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Umgang mit Vorhofflimmern

Verfasst: 17.01.2018, 17:13
von laufliebe1212
Hallo !

Heute schreibe ich im Namen einer sehr guten Bekannten, die nicht im Forum angemeldet ist.

Sie ist 60 und läuft seit ihrer Jugend regelmäßig! Mittlerweile nur noch 3x die Woche. Sie ist viele Jahre wöchentliche Umfänge von 100 km gelaufen.
2013 wurde bei ihr Vorhofflimmern diagnostiziert (Stressbedingt, der Arzt schiebt es allerdings auf den Ausdauersport in der Vergangenheit). Seit diesem Vorfall nimmt sie Betablocker (2,5 mg). Die Vorhofflimmerepisoden kommen alle paar Monate und dauern jeweils ca 2h an. Es gibt keinen universalen Auslöser.
Besonders leidet sie unter den Nebenwirkungen des Betablockers (Schwere Beine beim Laufen, langsamer Puls, schlechtere Ausdauer).

Wie geht ihr mit Herzrhythmusstörungen und Betablockern um? Sie macht sich ziemlich verrückt und traut sich nicht, ihr Laufpensum zu steigern... aus Angst ihr Herz zu sehr zu beanspruchen.

Verfasst: 17.01.2018, 18:01
von Race4Fun
Vergiss es! Vorhofflimmern kann viele Ursachen haben und Deine Infos sind mehr als mager, eigentlich = Null!
Abklärung NUR über einen Facharzt!

Verfasst: 18.01.2018, 06:10
von Laufmops64
Vorhofflimmern, Extrasystolen, Herzrhythmusstörungen, das ist ein so breites Feld, das kann von "lebensbedrohlich" bis "ohne Krankheitswert" alles sein.
Wer, außer dem Arzt, der das EKG Deiner Bekannten vorliegen hat, soll da auch nur annähernd was zu sagen können? Niemand!

Danach zu fragen, wie andere damit umgehen, kann nicht hilfreich, aber unter Umständen gefährlich sein.
Und wäre sowieso nur seriös, wenn der andere 100% das gleiche Krankheitsbild hätte.

Alles Gute für Deine Bekannte und schick's sie lieber zu einem Kardiologen.

Verfasst: 18.01.2018, 06:23
von kobold
Was hat denn der behandelnde Arzt gesagt? Wenn der sich mit der Beurteilung der Sportfähigkeit schwertut, muss eben eine zweite Meinung her. Perfekt wäre natürlich ein Kardiologe mit sportmedizinischer Erfahrung.
Die Erfahrungsberichte anderer Herzpatienten mögen zur Ermutigung hilfreich sein, wenn das ärztliche OK zum Laufen vorliegt. Die Beratung durch den Arzt können sie keinesfalls ersetzen.

Auch von mir alles Gute für deine Bekannte.

Verfasst: 18.01.2018, 09:31
von real_lucky
Hi,

ohne Freigabe vom Arzt solltes besser keine Leistungssteigerung geben.

Gruß
Gerdi

Verfasst: 18.01.2018, 09:49
von ruca
Ich finde übrigens beide Begründungen für die Ursache für komisch.

Ausdauersport ist normalerweise kein Risikofaktor für Herzkrankheiten, ganz im Gegenteil. Und auch "Stress" ist eine deutlich zu einfache Erklärung.
Kann natürlich sein, dass das alles durch "stille Post" verfälscht wurde, aber für mich wäre diese komische Begründung des Arztes (sofern da nicht noch mehr war) ebenfalls ein Grund für eine zweite fundierte Meinung, die nicht aus einem Internetforum kommt.

Verfasst: 18.01.2018, 12:38
von GeorgSchoenegger
ruca hat geschrieben:Ausdauersport ist normalerweise kein Risikofaktor für Herzkrankheiten, ganz im Gegenteil.
Gerade Extrasystolen sind aber offensichtlich bei Ausdauersportlern wesentlich verbreiteter bzw. verursachen lästigere Beschwerden als bei Nichtsportlern. Auch wenn die dann als "nicht bedrohlich" eingestuft werden (bzw nicht als zu behandelnde Krankheit im engeren Sinn) so sind sie doch für viele eine psychische Belastung.

Verfasst: 19.01.2018, 15:08
von Plutonium
Ich würde auf jeden Fall auf ausreichende Mineralstoffzufuhr achten - Mg und Kalium z.B. Frubiase Sport (Apotheke)

Aber vor dem Kauf erst den Arzt fragen

Verfasst: 19.01.2018, 15:33
von d'Oma joggt
Plutonium hat geschrieben:Ich würde auf jeden Fall auf ausreichende Mineralstoffzufuhr achten - Mg und Kalium z.B. Frubiase Sport (Apotheke)

Aber vor dem Kauf erst den Arzt fragen
Das hilft gegen VHF?

Verfasst: 19.01.2018, 16:43
von Plutonium
Ein gestörter Elektrolyt Haushalt kann ein grundsätzliches Problem bei einer Arrhythmie sein. Kann...muss nicht. Die ganze Herzphysiologie ist durch Elektrolyt (Na, K, Ca) gesteuert und Mg stärkt den Herzmuskel. Ein Versuch ist es wert, wenn der Doc sein okay gibt.
Wichtig: eine richtige Dosierung festlegen. Zuviel kann auch nach hinten los gehen.

Verfasst: 19.01.2018, 16:55
von d'Oma joggt
Plutonium hat geschrieben:Ein gestörter Elektrolyt Haushalt kann ein grundsätzliches Problem bei einer Arrhythmie sein. Kann...muss nicht. Die ganze Herzphysiologie ist durch Elektrolyt (Na, K, Ca) gesteuert und Mg stärkt den Herzmuskel. Ein Versuch ist es wert, wenn der Doc sein okay gibt.
Wichtig: eine richtige Dosierung festlegen. Zuviel kann auch nach hinten los gehen.
Wenn dieses Elektrolytproblem vorliegt, dann verordnet der Kardiologe das entsprechende Elektrolyt mit anschließend folgenden Laborkontrollen

Verfasst: 19.01.2018, 17:01
von burny
d'Oma joggt hat geschrieben:Wenn dieses Elektrolytproblem vorliegt, dann verordnet der Kardiologe das entsprechende Elektrolyt mit anschließend folgenden Laborkontrollen
Nicht unbedingt. Als ich vor Jahren das erste Mal Herzrhythmusstörungen hatte und alle Untersuchungen nichts ergeben hatten, vermutete mein Betriebsarzt - auch Sportmediziner und selbst Läufer - dass es am Elektrolytmangel liegen könnte. Als ich dann über einige Wochen Multimineraltabletten genommen hatte, verschwanden die Symptome auch. Das Problem ist ja nicht unbedingt der im Blut zirkulierende Anteil (der sich messen lässt), sondern der intrazelluläre.

Bernd

Verfasst: 19.01.2018, 17:15
von d'Oma joggt
Hattest du zu deiner Diagnose auch Betablocker verschrieben bekommen?

Verfasst: 19.01.2018, 17:25
von burny
d'Oma joggt hat geschrieben:Hattest du zu deiner Diagnose auch Betablocker verschrieben bekommen?
Nein.
Als ich später erneut Ströungen hatte, schickte mich mein Betriebsarzt wieder zu sämtlichen Spezialisten. Die wollten das teilweise verordnen. Glücklicherweise hat mich mein Arzt davor bewahrt. Irgendwann habe ich dann eine Katheterablation gemacht.

Bernd

Verfasst: 19.01.2018, 17:27
von d'Oma joggt
Also haben die Multimineraltabletten das VHF nicht beseitigt.

Verfasst: 19.01.2018, 17:40
von burny
d'Oma joggt hat geschrieben:Also haben die Multimineraltabletten das VHF nicht beseitigt.
Wie man's nimmt. Ich hatte 4 oder 5 Jahre Ruhe, bevor sie dann begannen, wieder aufzutreten. Und nach allem, was ich mir im Laufe der Zeit angeeignet habe: es gibt viele verschiedene Ursachen für Herzrhythmusstörungen, sogar ein gewisser Prozentsatz, wo überhaupt keine Ursache festgestellt werden kann. Beim ersten Auftreten (bei mir) spricht einiges dafür, dass der Elektrolytmangel ursächlich war. Als sie (nach Jahren) wieder auftraten, habe ich es naütrlich erneut mit den Tabletten versucht, half da aber nicht.

Es sagt ja auch keiner, dass es eine eindeutige Ursache-Wirkungs-Beziehung gibt.

Bernd

Verfasst: 15.04.2018, 00:33
von YellowRock