Baxter-Neuropathie und Chronische Fersenschmerzen
Verfasst: 15.11.2021, 14:39
Baxter-Neuropathie – Ein verkanntes Nervenengpasssyndrom bei chronischen Fersenschmerzen
Ich fasse hier meine Erfahrungen zusammen, um anderen Betroffenen zu helfen, weil dieses Syndrom vielen Ärzten unbekannt ist, im Internet sehr wenig Informationen zu finden sind, und in Läufer- oder (Ausdauer-)Sportlerforen nahezu gar nicht erwähnt wird. Dabei gilt die Baxter-Neuropathie als meist verkannte Diagnose bei Läufern mit plantarem Fersenschmerz.
Ich habe seit 14 Monaten chronische Fersenschmerzen einseitig im linken Fuß und laufe seitdem fast ununterbrochen mit Krücken. Die Schmerzen sind brennend, manchmal auch dumpf, die Ferse wird innerlich heiß, und Gehen/Stehen wird zur Qual. Bei mir gibt es auch einen Druckpunkt, der bei Tasten das Zentrum des Schmerzes ausmacht: an der vorderen Innenseite der Ferse, ziemlich genau dort wo die Plantarfaszie ansetzt; der Punkt kann auch leicht nach oben ziehen, in Richtung Fußgewölbe. In guten Tagen habe ich dort nur einen Druckschmerz, in schlechten Tagen brennt die komplette Ferse, dabei vor allem die vordere Ferse, es fühlt sich so an, als ob jemand mit dem Reibeisen permanent unter der Ferse reibt, und das heiße Schmerzgefühl strahlt bis ins Fußgewölbe aus und zT bis in die untere Wade. Das Brennen in der Ferse ist wie ein Reibeisen; das Heißgefühl im Fußgewölbe ist wie ein heißer Lavastrom.
Wichtig ist, dass der Schmerz immer schleichend kommt, nie stechend oder plötzlich, und bei einer Belastung (zB in der Küche stehen) immer danach kommt und dann für den Rest des Tages bleibt. Er nimmt also im Laufe des Tages zu (meistens erholt sich mein Fuß über Nacht wieder). Meine Mobilität ist mittlerweile sehr weit runter gefahren: kein Spazierengehen, kein Radfahren, Einkaufsgänge und Kochen äußerst schwierig, auch im Haus nehme ich jetzt die Krücken. Meine Arbeit im Labor kann ich nur noch sitzend ausführen und bekomme auch dort nach wenigen Stunden so starke Schmerzen, dass ich abbrechen muss.
Interessant ist aber auch der Verlauf: Es war nicht immer so schlimm. Das erste halbe Jahr konnte ich noch Rennradtouren von 1h untermehmen, Schwimmen für 20min ohne Schmerzen, kurze Spaziergänge, sogar einen Umzug habe ich gemacht. Ich hatte eher heiße Schmerzattacken, die Tage anhielten, wenn ich es mit der Belastung übertrieben habe. Dazu unglaublichen Druckschmerz unter der Ferse und konnte kaum auftreten. Über die letzten 8 Monate ist es anders, aber kontinuierlich schlimmer geworden. Aus dem Belastungsschmerz ist ein chronischer Schmerz geworden, der teilweise auch in Ruhe über Tage gar nicht mehr weggeht. Seit Kurzem habe ich auch bei Autofahrten in gebeugter Sitzposition denselben Schmerz im Fuß. Wenn ich mich auf einen Fahrradsattel setze, wird derselbe Punkt im Fuß getriggert.
Der Schmerz wird auch durch andere mechanische Reize getriggert: Dehnen, exzentrisches Dehnen der Wade, Schuhe, Einlagen, Taping, hohe Muskelspannung (Beinübungen liegend auf der Matte), Spritzen (2 Wochen übelste Schmerzzunahme), Stoßwelle (5 Tage im Bett vor Schmerzen). Aber auch durch physikalische Reize: zu heiß (Thermalbad, Sauna). Und durch chemische Reize: Blutegeltherapie (führte zu 2 Wochen krasser Schmerzzunahme).
Jetzt zur Therapie: Ich habe so ungefähr alles schon durchprobiert. Zunächst Iburofen und therap. Ultraschall, dann Röntgenreizbestrahlung, dann Cortison-Injektion, zusätzlich Einlagen das Fußgewölbe unterstützend. Das war basierend auf der falschen Annahme einer Plantarfasziitis. Die war weder im MRT zu sehen, noch war der Schmerz jemals stechend in der Ferse. Ich kann das rückblickend sagen, weil ich im anderen Fuß (rechts) mal eine Plantarfasziitis (stechend) und eine Partialruptur (no-go) hatte, und die brennende Ferse von Anfang an einen ganz anderen Charakter aufwies. Leider habe ich das im ersten halben Jahr nicht realisiert, sondern dachte, es wäre halt eine besonders schlimme Plantarfasziitis, weil ich es eben besonders übertrieben habe mit dem Training.
Der Auslöser war nämlich, gar nicht unüblich für eine Läuferin wie mich, ein 3h Berglauf mit zu leichten Wettkampfschuhen, wonach meine Wade extrem malträtiert war. Ich neige zu Wadenverspannungen, was die Plantarsehne unter Zug setzt, und zudem bin ich Überpronierer, wodurch ich schon immer leicht nach innen knicke und meine Plantarsehne am Ansatz ständig gereizt wird. Leider habe ich die Brisanz nicht direkt eingesehen und war nochmal 2 Wochenenden in den Alpen auf Hochtour. Danach war absolutes Ende, und die Krücken mussten her.
Obwohl also die Diagnose der Plantarfasziitis zunächst nahelag, sprachen die o.g. Therapien nicht an. Der Orthopäde war ratlos und schickte mich zum Neurologen, Verdacht auf Tarsaltunnelsyndrom (Engpass des N. tibialis auf Höhe des oberen Sprunggelenks). Dieses wurde jedoch elektrophysiologisch nicht bestätigt, und mein Schmerzpunkt befindet sich auch deutlich weiter unten, nicht hinterm oberen Sprunggelenk. Zu diesem Zeitpunkt (nach ca. einem halben Jahr) hatte ich meine eigene gegooglete Verdachtsdiagnose: Baxter-Neuropathie (Engpass des ersten Astes des N. plantaris lateralis, Syn.: N. calcaneus inferior). Die nächsten Orthopäden und Neurologen kannten weder den Begriff, noch die Radiologen wussten eine Diagnose, für sie war es ein Muskelödem des M. flexor digitorum brevis und M. flexor hallucis longus. Erst ein erfahrener Radiologe, den ich eigenhändig um Rat bat, bereitete die für ihn absolut klare Diagnose auf Grundlage der 2 MRTs im Abstand von 6 Monaten: Baxter-Neuropathie.
Zunächst heißt es damit dennoch, die konservative Therapie weiterzuführen. In einer Schmerztherapiepraxis bekomme ich Osteopathie, mache exzentrische Dehnübungen für die Wade (an der Treppenstufe ablassen) und hintere Kette, bekomme Akupunktur und Elektrotherapie (MR). Ich selbst mache auf Grundlage meiner 20-jährigen Lauferfahrung seit Monaten Fußgymnastik, v.a. Aufbau des Fußgewölbes, insb. ‚kurzer Fuß nach Janda‘, außerdem Stabilisationsübungen für Rumpf, Bauch, Rücken, und, wenn schmerzfrei, leichte Übungen für die Beine auf der Matte. Ich habe die (schwache) Hoffnung, dass es mit konsequenten Übungen und guter Physiomassage doch noch besser wird, und lasse mich bei der Physiotherapeutin meines Vertrauens 2 Wochen durchmassieren. Sämtliche Triggerpunkte in Wade, Bein, Po, aber auch in Rücken und Schulter durch das Krückengehen und die Laborarbeit sind danach verschwunden.
Aber nach 5 Monaten, 1 weiteren Cortisonspritze und 3 Monaten Pregabalin 200 mg (ein neuropathisches Schmerzmittel) hat sich die Situation trotzdem insgesamt verschlechtert. Auch meine eigenen Versuche mit Schmerzmeditation gegen das Schmerzgedächtnis, Qi Gong für den achtsamen Körperumgang und Mentaltraining für die innere Einstellung, finde ich zwar durchaus sinnvoll und auch langfristig v.a. im Sport hilfreich, aber die Ursache können sie wohl auch nicht beheben. Ein Thermalbad-Urlaub hat durch das warme Wasser und den Wasserdruck den Nerven komischerweise mehr gereizt als entspannt. Ein letzter Versuch mit Blutegeltherapie hat wieder zu 2 Wochen unerträglich stärkeren Schmerzen geführt.
Jetzt ist es dringend Zeit, andere Maßnahmen einzuleiten: OP sehe ich nun als nächsten Ausweg. Nun geht die Arztsuche wieder los: ich benötige einen Fußchirurgen oder Neurochirurgen, der die Diagnose bestätigt. Im Idealfall kennt sich der Chirurg selbst mit dem Nervenengpasssyndrom aus oder kann mich an einen erfahrenen Kollegen übergeben. Ich glaube mit einiger Sicherheit, dass die Diagnose des einen Radiologen stimmt. Zahlreiche andere Differentialdiagnosen kann man ausschließen, entweder auf Grund von Röntgenbild, MRT oder meiner Schmerzerfahrung, darunter Knochenödem, Bursitis, Fat pad syndrome, Fraktur, Ruptur, Bandscheibenvorfall, Piriformissyndrom, Ischiasreizung. Ganglion war einmal im Gespräch, das muss die Chirurgin beurteilen.
Das Problem ist also akut, einen erfahrenen (Fuß)Spezialisten zu finden, und möglichst bald einen Termin zu bekommen. Die großen (Uni-)Kliniken sind immer Monate im Voraus ausgebucht, nur habe ich vor einem halben Jahr noch nicht so weitblickend gehandelt. Ich war zu lange bei verschiedenen niedergelassenen Ärzten, ohne die klinikerfahrenen Ärzte für ein Gespräch aufzusuchen. Dabei wäre ich schon lange ein Fall für die Klinik gewesen, aufgrund der Schwere und weil diese oft mehr, auch seltenere, Fälle gesehen haben. Es ist auch gut, wenn ich so viele Kontakte wie möglich mit einbeziehe, sei es Freunde, Familie, bekannte Ärzte, die Physiotherapeutin oder der Hausarzt. Sie können Tipps oder einfach Denkanstöße geben. Mein Rehaantrag ist tatsächlich mittlerweile bewilligt, jetzt muss ich nur noch warten, bis mein Fuß wiederhergestellt ist, damit ich die Maßnahmen auch mitmachen kann.
Ich hoffe, mit der Beschreibung anderen Betroffenen ein paar Hilfen und Hinweise zu geben, wie man es (nicht) machen kann. Und dass man die Hoffnung nicht aufgeben sollte, und immer auf seinen Körper hört. Besonders wir Läufer.
Ich fasse hier meine Erfahrungen zusammen, um anderen Betroffenen zu helfen, weil dieses Syndrom vielen Ärzten unbekannt ist, im Internet sehr wenig Informationen zu finden sind, und in Läufer- oder (Ausdauer-)Sportlerforen nahezu gar nicht erwähnt wird. Dabei gilt die Baxter-Neuropathie als meist verkannte Diagnose bei Läufern mit plantarem Fersenschmerz.
Ich habe seit 14 Monaten chronische Fersenschmerzen einseitig im linken Fuß und laufe seitdem fast ununterbrochen mit Krücken. Die Schmerzen sind brennend, manchmal auch dumpf, die Ferse wird innerlich heiß, und Gehen/Stehen wird zur Qual. Bei mir gibt es auch einen Druckpunkt, der bei Tasten das Zentrum des Schmerzes ausmacht: an der vorderen Innenseite der Ferse, ziemlich genau dort wo die Plantarfaszie ansetzt; der Punkt kann auch leicht nach oben ziehen, in Richtung Fußgewölbe. In guten Tagen habe ich dort nur einen Druckschmerz, in schlechten Tagen brennt die komplette Ferse, dabei vor allem die vordere Ferse, es fühlt sich so an, als ob jemand mit dem Reibeisen permanent unter der Ferse reibt, und das heiße Schmerzgefühl strahlt bis ins Fußgewölbe aus und zT bis in die untere Wade. Das Brennen in der Ferse ist wie ein Reibeisen; das Heißgefühl im Fußgewölbe ist wie ein heißer Lavastrom.
Wichtig ist, dass der Schmerz immer schleichend kommt, nie stechend oder plötzlich, und bei einer Belastung (zB in der Küche stehen) immer danach kommt und dann für den Rest des Tages bleibt. Er nimmt also im Laufe des Tages zu (meistens erholt sich mein Fuß über Nacht wieder). Meine Mobilität ist mittlerweile sehr weit runter gefahren: kein Spazierengehen, kein Radfahren, Einkaufsgänge und Kochen äußerst schwierig, auch im Haus nehme ich jetzt die Krücken. Meine Arbeit im Labor kann ich nur noch sitzend ausführen und bekomme auch dort nach wenigen Stunden so starke Schmerzen, dass ich abbrechen muss.
Interessant ist aber auch der Verlauf: Es war nicht immer so schlimm. Das erste halbe Jahr konnte ich noch Rennradtouren von 1h untermehmen, Schwimmen für 20min ohne Schmerzen, kurze Spaziergänge, sogar einen Umzug habe ich gemacht. Ich hatte eher heiße Schmerzattacken, die Tage anhielten, wenn ich es mit der Belastung übertrieben habe. Dazu unglaublichen Druckschmerz unter der Ferse und konnte kaum auftreten. Über die letzten 8 Monate ist es anders, aber kontinuierlich schlimmer geworden. Aus dem Belastungsschmerz ist ein chronischer Schmerz geworden, der teilweise auch in Ruhe über Tage gar nicht mehr weggeht. Seit Kurzem habe ich auch bei Autofahrten in gebeugter Sitzposition denselben Schmerz im Fuß. Wenn ich mich auf einen Fahrradsattel setze, wird derselbe Punkt im Fuß getriggert.
Der Schmerz wird auch durch andere mechanische Reize getriggert: Dehnen, exzentrisches Dehnen der Wade, Schuhe, Einlagen, Taping, hohe Muskelspannung (Beinübungen liegend auf der Matte), Spritzen (2 Wochen übelste Schmerzzunahme), Stoßwelle (5 Tage im Bett vor Schmerzen). Aber auch durch physikalische Reize: zu heiß (Thermalbad, Sauna). Und durch chemische Reize: Blutegeltherapie (führte zu 2 Wochen krasser Schmerzzunahme).
Jetzt zur Therapie: Ich habe so ungefähr alles schon durchprobiert. Zunächst Iburofen und therap. Ultraschall, dann Röntgenreizbestrahlung, dann Cortison-Injektion, zusätzlich Einlagen das Fußgewölbe unterstützend. Das war basierend auf der falschen Annahme einer Plantarfasziitis. Die war weder im MRT zu sehen, noch war der Schmerz jemals stechend in der Ferse. Ich kann das rückblickend sagen, weil ich im anderen Fuß (rechts) mal eine Plantarfasziitis (stechend) und eine Partialruptur (no-go) hatte, und die brennende Ferse von Anfang an einen ganz anderen Charakter aufwies. Leider habe ich das im ersten halben Jahr nicht realisiert, sondern dachte, es wäre halt eine besonders schlimme Plantarfasziitis, weil ich es eben besonders übertrieben habe mit dem Training.
Der Auslöser war nämlich, gar nicht unüblich für eine Läuferin wie mich, ein 3h Berglauf mit zu leichten Wettkampfschuhen, wonach meine Wade extrem malträtiert war. Ich neige zu Wadenverspannungen, was die Plantarsehne unter Zug setzt, und zudem bin ich Überpronierer, wodurch ich schon immer leicht nach innen knicke und meine Plantarsehne am Ansatz ständig gereizt wird. Leider habe ich die Brisanz nicht direkt eingesehen und war nochmal 2 Wochenenden in den Alpen auf Hochtour. Danach war absolutes Ende, und die Krücken mussten her.
Obwohl also die Diagnose der Plantarfasziitis zunächst nahelag, sprachen die o.g. Therapien nicht an. Der Orthopäde war ratlos und schickte mich zum Neurologen, Verdacht auf Tarsaltunnelsyndrom (Engpass des N. tibialis auf Höhe des oberen Sprunggelenks). Dieses wurde jedoch elektrophysiologisch nicht bestätigt, und mein Schmerzpunkt befindet sich auch deutlich weiter unten, nicht hinterm oberen Sprunggelenk. Zu diesem Zeitpunkt (nach ca. einem halben Jahr) hatte ich meine eigene gegooglete Verdachtsdiagnose: Baxter-Neuropathie (Engpass des ersten Astes des N. plantaris lateralis, Syn.: N. calcaneus inferior). Die nächsten Orthopäden und Neurologen kannten weder den Begriff, noch die Radiologen wussten eine Diagnose, für sie war es ein Muskelödem des M. flexor digitorum brevis und M. flexor hallucis longus. Erst ein erfahrener Radiologe, den ich eigenhändig um Rat bat, bereitete die für ihn absolut klare Diagnose auf Grundlage der 2 MRTs im Abstand von 6 Monaten: Baxter-Neuropathie.
Zunächst heißt es damit dennoch, die konservative Therapie weiterzuführen. In einer Schmerztherapiepraxis bekomme ich Osteopathie, mache exzentrische Dehnübungen für die Wade (an der Treppenstufe ablassen) und hintere Kette, bekomme Akupunktur und Elektrotherapie (MR). Ich selbst mache auf Grundlage meiner 20-jährigen Lauferfahrung seit Monaten Fußgymnastik, v.a. Aufbau des Fußgewölbes, insb. ‚kurzer Fuß nach Janda‘, außerdem Stabilisationsübungen für Rumpf, Bauch, Rücken, und, wenn schmerzfrei, leichte Übungen für die Beine auf der Matte. Ich habe die (schwache) Hoffnung, dass es mit konsequenten Übungen und guter Physiomassage doch noch besser wird, und lasse mich bei der Physiotherapeutin meines Vertrauens 2 Wochen durchmassieren. Sämtliche Triggerpunkte in Wade, Bein, Po, aber auch in Rücken und Schulter durch das Krückengehen und die Laborarbeit sind danach verschwunden.
Aber nach 5 Monaten, 1 weiteren Cortisonspritze und 3 Monaten Pregabalin 200 mg (ein neuropathisches Schmerzmittel) hat sich die Situation trotzdem insgesamt verschlechtert. Auch meine eigenen Versuche mit Schmerzmeditation gegen das Schmerzgedächtnis, Qi Gong für den achtsamen Körperumgang und Mentaltraining für die innere Einstellung, finde ich zwar durchaus sinnvoll und auch langfristig v.a. im Sport hilfreich, aber die Ursache können sie wohl auch nicht beheben. Ein Thermalbad-Urlaub hat durch das warme Wasser und den Wasserdruck den Nerven komischerweise mehr gereizt als entspannt. Ein letzter Versuch mit Blutegeltherapie hat wieder zu 2 Wochen unerträglich stärkeren Schmerzen geführt.
Jetzt ist es dringend Zeit, andere Maßnahmen einzuleiten: OP sehe ich nun als nächsten Ausweg. Nun geht die Arztsuche wieder los: ich benötige einen Fußchirurgen oder Neurochirurgen, der die Diagnose bestätigt. Im Idealfall kennt sich der Chirurg selbst mit dem Nervenengpasssyndrom aus oder kann mich an einen erfahrenen Kollegen übergeben. Ich glaube mit einiger Sicherheit, dass die Diagnose des einen Radiologen stimmt. Zahlreiche andere Differentialdiagnosen kann man ausschließen, entweder auf Grund von Röntgenbild, MRT oder meiner Schmerzerfahrung, darunter Knochenödem, Bursitis, Fat pad syndrome, Fraktur, Ruptur, Bandscheibenvorfall, Piriformissyndrom, Ischiasreizung. Ganglion war einmal im Gespräch, das muss die Chirurgin beurteilen.
Das Problem ist also akut, einen erfahrenen (Fuß)Spezialisten zu finden, und möglichst bald einen Termin zu bekommen. Die großen (Uni-)Kliniken sind immer Monate im Voraus ausgebucht, nur habe ich vor einem halben Jahr noch nicht so weitblickend gehandelt. Ich war zu lange bei verschiedenen niedergelassenen Ärzten, ohne die klinikerfahrenen Ärzte für ein Gespräch aufzusuchen. Dabei wäre ich schon lange ein Fall für die Klinik gewesen, aufgrund der Schwere und weil diese oft mehr, auch seltenere, Fälle gesehen haben. Es ist auch gut, wenn ich so viele Kontakte wie möglich mit einbeziehe, sei es Freunde, Familie, bekannte Ärzte, die Physiotherapeutin oder der Hausarzt. Sie können Tipps oder einfach Denkanstöße geben. Mein Rehaantrag ist tatsächlich mittlerweile bewilligt, jetzt muss ich nur noch warten, bis mein Fuß wiederhergestellt ist, damit ich die Maßnahmen auch mitmachen kann.
Ich hoffe, mit der Beschreibung anderen Betroffenen ein paar Hilfen und Hinweise zu geben, wie man es (nicht) machen kann. Und dass man die Hoffnung nicht aufgeben sollte, und immer auf seinen Körper hört. Besonders wir Läufer.