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Symphyse Ermüdungsbruch, wer hatte das schon einmal?

Verfasst: 26.12.2017, 14:24
von smile999
Hallo zusammen

ich, w, Triathletin und Läuferin.

Im September 17 hatte es bei einen Bergmarathon bei ca. KM 30 das erste Mal zu zwicken begonnen.
Gesässmuskulatur, Adduktoren, Leiste. Ich dachte natürlich, dass gehe wieder von selbst weg,
wenn ich im Oktober mit dem Lauftraining einwenig runterfahre. Leider falsch gedacht.
Laufen ging immer von den Schmerzen her, manchmal hat es einfach danach ziemlich weh getan.
Es kamen Schmerzen in der Schambeingegend zu einem späteren Zeitpunkt dazu, was teilweise recht schmerzhaft war.

Ende Oktober das erste mal zu Sportärztin. Sie meinte ich sei verkürzt und müsse dehnen.
Gesagt getan. Von ende Oktober bis Mitte Dez, nicht viel Sport wenn dann nur Velo/Crosstrainer, dafür viel gedehnt.
Anfangs Dezember erneut zur gleichen Ärztin, Diagnose erneut, verkürzt. (was sicherlich auch stimmt)

Das ganze kam mir schon einwenig komisch vor. Habe dann ein Sportarzt aufgesucht, welcher selber
Läufer ist. Der hat mich dann beim MRI angemeldet. Heraus kam: Ermüdungsbruch Symphyse (Schweregrad: 3 von 4)
Empfehlung: 6 Wochen Zero Sport (kein Velo/Laufen/Crosstrainer, Schwimmen/Aquajogging nach 4 Wochen möglich) Bis jetzt sind 1.5 Wochen rum...

Meine Frage:
Hatte jemand von Euch schon einmal diese Diagnose. Wie lange hat es gedauert bis zur Heilung. Gab es auch ein absolutes Sportverbot, sogar ohne Training auf Hometrainer (Velo) wo man einwenig aufrecht sitzt?
Oder sonst noch einwenig nützliche Tips was helfen könnte?
Meine Gewicht/Knochendichte/Calciumwert/Vit D ist im Normbereich.
Dies ist mein erster Ermüdungsbruch überhaupt, in sehr vielen Jahren mit Sport.

Ich würde mich auf die eine oder andere Antwort freuen.

Viele Grüsse

smile999

Verfasst: 26.12.2017, 14:34
von harriersand
Eine Bekannte von mir hatte (oder hat, hab sie lange nicht getroffen) das mal. Auch sie hatte absolutes Sportverbot, was natürlich großer Mist ist, wenn man Bewegung gewöhnt ist. Sie hatte sehr lange damit zu tun! Ich weiß aber nicht, welchen Schweregrad sie hatte.

Verfasst: 26.12.2017, 14:43
von bones
Bei einem Verkehrsunfall habe ich u.a. eine "Symphysensprengung" erlitten. Das ganze wurde mit zwei Metallplatten gerichtet, die jeweils mit 2 dicken Schrauben rechts und links in der Beckenschaufel verankert wurden. Das Konstrukt durfte lange nicht belastet werden (mehrere Wochen Bett im KH, danach Rollstuhl). Eine Entfernung nach Ausheilung ist nicht erfolgt (zu aufwändig).

Das Sportverbot macht absolut Sinn und sollte befolgt werden.

Verfasst: 06.01.2018, 14:58
von smile999
Danke vielmals für die Antworten von Euch beiden. Demfall geht es jetzt in die 4 te Ruhewoche. Ist schon hart,
aber wie es ausschaut gibt es keine Alternative, ohne dass ich das komplett verschleppe.

Verfasst: 06.01.2018, 16:10
von Malu68
Hallo smile,
ich will dich ja nich entmutigen, aber 6 Wochen ist schon seeehr optimistisch....

Ein Ermüdungsbruch ist ja genau das, was er in seinem Namen trägt: er ist der Belastung müde geworden.... heisst, bei Belastung gehen Knochenbälkchen kaputt... an sich normal, daran merkt der Knochen, dass er stabiler werden muss.

Wenn aber pro Belastung mehr Knochenbälkchen kaputt gehen, wie der Körper in der Ruhephase neue bauen kann (jetzt mal sehr vereinfacht ausgedrückt :wink: ), dann ist es eine Frage der Zeit bis der Knochen bricht. Dem voran geht ein Knochenödem, durch welches der Knochen versucht, "sich aufzuplustern", (ähnlich als wenn du ein Stück Holz in Wasser legst... das Holz quillt auf, heisst, vermehrt den Umfang, wird aber porös und kann leicht brechen).

Nach der Pause mit Null Sport besteht die Kunst darin, die Belastung so langsam zu steigern (das kann 1 min laufen / 1 min gehen sein!!!), dass du immer im schmerzfreien Bereich bleibst, denn nur so hat der Knochen die Chance, sich in der Ruhephase zu verstärken und neue Knochenbälkchen zu bilden.

Sobald du Schmerzen bekommst: AUFHÖREN! und Pause machen bis zur absoluten Schmerzfreiheit. Denn Schmerz ist wieder das Zeichen, dass der Knochen überlastet ist.

Du ahnst sicher schon, dass ein Ermüdungsbruch an sich nichts dramatisches ist, aaaaber bis du wieder so laufen kannst wie vorher, werden 6 -8 Monate vergehen, denn gerade die Symphyse ist der Beckenstabilisator schlechthin... und entsprechend hoch die Belastung - schon beim Gehen....

Ich wünsche dir viiieel Geduld und gute Besserung
malu68 (auch Ermüdungsbruch-Geplagte :wink: )

Verfasst: 10.01.2018, 13:27
von harriersand
Gestern gab es auf "Visite" im NDR (20.15 h) einen Beitrag zu Schambeinentzündung. Da wurden auch einige Übungen vorgestellt, die man machen kann. Ist bestimmt noch in der Mediathek.

Verfasst: 10.01.2018, 22:39
von Malu68
harriersand hat geschrieben:Gestern gab es auf "Visite" im NDR (20.15 h) einen Beitrag zu Schambeinentzündung. Da wurden auch einige Übungen vorgestellt, die man machen kann. Ist bestimmt noch in der Mediathek.
Ein Ermüdungsbruch der Symphyse ist etwas ganz anderes als eine Schambeinentzündung.... dementsprechend sollten Übungen in dem Bereich zurückhaltend betrieben werden.

Verfasst: 21.01.2018, 12:42
von smile999
Hallo Malu
habe soeben deine Antwort gesehen. Gestern resp. Vorgestern war ich das erste mal schwimmen (crawl) und auf der Rolle Rennrad fahren. Die Schmerzen kamen gleich zurück. Ich dachte ich spinne;-) Du hast definitiv recht, 6 Wochen sind tatsächlich sehr optimistisch. Das Rennrad lasse ich auf alle Fälle gleich wieder sein. Ev. funktioniert ja crawl schwimmen. Aufjeden Fall danke für deine ausführliche und leicht verständliche Antwort. Du hast mich heute davon bewahrt dass ich nochmals auf die Rolle steige, sondern weiterhin Pause mache. Danke!

Verfasst: 28.07.2019, 14:25
von smile999
zur Eurer Info, falls dies auch mal jemand hat: ich hatte im Endeffekt 1 Jahr gar kein Sport gemacht, in der 2ten Jahreshälfte einwenig crawl schwimmen. Hatte gefühlte Tausend Sachen ausprobiert, bin jetzt langsam auf dem Weg zur Besserung. Aber eben auf dem Weg, ist noch nicht gut. Seit anfangs Juni 19 mache ich Akkupunktur, das einzige was wirklich eine Verbesserung gebracht hat.

Verfasst: 29.07.2019, 15:42
von Wiedehopf
Das hört sich alles sehr mies an. Gute Besserung!

Man schätzt die Gesundheit echt zu wenig, bis sie mal weg ist. Daran sollte man eigentlich jeden Tag denken.