elva hat geschrieben:Knoblochs Untersuchungen, die er am Sportinstitut der Medizinischen Hochschule Hannover gemacht hat, basieren auf der schwedischen Studie. Die Übung hat er nicht verändert. Er hat versucht weitere Behandlungsmöglichkeiten zu finden.
Nun, das stimmt so nicht ganz. Dr. Knobloch hat sich vor Jahren hier im Forum selbst geäußert, und ich möchte mal aus einigen Beiträgen zitieren, Hervorhebungen jeweils von mir:
Hier eine Aussage zum Unterschied:
Hakan Alfredson aus Umea in Mittelschweden hat mit der reinen Abwärtsbewegung an einer Stufe mit beidbeinigen Repositionieren im Zehenspitzenstand, also genau das, was du beschreibst, bei Beschwerden im mittleren Bereich der Achillessehne auch gute Ergebnisse erzielt, insofern kann man die Übung sicher auch auf diese Weise ausführen. Einen Kopf-an-Kopf-Vergleich dieser Variante mit meiner Form steht derzeit noch aus, die Unterschiede werden von Hakan wie auch von mir jedoch nur minimal gesehen.
Hier beschreibt er "seine" Variante:
Stellen Sie sich an eine Stufe barfuss oder im Strumpf auf die Zehenspitze, halten diese Position für 2s, dann Ferse senken, 2s halten, dann wieder hoch. Dies 15x wiederholen, Pause und Beinwechsel. Dies 3x15 morgens und 3x15 abends pro Bein und Tag. Diese Übungen dürfen und werden Schmerzen in Wade und Achillessehne verursachen, was so sein darf und soll.
Hier eine Aussage, warum er die Übung so macht:
ich bin davon überzeugt, dass der Zehenspitzenstand für die fußsenkende Muskulatur, das Abbremsen als exzentrisches Kraftmoment beim Fersensenken NEBEN der Achillessehne die Wadenmuskulatur (über die Sehne), aber auch die am Schienbein ansetzende Muskulatur (z.B. M. tibialis anterior) stärkt und auf diese Weise Spieler UND Gegenspieler gestärkt werden, also kein ISOLIERTES Training einzig der Achillessehne durch die Stufenübung erzielt wird.
...und
hiernoch etwas zu dem, was sich in vergleichenden Studien insgesamt als hilfreich erwiesen hat:
Für folgende Therapieformen liegen in Form von diesen kontrollierten randomisierten Studien günstige Effekte vor:
1. Exzentrisches Krafttraining an einer Stufe täglich mit 6x15 Wiederholungen pro Bein und Tag mit Halten jeder Position für 2s (näheres
www.eccentrictraining.com)
2. Kälteanwendung gemeinsam mit Kompression für 3x10 täglich ergänzend
3. auf die Haut aufgebrachtes Nitroglycerin (z.B. Coranginspray oder Nitrodermpflaster mit 1.25mg pro Tag über mindestens 12 Wochen)
4. Sklerosierungstherapie mit Polidocanol unter Power-Doppler-Ultraschallkontrolle
5. Stosswellentherapie
Diese sollten als konservative Massnahmen im Idealfall kombiniert über mindestens 12 Wochen eingesetzt werden.
Für mich ist ein Fazit jedenfalls:
Das Absenken ist die wichtigste Komponente.
Alles andere sind Details, die eine Rolle spielen mögen, aber nicht ausschlaggebend sind!
Von daher ist die Frage, was ist nun "richtig", auch müßig.
Bernd