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Kann mir jemand mein Gewicht erklären?

Verfasst: 17.06.2018, 15:43
von nachtzeche
Hallo,

eines vorneweg: Ich will hier nicht jammern. Ich bin zufrieden. Aber ich verstehe mein Gewicht, bzw. dessen Entwicklung nicht. Und vielleicht kann mir jemand erklären, warum dieselbige so ist, oder ob ich mich damit abfinden muss, eine Anomalie zu sein! :zwinker2:

Ausgangslage: m, 36 Jahre, 182 cm, Anfang des Jahres bei 83,5 kg angelangt. Dann ordentlich abgenommen, vor allem durch zwei Faktoren: Ab Januar deutliche Reduktion des Bierkonsums ( :frown: ), ab Mai komplette Einstellung desselbigen ( :weinen: ).
Außerdem Laufumfänge deutlich gesteigert, derzeit bin ich bei 120-140 Wochenkilometern.

Gewicht ging kontinuierlich runter, aber jetzt verhält es sich... seltsam.

Woche 1: 130 Laufkilometer, ordentliche und diziplinierte Ernährung. Am Ende der Woche 75,1 kg, Veränderung zur Vorwoche: +0,2 kg. Okay...
Woche 2: 120 Laufkilometer, wieder ordentliche und disziplinierte Ernährung, allgemein sehr aktive Woche. Am Ende der Woche 76,2 kg. +1,1 kg. Hääää? :confused:
Woche 3: 70 Laufkilometer, sehr viel Cola und Gummibärchen, Frühstück mit labbrigem Toastbrot, drei Mal "zweites Abendessen" mit "Strammen Max", Abends oft Studentenfutter... Am Ende der Woche graute mir vor der Waage: Aber dann... 74,1 kg; -2,1 kg.

Ist ja nett. Aber nicht wirklich nachvollziehbar. Habt ihr eine Idee, wie so was zu Stande kommt.

Allgemein esse ich gerade weniger, als ich es normalerweise während der direkten Vorbereitung auf einen Wettkampf tue. Schon mehr als sonst, aber das große Fressen bleibt aus.

Liebe Grüße
nachtzeche

Verfasst: 17.06.2018, 17:45
von Rennschnecke1
Also ich würde mich ja freuen, wenn ich Gummibärchen futtern könnte und trotzdem an Gewicht verlieren würde :D

Aber ich weiß, was Du sagen willst. Mein erster Gedanke: isst Du vielleicht für das Trainingspensum zu wenig? Ist nur ein Gedanke, viele beschweren sich ja nach dem Motto "nun esse ich schon kaum was und nehme trotzdem nicht ab"...

Verfasst: 17.06.2018, 17:54
von JoelH
Ich pendele auch seit einer geräumten Zeit zwischen 75kg und 78kg. Ohne wirklich darauf zu achten. Ich vermute ich habe da ein inneres Gleichgewicht gefunden und gebe nicht viel darauf. Auch die Waage hat ab und an Tagesform 😱

Verfasst: 17.06.2018, 17:54
von todmirror
Ich würde sagen: Du bist ein Fall für den Zuckerfaden!

Wiegst Du Dich einmal in der Woche oder jeden Tag? Wenn es einmal pro Woche ist, muss man halt gelegentlich mit Ausreißern in die eine oder andere Richtung leben und eher die langfristige Entwicklung betrachten (und das ist ja ohnehin sinnvoll), Das Momentangewicht ist halt nicht immer allzu aussagekräftig. Trainierst Du am Vorabend des Wiegens immer exakt gleich. Was hast Du jeweils am Vorabend gegessen? etc.

Verfasst: 17.06.2018, 18:23
von dicke_Wade
todmirror hat geschrieben:Ich würde sagen: Du bist ein Fall für den Zuckerfaden!
Das als allererstes! :D
todmirror hat geschrieben:Wiegst Du Dich einmal in der Woche oder jeden Tag?
War auch meine erste Frage, die mich bewegte. Täglich zur gleichen Zeit wiegen und das Wochenmittel als Grundlage irgendwelcher Körpergewichtsveränderungen nehmen, ist das beste Mittel, solche Ausreißer zu eliminieren.

Gruss Tommi

Verfasst: 17.06.2018, 18:44
von Friemel
Ich bin keine Fachfrau und werde jetzt hoffentlich nicht gesteinigt, aber ich habe bei mir im Hirn abgespeichert, dass der Körper rafft wenn er Mangel hat.
Sprich: wenn Du richtig am Reißen bist, aber nicht entsprechend isst, dann hortet der Körper seine Reserven und versucht zu halten, weil für ihn eine Art Hungersnot entstanden ist.

Sobald Du etwas großzügiger isst und trotzdem in einem gewissen Rahmen weiter trainierst, "entspannt" der Organismus und rückt wieder was raus.

Das funktioniert natürlich nur in einem gewissen Rahmen, d.h. wenn Du noch länger richtig viele WKM hast und gemäßigt isst, wirst Du irgendwann wieder Gewicht verlieren.

Angaben ohne Gewähr :D

Verfasst: 17.06.2018, 19:01
von Steffen42
Ich tippe auf ausgeschiedenes Wasser:

https://www.greif.de/nl-unerklaerliche- ... woher.html

Verfasst: 17.06.2018, 20:24
von klnonni
Steffen42 hat geschrieben:Ich tippe auf ausgeschiedenes Wasser:
+1

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass wenn ich meine Wochenkilometer steigere, anfangs mein Gewicht steigt.
Erst mit der Gewöhnung an die Wochenkilometer pendelt sich mein Gewicht ein, bzw. je nach Laufumfang und Kalorienzufuhr nehme ich langsam ab.

Bei mir vermute ich, dass mein Körper bei Trainingssteigerung Wasser einlagert und wenn sich Muskelatur und Gelenke an die Belastung gewöhnt haben, dieses Wasser wieder ausgeschieden wird.
Zumindest habe ich beobachtet, dass nach der Zeit der Zunahme des Gewichtes, nach dem ich mich an die neue Belastung gewöhnt habe, ich häufiger urinieren gehen muss.

Verfasst: 17.06.2018, 22:04
von Vögelchen
klnonni hat geschrieben:+1

Bei mir vermute ich, dass mein Körper bei Trainingssteigerung Wasser einlagert und wenn sich Muskelatur und Gelenke an die Belastung gewöhnt haben, dieses Wasser wieder ausgeschieden wird.
Zumindest habe ich beobachtet, dass nach der Zeit der Zunahme des Gewichtes, nach dem ich mich an die neue Belastung gewöhnt habe, ich häufiger urinieren gehen muss.

Genau so ist es.

2 kg liegen noch in der normalen Schwankungsbreite, die zustande kommen kann durch:

- Salzkonsum --> führt zu Wassereinlagerungen
- entleerte vs. gefüllte Glykogenspeicher + dazugehöriges Wasser
- Magen und Darminhalt
- Wassereinlagerung in der Muskulatur nach hartem Training oder Trainingssteigerung. Das geschieht im Rahmen der Heilung von kleinen Verletzungen.
- Wärme führt auch zu angeschwollenen Beinen
- bei Frauen: Zyklusabhängig

usw und so fort.



Wenn du dich nur einmal in der Woche wiegst, könntest du gerade ein Maximum und ein Minimum erwischen.

Daher finde ich es aussagekräftiger, sich täglich zu wiegen und daraus den Mittelwert zu nehmen.
Die Garmin-App macht das sogar für mich ganz von selbst.

So kann man dann die wirkliche Tendenz erkennen, bereinigt von den o.g. Schwankungen.

Verfasst: 18.06.2018, 14:20
von Whippet0412
Sind ja schon ne Menge Erklärungen abgeliefert worden und von daher kann ich nur kurz meinen Senf dazu geben: Du bist nicht alleine. Ich hab jedes Mal nach "Cheatdays" danach eine Gewichtsabnahme, während Wochen, die quasi "ideal" abliefen das Gewicht stabil halten bzw. es nur minimale Veränderungen nach unten gibt. Kannst ja mal nach dem Phänomen der Gewichtsabnahme bei Cheatdays bzw. Cheatweeks googlen. Da gibt es sehr viele (lesenswerte und weniger lesenswerte) Artikel zu, die erklären, wie es zu der Gewichtsabnahme kommen kann. :hallo:

Verfasst: 18.06.2018, 20:38
von nachtzeche
Danke für all eure Ideen und Hinweise! Das war sehr erhellend!

Ich bin mir ziemlich sicher, meinen Körper nicht in einen Mangel zu führen. Wenn ich sage "disziplinierte Ernährung", dann heißt das nicht, dass ich hungere. Sondern sehr darauf achte, keinen Blödsinn zu essen, sondern "gute" Dinge zu mir zu nehmen - und auch genug!

Zwei Dinge nehme ich mir besonders mit:

1. Das mit dem Wasser. Sehr spannend. Passt zu meinen Beobachtungen, wenn ich nach längeren läuferischen Dürrephasen wieder angefangen habe intensiver zu trainineren, ich eher zugenommen habe. Habe das immer auf Muskeln geschoben. Aber das mit dem Wasser klingt gut und logisch. Dann müsste das jetzt aber langsam aufhören, ich bin jetzt in Woche 7 meiner trainingsintensiven Zeit. Mal sehen.

2. Ich wiege mich ab sofort täglich und bilde den Mittelwert. Auch das leuchtet mir sehr ein. Danke für den Hinweis!

Und wie gesagt: Das hier ist kein jammern, ich bin mit meinem Gewicht sehr zufrieden. Meine Frau motzt schon, dass meine Klamotten alle schlackern. Ich soll gefälligst nicht weiter abnehmen...

Danke noch mal für alle Antworten, liebe Grüße
nachtzeche