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Piriformis-Syndrom nicht in den Griff zu kriegen

Verfasst: 15.01.2021, 12:25
von Kati4711
Hallo zusammen,
bin neu hier im Forum. Wende mich an Euch, um auch mal hier Meinungen zu erfahren.
Ich habe seit über 2 Jahren ein Problem mit meinem Piriformis-Muskel... angefangen hat es mit mäßigen Schmerzen... dann wurden die Schmerzen schlimmer. Erster Besuch beim Orthopäden dann Diagnose: Iliosakralgelenk. Behandlung: Akkupunktur, 6 x Physiotherapie.... nix wurde besser... Schmerzen schlimmer.... zweiter Besuch beim Orthopäden.... 2 x 6 Physiotherapie an Geräten zur Stärkung der Rückenmuskulatur... und immer die Worte: Laufen Sie ruhig weiter... Habe ich auch getan... so 2 x die Woche... Schmerzen blieben gleichbleibend doof... dann: Mai 2020! Ein brennender Stich in den Rücken und nichts ging mehr. Es folgten mehrere Besuche beim Orthopäden und endlich ein MRT... hier die Diagnose: leichter Bandscheibenvorfall und eingeklemmter Ischiasnerv.. Wochenlang krank geschrieben. Mir schlief mittlerweile auch nur beim kurzen Sitzen oder etwas längerem Stehen das linke Bein ein.. immer und immer wieder... Zwischendurch immer wieder Spritzen... 3 x PSA in größeren Abständen... nichts half... dann der Besuch beim Neurologen. Neue Diagnose: Piriformis-Syndrom... dann endlich einen Osteopathen gefunden... leider ist es aber so, da er mich zwar immer wieder einrenkt und auch den Piriformis behandelt... es dann vielleicht einen Tag gut ist... die Schmerzen aber dann immer wieder anfangen.. und lustigerweise sagen ALLE: Sie können ruhig weiter laufen gehen... Und ich laufe so gerne!!! Aber so machte es keinen Sinn. Hat jemand ähnliche Erfahrungen und/oder einen Rat für mich. Würde nich freuen. Vg

Verfasst: 15.01.2021, 12:55
von Catch-22
Du hast schön beschrieben, was Ärzte und Physios gemacht haben.
Viel wichtige wäre jedoch zu erzählen, was du gegen die Schmerzen machst und gemacht hast?

Ohne regelmäßiges Ergänzungstraining, d.h. kräftigen und mobilisieren, wirst du die Probleme nicht los werden. Dafür genügt auch ein paar mal Physio nicht aus, der kann die nur die Übungen zeigen, daheim regelmäßig die Übungen machen, muss man schon selber.

Beim Piriformis Syndrom liegen oft muskuläre Schwächen vor. wodurch der Piriformis entweder verhärtet (überlastet) oder überdehnt (geschwächt) ist. Bei erstem bringt Piriformis dehnen Erleichterung, beim letzteren Piriformis stärken. Bei beiden muss man jedoch auch andere Muskeln stärken, meist auf der Rückseite: Gesäß, Hüftrotatoren, Hamstrings und die Körpermitte. Also fast schon klassisch: Bauch, Beine & Po.

Verfasst: 15.01.2021, 17:11
von Kati4711
Mache täglich DIE ÜBUNGEN, die ich als Hausaufgaben mitbekommen habe. Tatsächlich habe ich aber auch (leider erst) vor zwei Wochen mit Pilates und Yoga begonnen. Fällt mir schwer, da ich eher die Ausdauer als die Kräftigung mag. 🙈 Aber danke für den Tip, der mich auch darin bestätigt, weiter zu machen 👍

Verfasst: 15.01.2021, 17:21
von RunningPotatoe
Ich denke, es gibt hier ziemlich viele Leidensgenossen, die wertvolle Tipps geben könnten.

Aber ob da Ping-Pong-Spielchen wie die folgenden groß weiterhelfen:
Catch-22 hat geschrieben:Viel wichtige wäre jedoch zu erzählen, was du gegen die Schmerzen machst und gemacht hast?
Kati4711 hat geschrieben:Mache täglich DIE ÜBUNGEN, die ich als Hausaufgaben mitbekommen habe.
:noidea: :noidea: :noidea:

Verfasst: 15.01.2021, 21:03
von dicke_Wade
Catch hat zu 100% Recht!

Und auch wenn die Ärzte & Co. sagten, du kannst weiter laufen, hat sich nichts gebessert. Da würde ich an deiner Stelle mal eine Weile (das können auch viele Wochen sein :wink: ) die Lauferei sein lassen und ausschließlich die Übungen machen.

Und erzähl doch mal, was du alles für Übungen machst.

Gruss Tommi

Verfasst: 16.01.2021, 17:55
von U_d_o
Hallo Kati,

Ärzte beurteilen dein Leiden auf Grund ihrer Diagnosekünste und ihrer Erfahrung, aber von außen. Die einzige, die "es" spürt bist du. Ich höre auf meine Ärzte, grundsätzlich und fahre gut damit. Wenn mein Erleben und Empfinden aber den Empfehlungen der Ärzte zuwiderläuft, dann werde ich entweder wieder vorstellig oder ändere ohne Rücksprache etwas. Vielleicht hast du zu wenig von deinem "Leidensdruck" beim Laufen, dem tatsächlichen Grad der Schmerzen, offenbar werden lassen.

Meine Empfehlungen, die auf eigenen Erfahrungen mit diversen Verletzungen und deren Folgen basieren, sind:

1) Werde ein weiteres Mal bei einem Arzt vorstellig. Mehrere verschiedene Diagnosen würden bei mir den Verdacht nähren, dass sie sich allesamt unsicher sind. Zudem könnte ja auch eine Kombination von Ursachen vorliegen - spätestens seit dem Augenblick des "brennenden Stichs".

2) Mach eine Laufpause, beschränke dich auf schnelles, längeres Gehen. Ohne Corona und Winter würde ich dir alternativen Sport vorschlagen. Vorzugsweise welchen im Wasser. Aquajogging beispielsweise ist gut geeignet, um einerseits den Bewegungsapparat vom eigenen Gewicht zu entlasten, zugleich aber die Ausdauer zu schulen. Geht nur leider grad nicht und das wird sicher auch noch etliche Wochen so bleiben.

3) Lass dir von einem Fachmann (z.B. beim weiteren Arztbesuch oder von einem Physiotherapeuten) Krafttrainingsübungen für zu Hause erklären. Möglicherweise sind deine Probleme auf muskuläre Defizite oder Dysbalancen zurückzuführen. Doch Achtung: Krafttraining wirkt nicht in Tagen oder Wochen gerechnet. Frau/Mann braucht einen monatelangen Atem, um zum Ziel zu kommen. Monate, in denen die Übungen zwei- bis dreimal wöchentlich konsequent durchgeführt werden müssen. Ich habe selbst erlebt, dass eine Besserung einer bestimmten Verletzung erst nach sechs Monaten eintrat. Da kann einen der Mut schon mal verlassen, wenn sich über so lange Zeit so gar nichts ändern will. Hilft aber nix.

Was du auf keinen Fall tun solltest, ist den Mut sinken lassen. Dran bleiben und die Ärzte so lange nerven, bis sie eine gesicherte Diagnose haben und eine wirksame Behandlung empfehlen.

Alles Gute :daumen:

Gruß Udo

Verfasst: 02.03.2021, 15:33
von schlagzeuger
Hallo,
ich habe derzeit ein ähnliches Problem.
Meine Schmerzen stellen sich vor allem nachts ein, und zwar in der zweiten Nachthälfte. Ebenso beim Autofahren.
Laufen hingegen ist nahezu problemlos, je länger desto besser.
Ich werde im Moment (seit einem 3/4 Jahr) massiert und habe Krankengymnastik an Geräten. Daheim mache ich Dehnübungen.
Mein Eindruck ist, dass es sehr langsam besser wird.
Also - etwas Geduld haben.

Verfasst: 02.03.2021, 16:49
von Brian
Catch-22 hat geschrieben: Beim Piriformis Syndrom liegen oft muskuläre Schwächen vor. wodurch der Piriformis entweder verhärtet (überlastet) oder überdehnt (geschwächt) ist. Bei erstem bringt Piriformis dehnen Erleichterung, beim letzteren Piriformis stärken. Bei beiden muss man jedoch auch andere Muskeln stärken, meist auf der Rückseite: Gesäß, Hüftrotatoren, Hamstrings und die Körpermitte. Also fast schon klassisch: Bauch, Beine & Po.
Ich stimme Dir zu!

Bei meinem Piriformissyndrom wurde eine Schwäche der hüftnahen Muskulatur und infolge dessen eine Instabilität der Hüfte als Ursache des Piriformissyndroms ausgemacht.

Diese Übungen (zum Teil mit dem Miniband) brachten dauerhaft Besserung neben ein paar Dehnübungen.

1. Kniebeuge mit Miniband um die Knie
2. Schritte zur Seite, nach vorne und nach hinten mit dem Miniband um die Fußgelenke
3. Ausfallschritte
4. Standwaage

5. Dehnübungen im Liegen, Füße aufgestellt, Miniband um die Knie:
Miniband mit den Knien auseinander ziehen und wieder zurück, 3x15 Whl
Blackroll zwischen die Knie und mit den Knien gegen die Blackroll drücken, länger halten.

Mit der Blackroll lassen sich auch gut die verhärteten Muskelpartien im Gesäß und in den Oberschenkeln bearbeiten.

Ein guter Physiotherapeut, der sich mit Sportlern auskennt, wird bestimmt die passenden Tipps parat haben.

Verfasst: 02.03.2021, 18:06
von DrProf
Kati4711 hat geschrieben:Mache täglich DIE ÜBUNGEN, die ich als Hausaufgaben mitbekommen habe. Tatsächlich habe ich aber auch (leider erst) vor zwei Wochen mit Pilates und Yoga begonnen. Fällt mir schwer, da ich eher die Ausdauer als die Kräftigung mag. Aber danke für den Tip, der mich auch darin bestätigt, weiter zu machen

:hihi: :hihi: führ wieder alle hier vor... :hihi: :hihi:


Im Forum dabei seit 15.01.2021 Letzte Aktivität 16.01.2021 18:54

Verfasst: 02.03.2021, 19:22
von U_d_o
schlagzeuger hat geschrieben:Ich werde im Moment (seit einem 3/4 Jahr) massiert und habe Krankengymnastik an Geräten. Daheim mache ich Dehnübungen.
Mein Eindruck ist, dass es sehr langsam besser wird.
Also - etwas Geduld haben.
Hallo schlagzeuger,

ohne Geduld - oft unendlich viel Geduld - geht bei solchen Beschwerden und ihrer Bekämpfung gar nix. So weit meine Erfahrung.

Gruß Udo :hallo:

PS: Du hast es vielleicht nicht bemerkt, aber die Thread-eröffnende Dame hat schon vor Wochen das Weite gesucht. Zumindest schweigt sie seitdem. Es ergab also kaum Sinn ihr zu antworten, falls deine Einlassung sich an sie gerichtet haben sollte.

Verfasst: 03.03.2021, 08:09
von zimbo68
Maddin85 hat geschrieben:....

1. Kniebeuge mit Miniband um die Knie
2. Schritte zur Seite, nach vorne und nach hinten mit dem Miniband um die Fußgelenke
3. Ausfallschritte
4. Standwaage

5. Dehnübungen im Liegen, Füße aufgestellt, Miniband um die Knie:
Miniband mit den Knien auseinander ziehen und wieder zurück, 3x15 Whl
Blackroll zwischen die Knie und mit den Knien gegen die Blackroll drücken, länger halten.

....[/B]
Ich möchte unbedingt noch eine Dehnübung ergänzen, die hatte mir bei meinem zum Glück schon Jahre zurück liegendem Piriformisproblem geholfen, seit dem mache ich das i.d.R. 3 x die Woche.

Grüße
zimbo

Verfasst: 22.10.2021, 09:08
von JayJay92
Hallo zimbo, ich würde gerne wissen, welche Dehnübung du noch unbedingt ergänzen wolltest. Ich kann keine Grafik öffnen...
Gruss JJ

Verfasst: 23.10.2021, 17:08
von zimbo68
JayJay92 hat geschrieben:Hallo zimbo, ich würde gerne wissen, welche Dehnübung du noch unbedingt ergänzen wolltest. Ich kann keine Grafik öffnen...
Gruss JJ
Dann probieren wir es noch ein mal....

...und den Link gibt es noch obendrauf :winken:

https://www.yogabasics.de/15570/pirifor ... schmerzen/

Grüße
zimbo