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Marathon mit Leistenbruch

Verfasst: 19.07.2013, 11:40
von Dirk209
Hallo Leute,

die Woche wurde bei mir ein Leistenbruch diagnostiziert.
Bin dann zum Chirurgen gegangen. Der sagte OP ja, aber eilt nicht. Reicht wenn es im Herbst gemacht wird.
Habe nachgefragt ob ich Sport machen darf. Er meinte Sport (Laufen, Radfahren,Schwimmen) kann ich machen und auch normal arbeiten gehen (Rettungsdienst)
Nach Situps , Liegestütz und Co habe ich noch nicht gefragt?!

ICh fragte ihn auch noch wegen des Frankfurt MArathon, bei dem ich schon angemeldet bin (Wunschzielzeit sub 4 Std.)
Er meinte ich könne auch den MArathon laufen...

Meine Frage an euch, hat jemand Erfahrung mit Leistenbruch und der Belastung beim Marathon // MArathontraining?
MEin Plan fängt am 5.8. an. Gehe 4-5 mal die Woche laufen.

Zur Zeit hab ich KEINE Beschwerden... Vermutlich hab ich den Bruch schon 2 Wochen (oder länger)... Bemerkt hab ich es erst vor 1,5 Wochen ca. Bin aber weiterhin laufen gegangen , vom Umfang her 4x die Woche max. 11 km pro Einheit...
Hatte auch zuerst nich auf Leistenbruch getippt, bis ich gegoogelt hab ...

Danke schonmal !
Dirk

Verfasst: 19.07.2013, 13:52
von amplitude
Warum nicht sofort den Bruch operieren und gut ist.
Gesundheit steht immer vor Sport.

Ich haette da echt schiss, so ein Liestenbruch kann sich auch vergroessern, dann haste nen Schleppbeutel.

Verfasst: 19.07.2013, 14:01
von Cytochrom
Die näheren Hintergründe kenne ich ja nicht. Ich seh's aber wie amplitude - warum warten? Früher oder später muss es ja hergerichtet werden, warum nicht gleich? Dann hättest deine Ruhe und müsstest dir keine Sorgen wegen der Trainingsintensität machen...

Verfasst: 19.07.2013, 15:01
von Dirk209
Erstens, weil es unter anderem einfacher ist für auf der Arbeit. -> ich falle ca 3-4 Wochen aus und zweitens wenn ich mich jetzt operieren lasse brauch ich den MArathon auch nicht laufen weil mir zu viel Trainingszeit verloren geht ... Bis ich richtig ins Training einsteigen kann vergehen sicher auch wieder 3-4 Wochen.

Verfasst: 19.07.2013, 15:39
von Cytochrom
Zeitlich wird's nie optimal sein...Lieber ein Ende mit Schrecken, als Schrecken ohne Ende.

Den Leistenbruch kann man gut ambulant behandeln. Sonst stimmt's schon, 1 Monat und länger wirst du schon außer Gefecht sein.

Das musst du selbst mit dir vereinbaren. Jedenfalls gute Besserung!

Verfasst: 19.07.2013, 17:32
von LucieITG
Also ich hatte 2012 einen Leistenbruch...und da gab es laufverbot, radfahren durfte ich auch nicht...hat insgesammt 3 monate gedauert mit allem drum und dran...
Vielleicht ist deine leiste ja glücklicher gebrochen als meine, aber ich währe da trotzdem sehr skeptisch, und wie die anderen schion sagten: gesundheit vor sport...
Na ja, muss du selbst wissen ob du was riskieren willst oder auf nummer sicher gehen.

Verfasst: 19.07.2013, 19:27
von Dirk209
So lange ich keine Beschwerden habe werde ich weiter laufen gehen.
Aber ob ich mich auf den Marathon vorbereite entscheide ich noch.

Verfasst: 19.07.2013, 22:04
von Heiler
Hallo Dirk,
ich bin auch mit einem Leistenbruch meinen ersten Marathon gelaufen.
Auch nach der OP durfte ich schnell wieder auf die Laufstrecke.
Gefährlicher wären Sportarten in denen sich Druck im Abdomen aufbaut, Gewichte heben z.B.
Wenn der Arzt sein OK gibt und du auch keine Beschwerden hast..

Gruß Rolf

Verfasst: 20.07.2013, 09:45
von Dirk209
Hattest du keine Beschwerden während dem Marathon @Heiler?

Ich werde aber so wie es ausschaut im September die OP machen lassen und auf den M verzichten. Irgendwie ist der Kopf voller bedenken und dann bringt das wahrscheinlich eh nich so viel. Lasse es lieber zeitnah machen und starte danach nochmal 100% durch.
Bis dahin laufe ich solang ich keine Probleme hab ganz normal auch mal 20 km. Hoffe dass klappt...

Verfasst: 20.07.2013, 13:52
von Heiler
Hallo !
Nein, ich hatte keine Beschwerden. Aber das mag ja bei Jedem individuell verschieden sein.
Wenn dir das Thema so im Kopf rumspukt würde ich nicht laufen.
Die Laufpause nach der OP ist nicht lang.
LG Rolf

Verfasst: 20.07.2013, 16:44
von Dirk209
Beschwerden hab ich auch keine. Allerdings seit ich die Gewissheit hab dass es ein Bruch ist, bild ich mir glaub ich öfter mal ein, dass da was zwickt... Da die Pause nicht allzu lang ist, denk ich kann ich das verkraften.
Dann kann ich im Oktober schon wieder 110% geben...

Verfasst: 20.07.2013, 17:19
von Morchl
Bitte plane ca. 2 Monate Ruhezeit ein. Auch wenn's laproskopisch gemacht wird.
Und es hängt ja auch immer von der Größe des Bruches ab, wie man eingeschänkt ist. Mir machte schon das Stehen zu schaffen (ca. 4 cm großer Bruch).

Verfasst: 23.07.2013, 10:28
von Plattfuß
Dirk209 hat geschrieben:.... wenn ich mich jetzt operieren lasse brauch ich den MArathon auch nicht laufen weil mir zu viel Trainingszeit verloren geht ... Bis ich richtig ins Training einsteigen kann vergehen sicher auch wieder 3-4 Wochen.
Na und?

Hast du einen zweiten Körper im Schrank, daß Du den Ersten durch Training mit Leistenbruch verschrotten kannst? Laß Dich so bald wie möglich operieren, bevor der Bruch richtig vorfällt oder sich gar verklemmt. Natürlich gibt es "Helden" welche jahrelang sogar mit großen Brüchen rumlaufen, welche sie immer wieder reinstopfen, aber das wäre kein Vorbild für Dich und wird für aktive Menschen wird ein Bruch früher oder später gefährlich.
Heiler hat geschrieben:..ich bin auch mit einem Leistenbruch meinen ersten Marathon gelaufen......
Wenn der Arzt sein OK gibt und du auch keine Beschwerden hast...
Wenn ein Arzt dazu sein o.k. gibt, ist er in meinen Augen ein Idiot. :klatsch:
Wer mit einer Hernie Sport treibt ist für mich völlig vernagelt. :klatsch: :klatsch: :klatsch:

Die selben Leute, welche ständig die Schulmedizin in Bezug auf Medikamente kritisieren meinen, ein Arzt könnte durch bloßes Tasten etc. beurteilen, bei welcher Belastung Einem endgültig die Eingeweide aus dem Bauch quellen.

Und was machst Du wenn beim Sport auf einmal ein großer Bruchsack vorfällt?

Verklagst du den Arzt?

Verfasst: 23.07.2013, 10:51
von Knaacki
Also, ich würde auch die OP vorziehen und auf den M verzichten. Immer im Hinterkopf zu haben, dass vielleicht mehr passieren könnte, würde mir irgendwie den Spaß am Sport verderben bzw. mich auch ausbremsen. Beim M hat man imo so schon genug mit anderweitigen psychischen Belastungen zu kämpfen. Da muss man sich nicht auch noch zusätzlich das Leben schwer machen.
Denke auch, dass durch solch eine Diagnose das Training schon beeinträchtigt wird. Und sei es nur durch einen Phantomschmerz, wie Du es ja auch schon andeutest.

Verfasst: 29.07.2013, 10:56
von Dirk209
JA ich denke ihr habt da schon recht. Als der Arzt sagte, dass man M damit laufen kann dachte ich erst ich werds machen.
Aber momentan merk ich beim Heben, dass es schlimmer wird bzw die "Beule" grösser wird!
Laufe momentan maximal ne Stunde oder mache Cross-Trainer. Da hab ich gar keine Beschwerden.
Werde aber diese Woche nochmal in die Klinik fahren und einen OP Termin machen.
Aber momentan ganz aufs laufen verzichten kann und will ich nicht!

Verfasst: 29.07.2013, 16:09
von Heiler
Hallo !
Wenn ein Arzt dazu sein o.k. gibt, ist er in meinen Augen ein Idiot.
Wer mit einer Hernie Sport treibt ist für mich völlig vernagelt.
Wie gut das du mehr weißt als die Ärzteschaft. Du bist doch sonst so autoritätsgläubig, was das betrifft...

Eine Hernie kann in verschiedenen Stadien bestehen. Bei einem Anfangsstadium muß man nicht mit Blaulicht
in die Klinik sondern kriegt eine OP-Empfehlung ohne Zeitlimit. Meist abhängig gemacht von den subjektiven
Beschwerden.
Und Laufsport führt hier nicht zu einer Verschlechterung. Dafür bedarf es einer Drucksteigerung im Abdomen, zB
durch Heben von Gewichten.

Die selben Leute, welche ständig die Schulmedizin in Bezug auf Medikamente kritisieren meinen, ein Arzt könnte durch bloßes Tasten etc. beurteilen, bei welcher Belastung Einem endgültig die Eingeweide aus dem Bauch quellen.
Ich weiß nicht welche Leute das sein sollen und woher du weißt was sie ständig machen und was sie meinen..
Hört sich für mich nach einer unsachlichen Verallgemeinerung an.

Und ein erfahrener Chirurg kann durchaus durch den Tastbefund eine adäquate Einschätzung abgeben.

In meinem Fall hatte ich uneingeschränkte Lauf-Erlaubnis. Auch die OP-Empfehlung war ohne Termindruck, abhängig
von meiner subjektiven Einschätzung. Im Übrigen gilt der Chirurg als Kapazität auf dem Gebiet der Abdominalchirurgie.
Nichts für ungut, aber seine Meinung ziehe ich deiner Einschätzung vor.

Gruß Rolf

Verfasst: 29.07.2013, 16:27
von Plattfuß
Heiler hat geschrieben:....Wie gut das du mehr weißt als die Ärzteschaft. Du bist doch sonst so autoritätsgläubig, was das betrifft...
Eine Hernie kann in verschiedenen Stadien bestehen. Bei einem Anfangsstadium muß man nicht mit Blaulicht
in die Klinik sondern kriegt eine OP-Empfehlung ohne Zeitlimit. Meist abhängig gemacht von den subjektiven
Beschwerden.Und Laufsport führt hier nicht zu einer Verschlechterung. Dafür bedarf es einer Drucksteigerung im Abdomen, zB
durch Heben von Gewichten.
Danke für die Belehrung.

Meine Ansichten über die Leistenhernie und wie man damit umgehen sollte, rühren von meinem eigenen Leistenbruch. Dieser fiel 1989 nach einem anstrengenden 10km- Lauf vor (mit PB von 43:30, davon kann ich heute nur noch träumen :D ) und wurde ca. 14 Tage später erfolgreich operiert. Während dieser Zeit hab`ich deutlich gemerkt, daß die Eingeweide "keinen Halt hatten" und habe mich schwer gehütet irgendwelchen Sport zu machen. Es ist kein Spaß, wenn man sich ständig eine Beule aus der Leiste drückt und sicher auch nicht ungefährlich.
Und ein erfahrener Chirurg kann durchaus durch den Tastbefund eine adäquate Einschätzung abgeben.
In meinem Fall hatte ich uneingeschränkte Lauf-Erlaubnis. Auch die OP-Empfehlung war ohne Termindruck, abhängig
von meiner subjektiven Einschätzung. Im Übrigen gilt der Chirurg als Kapazität auf dem Gebiet der Abdominalchirurgie.
Nichts für ungut, aber seine Meinung ziehe ich deiner Einschätzung vor.
Ein verantwortungsvoller Arzt sollte einem Patienten mit Leistenbruch zur Schonung raten, anstatt ihm Marathontraining (!) zu erlauben. Selbst wenn er genau feststellen kann, wie groß die Bruchpforte ist etc. ist es doch Kaffeesatzleserei, welche Anstrengung jetzt genau zum endgültigen Vorfall führt.

Im Zweifelsfalle soll ein Arzt lieber einen Patienten zu sehr schonen als ihn zu stark zu fordern und ein "Ereignis" zu provozieren. Natürlich kann man mit einem Leistenbruch wochenlang herumlaufen ohne das etwas passiert natürlich ist Heben am Gefährlichsten, aber das ist nach meiner Meinung kein Freibrief zum Lauftraining.

Verfasst: 29.07.2013, 19:21
von Heiler
Hallo !
Ein verantwortungsvoller Arzt sollte einem Patienten mit Leistenbruch zur Schonung raten
Das (vor allem nicht-laufende) Ärzte zu Schonung raten ist ja wohl eher die Regel und wurde in diesem Forum
auch schon des Öfteren kritisiert .
Wenn dann von einem Spezialisten die Erlaubnis gegeben und das Laufen nicht "verboten" wird, handelt der
Arzt sicher nicht verantwortungslos. Schließlich sichern die sich ja auch weitmöglich ab.

Wie gesagt, es kommt auch auf das Stadium an. Deine Geschichte ist ganz anders gelagert als z.B. meine.

Gruß Rolf

Verfasst: 02.08.2013, 10:08
von Dirk209
Ich war die Woche nochmal im KH. Lasse die OP Ende August machen.
Habe nochmal mit dem Arzt drüber gesprochen wegen Laufen. Er sagt, solang keine Beschwerden herrschen kann man ohne Probleme laufen. Auch den Marathon! Ich denke ein Chirurg der über viele Jahre praktiziert, weiss, was er empfehlen kann und was er verbietet.
Die Wahrscheinlichkeit einer Einklemmung liegt bei unter 1% ...
Dennoch habe ich mich gegen den Marathon entschieden. Je eher ich die OP machen lasse, desto früher kann ich nochmal 100% geben ...

Verfasst: 02.08.2013, 11:54
von GrautVorNix
Ich will Dich ja nicht enttäuschen mit dem "Ich werde umso schneller wieder zurück sein".
Wie ist Dein Leistenbruch geartet? Einseitig oder zweiseitig? Wenn er einseitig ist, gibt es ein nicht gewisses Rest-Risiko, dass die zweite Seite ebenso anfällig ist. Ich kenne mehrere Fälle aus der Verwandtschaft bzw. Bekanntschaft, wo zunächst ein einseitiger Leistenbruch aufgetreten ist und behandelt wurde. Kurze Zeit später kam es zum erneuten Leistenbruch - diesmal auf der anderen Seite. Die Antwort des Arztes auf die Frage nach dem Warum: "Das war eigentlich zu erwarten."

Verfasst: 02.08.2013, 17:22
von Heiler
Hallo !
Wenn er einseitig ist, gibt es ein nicht gewisses Rest-Risiko, dass die zweite Seite ebenso anfällig ist.
Das "Restrisiko" kann der Chirurg aber bei der endoskopischen OP sehen, nennt man "weiche Leiste".
Die kann zu einem Leistenbruch führen, muß aber nicht.
Deshalb mein Rat an Dirk: erlaube vorher den Chirurgen, beide Seiten zu versorgen wenn sie was finden.
Das dürfen die nämlich sonst nicht, wenn nur die eine Seite besprochen und aufgeklärt wurde.

Ich hatte bei meinem alten Bruch Verwachsungen, daher in diesem Jahr eine neue OP. Hab dann gleich
die andere Seite (weiche Leiste) mitversorgen lassen. Ein Abwasch.

Gruß Rolf

Verfasst: 03.08.2013, 11:34
von Dirk209
Also ich habe schon mit dem Chirurg, welcher mich operiert, gesprochen. Er hat von sich aus das Thema mit der weichen Leiste angesprochen. Er wird während der OP auch die rechte Seite betrachten und wenn es notwendig ist, dort auch dann ein Netz einbringen.