Zusammenhang Knieschmerzen und Schrittfrequenz (Kadenz)
Verfasst: 23.09.2019, 15:41
Liebes Forum,
ich (45 Jahre, männl.) habe seit vielleicht einem Jahrzehnt mehr oder weniger chronische Schmerzen an beiden Knien (Patellasehnenentzündung), die mich von ihrer Intensität her aber nie vom Laufen abgehalten haben. Ich betreibe seit meiner frühen KIndheit Leichtathletik und spiele Tennis; etwas ambitionierteren Ausdauer-Laufsport betreibe ich seit knapp 10 Jahren. Die Koinzidenz des Auftretens von Kniebeschwerden und intensiverem Lauftraining ist kein Zufall.
Ich laufe keine riesigen Strecken und versuche, zwei bis vier Trainings pro Woche unterzukriegen. Laufvolumen pro Woche: durchschnittl.. 30 km. Noch zur Info: Ich bin nicht übergewichtig (67 kg bei 183 Körpergröße; PR über die 5km: 19:11; über den HM 1:35), habe keine orthopädischen Vorerkrankungen, keine signifikanten Fehlstellungen oder sonstige Anomalien.
Über die Jahre habe ich verschiedene Fachmediziner wg. meiner Knieschmerzen konsultiert. Diagnose ist immer eindeutig: Patellasehnenentzündung. EIn MRT der KNie erbrachte keinen Befund darüber hinaus. KG und PHysiotherapie erbrachten niemals nachhaltige Besserung.
Ich habe diverse Laufschuhe durchprobiert (mit ausgeprägter und mit geringer Dämpfung; mit niedriger und mit hoher Sprengung; mit und ohne Pronationsstütze). Keine Verbesserung der Beschwerden.
Nun fällt mir auf, dass die Beschwerden nach langsamen Läufen ausgeprägter sind als nach schnellen. Nach Intervallen oder Wettkämpfen, die ich ca. im 4er Pace laufe (irgendwo zwischen 3:50 und 4:30 mins pro km), sind die Beschwerden deutlich geringer (wenn überhaupt vorhanden) als nach langsamen LÄufen, die ich zw. 5 und 6 mins auf den km laufe. Es fällt auch auf, dass meine Laufökonomie - je langsamer die LÄufe werden - umso ungünstiger zu werden scheint. Ich laufe lieber und unangestrengter ein 5er als ein 6er Pace.
Je schneller das Lauftempo, umso deutlicher verfalle ich in einen reinen Vorderfusslauf. Das scheint gut für meine Orthopädie zu sein. Ab vielleicht 5 mins pro km und langsamer rolle ich über die Ferse ab.
Nun bin ich kürzlich per ZUfall auf die KADENZ als Leistungsüberwachungsparameter gestoßen und habe gelesen, dass sie nach Marquardt bei meiner Körpergröße idealerweise bei 172 bis 182 liegen sollte (im Pacebereich zw. 3:50 und 4:30).
Meine Kadenz (gemessen per Garmin Forerunner 230) lag beim jüngsten HM bspw. in diesem Pacebereich bei zw. 156 und 164! Auch sonst bewegt sie sich in diesem Bereich. Bei Intervallen (bspw. 6x1km bei 3:55er Pace) liegt sie bei 160! Bei langsamen Läufen liegt sie nur unwesentlich darunter: 16km bei 5:40er pace: 156spm.
Die Frage liegt nun auf der Hand: Mache ich viel zu lange Schritte? Könnte die zu hohe Schrittlänge bedeuten, dass viel zu hohe Kräfte auf meine Knie wirken, die wiederum für die Beschwerden verantwortlich sind? Lange Schritte bedeuten unweigerlich, dass ich bis zu einem bestimmten Geschwindigkeitsbereich notwendigerweise auf der Ferse lande und komplett abrolle.
Mir ist bei Volksläufen durchaus schon aufgefallen, dass ich im Vergleich mit anderen Läufern deutlich weniger Schritte bei gleichem Tempo hinlege, aber als Problem habe ich das nie wahrgenommen! Eher als Vorteil, denn ein paar meiner langen Schritte und ich bin an nahezu jedem vorbeigezogen (soweit meine Puste das mitmacht;-)
Hat jd. Rat oder ähnliche Erfahrungen?
Mit sportlichen Grüßen
Andreas
ich (45 Jahre, männl.) habe seit vielleicht einem Jahrzehnt mehr oder weniger chronische Schmerzen an beiden Knien (Patellasehnenentzündung), die mich von ihrer Intensität her aber nie vom Laufen abgehalten haben. Ich betreibe seit meiner frühen KIndheit Leichtathletik und spiele Tennis; etwas ambitionierteren Ausdauer-Laufsport betreibe ich seit knapp 10 Jahren. Die Koinzidenz des Auftretens von Kniebeschwerden und intensiverem Lauftraining ist kein Zufall.
Ich laufe keine riesigen Strecken und versuche, zwei bis vier Trainings pro Woche unterzukriegen. Laufvolumen pro Woche: durchschnittl.. 30 km. Noch zur Info: Ich bin nicht übergewichtig (67 kg bei 183 Körpergröße; PR über die 5km: 19:11; über den HM 1:35), habe keine orthopädischen Vorerkrankungen, keine signifikanten Fehlstellungen oder sonstige Anomalien.
Über die Jahre habe ich verschiedene Fachmediziner wg. meiner Knieschmerzen konsultiert. Diagnose ist immer eindeutig: Patellasehnenentzündung. EIn MRT der KNie erbrachte keinen Befund darüber hinaus. KG und PHysiotherapie erbrachten niemals nachhaltige Besserung.
Ich habe diverse Laufschuhe durchprobiert (mit ausgeprägter und mit geringer Dämpfung; mit niedriger und mit hoher Sprengung; mit und ohne Pronationsstütze). Keine Verbesserung der Beschwerden.
Nun fällt mir auf, dass die Beschwerden nach langsamen Läufen ausgeprägter sind als nach schnellen. Nach Intervallen oder Wettkämpfen, die ich ca. im 4er Pace laufe (irgendwo zwischen 3:50 und 4:30 mins pro km), sind die Beschwerden deutlich geringer (wenn überhaupt vorhanden) als nach langsamen LÄufen, die ich zw. 5 und 6 mins auf den km laufe. Es fällt auch auf, dass meine Laufökonomie - je langsamer die LÄufe werden - umso ungünstiger zu werden scheint. Ich laufe lieber und unangestrengter ein 5er als ein 6er Pace.
Je schneller das Lauftempo, umso deutlicher verfalle ich in einen reinen Vorderfusslauf. Das scheint gut für meine Orthopädie zu sein. Ab vielleicht 5 mins pro km und langsamer rolle ich über die Ferse ab.
Nun bin ich kürzlich per ZUfall auf die KADENZ als Leistungsüberwachungsparameter gestoßen und habe gelesen, dass sie nach Marquardt bei meiner Körpergröße idealerweise bei 172 bis 182 liegen sollte (im Pacebereich zw. 3:50 und 4:30).
Meine Kadenz (gemessen per Garmin Forerunner 230) lag beim jüngsten HM bspw. in diesem Pacebereich bei zw. 156 und 164! Auch sonst bewegt sie sich in diesem Bereich. Bei Intervallen (bspw. 6x1km bei 3:55er Pace) liegt sie bei 160! Bei langsamen Läufen liegt sie nur unwesentlich darunter: 16km bei 5:40er pace: 156spm.
Die Frage liegt nun auf der Hand: Mache ich viel zu lange Schritte? Könnte die zu hohe Schrittlänge bedeuten, dass viel zu hohe Kräfte auf meine Knie wirken, die wiederum für die Beschwerden verantwortlich sind? Lange Schritte bedeuten unweigerlich, dass ich bis zu einem bestimmten Geschwindigkeitsbereich notwendigerweise auf der Ferse lande und komplett abrolle.
Mir ist bei Volksläufen durchaus schon aufgefallen, dass ich im Vergleich mit anderen Läufern deutlich weniger Schritte bei gleichem Tempo hinlege, aber als Problem habe ich das nie wahrgenommen! Eher als Vorteil, denn ein paar meiner langen Schritte und ich bin an nahezu jedem vorbeigezogen (soweit meine Puste das mitmacht;-)
Hat jd. Rat oder ähnliche Erfahrungen?
Mit sportlichen Grüßen
Andreas