal die Woche 15 bis 20 Minuten Laufen gehe, was auch ohne Schmerzen funktioniert. Ich mache mehrmals täglich verschiedenste Dehnübungen für die Hüftabduktoren, Rollouts mit Faszienrolle und Massageball (insbesondere am TFL) und regelmäßig Kräftigungsübungen.
Nun kommt das große ABER:
Was ich hier jetzt bisher noch nicht erwähnt habe, ist dass ich seit Monaten auch noch ein anderes Problem habe, was allerdings wohlmöglich im Zusammenhang mit dem Rest steht. Bei jedem Schritt, den ich mache, scheint außen in meinem rechten Knie eine Sehne zu springen, was ich in der Regel jedoch nur spüre, wenn ich die Hand darauflege. Besonders schlimm ist dies, wenn ich die Treppe runter gehe. Das tut zwar nicht weh, ist jedoch verdammt unangenehm. Die Stelle, an der die Sehne springt, befindet sich etwa zwischen Patella-Sehne und Wadenbeinköpfchen, genau dort, wo die Schmerzen beim Laufen auftreten. Ich habe das Problem dem zweiten Orthopäden, bei dem ich war, auch geschildert, jedoch ist dieser nicht wirklich darauf eingegangen. Meine (im Internet angelesene) Vermutung wäre, dass es sich bei dieser "Sehne" um das Iliotibialband handelt. Diese Vermutung wird dadurch bestärkt, dass das Sehnenspringen deutlich schwächer oder sogar ganz weg ist, wenn ich das Knie leicht nach außen drehe, da dann ja auch das Iliotibialband nicht so stark gespannt ist. In diesem Zusammenhang vielleicht noch ein paar ergänzende Informationen zu mir: Ich habe (zumindest laut dem Orthopäden) keine Bein- oder Fußfehlstellung. Solange ich dieses Sehnenspringen spüre, wage ich es nicht mein Laufpensum wieder zu steigern und eigentlich bin ich auch kurz davor die paar Kilometer, die ich momentan pro Woche mache, auch noch zu streichen.
Ich weiß so langsam nicht mehr, was ich noch machen kann, um Fortschritte zu erzielen. Einem weiteren Arztbesuch bin ich insofern abgeneigt, als dass ich nicht glaube, dass diesmal mehr dabei rumkommen wird als bei den ersten beiden Malen. Falls ihr es bis hierhin geschafft habt, bedanke ich mich erstmal recht herzlich bei euch! Vielleicht ist ja jemand dabei, der diese oder ähnliche Beschwerden auch hat oder hatte und Erfahrungen damit hat, die er mit mir teilen möchte.
Vielen Dank!
Liebe Grüße
Tobias
zunächst erst einmal ein paar Worte zu mir: Ich bin 25 Jahre alt, 1,95m groß und wiege ca. 75kg. Mit dem Laufen habe ich vor ca. 1,5 Jahren begonnen und mich seitdem kontinuierlich gesteigert, bis ich mich bei einem Trainingspensum von durchschnittlich 30 km/Woche "eingependelt" habe. Ergänzende Belastungen wie Krafttraining und Dehnübungen habe ich zu dieser Zeit leider komplett vernachlässigt.
Vor nunmehr sechs Monaten, sozusagen zum Abschluss meines ersten "Läuferjahres", hat mich dann der blinde Ehrgeiz gepackt und ich wollte mir unbedingt etwas beweisen. Obwohl die längste Strecke, die ich bis dahin je gelaufen war, 15km lang war, hab ich mich an diesem Tag bis zur Halbmarathondistanz gequält, und das obwohl ich nicht mal gut drauf war. Die Tage danach waren erstmal der Horror, meine Beine waren zu gar nichts zu gebrauchen und Treppenlaufen war eine einzige Qual. Nach einiger Zeit bin ich dann mal wieder eine lockere Runde gelaufen und habe sofort gemerkt, dass irgendwas mit meinem rechten Knie nicht stimmte. Da allerdings ein Volkslauf anstand, für den ich mich schon angemeldet hatte, und ich nicht meine Form verlieren wollte, habe ich es immer wieder versucht mit dem Laufen und gedacht, dass es schon irgendwie besser werden würde. Es wurde aber nur schlimmer, und so habe ich es dann endlich eingesehen und das Training eingestellt.
Die Beschwerden äußerten sich zu dem Zeitpunkt wie folgt: Nach ca. 10-15 Minuten Laufen begann langsam mein rechtes Knie an der Außenseite zu schmerzen. Der Schmerz steigerte sich dann in relativ kurzer Zeit bis ins beinahe Unerträgliche. Sobald ich das Laufen unterbrach und weiterging, war der Schmerz wie weggeblasen. Die schmerzende Stelle befand sich rechts (außen) neben der Kniescheibe, war jedoch recht großflächig. Zusätzlich hatte ich teilweise ein leichtes Ziehen/Stechen außen an der rechten Hüfte. Auch wenn man es eigentlich ja nicht machen soll, habe ich natürlich erstmal gegooglet, was das sein könnte, und die Symptome klangen mir doch sehr nach einem Läuferknie (ITBS).
Ich bin dann sofort zum Orthopäden gegangen und habe meine Beschwerden wie oben beschrieben, meine "Internet-Diagnose" jedoch nicht erwähnt. Der Orthopäde hat mir dann die Diagnose "Muskuläre Dysbalancen" gestellt und mir Physiotherapie verschrieben. Nach ca. vier Wochen Beinachsen-Kräftigung (die ich auch sehr konsequent zu Hause betrieben habe) unternahm ich dann endlich mal wieder einen Laufversuch. Nach dem ersten Kilometer habe ich mich noch gefreut, aber nach insgesamt 10 Minuten ging dann alles wieder los. Nach dem nächsten Besuch beim Orthopäden wurde mein Knie geröntgt und ein MRT gemacht - keine Befunde.
Ich habe die "Sache" daraufhin selber in die Hand genommen und wochenlang konsequent Dehn- und Kräftigungsübungen gegen das ITBS gemacht. Mit dem Laufen habe ich nach einiger Zeit dann auch wieder angefangen und ich konnte mich (ich denke dank der Übungen) langsam wieder bis auf 40 Minuten schmerzfreies Laufen steigern. Dann fingen die Beschwerden plötzlich wieder an und ich musste nach 10 Minuten aufhören.
Ich bin daraufhin wieder zum Orthopäden gegangen (diesmal zu einem anderen), in der Hoffnung, dass mir dort vielleicht geholfen werden kann. Die Diagnose war wieder "Muskuläre Dysbalancen" und ich habe wieder Physiotherapie verschrieben bekommen, wo mir Übungen gezeigt wurden, die ich auch diesmal konsequent durchgezogen habe und auch nach wie vor zu Hause konsequent durchziehe. Zu den Übungen zählen Kniebeugen, Ausfallschritte, Wadentraining und Kräftigungsübungen für die Hüftabduktoren. Mein Physiotherapeut sagte mir, ich solle ruhig mal vorsichtig probieren, ob das Laufen wieder klappt. Ich bin mittlerweile wieder soweit, dass ich einmal die Woche 15 bis 20 Minuten Laufen gehe, was auch ohne Schmerzen funktioniert. Ich mache mehrmals täglich verschiedenste Dehnübungen für die Hüftabduktoren, Rollouts mit Faszienrolle und Massageball (insbesondere am TFL) und regelmäßig Kräftigungsübungen.
Nun kommt das große ABER:
Was ich hier jetzt bisher noch nicht erwähnt habe, ist dass ich seit Monaten auch noch ein anderes Problem habe, was allerdings wohlmöglich im Zusammenhang mit dem Rest steht. Bei jedem Schritt, den ich mache, scheint außen in meinem rechten Knie eine Sehne zu springen, was ich in der Regel jedoch nur spüre, wenn ich die Hand darauflege. Besonders schlimm ist dies, wenn ich die Treppe runter gehe. Das tut zwar nicht weh, ist jedoch verdammt unangenehm. Die Stelle, an der die Sehne springt, befindet sich etwa zwischen Patella-Sehne und Wadenbeinköpfchen, genau dort, wo die Schmerzen beim Laufen auftreten. Ich habe das Problem dem zweiten Orthopäden, bei dem ich war, auch geschildert, jedoch ist dieser nicht wirklich darauf eingegangen. Meine (im Internet angelesene) Vermutung wäre, dass es sich bei dieser "Sehne" um das Iliotibialband handelt. Diese Vermutung wird dadurch bestärkt, dass das Sehnenspringen deutlich schwächer oder sogar ganz weg ist, wenn ich das Knie leicht nach außen drehe, da dann ja auch das Iliotibialband nicht so stark gespannt ist. In diesem Zusammenhang vielleicht noch ein paar ergänzende Informationen zu mir: Ich habe (zumindest laut dem Orthopäden) keine Bein- oder Fußfehlstellung. Solange ich dieses Sehnenspringen spüre, wage ich es nicht mein Laufpensum wieder zu steigern und eigentlich bin ich auch kurz davor die paar Kilometer, die ich momentan pro Woche mache, auch noch zu streichen.
Ich weiß so langsam nicht mehr, was ich noch machen kann, um Fortschritte zu erzielen. Einem weiteren Arztbesuch bin ich insofern abgeneigt, als dass ich nicht glaube, dass diesmal mehr dabei rumkommen wird als bei den ersten beiden Malen. Falls ihr es bis hierhin geschafft habt, bedanke ich mich erstmal recht herzlich bei euch! Vielleicht ist ja jemand dabei, der diese oder ähnliche Beschwerden auch hat oder hatte und Erfahrungen damit hat, die er mit mir teilen möchte.
Vielen Dank!
Liebe Grüße
Tobias