JJsMann hat geschrieben:Leider, oder Gott sei Dank, ist es bei mir kein Bruch. Der Muskel am Mageneingang schießt nicht richtig und somit geht mit Ernährungsumstellung nichts. Pantoprazol und Ranitidin helfen nur bedingt.
Die folgenden Ratschläge sollen Dir eine Orientierung geben. Bedenke aber, dass ich kein Arzt bin und das meine folgende Ausführung daher auf keinen Fall einen ärztlichen Rat ersetzen kann, den Du nach meiner Meinung unbedingt einholen solltest!
Soviel ich weiß ist die Ursache für einen nicht schließenden Mageneingang immer ein Zwerchfell- Bruch (Hiatushernie). Im Gegensatz zum Leistenbruch macht die Zwerchfellhernie ansonsten keine Beschwerden. Somit können viele Menschen gut mit einem Zwerchfellbruch leben.
Nicht jeder der eine Hernie hat, hat auch Sodbrennen. Kommt aber aufgrund der ständig "offenen Tür" zuviel Magensäure hoch, dann entsteht dauerhaftes Sodbrennen durch Reflux (Rückfluss) von Magensäure in die Speiseröhre. Dies tritt vor allem Nachts auf, wenn man horizontal liegt.
Deshalb muss erstmal eine Magenspiegelung gemacht werden, um eine bestehende Hernie festzustellen. Zusätzlich kann (im Krankenhaus) eine Magensonde eingeführt werden, welche 24h getragen wird um das Ausmaß des Refluxes fest zu stellen.
Dauerhafter, nicht durch Medikamente oder Diäten beherrschbarer Reflux muß, wie in meinem Fall operativ kuriert werden, da ansonsten die Gefahr einer bösartigen Veränderung der Speiseröhre (Barrett- Ösophagus und Speiseröhren- Krebs) besteht.
SPRICH ALSO AUF JEDEN FALL ERSTMAL MIT EINEM GASTRO- ENTEROLOGEN UND LASSE MAGEN UND SPEISERÖHRE GRÜNDLICH UNTERSUCHEN!
Zur Zeit versuche ich noch eine OP zu ( Fundoplicatio) vermeiden, aber auf Dauer wird mir nichts anderes übrig bleiben. Welche OP wurde bei Dir, 19Markus66 gemacht?
Bei der konservativen Operation (Fundoplicatio) wird ein Teil des Magens (Fundus) um die Speiseröhre gelegt (Plica) und so ein künstlicher Verschluss geschaffen. Damit kann der Reflux beseitigt werden. Diese Methode hat nach meiner Meinung aber folgende Nachteile:
Der Patient muss nach der OP das Schlucken neu erlernen. Rülpsen und Luft aufstossen werden nach Fundiplicatio schwierig bis unmöglich. Wird die Fundiplicatio zu eng gelegt, kann man nicht mehr richtig schlucken und die künstliche Falte muss geweitet werden. Wird die Fundiplicatio nicht eng genug gelegt, bleibt der Reflux bestehen.
Ich wollte aus den o.g. Gründen keine Fundiplicatio machen lassen und habe mich für eine neue Methode entschieden. Dabei wird ein kleiner magnetischer Titanring, ähnlich wie ein Haargummi, um die Speiseröhre gelegt. Er verschließt den Mageneingang, ploppt aber auf, wenn von oben Nahrung geschluckt, oder aus dem Magen eine grosse Menge Gas gerülpst wird.
Seitdem diese Methode vor zwei Jahren bei mir angewendet wurde, habe ich nur noch ganz selten Reflux, dann nehme ich "bei Bedarf" Pantoprazol. Ich kann problemlos schlucken, essen und bei Bedarf auch rülpsen (das ist wichtig, "Luft" im Magen kann extrem weh tun!). Ein Jahr nach der OP ergab eine Magenspiegelung, dass die Speiseröhre sich wieder vollkommen von der Verätzung durch die Magensäure erholt hat.
Ich poste Dir nachher über PN einen Link zu Deiner Information.
Gute Besserung