Stressreaktion der Knie seit fast einem Jahr
Verfasst: 03.01.2018, 18:27
Hallo liebe Läufer,
ich habe bereits im Frühjahr von meinem Problem mit den Knien geschrieben, hatte damals eine völlig andere Diagnose vom Orthopäden und bin heute einige Arztbesuche weiter. Das Problem schleppe ich immer noch mit mir herum.
Ich bin das Jahr 2017 ziemlich übermotiviert angelaufen. Hatte diverse Ziele, die ich aufgrund meiner Verletzung fast gänzlich verfehlt habe. Die Verletzung entstand im Januar 2017 als ich meine Kilometerumfänge + Höhenmeter viel zu schnell gesteigert hatte. (von 60 Wochenkilometern auf bis zu 90km) Ursprung war also ganz klar ein großer Fehler in der Trainingssteuerung meinerseits. Meine Knie - vornehmlich links - meldeten sich nach ein paar Wochen. Ich ging mit meinem Problem zum Orthopäden, der mir eine völlig falsche Diagnose (Knorpelschaden) stellte und mir eine viel zu kurze Laufpause von 3 Wochen verordnete. Ich sollte viel dehnen, bekam DONA-Tabletten zum Knorpelaufbau und Einlagen (kein Kommentar, da ich mich schon zu oft darüber aufgeregt habe).
Die Beschwerden trugen sich weiter, ich bestand auf einen MRT Termin, den ich widerwillig erhielt, ging mit den Bildern schließlich zu einem anderen Orthopäden Ende März. Diagnose: Stressreaktion im Knie. Knorpel und alle sonstigen Strukturen waren laut Arzt in Ordnung. Die Beschwerden konnte der Arzt nur auf feine Haarrisse im Schienbeinkopf zurückführen. Nicht wirklich auffällig, aber das auffälligste, was er sehen konnte. Ich bekam Wochen Laufverbot, sollte meine Fitness mit leichtem Radeln auf dem Rennrad und Kraulen im Schwimmbad aufrecht erhalten. Zudem verschrieb er mir Ibu-Tabletten + Ibu-Salbe.
Die Beschwerden schienen nach dieser Zeit weg zu sein. Ich baute mein Lauftraining im Juni langsam wieder auf (Berlin Marathon im September sollte ein großes Ziel sein). In meiner Vorbereitung für Berlin ging ich sehr defensiv vor. "Lieber weniger trainieren, als sich erneut zu verletzen und das Event zu verpassen..." Die Beschwerden kamen wieder. Ich weiß bis heute nicht, ob meine Beschwerdefreiheit Anfang Juni auf die Pause oder die Schmerztabletten zurückzuführen war. Nichtsdestotrotz trainierte ich weiter und lief in Berlin. Meine Zeit im Ziel (3:31h) entsprach nicht der Zeit, die ich mir ursprünglich vorgenommen hatte, jedoch war Berlin mein einziges Highlight in diesem Jahr.
Ich ging nach Berlin erneut zu einem Orthopäden, der mir direkt eine Überweisung ins MRT gab. Er schaute sich die MRT Bilder vom März und die aktuelleren vom November an und erkannte auf beiden Bildern ein helles Ödem in der Kniescheibe. Dieses sollte nach 6 Wochen Laufpause bis Weihnachten verschwunden sein. Ich durfte währenddessen wieder locker radeln.
Da die Knie sich jetzt nach der Pause immer noch anfühlen wie im Sommer, war ich wieder bei diesem Arzt. Gestern machte ich zum dritten mal MRT Bilder. Der Termin zur Besprechung ist am kommenden Montag.
Der Radiologe hatte alle Bilder (März, November, Silvester) vorliegen, sie gedeutet und verglichen. Er sagte, dass die Beschwerden seiner Meinung nach nicht mit dem Ödem in der Kniescheibe zusammenhängen. Zudem ist der Haarriss im Schienbeinkopf trotz Pause zwischen November und Silvester wieder stärker zu sehen. Er kann sich das auch nicht erklären.
Meine Knie sehen im MRT (fast) gesund aus. Leichtes Ödem in der Kniescheibe, das laut Radiologe nicht Urheber der Beschwerden ist. Dieses Ödem ist in der Pause in keinster Weise abgeheilt. Und nun ist der Haarriss im Schienbeinkopf wieder prägnanter trotz Pause.
Zu meinen Symptomen: Es handelt sich um Knieschmerzen im vorderen Bereich. Sie klingen ab und kommen wieder. Wärme tut mir gut, (Arnika Salbe und Körnerkissen) Durchblutung tut mir gut, Triggern des Quadrizeps tut mir gut, Dehnen hat keinen Effekt. Nach Weihnachten war ich 3 km ganz locker Laufen und ich fühlte mich am nächsten Tag super. Gestern habe ich das erneut gemacht und heute geht's meinen Knien scheiße.
Ich habe in alle Richtungen gedacht, sogar mit meinen Professoren aus der Sportmedizin gesprochen. Mein Laufbild ist neutral und ich habe die passenden Schuhe. Im März wurde mir Blut abgenommen und die Entzündungswerte waren unauffällig. Auf Borreliose wurde ich nicht getestet. (Kann das ein Grund sein?!)
Die Schmerzen kommen immer wieder, obwohl ich nicht belaste. Mal geht es mir 2 Tage gut, dann wieder schlecht. Es fühlt sich wie ein Druck im Knie an, kein richtiger Dehnungsschmerz oder Schmerzen bei äußerlichem Druck. Keine Schwellung. Der Hoffa Fettkörper kommt bei Streckung nach vorn. Der Arzt und die Bilder sagen dazu aber, dass es unauffälig ist. Meine Knie wirken instabil und die Beinmuskulatur hat in den letzten Wochen abgenommen.
Ich hoffe man kann die vergleichenden Bilder erkennen. Man sieht das helle Ödem in der Kniescheibe (Querschnitte), die Haarrisse im Schienbeinkopf (Frontalsicht) und die Stressreaktion im vorderen Bereich (seitliche Sicht).
Kann irgendjemand mit meinem Krankheitsverlauf etwas anfangen? Ich bin mittlerweile völlig ratlos und am Ende. Die Ärzte scheinen es irgendwie auch, da sie sich widersprechen und die Therapiemaßnahmen über das Jahr gesehen nicht erfolgreich waren. Kommenden Montag zeige ich dem Orthopäden die aktuellen MRT Bilder.
Ich bin mir dessen bewusst, dass ich wohl auch den Berlin-Marathon hätte absagen sollen.
Ewig langer Text. Bei Unklarheiten oder Fragen, immer her damit. Soviele Details konnte ich beim Arzt bisher nicht loswerden.
Beste Grüße und vielen Dank, wenn Du bis hierhin gelesen hast.
ich habe bereits im Frühjahr von meinem Problem mit den Knien geschrieben, hatte damals eine völlig andere Diagnose vom Orthopäden und bin heute einige Arztbesuche weiter. Das Problem schleppe ich immer noch mit mir herum.
Ich bin das Jahr 2017 ziemlich übermotiviert angelaufen. Hatte diverse Ziele, die ich aufgrund meiner Verletzung fast gänzlich verfehlt habe. Die Verletzung entstand im Januar 2017 als ich meine Kilometerumfänge + Höhenmeter viel zu schnell gesteigert hatte. (von 60 Wochenkilometern auf bis zu 90km) Ursprung war also ganz klar ein großer Fehler in der Trainingssteuerung meinerseits. Meine Knie - vornehmlich links - meldeten sich nach ein paar Wochen. Ich ging mit meinem Problem zum Orthopäden, der mir eine völlig falsche Diagnose (Knorpelschaden) stellte und mir eine viel zu kurze Laufpause von 3 Wochen verordnete. Ich sollte viel dehnen, bekam DONA-Tabletten zum Knorpelaufbau und Einlagen (kein Kommentar, da ich mich schon zu oft darüber aufgeregt habe).
Die Beschwerden trugen sich weiter, ich bestand auf einen MRT Termin, den ich widerwillig erhielt, ging mit den Bildern schließlich zu einem anderen Orthopäden Ende März. Diagnose: Stressreaktion im Knie. Knorpel und alle sonstigen Strukturen waren laut Arzt in Ordnung. Die Beschwerden konnte der Arzt nur auf feine Haarrisse im Schienbeinkopf zurückführen. Nicht wirklich auffällig, aber das auffälligste, was er sehen konnte. Ich bekam Wochen Laufverbot, sollte meine Fitness mit leichtem Radeln auf dem Rennrad und Kraulen im Schwimmbad aufrecht erhalten. Zudem verschrieb er mir Ibu-Tabletten + Ibu-Salbe.
Die Beschwerden schienen nach dieser Zeit weg zu sein. Ich baute mein Lauftraining im Juni langsam wieder auf (Berlin Marathon im September sollte ein großes Ziel sein). In meiner Vorbereitung für Berlin ging ich sehr defensiv vor. "Lieber weniger trainieren, als sich erneut zu verletzen und das Event zu verpassen..." Die Beschwerden kamen wieder. Ich weiß bis heute nicht, ob meine Beschwerdefreiheit Anfang Juni auf die Pause oder die Schmerztabletten zurückzuführen war. Nichtsdestotrotz trainierte ich weiter und lief in Berlin. Meine Zeit im Ziel (3:31h) entsprach nicht der Zeit, die ich mir ursprünglich vorgenommen hatte, jedoch war Berlin mein einziges Highlight in diesem Jahr.
Ich ging nach Berlin erneut zu einem Orthopäden, der mir direkt eine Überweisung ins MRT gab. Er schaute sich die MRT Bilder vom März und die aktuelleren vom November an und erkannte auf beiden Bildern ein helles Ödem in der Kniescheibe. Dieses sollte nach 6 Wochen Laufpause bis Weihnachten verschwunden sein. Ich durfte währenddessen wieder locker radeln.
Da die Knie sich jetzt nach der Pause immer noch anfühlen wie im Sommer, war ich wieder bei diesem Arzt. Gestern machte ich zum dritten mal MRT Bilder. Der Termin zur Besprechung ist am kommenden Montag.
Der Radiologe hatte alle Bilder (März, November, Silvester) vorliegen, sie gedeutet und verglichen. Er sagte, dass die Beschwerden seiner Meinung nach nicht mit dem Ödem in der Kniescheibe zusammenhängen. Zudem ist der Haarriss im Schienbeinkopf trotz Pause zwischen November und Silvester wieder stärker zu sehen. Er kann sich das auch nicht erklären.
Meine Knie sehen im MRT (fast) gesund aus. Leichtes Ödem in der Kniescheibe, das laut Radiologe nicht Urheber der Beschwerden ist. Dieses Ödem ist in der Pause in keinster Weise abgeheilt. Und nun ist der Haarriss im Schienbeinkopf wieder prägnanter trotz Pause.
Zu meinen Symptomen: Es handelt sich um Knieschmerzen im vorderen Bereich. Sie klingen ab und kommen wieder. Wärme tut mir gut, (Arnika Salbe und Körnerkissen) Durchblutung tut mir gut, Triggern des Quadrizeps tut mir gut, Dehnen hat keinen Effekt. Nach Weihnachten war ich 3 km ganz locker Laufen und ich fühlte mich am nächsten Tag super. Gestern habe ich das erneut gemacht und heute geht's meinen Knien scheiße.
Ich habe in alle Richtungen gedacht, sogar mit meinen Professoren aus der Sportmedizin gesprochen. Mein Laufbild ist neutral und ich habe die passenden Schuhe. Im März wurde mir Blut abgenommen und die Entzündungswerte waren unauffällig. Auf Borreliose wurde ich nicht getestet. (Kann das ein Grund sein?!)
Die Schmerzen kommen immer wieder, obwohl ich nicht belaste. Mal geht es mir 2 Tage gut, dann wieder schlecht. Es fühlt sich wie ein Druck im Knie an, kein richtiger Dehnungsschmerz oder Schmerzen bei äußerlichem Druck. Keine Schwellung. Der Hoffa Fettkörper kommt bei Streckung nach vorn. Der Arzt und die Bilder sagen dazu aber, dass es unauffälig ist. Meine Knie wirken instabil und die Beinmuskulatur hat in den letzten Wochen abgenommen.
Ich hoffe man kann die vergleichenden Bilder erkennen. Man sieht das helle Ödem in der Kniescheibe (Querschnitte), die Haarrisse im Schienbeinkopf (Frontalsicht) und die Stressreaktion im vorderen Bereich (seitliche Sicht).
Kann irgendjemand mit meinem Krankheitsverlauf etwas anfangen? Ich bin mittlerweile völlig ratlos und am Ende. Die Ärzte scheinen es irgendwie auch, da sie sich widersprechen und die Therapiemaßnahmen über das Jahr gesehen nicht erfolgreich waren. Kommenden Montag zeige ich dem Orthopäden die aktuellen MRT Bilder.
Ich bin mir dessen bewusst, dass ich wohl auch den Berlin-Marathon hätte absagen sollen.
Ewig langer Text. Bei Unklarheiten oder Fragen, immer her damit. Soviele Details konnte ich beim Arzt bisher nicht loswerden.
Beste Grüße und vielen Dank, wenn Du bis hierhin gelesen hast.