RUNNER'S WORLD

Abend zusammen,

(hier gehts gerade nicht um mich, sondern um meine bessere Hälfte).

Also sie würde gern mit dem Laufen anfangen, jedoch hat sie dabei immer Schmerzen im Knie. Bis jetzt waren es
immer nur sporadische Laufversuche, mit kurzer Dauer aber dem selben Ergebnis.

Kurz zu ihr:, sie ist sportlich (besucht mehrfach pro Woche das Fitnesscenter), beweglich, kein Übergewicht.
Im Fitnesscenter steigt sie regelmäßig aufs Laufband für schnelles gehen, da laufen nicht möglich.
Der Alltag ist immer Beschwerdefrei (Arbeit, Haushalt, Kind, Hund ...)
Ich tippe mal auf die Stoßbelastung beim laufen was ihr Probleme macht.

Die Frage wäre, an wen sollte sie sich wenden? Hausarzt, Sportarzt, Physiotherapeut ...?

vielen Dank,
Lars

Nuddels hat geschrieben:Die Frage wäre, an wen sollte sie sich wenden? Hausarzt, Sportarzt, Physiotherapeut ...?

Daumendrück

Ich würde zum Orthopäden gehen. "Sportarzt" ist nur eine Weiterbildung und Zusatzqualifikation für Hausärzte etc.

Orthopäde klingt gut. Würde ich auch raten.

Ein paar Ideen (hoffe, die "Büchse der..." wird nicht geöffnet wegen Laufstyl ). Das folgende wird auch nicht einen grossen "mehr Zeitaufwand" im Alltag bringen:

- Zähneputzen, 1 min. auf einem Bein stehen, dann wechseln. Dann nochmals... (gut Zahne ev. nicht vier min. putzen :-). Generell halt Einbeinstand üben (+ Version, Augen schliessen)
- "Irgendetwas für den Rumpf machen: Z.B. youtube nach Rumpf Brücke suchen. Planks...
- Laufstyl, schauen, dass nicht auf der Ferse aufgesetzt wird

Also, das kann ja Mal versucht werden. Wenn nicht gerade ein passender Termin für Physio, Arzt etc. verfügbar ist...

Schuhe aus, und auf hartem Boden loslaufen. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich alleine durch diese einfache Trainingsmaßnahme schnell eine sanftere Lauftechnik einstellt, ist schon relativ hoch.

Orthopäde bringt nur etwas, wenn er/sie zu Zusatzausbildung "Sportarzt" hat; meine pers. Erfahrung.
Gehen und Laufen sind sprichwörtlich durch die Stoßbelastung zwei paar Schuhe. ;-)

Das Laufband ist gegenüber dem Asphalt relativ gedämpft, anstatt auf dem Laufband zu gehen, kann sie hier mit "Intervall"-Training das Laufen "üben". Ansonsten natürlich lieber im Wald wegen dem weichen Untergrund das Laufen üben.
Du schreibst jetzt nicht, wie lange sie läuft. Im Sinne von Galloway macht auch ein Wechsel gehen/laufen Sinn, um die Belastungen am Anfang gering zu halten.

Neben einem nicht optimalen Laufstil, kann man sich auch mit den falschen Schuhen viel versauen z. B. Stabi- oder Überpronierer Schuhe für Neutralläufer.
Im Zweifel lieber zu Neutralschuhen greifen.

Auch kommt es vor, dass der Fuß überhaupt nicht mit bestimmten Herstellern zurecht kommt.
Entsprechend fühlen sich auch die sehr gut gedämpften Asics Nimbus Modelle anders an, als ebenfalls sehr gut gedämpfte Schuhe von Brooks oder New Balance.

Einige orthopädische Schuhgeschäfte führen Laufanalysen durch Sportwissenschaftler durch, diese vermutlich 80 € halte ich für gut angelegtes Geld.

Die Ergebnisse bzw. Erfahrungen selbst in speziellen Laufschuh-Geschäften mit Laufband-Analyse waren bei mir sehr durchwachsen gewesen.

Eine Anmerkung noch:
Wenn der Fuß im Schuh eine schlechte oder falsche Führung bekommt z. B. auch durch Einlagen, dann erhöht sich dadurch zwangsläufig die Belastung auf das Knie.

bones hat geschrieben:Ich würde zum Orthopäden gehen. "Sportarzt" ist nur eine Weiterbildung und Zusatzqualifikation für Hausärzte etc.

Sehr oft sind es ja Orthopäden (zumindest meine persönliche Beobachtung), die den Zusatz Sportarzt tragen. Und meine Erfahrung ist die (bis auf eine Ausnahme), dass die Zusatzausblidung auch etwas gebracht hat.

Gruss Tommi

Vielen Dank für eure Antworten,

Wird wohl gleich Physiotherapeut / Orthopäde werden. Mal schauen wo zuerst ein Termin frei wird.
Der Hausarzt wird wohl auch nur weiterleiten.

mfg,
Lars

dicke_Wade hat geschrieben:Sehr oft sind es ja Orthopäden (zumindest meine persönliche Beobachtung), die den Zusatz Sportarzt tragen. Und meine Erfahrung ist die (bis auf eine Ausnahme), dass die Zusatzausblidung auch etwas gebracht hat.

Gruss Tommi

Yep - es bringt etwas bei den Abrechnungen. Ich wußte gar nicht, dass Du das Konto Deines Arztes kontrollierst.

Ich war einmal wegen Knieschmerzen beim laufen (also im Alltag schmerzfrei) bei einem normalen Orthopäden. Dieser meinte, nach dem er bei der Untersuchung nichts finden konnte, ich solle doch einfach das laufen lassen. Daraufhin bin ich zu einem Orthopäde mit Schwerpunkt Sportmedizin der auch selber läuft gegangen. Er hatte von vorneherein andere Mittel zur Diagnostik (z.b. Laufband zur Laufanalyse) und hatte vor allen Dingen auch deutlich mehr Motivation eine Ursache zu finden. Siehe da Ursache gefunden und mit der richtigen Lösung schmerzfrei.

Bei den meisten Anfängern sind die Schuhe und fehlende Laufmuskulatur das Problem. Muskulatur kann man am Anfang schön mit gehen und laufen im Wechsel aufbauen und wenn sie sowieso im Studio trainiert schadet auch gezielte Training der Adduktoren und Abduktoren zur Stabilisierung des Knies nicht. Den richtigen Schuh findet ihr schnell in einem Fachgeschäft. Nicht nur im Stand ausprobieren sondern auch ein bisschen laufen. Wenn der Schuh zusagt ab aufs Laufband und eine Analyse des Auftritt-und Abfußverhaltens machen lassen.

Liebe Grüße

bones hat geschrieben:Yep - es bringt etwas bei den Abrechnungen. Ich wußte gar nicht, dass Du das Konto Deines Arztes kontrollierst.

Tja, wenn man das so sieht, kann man sich jeglichen Arztbesuch ersparen, denn die wollen an uns Patienten doch nur Geld verdienen

Unterschied normaler Orthopäde <> Sportärztin (ebenfalls Orthopädin): Ersterer rieht mir davon ab, längere Läufe zu machen und Marathon ist eh ungesund. Zweite frug mich als erstes, was ich denn für eine Bestzeit im Marathon habe.

Gruss Tommi

Ich war bei einer regionalen Konifere, der riet mir vom Laufen ab. Radfahren und schwimmen wären viel gesünder und auch ganz schön (nach Beinbruch u.a.). Da nützte auch die Bezeichnung Sportarzt nix. Wichtiger ist die Reputation (wen betreut er sonst) und Empfehlungen von anderen Sportlern.

bones hat geschrieben:Wichtiger ist die Reputation (wen betreut er sonst) und Empfehlungen von anderen Sportlern.

Genau darüber hab ich meine Sportärztin gefunden

Gruss Tommi

Guten Morgen,

Nach meiner Erfahrung ist ein evtl. -hier bereits erwähnter- falscher Laufstil (In Verbindung mit falschen=zu viel gedämpften Schuhen) ein SEHR guter Ansatzpunkt!

Eine Ferndiagnose ist selbstverständlich unmöglich und ein professionelles Abchecken lassen von einem Arzt (WENN man denn einen Guten kennt > Stichwort Reputation) ganz sicher keine schlechte Idee, aber was Gueng schrieb, nutzt eher, als das es schadet und dem Ganzen ein paar Versuche einzuräumen kostet ja nicht mal etwas

Also soll sie einfach mal die Schuhe ausziehen, kurz auf der Stelle laufen, um festzustellen, dass man -huch- dann ganz anders aufsetzt und das Ganze dann auf dem Laufband bei moderater Geschwindigkeit mal in Vortrieb umsetzen.
Kürzere Schritte, Körperschwerpunkt beim Aufsetzen des Fußes tendenziell eher UNTER dem Körper, als VOR dem Körper die Ferse in den Boden rammen.... Das sind so die Sachen, auf die man einfach mal achten kann.
Und dann die große Frage: Werden die Kniebeschwerden tendenziell eher weniger oder nich... Wie gesagt, das ist relativ schnell festzustellen und kostet weder Körner noch Kohle...