Seite 1 von 1

Seltsamer Laktatwert

Verfasst: 23.05.2014, 20:58
von Feuerfalke
Hallo,
ich bin gerade ziemlich verwirrt und hoffe, Ihr könnt mir helfen und lacht mich nicht nur aus... :-(
Ich bin vorhin bei einem 10 km-Wettkampf mitgelaufen (der aber laut meiner Laufuhr nur 8,9 km lang war, grumpf), danach konnte man sich Blut abnehmen und den Laktatwert bestimmen lassen. Als Ergebnis stand bei mir dann "6,27". Ich fragte nach, was das denn jetzt konkret hieße, da meinten die Leute, es heiße, ich hätte mich mäßig angestrengt (das kommt schon hin).
Ich habe jetzt mal ein wenig gegoogelt, aber die meisten Ergebnisse waren zu Stufentests, ich konnte nirgends etwas finden, was zu meinem Wert passt, würde ihn aber gerne etwas besser einordnen können, à la: Was sagt mir der Wert jetzt konkreter?
Kann mir da jemand weiterhelfen?
vielen Dank schon jetzt,
Marit

Doch noch eine Anschlussfrage: Ich habe noch eine alte Garmin 310XT, die mir in der Vergangenheit im Training ab und zu Pulswerte von bis zu 251 bpm (!) bescheinigt hat (ich bin 35 Jahre alt). Das sind wahrscheinlich einfach Fehlanzeigen, oder? Ich hatte nach solchen Läufen nicht das Gefühl, gleich tot umzufallen. Aber irritieren tut es mich natürlich schon. Jetzt beim Wettkampf lag der Höchstwert nach derselben Laufuhr bei 189 bpm, also deutlich niedriger, obwohl ich am Ende schon nochmal ziemlich durchgezogen habe...
Kennt jemand Ähnliches?

Verfasst: 23.05.2014, 21:14
von wsabg
Dieser eine, willkürlich genommene Laktatwert sagt Dir genau... Nix. Vergiß ihn einfach wieder und verschwende keinen weiteren Gedanken daran.

Ja, dieser Tip ist ernst gemeint.

Zum Pulswert: Solche Ausreisser kommen i.d.R. durch mangelnden Kontakt (Elektrode zu trocken) oder eine schwache Batterie.

Happy trails,

Wolfgang

Verfasst: 24.05.2014, 09:24
von Feuerfalke
Danke, das habe ich fast schon befürchtet...
Blöde Aktion...
Und danke auch für den Hinweis zu den Pulswerten!

Verfasst: 24.05.2014, 13:04
von Rolli
wsabg hat geschrieben:Dieser eine, willkürlich genommene Laktatwert sagt Dir genau... Nix. Vergiß ihn einfach wieder und verschwende keinen weiteren Gedanken daran.
So "nix" ist das auch wieder nicht.
Ein Laktatwert über 5mmol/l ist schon ein Wert die über der Schwelle liegt und zeigt dass man sich nicht geschont aber auch nicht kaputt gelaufen hat. Klar sind die Werte individuell, trotzdem eine Richtung kann man da schon erkennen.

Verfasst: 24.05.2014, 17:04
von Feuerfalke
Das bestätigt dann ja in etwa mein individuelles Gefühl für den Lauf. Ich hatte am Schluss noch gut Reserven, weil ich ja auf 10 km eingestellt war, bin aber natürlich auch nicht einfach nur getrottet.

Verfasst: 24.05.2014, 18:23
von caramba
Feuerfalke hat geschrieben:Das bestätigt dann ja in etwa mein individuelles Gefühl für den Lauf. Ich hatte am Schluss noch gut Reserven, weil ich ja auf 10 km eingestellt war, bin aber natürlich auch nicht einfach nur getrottet.
Das hast du ja auch ohne die Messung gewusst.
Was war die Absicht der einen Messung? :confused:

Verfasst: 24.05.2014, 18:32
von Feuerfalke
Reine Neugier. :)
Es war ein kostenloses Angebot im Drumherum des Laufes, das habe ich mitgenommen, weil ich noch nie eine Laktatmessung habe machen lassen. Hatte mich vorher auch nicht mit beschäftigt, mit dem Thema, sonst wäre mir wohl klar gewesen, dass das quasi nichts bringt...

Verfasst: 24.05.2014, 18:36
von bones
Feuerfalke hat geschrieben: Es war ein kostenloses Angebot im Drumherum des Laufes.....
Wahrscheinlich sollten die Teilnehmer von einem gewerblichen Anbieter von Leistungsdiagnostik angefixt werden.

Verfasst: 24.05.2014, 18:43
von Feuerfalke
Nee, unsere Sportstudis (es war ein vin der Uni organisierter Lauf) haben sich da mal ausprobiert, war keine Werbung für einen Anbieter.

Verfasst: 24.05.2014, 19:31
von wsabg
Rolli hat geschrieben:So "nix" ist das auch wieder nicht.
Ein Laktatwert über 5mmol/l ist schon ein Wert die über der Schwelle liegt und zeigt dass man sich nicht geschont aber auch nicht kaputt gelaufen hat. Klar sind die Werte individuell, trotzdem eine Richtung kann man da schon erkennen.
Ja Rolli, grundsätzlich hast Du Recht: Der Wert zeigt irgendwas. Da aber sämtliche Begleitumstände unbekannt sind, sagt der Wert nicht viel bis nix. Wann wurde er genommen (wirklich unmittelbar nach der Belastung?)?
Wäre der Feuerfalke noch 'nen ganz lockeren KM gejoggt im Anschluß - sozusagen zum Auslaufen - und hätte sich dann (erneut) messen lassen, hätten wir immerhin zwei Werte. Auch die wären noch nicht mit einer Aussagekraft gesegnet.
Das ist ungefähr so, als wenn Du mit dem PKW und Bordcomputer eine gemischte Strecke Stadt/Land/Autobahn fährst und irgendwann auf den Tacho schaust und Dir im Bordcomputer den aktuellen Momentanverbrauch anzeigen läßt. Was sagen die beiden Zahlen zur Leistung des Autos? Kann man die Maximalgeschwindigkeit ablesen oder bestimmen? Kann man den Durchschnittsverbrauch erkennen? Oder den Maximalverbrauch? Nein - da beides einmalig betrachtete, rein zufällig genommene Werte sind. So ungefähr wie die Verbrauchsanzeige eines PKW verhält sich auch der Laktatwert: Bei hoher Belastung steigt er in der Regel, sinkt die Belastung, so sinkt (normalerweise) auch der Laktatwert. Hinzu kommt, daß Laktat nunmal auch verstoffwechselt wird, also dem Körper als eine Form der Energiegewinnung zur Verfügung steht. Läufst Du ein konstantes Tempo, was nicht dem Maximum entspricht, was Du leisten kannst, dann steigt der Laktaktwert erst an, um dann wieder abzufallen (übrigens wieder analog einer Verbrauchsanzeige). Wie stark er ansteigt, ab wann er abfällt und wie tief er fällt, das sind Dinge, die man nunmal nicht mit einer einzigen Messung bestimmen kann.

Happy trails,

Wolfgang