Borreliose durch Bremsen
Verfasst: 12.06.2018, 22:12
Hallo,
viele von uns Läufern lieben es durch durch den Wald zu laufen.
Gerade zu Beginn des Frühlings und des Sommers findet man viele laufsportbegeisterte durch Parks und Wälder laufen.
Wie jedes Jahr beginnt aber mit steigender Temperaturen auch die Zeit der lästigen Stechmücken, Bremsen und Zecken.
Vor allem vor den Zecken wird immer wieder gewarnt, sie könnten Krankheiten wie FSME und Borreliose übertragen.
Wärend die FSME Risikogebiete vorwiegend in Süddeutschland liegen, kann man sich mit Borreliose überall einfangen wo Zecken leben.
Was ist eine Borreliose?
Kurzgesagt, eine bakterielle Infektionskrankheit, die am häufigsten von Zecken übertragen wird.
Je nach Gebiet sollen bis zu 30% der Zecken die Bakterien in sich tragen und bei geschätzten 1,3% der Zeckenbisse werden auch die Bakterien auf den Menschen übertragen.
Die Infektion verheilt in den meisten Fällen unbemerkt. Manchmal kommt es zu Grippe ähnlichen Symptomen.
Bekannt ist die sogenannte Wanderröte, bei der kurz nach einer Infektion es zu einer runden Rötung kommt, die nochmals von einem geröteten Ring umgeben ist und sich beständig ausweitet.
Eine unbehandelte Borreliose kann zu nächst scheinbar von selbst abheilen und erst nach Monaten oder bis zu 2 Jahren nach der Infektion zu teils sehr schweren Krankheiten führen.
Bei Verdacht auf Borreliose wird deshalb sicherheitshalber gleich eine mehrwöchige Antibiotikatherapie gemacht.
Aber es müssen nicht immer Zecken sein über die wir mit Borreliose infiziert werden können.
Aufgrund der Berichterstattung in den Medien und in den Ratgebern, den Flyern in Arztpraxen, bin ich davon ausgegangen, dass hauptsächlich Zecken die Borreliose übertragen.
Am Sonntag den 3.Juni bin ich meine gewohnte Runde im Wald gelaufen.
Da es sehr warm war und unsere Haustiere bereits reichlich Zecken mit nach Hause brachten, war ich vorsichtig immer in der Mitte der Forstwege gelaufen.
Wärend meiner Waldläufe habe ich selten Probleme mit Mücken, es sei den ich bleibe stehen.
Aber mit gelegentliche Kontakte mit Bremsen, die kommen immer mal vor - vielleicht fliegen die Viecher schneller als Mücken?
Egal, an diesem Sonntag bin ich in einen solchen hungrigen Schwarm von Bremsen geraten und wurde durch diese zu einer ungewollten Intervalleinheit angehalten.
Nichts desto trotz spürte ich plötzlich in der linken Wade einen stechenden Schmerz und sah an meiner Wade eine größere Stichwunde, die nur von einer Bremse kommen konnte.
Nach dem Lauf schnell geduscht, und weil die Stichwunde an der Wade relativ groß war, diese nochmals desinfiziert.
Freitag, den 8.Juni
Abends sitze ich mit meiner Familie zusammen, als meine Tochter mich auf ein ca, 2 Euro Münze große Entzündung an meiner linken Wade aufmerksam macht.
Der Stich vom letzten Sonntag, der bereits verheilt schien, hatte sich kreisrund entzündet und es sah fast so aus,
als ob sich um die Entzündung herum ein roter Kreisabzeichnen würde.
Da ich keine Schmerzen hatte, entschied ich abzuwarten.
Samstag, den 9.Juni
gegen 7:00 Uhr aufgestanden, denn meine Tochter hatte ein wichtiges Fußballspiel.
Unter der Dusche seh ich, dass die Entzündung an meiner Wade sich ausgebreitet hat.
Ich habe keine Mißempfindungen und kein Fieber, also weiter beobachten.
Nachmittags, die Entzündung ist nun ca. 7cm im Durchmesser, stark gerötet aber noch immer schmerzlos.
2 Stunden später am frühen Abend, die Entzündung ist nun ca. 11 cm im Durchmesser und wenn das Bein stark beansprucht wird, habe ich ein unangenehmes ziehen in der Wade.
Jetzt laß ich mich von meiner Frau zur Notaufnahme ins Krankenhaus fahren.
Der Krankenhausarzt, fragt beim Anblick meiner Endzündung sofort ob ich einen Zeckenbiss hatte.
Ich verneine und berichte von meiner Begegnung mit den Bremsen vorherigen Sonntag.
Der Arzt erklärt mir, dass auch Bremsen Borreliose übertragen und eine Infektion mit Borreliose aufgrund der langen Inkubationszeit häufig nicht mehr mit dem Insektenstich in Verbindung gebracht würde und deshalb oft die Schuld auf einen unbemerkten Zeckenbiss geschoben würde.
Da zwischen Insektenstich und Ausbruch der Wanderröte nur 5 Tage lagen und ich diesen Stich noch in Errinnerung hatte, war die Ursache schnell gefunden, wenn ich sechs Wochen später die Wanderröte bekommen hätte, wäre vermutlich auch den Zecken die Schuld zu geschoben worden.
Letzlich habe ich vielleicht noch Glück gehabt, zu den rund 50% der Infizierten zu gehören, die als erste Symptome die Wanderröte bekamen, weil dadurch gleich mit einer Antibiotikertherapie begonnen werden konnte,
bevor vielleicht Monate später es zu einer ernsthafteren Erkrankung mit bleibenden Schäden gekommen wäre.
Warum Berichte ich Euch das?
Nun auf Arbeit und Bekanntenkreis höre ich immer ungläubiges staunen darüber, dass angeblich Bremsen und nicht ausschliesslich Zecken Borreliose übertragen können.
Selbst mein Hausarzt hielt eine Infekion durch Bremsen für ungewöhnlich.
Aus eigener Erfahrung, rate ich Euch Bremsenstiche gut zu beobachten und wenn wenige Wochen nach einem Bremsenstich unerklärliche Grippe ähnliche Beschwerden auftreten, auch eine Borreliose als Differenzialdiagnose in bedacht zu ziehen.
Ausserdem würde mich interessieren, ob einige von Euch auch schon einmal eine Borreliose-Infektion durch vermutlichen Insektenstich bekamen.
Mir jedenfalls war eine Infektion durch Insekten allenfalls als theoretische Möglichkeit bekannt. Hier ein Bild von meiner Wade. Der Hellekreis ist die ursprüngliche Stichstelle.
Das linke Bein ist im sitzen auf mein rechtes Bein abgelegt zum fotografieren. Deshalb liegt die Wade quer.
Also ihr Lieben passt auf Euch auf.
Mit besten Grüßen
Markus
PS
Laufen gehe ich trotzdem, nur das Antibiotika führt bei Tempoläufen zu Magenprobleme.
viele von uns Läufern lieben es durch durch den Wald zu laufen.
Gerade zu Beginn des Frühlings und des Sommers findet man viele laufsportbegeisterte durch Parks und Wälder laufen.
Wie jedes Jahr beginnt aber mit steigender Temperaturen auch die Zeit der lästigen Stechmücken, Bremsen und Zecken.
Vor allem vor den Zecken wird immer wieder gewarnt, sie könnten Krankheiten wie FSME und Borreliose übertragen.
Wärend die FSME Risikogebiete vorwiegend in Süddeutschland liegen, kann man sich mit Borreliose überall einfangen wo Zecken leben.
Was ist eine Borreliose?
Kurzgesagt, eine bakterielle Infektionskrankheit, die am häufigsten von Zecken übertragen wird.
Je nach Gebiet sollen bis zu 30% der Zecken die Bakterien in sich tragen und bei geschätzten 1,3% der Zeckenbisse werden auch die Bakterien auf den Menschen übertragen.
Die Infektion verheilt in den meisten Fällen unbemerkt. Manchmal kommt es zu Grippe ähnlichen Symptomen.
Bekannt ist die sogenannte Wanderröte, bei der kurz nach einer Infektion es zu einer runden Rötung kommt, die nochmals von einem geröteten Ring umgeben ist und sich beständig ausweitet.
Eine unbehandelte Borreliose kann zu nächst scheinbar von selbst abheilen und erst nach Monaten oder bis zu 2 Jahren nach der Infektion zu teils sehr schweren Krankheiten führen.
Bei Verdacht auf Borreliose wird deshalb sicherheitshalber gleich eine mehrwöchige Antibiotikatherapie gemacht.
Aber es müssen nicht immer Zecken sein über die wir mit Borreliose infiziert werden können.
Aufgrund der Berichterstattung in den Medien und in den Ratgebern, den Flyern in Arztpraxen, bin ich davon ausgegangen, dass hauptsächlich Zecken die Borreliose übertragen.
Am Sonntag den 3.Juni bin ich meine gewohnte Runde im Wald gelaufen.
Da es sehr warm war und unsere Haustiere bereits reichlich Zecken mit nach Hause brachten, war ich vorsichtig immer in der Mitte der Forstwege gelaufen.
Wärend meiner Waldläufe habe ich selten Probleme mit Mücken, es sei den ich bleibe stehen.
Aber mit gelegentliche Kontakte mit Bremsen, die kommen immer mal vor - vielleicht fliegen die Viecher schneller als Mücken?
Egal, an diesem Sonntag bin ich in einen solchen hungrigen Schwarm von Bremsen geraten und wurde durch diese zu einer ungewollten Intervalleinheit angehalten.
Nichts desto trotz spürte ich plötzlich in der linken Wade einen stechenden Schmerz und sah an meiner Wade eine größere Stichwunde, die nur von einer Bremse kommen konnte.
Nach dem Lauf schnell geduscht, und weil die Stichwunde an der Wade relativ groß war, diese nochmals desinfiziert.
Freitag, den 8.Juni
Abends sitze ich mit meiner Familie zusammen, als meine Tochter mich auf ein ca, 2 Euro Münze große Entzündung an meiner linken Wade aufmerksam macht.
Der Stich vom letzten Sonntag, der bereits verheilt schien, hatte sich kreisrund entzündet und es sah fast so aus,
als ob sich um die Entzündung herum ein roter Kreisabzeichnen würde.
Da ich keine Schmerzen hatte, entschied ich abzuwarten.
Samstag, den 9.Juni
gegen 7:00 Uhr aufgestanden, denn meine Tochter hatte ein wichtiges Fußballspiel.
Unter der Dusche seh ich, dass die Entzündung an meiner Wade sich ausgebreitet hat.
Ich habe keine Mißempfindungen und kein Fieber, also weiter beobachten.
Nachmittags, die Entzündung ist nun ca. 7cm im Durchmesser, stark gerötet aber noch immer schmerzlos.
2 Stunden später am frühen Abend, die Entzündung ist nun ca. 11 cm im Durchmesser und wenn das Bein stark beansprucht wird, habe ich ein unangenehmes ziehen in der Wade.
Jetzt laß ich mich von meiner Frau zur Notaufnahme ins Krankenhaus fahren.
Der Krankenhausarzt, fragt beim Anblick meiner Endzündung sofort ob ich einen Zeckenbiss hatte.
Ich verneine und berichte von meiner Begegnung mit den Bremsen vorherigen Sonntag.
Der Arzt erklärt mir, dass auch Bremsen Borreliose übertragen und eine Infektion mit Borreliose aufgrund der langen Inkubationszeit häufig nicht mehr mit dem Insektenstich in Verbindung gebracht würde und deshalb oft die Schuld auf einen unbemerkten Zeckenbiss geschoben würde.
Da zwischen Insektenstich und Ausbruch der Wanderröte nur 5 Tage lagen und ich diesen Stich noch in Errinnerung hatte, war die Ursache schnell gefunden, wenn ich sechs Wochen später die Wanderröte bekommen hätte, wäre vermutlich auch den Zecken die Schuld zu geschoben worden.
Letzlich habe ich vielleicht noch Glück gehabt, zu den rund 50% der Infizierten zu gehören, die als erste Symptome die Wanderröte bekamen, weil dadurch gleich mit einer Antibiotikertherapie begonnen werden konnte,
bevor vielleicht Monate später es zu einer ernsthafteren Erkrankung mit bleibenden Schäden gekommen wäre.
Warum Berichte ich Euch das?
Nun auf Arbeit und Bekanntenkreis höre ich immer ungläubiges staunen darüber, dass angeblich Bremsen und nicht ausschliesslich Zecken Borreliose übertragen können.
Selbst mein Hausarzt hielt eine Infekion durch Bremsen für ungewöhnlich.
Aus eigener Erfahrung, rate ich Euch Bremsenstiche gut zu beobachten und wenn wenige Wochen nach einem Bremsenstich unerklärliche Grippe ähnliche Beschwerden auftreten, auch eine Borreliose als Differenzialdiagnose in bedacht zu ziehen.
Ausserdem würde mich interessieren, ob einige von Euch auch schon einmal eine Borreliose-Infektion durch vermutlichen Insektenstich bekamen.
Mir jedenfalls war eine Infektion durch Insekten allenfalls als theoretische Möglichkeit bekannt. Hier ein Bild von meiner Wade. Der Hellekreis ist die ursprüngliche Stichstelle.
Das linke Bein ist im sitzen auf mein rechtes Bein abgelegt zum fotografieren. Deshalb liegt die Wade quer.
Also ihr Lieben passt auf Euch auf.
Mit besten Grüßen
Markus
PS
Laufen gehe ich trotzdem, nur das Antibiotika führt bei Tempoläufen zu Magenprobleme.