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Knieschmerzen beim Laufen - wie Pause machen?

Verfasst: 14.03.2018, 12:30
von niwe93
Hallo zusammen,

ich wusste nicht genau, wie ich das Thema nennen sollte. Daher etwas ausführlicher:

Meine Vorbereitung für den Marathon in Barcelona am Sonntag (11.03) lief eigentlich sehr gut, bis irgendwann mein Knie anfing zu schmerzen. Ich war Mitte Januar eine Woche Ski fahren, war nach der Fahrt 2 mal laufen, was sehr gut und ohne Komplikationen ging. Beim dritten Lauf aber fing es an, weh zu tun. 2-3 Tage Pause - keine Besserung. 8 Tage Pause - erster Lauf keine Schmerzen (10km), zweiter Lauf tat wieder weh (16km). Den Marathon habe ich dann auch aufgrund der Schmerzen bei km12 abgebrochen.

Der Orthopäde hat nach dem Röntgen und kurzer Anamnese neben einer überdurchschnittliche beweglichen Kniescheibe keine wirkliche Diagnose gestellt. Hat mir neue Einlagen verschrieben, die ich auch seit Kurzem trage. Die Schmerzen treten idR 2-3 km nach dem Start auf, zwingen nicht zum aufhören, sind aber unangenehm und stetig. Rechtes Knie rechts außen, kurz 'unter' der Kniescheibe. Nach dem Lauf ca. 1 Tag weiter spürbar, v.a. beim Treppenabstieg.

Lange Rede, kurzer Sinn: ich möchte für einen Monat Pause machen. Zumindest vom Laufen. Fahrrad fahren, spazieren, etwas Krafttraining und auch Tennis machen keine Probleme.

Meine Frage: Würdet ihr davon abraten, anderen Sport, der eigentlich auch die Knie beansprucht, zu machen oder kann ich alles machen, solange ich keine Schmerzen habe? Ist ein MRT sinnvoll/notwendig?

Ich weiß, dass Ferndiagnosen schwer sind und ich 'einfach' auf meinen Körper hören sollte, aber vielleicht hat jemand ähnliche Erfahrungen oder den ein oder anderen hilfreichen Tipp :)

Gruß
Nico

Verfasst: 14.03.2018, 12:52
von Morchl
Ich hatte ähnliche Schmerzen und bei mir war es ITBS. Geholfen hat mir ein Physio.

Verfasst: 14.03.2018, 12:59
von hardlooper
Shit happens. Warum es jetzt so ist, wie es ist, weißt Du selber.

Jetzt gilt: ist wie der Griff einer Ofentür. Wenn es beim ungeschützten Anfassen zischt, war der Zugriff zu früh. Also immer wieder zwischendurch prüfen, ob die Tür inzwischen nicht mehr ganz so heiß ist.

Sanfte Bewegung tut immer gut. Und wenn Du Brötchen holen gehst, auch mal zwischen zwei Bäumen ein wenig traben, damit sich kein Rost ansetzt. Wenn dort keine Bäume anwesend sind: das kann auch angeordnet werden :wink: .

Gute Heilung wünscht

Knippi

Verfasst: 14.03.2018, 13:01
von klnonni
Wie Du schon selbst geschrieben hast, eine Ferndiagnose ist wie ein Blick in eine Glaskugel.

Habe ich Dich richtig verstanden, Du bist schon mehrmal mit dem Knie längere Strecken gelaufen obwohl Dein Knie bereits nach 2-3 km geschmerzt hat?
In einen Schmerz hinein zu laufen ist immer verkehrt, schliesslich hat der Schmerz ja eine Ursache die nicht dadurch verschwindet, in dem man den Schmerz ignoriert.

Warst Du schon einmal bei einem zweite Arzt, eventuell auch bei einem Sportmediziner?
Falls Dein Orthopäde wirklich keine Diagnose gestellt hat und Dir nur Einlagen verschrieben hat,
würde ich den Arzt wechseln, vielleicht würde dir auch Physiotherapie helfen.

Wobei ich mich wundere, wenn ich zum Arzt gehe erhalte ich immer eine Diagnose oder eine Überweisung zu einem Fachkollegen.
Hast Du Deinem Arzt gar nicht gefragt, wie Deine Behandlung nun weiter geht?
Irgend etwas zu den Ursachen oder den Gründen für die verschriebenen Einlagen muss er Dir doch gesagt haben?
:confused:


Ein Monat Laufpause mit Alternativsportarten überbrücken ist bestimmt nicht verkehrt.

Verfasst: 14.03.2018, 13:13
von ruca
klnonni hat geschrieben: Falls Dein Orthopäde wirklich keine Diagnose gestellt hat und Dir nur Einlagen verschrieben hat,
würde ich den Arzt wechseln
+1

Manchmal habe ich echt das Gefühl, so mancher Orthopäde macht seinen Hauptumsatz mit der Verschreibung von Einlagen.

Aber mal ganz trivial gefragt: Wieviele WKM machtest Du jetzt im Rahmen der M-Vorbereitung, wieviele Kilometer hast Du insgesamt letztes Jahr gemacht? Nicht dass das nur eine ganz triviale Überlastung ist und Du tatsächlich nur Erholung brauchst, Dir den ganzen Heckmeck mit Arzt, Einlagen, Physio usw. sparen kannst.

Verfasst: 14.03.2018, 13:25
von bones
niwe93 hat geschrieben:
Ist es möglich mit den verbleibenen knappen 8 Wochen Vorbereitung bis zum Wettkampf mich Marathon-fit zu machen? Wenn ja, ist eine 03:45 Zeit utopisch ode rmachbar?

Zu meinen "Daten":

20 Jahre, wöchentlich Tennistraining, etwas Krafttraining
Seit ca. 1 Jahr wöchentlicher Lauf über 10km mit Zeiten zwischen 4.50/km bis 5.30/km je nach Lust und Laune
Ab und zu "Auslaufen" über 4-5 km, aber unregelmäßig und langsamer
Bisher nur 1 richtiger Wettkampf Lauf über 5,5km mit 23:23 Zeit (ungf. 4.15/km)
Wenn ich an Deinen Einstieg im Forum denke (s.o.) würde ich sagen, typische Überlastung weil zuwenig läuferisches Training und Knieschaden vom Tennis.

Verfasst: 14.03.2018, 13:39
von ruca
niwe93 hat geschrieben: Meine Vorbereitung für den Marathon in Barcelona am Sonntag (11.03) lief eigentlich sehr gut, bis irgendwann mein Knie anfing zu schmerzen. Ich war Mitte Januar eine Woche Ski fahren, war nach der Fahrt 2 mal laufen, was sehr gut und ohne Komplikationen ging. Beim dritten Lauf aber fing es an, weh zu tun. 2-3 Tage Pause - keine Besserung. 8 Tage Pause - erster Lauf keine Schmerzen (10km), zweiter Lauf tat wieder weh (16km). Den Marathon habe ich dann auch aufgrund der Schmerzen bei km12 abgebrochen.
Und das hier mal etwas zerlegt:

- Marathon Ende von KW 10
- Eine Woche Laufpause wegen Ski-Urlaubs in KW 2 oder 3, dabei das Knie "atypisch" belastet.
- Eine weitere Woche Laufpause wegen Beschwerden zwischen KW 4 und 6
- einige Läufe mit Beschwerden, dazu nochmal 2-3 Tage Pause.

Die von Dir erwähnte "sehr gut gelaufene Vorbereitung" endete also etwa 8 Wochen vor dem Marathon. Da geht sie eigentlich erst richtig los.

Sorry, das was Du da gemacht hast kann man nicht wirklich Vorbereitung nennen. Gut finde ich aber, dass Du den Mut hattest, nach 12km auszusteigen.

Verfasst: 14.03.2018, 13:43
von heiko1211
Ohne medizinischen Sachverstand würde ich zumindest empfehlen, die ganze Sache langsamer anzugehen und nicht gleich mit 10 und mehr Kilometern zu starten.
Eine kleine Runde ums Eck über 3, 4 km und langsam aufbauen. Treten Schmerzen auf – AUFHÖREN. Mit Schmerzen weiter laufen ist unsinnig und wenig zielführend.

Verfasst: 14.03.2018, 14:06
von dicke_Wade
heiko1211 hat geschrieben:Ohne medizinischen Sachverstand würde ich zumindest empfehlen, die ganze Sache langsamer anzugehen und nicht gleich mit 10 und mehr Kilometern zu starten.
Eine kleine Runde ums Eck über 3, 4 km und langsam aufbauen. Treten Schmerzen auf – AUFHÖREN. Mit Schmerzen weiter laufen ist unsinnig und wenig zielführend.
+1

Und ja, wenn das weiterhin besteht, lass ein MRT machen und von einem erfahren Sportmediziner begutachten.

Gruss Tommi

Verfasst: 14.03.2018, 15:39
von niwe93
Besten Dank für die ganzen Antworten. Zu meiner Vorbereitung: Ich habe nach dem M in Berlin (03:45) zeitnah weiter trainiert, eben ohne gesetztes Ziel und habe mich dann Mitte Dezember für den M in Barcelona entschieden. Mit guter Vorbereitung meine ich dann vielleicht eher das allgemeine Training, aber ich konnte 10k in 40 min laufen, den HM weitgehend locker mit 4:50er Pace und kurz vor der Skifahrt 28km in 5:20er Schnitt und die letzten 5 in 4:20er gemacht und hätte gefühlt weiter laufen können. Im November waren 90km, Dezember dann 120km. Habe glaube ich nicht alle Läufe getracked, aber für ne gute Marathon vorbereitung womöglich auch zu wenig :D

Habe auch an eine Überlastung gedacht, aber mich hat es gewundert, dass ich 2 mal nach dem Skifahren normal laufen konnte und es dann erst kam.

Ich werde also erst einmal Pause machen, das Knie nicht einrosten lassen und bald vorsichtig probieren, ob es klappt und dann sukzessive steigern. Wenn es nicht weg ist, anderer Orthopäde und evtl. MRT. Der Letzte hat eben nur gesagt, dass er die Einlagen ein wenig ändert und das damit zu tun haben könnte. Hatte davor ein Paar, mit denen ich problemfrei den Marathon gelaufen bin.

Danke nochmal für die Antworten, ich hoffe, dass es bald wieder besser geht :)

Liebe Grüße
Nico

Verfasst: 14.03.2018, 16:18
von runst
Hallo, das Ganze ähnelt meinem Erlebten. Vor einigen Jahren gab's Knieschmerzen beim Laufen - hatte mich irgendwann entschlossen, nicht mehr zu laufen.
Auf Arztbesuche hatte ich keinen Bock - die Zeit dafür nutzt man besser zu Anderem ;-) wie Radfahren, Volleyball, Skilanglauf, Rollski, Schwimmen - Dinge, die knieverträglich waren (und sind).
Kommentare von anderen: "alles nur eine Frage der Kräftigung", "Muskulatur ersetzt jedes Gelenk", ...
3 Jahre vergingen.
Aus einem (Langlauf-)Skiurlaub mit wenig Schnee, dafür viel Bergwandern kam ich mit tierischem Muskelkater wieder - dachte mir, jetzt ist genug gekräftigt und fing vorsichtig wieder mit leichtem Jogging an. Das ging ohne Schmerzen (abgesehen von seltenen Rückfällen) und ich konnte das ausbauen zu "richtigem" Laufen.
Rückschauend habe ich quasi daneben gezielt und einen Volltreffer gelandet: nicht immer wieder in die Wunde "reingebohrt" (Arzt), sondern Alternativen praktiziert bis alles wieder gut war.
Nimm es als Tipp, vielleicht funktioniert's. Lass Dir Zeit dabei (nicht unter 1/2 Jahr)..

gutes Bessern, schöne Grüße

Verfasst: 15.03.2018, 08:06
von dicke_Wade
niwe93 hat geschrieben:Habe auch an eine Überlastung gedacht, aber mich hat es gewundert, dass ich 2 mal nach dem Skifahren normal laufen konnte und es dann erst kam.
Das ist nicht zum wundern sondern völlig normal. Eine Überlastungsverletzung ist meist das Ergebnis der Summe einzelner kleiner, noch nicht spürbarer Überlastungen, die unvollständig auskuriert werden.

Gruss Tommi

Verfasst: 15.03.2018, 10:27
von nachtzeche
Klingt für mich auch nach em typischen: zu schnell zu viel gewollt und dann auch noch unvernünftig gewesen" :D

Bei allem, was meine Vorschreiber richtiges geschrieben haben, ein Tipp fehlt mir: DEHNEN! Das hat bei mir alle Kniebeschwerden ad acta gelegt.

Fuß auf den Tisch und mit der Hand die Zehen "heranziehen" - die ganz klassische Übung. 3x 30 Sekunden pro Seite. Mehrmals täglich. Und nach jedem zukünftigen Lauf. Oftmals (wie gesagt, keine Ferndiagnose möglich) liegen Knieschmerzen an einer Verkürzten Oberschenkelmuskulatur. Wenn das aber entzündlich und chronisch wird, bekommste richtig Spaß!

Gruß
nachtzeche

Verfasst: 15.03.2018, 10:59
von dicke_Wade
:klatsch:
nachtzeche hat geschrieben:Bei allem, was meine Vorschreiber richtiges geschrieben haben, ein Tipp fehlt mir: DEHNEN! Das hat bei mir alle Kniebeschwerden ad acta gelegt.
Natürlich! :daumen: Uuuuuund die Ferse an den Hintern ziehen :wink:

Gruss Tommi

Verfasst: 15.03.2018, 11:47
von Gueng
niwe93 hat geschrieben:Der Letzte hat eben nur gesagt, dass er die Einlagen ein wenig ändert und das damit zu tun haben könnte. Hatte davor ein Paar, mit denen ich problemfrei den Marathon gelaufen bin.
Aber was soll denn der Kokolores mit den Einlagen? Diese Schaumstofflappen bekämpfen doch bestenfalls Symptome und kosten die Versichertengemeinschaft 'ne Menge Geld.

Verfasst: 15.03.2018, 19:47
von 19Markus66
Ich schlage mich schon seit Jahren mit Knieschmerzen (Arthrose) herum. Habe Vieles ausprobiert, das Wichtigste ist: In Bewegung bleiben, die das Knie umgebende Muskulatur (Waden, Quadriceps) stärken und natürlich:
nachtzeche hat geschrieben:.... DEHNEN! Das hat bei mir alle Kniebeschwerden ad acta gelegt.
Fuß auf den Tisch und mit der Hand die Zehen "heranziehen" - die ganz klassische Übung. 3x 30 Sekunden pro Seite. Mehrmals täglich. Und nach jedem zukünftigen Lauf. ....
Das dehnt die Oberschenkel- Rückseite (Beuger).


dicke_Wade hat geschrieben:... :daumen: Uuuuuund die Ferse an den Hintern ziehen :wink: Gruss Tommi
Das dehnt die Oberschenkel- Vorderseite (Quadriceps).
Die Übung ist nach meiner Meinung noch besser, wenn Du Dich hinkniest und langsam mit dem Hintern auf die Fersen setzt. Immer weiter dehnen, Oberkörper nach hinten.....
Gueng hat geschrieben:Aber was soll denn der Kokolores mit den Einlagen? Diese Schaumstofflappen bekämpfen doch bestenfalls Symptome und kosten die Versichertengemeinschaft 'ne Menge Geld.
runst hat geschrieben:Auf Arztbesuche hatte ich keinen Bock - die Zeit dafür nutzt man besser zu Anderem ;-)...nicht immer wieder in die Wunde "reingebohrt" (Arzt), sondern Alternativen praktiziert bis alles wieder gut war.
Es ist ja generell gut, wenn man auch zu medizinischen Fragen eine eigene, kritische Meinung hat.
Ich halte es aber für problematisch, einem Hilfesuchenden seine Weltanschauung zu präsentieren.
runst macht ja wenigstens noch konstruktive Vorschläge, welche Gueng völlig vermissen lässt.

Da wir alle medizinische Laien sind, wäre ich mit o.g. Ratschlägen vorsichtig. Es sollte nach meiner Meinung auch Jedem klar sein, das bei "Gesundheit und Medizin" keine medizinisch fundierten Empfehlungen, sondern lediglich Meinungen von Betroffenen ausgetauscht werden. Das kann ich gar nicht oft genug betonen, wenn ich hier bestimmte "Expertenratschläge" lese.....

Verfasst: 16.03.2018, 15:13
von Gueng
19Markus66 hat geschrieben:runst macht ja wenigstens noch konstruktive Vorschläge, welche Gueng völlig vermissen lässt.
Bezüglich konstruktiver Vorschläge erlaube ich mir, auf die in meiner Signatur verlinkte Webseite meiner Laufschule zu verweisen.

Verfasst: 16.03.2018, 16:31
von 19Markus66
Gueng hat geschrieben:Bezüglich konstruktiver Vorschläge erlaube ich mir, auf die in meiner Signatur verlinkte Webseite meiner Laufschule zu verweisen.
Überrascht mich jetzt nicht, Du kennst ja eh nur ein Thema. :teufel:
Aber besser als nix.