RUNNER'S WORLD

Hallo, vielleicht hat jemand ein ähnliches Problem wie ich. Der Arzt konnte mir leider nicht helfen.

Ich (46) bin letztes Jahr 1600km gelaufen. Dieses Jahr strebe ich die 2000 km an. Seit ca. 8 Wochen habe ich einen diffusen Schmerz im linken Unterschenkel.

Schmerzen traten nach einem Lauf auf und ich hatte starke Schmerzen beim Auftreten. Nur bei Belastung. nachts oder im Sitzen kein Schmerz. Konnte auch nicht mehr normal gehen.

Erste Diagnose beim Orthopäden war eine Zerrung. Konnte leider nicht genau beschreiben, wo der Schmerz sitzt- daher vermutlich die Fehldiagnose. Ultraschall war ohne Befund. Kein Hämatom, keine Schwellung.

Nach ca. 14 Tagen Laufpause waren die Schmerzen zu 95 % weg.

Der Schmerz kam mit dem Laufen wieder. Darauf hin hab ich eine Laufbandanalyse gemacht. Neue Schuhe: NB 860 und Saucony München 3.
Schmerzen sind geblieben: immer beim Aufstehen und gehen.

Aktuell trainiere ich für einen Marathon und habe diesen Monat 230 km gelaufen.

Mein aktuelles Lauftraining sieht so aus:

-nach etwa 8 KM lässt der Schmerz nach, vorher mehr oder weniger humpeln beim einlaufen und die ersten Kilometer.

Am letzten Sonntag 24 KM gelaufen und ab ca.KM 16 hatte ich überhaupt keinen Schmerz mehr.

War wieder beim Orthopäden und zweite Diagnose lautet: Er kann nichts finden!

- Sprunggelenk weder geschwollen noch warm,
- keine Anzeichen für eine Entzündung
- Knochenhaut keine Schmerzen bei Berührung oder Massage

Diagnose Bio mechanische Fehl-Überbelastung!?

Keine Schmerzen im Fuss oder Verse, auch nicht im Wadenmuskel.

Ein stechender Schmerz während des Laufens beim Landen mit dem linken Fuss. Es zieht dann irgendwie gefühlt im Knochen über dem Sprungelenkt nach oben. Bleibe ich stehen, habe ich sofort keinen Schmerz mehr.

Nachts keinen Schmerz und beim Sitzen oder liegen auch nicht.

Bin ratlos...wer kann mir einen Tipp geben?

Grüße
Steef

Guhgele mal nach Schienbeinkantensyndrom und schau ob das in dein Beschwerdebild passt. Ein Physiotherapeut kann dir auch eventuell besser weiter helfen, als ein sportlich unkundiger Arzt.

Übrigens, Zerrung ist eine beliebte "Diagnose" wenn irgendwas im Muskel schmerzt. Dicht gefolgt von Muskelfaserriss

Gruss Tommi

dicke_Wade hat geschrieben:Guhgele mal nach Schienbeinkantensyndrom und schau ob das in dein Beschwerdebild passt. Ein Physiotherapeut kann dir auch eventuell besser weiter helfen, als ein sportlich unkundiger Arzt.

Übrigens, Zerrung ist eine beliebte "Diagnose" wenn irgendwas im Muskel schmerzt. Dicht gefolgt von Muskelfaserriss

Gruss Tommi

Danke für deine Antwort. Habe Dr.Google schon sehr viel bemüht. Hatte Schienbeinkantensyndrom eigentlich ausgeschlossen, da ich keine Schmerzen bei Druck auf das Schienbein habe und auch nichts geschwollen ist. Kann mich auch komplett auf die Versen setzen und nach hinten beugen- keine Schmerzen.

Also ich kenne jemanden der hat Probleme mit dem Knie, die ein Arzt mit Einlagen bekämpfen wollte. Fakt war aber, dass das Problem im Rücken lag und nur die Ausstrahlung das Knie schmerzen ließ. Von daher kann auch bei dir die Ursache wo ganz anders liegen. Das mit der Biomechanik klingt also plausibel für mich. Auf der anderen Seite könnte es sich aber auch um z.B. einen feinen Ermüdungsbruch im Fuß handeln. Das muss nicht immer gleich weh tun. Aber letztlich bleibt alles sehr diffus, solange nicht mal du sagen kannst wo es genau schmerzt.

Solange die Ursache nicht geklärt ist, würde ich das Marathontraining einstellen und eher weniger bis gar nicht belasten.

Steef hat geschrieben:
Nach ca. 14 Tagen Laufpause waren die Schmerzen zu 95 % weg.

Der Schmerz kam mit dem Laufen wieder.

Ich würde mal empfehlen zu einem sportmedizinisch ausgebildeten Orthopäden zu gehen.
Desweiteren würde ich bis zur völligen Schmerzfreiheit mit dem Training aufhören,
eventuell mir für die Zeit eine Alternativsportart suchen.

Nicht selten haben große Schmerzen kleine Ursachen die, weil sie nicht korrekt auskuriert wurden, immer wieder neu aufflammen.

Da Du nicht weißt woher die Schmerzen kommen, warte mit dem Trainingsanfang nach der Trainingspause nicht bis der Schmerz zu 94% weg ist, sondern bis er zu 100% weg ist und fange dann ganz langsam an das Trainingspensum zu steigern.

Gute Besserung

PS

JoelH hat geschrieben:Also ich kenne jemanden der hat Probleme mit dem Knie, die ein Arzt mit Einlagen bekämpfen wollte. Fakt war aber, dass das Problem im Rücken lag und nur die Ausstrahlung das Knie schmerzen ließ.

+1

Das sollte man auf jedenfall auch berücksichtigen!
Sprich beim Arzt auf jedenfall an, dass die Schmerzen nach einer größeren Distanz sich bessern.
Muskuläre Beschwerden können zwar auch nach dem Aufwärmen nach lassen, dafür bräuchte es aber keine so lange Distanz,
Du schriebst ja was von 16 km!
Aber bei meinen gelegentlichen Rückenschmerzen und Nackenverspannungen verspüre ich auch nach längerer Distanz wie sich Rücken und Nacken anfangen zu entspannen, ein verklempter Nerv im Rücken könnte dann auch sich beruhigen...

klnonni hat geschrieben:, ein verklempter Nerv im Rücken könnte dann auch sich beruhigen...

Hier könnte ein Klempner helfen.... oder auch nicht, wenn´s doch nur ein verklemmter Nerv ist.....

Sorry, konnte nicht anders...

War heute bei einem Laufarzt. Seine Diagnose lautet Knochenhautentzündung ca. 10 cm unterhalb des Knie an der Innenseite. Dort spüre ich tatsächlich einen Schmerz und Verhärtungen beim berühren. Gleich eine Spritze bekommen und soll jetzt 2 Tage nichts machen. Am Sonntag mit Radfahren anfangen um den Muskel zu lockern....

In einer Woche mit Laufen versuchen und dabei 400m Intervalle machen, damit der Muskel sich lockert. Er hat mir auch zu Einlagen geraten, damit ich höher auf den Versen stehe. Auch für Alltags Schuhe.

Hat jemand nen guten Tipp, welche Einlage sich hier empfiehlt?

Geschäftstüchtig ist er ja.....

Steef hat geschrieben:Er hat mir auch zu Einlagen geraten, damit ich höher auf den Versen stehe. Auch für Alltags Schuhe.

Ich denke du willst laufen?

Steef hat geschrieben:Hat jemand nen guten Tipp, welche Einlage sich hier empfiehlt?

Im Ernst, vergiss die Einlagen! Hat denn der so genannte "Lauf"-Arzt überhaupt versucht, die Ursache heraus zu finden? Hat er den Rat für die Einlagen begründet?

Gruss Tommi

dicke_Wade hat geschrieben:

Hat denn der so genannte "Lauf"-Arzt überhaupt versucht, die Ursache heraus zu finden? Hat er den Rat für die Einlagen begründet?

Ja, ich soll weniger auf der Verse landen und mehr auf dem Vorderfuss. Durch meine Stabilschuhe lande ich eher auf der Verse , da diese die natürliche Pronation behindern. Die Einlage soll dies begünstigen und das Schienbein entlasten.

Der Trend geht eher zu flachen und nicht zu Stöckelschuhen, Stichwort Sprengung.

Steef hat geschrieben: Er hat mir auch zu Einlagen geraten, damit ich höher auf den Versen stehe. Auch für Alltags Schuhe.

Hat jemand nen guten Tipp, welche Einlage sich hier empfiehlt?

Wenn Du beim Facharzt warst, müsste der Arzt Dir ein Rezept ausstellen für die Einlagen.
Im Sanitätshaus wird dann ein Abdruck von Dein Fuss gemacht und die Einlagen speziell für Dich angefertigt.
Die Krankenkasse übernimmt bei Erstverschreibung ein Paar und in begründeten Fällen auch ein zweites Paar.

Meine Frau hat auch Einlagen verschrieben bekommen. Mit ausreichender Begründung bekam sie ein 2. Paar Einlagen verschrieben.
1 Paar hat sie in ihren Alltagsschuhe und ein Paar hat sie in ihre Sportschuhe eingebracht.

Beim Kauf von Sportschuhe muss man aber immer ausprobieren ob die Einlagen da reinpassen.

Wenn der Arzt wirklich von der Notwendigkeit überzeugt ist, dann würde ich nicht in einem Internetforum nach beliebigen Einlagen fragen.
Da der Arzt aber kein Rezept ausgefüllt hat, ist er entweder kein Facharzt oder er ist von seiner Diagnose selbst nicht überzeugt.


Im übrigen finde ich, sollte man sich nicht zwangsweise fürs Laufen den Laufstyl umgewöhnen.
Nur weil man auf die Ferse läuft, bekommt man dadurch noch lange keine Beschwerden.
Die Ursache für Deine Beschwerden muss also einen tieferen Grund haben. (meine Meinung!)

Vielleicht den Arzt wechseln?

Steef hat geschrieben:Ja, ich soll weniger auf der Verse landen und mehr auf dem Vorderfuss. Durch meine Stabilschuhe lande ich eher auf der Verse , da diese die natürliche Pronation behindern. Die Einlage soll dies begünstigen und das Schienbein entlasten.

Das ist alles andere als Ursachenforschung, denn Fersenlandung muss überhaupt nicht zu Beschwerden führen.

Wenn du bisher Stabilsschuhe mit Pronationsstütze trägst, obwohl du beim Laufen gar nicht überpronierst (woher weiß der Arzt überhaupt, wie du läufst?), dann sind das die falschen Schuhe und da nützen Einlagen überhaupt nichts, schaden womöglich noch.

Außerdem:

Er hat mir auch zu Einlagen geraten, damit ich höher auf den Versen stehe. Auch für Alltags Schuhe.

Was willst/sollst denn nun überhaut? Die Ferse entlasten und über den Vorfuß laufen oder auf der Ferse stehen???

Ach noch was, man kann mit jedem Schuh Vorfuß Laufen und mit jedem Schuh über die Ferse.

Gute Nacht

Gruss Tommi