RUNNER'S WORLD

Hallo,
früher war ich ein regelmäßiger Läufer. Aber vor drei Jahren hat mein Knie aufgegeben. Arbeitshypothese Patellaspitzensyndrom. Passt nicht ganz, da mein Knie sofort beim laufen weh tut, nicht erst bei Überlastung, aber egal, das ist ein anderes Thema.
Seither habe ich praktisch keinen Sport mehr gemacht und bin echt unfit geworden.
Nun habe ich einen guten Vorsatz getroffen und mir nach längerer Recherche ein Rudergerät gekauft, das Scandika Munin. Ich bin erstmal sehr zufrieden, dass mein Knie das zu tolerieren scheint und trainiere jetzt seit einer Woche täglich damit.

Was mir negativ auffällt, ist die Anzeige des Geräts. Egal, ob ich in Widerstandstufe 1 (läppisch) oder 16 (schon anstrengend) rudere, es sind immer 1500 m bei 250 Zügen, ca 28 Zügen je min und etwa 42 kcal.

Kennt jemand das Gerät? Zumindest die Kalorienanzahl sollte doch je nach Widerstand variieren. Entweder mein Gerät ist kaputt oder es ist sehr simpel gestrickt. Es zählt ja nur stumpf die Züge und multipliziert den Rest.

Man kann es auch mit der Kinom-app verbinden. Da rudere ich laut Anzeige plötzlich doppelt so weit in der gleichen Zeit, also ca 3000 m in 10 min. Die große Watt-Anzeige ist aber eine einzige flatline, scheinbar wird da auch nicht der Widerstand übertragen und eingerechnet.

Ist das bei Euch auch so, oder sollte ich das Gerät als kaputt reklamieren?

Vielen Dank und Grüße!

Ich gehe zu 99% davon aus, das so „gehört“. Manueller Magnetwiderstand, Du veränderst per Drehrad also nur den Abstand vom Magneten zum Schwungrad. Ich kenne unseren entsprechenden Heimtrainer von innen, da ist gar Sensor o.ä. verbaut, der Gang oder Widerstand rückmelden kann, daher kann das auch nicht ausgewertet werden….

Wenn Du sowas brauchst, brauchst Du ein Gerät, das auch mit Wattmessung beworben wird.

Bei Trainingsgeräten (ich kenne es von Fahrradtrainern, gehe aber davon aus, dass das für Rudergeräte auch gilt) unterscheidet man zwischen Ergometern und Heimtrainern. Bei Ergometern ist die Leistungsmessung in Watt kalibriert während Heimtrainer nur eine willkürlich definierte Widerstandseinsteinstellung ohne kalibrierte Skala haben. Ohne kalibrierte Leistung kann man auch nicht seriös irgendwelche weiteren Daten daraus berechnen.

Du hast eben nur einen Heimtrainer und kein Ergometer, da darf man was die Anzeigemöglichkeiten angeht, nicht viel erwarten. Die Angabe der Kalorien ist prinzipbedingt sicher nicht richtig und die App kann nur das anzeigen was gemessen wird, also keine Watt.

Ich denke das Gerät ist nicht kaputt, du hast nur die falsche Erwartungshaltung. Viele Leute wollen einfach nur ein bisschen was für die Fitness tun und sind mit den Möglichkeiten, die so ein Heimtrainer bietet zufrieden. Falls du Wert auf genauere Leistungsdaten legst, war es wohl ein Fehlkauf.

Ich war jetzt mal neugierig:
https://skandika.com/wp-content/uploads ... eitung.pdf

Das Ding enthält einen einzigen Sensor. Der registriert nur, wenn der am Schwungrad angebrachte Magnet vorbeikommt. Für eine Gang- oder gar Widerstandserkennung ist gar keine Technik verbaut.
Einen Zug kann der Computer dann daran erkennen, dass das Schwungrad wieder schneller wird....

Ich habe mal mir die Bewertungen angeschaut und in einigen Bewertungen wurde bemängelt, dass die Messwerte die der Computer anzeigt , insbesondere den Kalorienverbrauch, nicht stimmen kann.
Aber die meisten Nutzer interessieren sich nicht für die Leistungsdaten und erteilen trotz des Mangels, dem Gerät sehr gute Noten.

So ist das halt bei Bewertungen von Sportgeräten - der Gelegenheitssportler hat andere Ansprüche als der anbitionierte Freizeitsportler oder Profisportler.


Scheint also ein bekanntes Problem zu sein, welches offenbar bautechnisch bedingt auch so vorgesehen ist.

Was Kinomapp angeht, dass hatte ich auch ein Vierteljahr mit meinem Rudergerät ausprobiet und festgestellt, dass durch unkalibrierte und manipulierte Rudergeräte der Teilnehmer, alle Online-Wettbewerbe und Bestenlisten gefakt sind.
Ein großer Teil der Teilnehmer bei Kinomapp schlägt in jeder seiner TE den Weltrekord auf 5000 m um längen

Habe mich deshalb von Kinomapp abgemeldet.

Sehr interessant, danke für Eure Rückmeldungen!
Meine Erwartungshaltung war gar nicht so hoch. Eigentlich brauche ich diese ganze Daten nicht. Ich finde es nur Quatsch sie überhaupt anzuzeigen und zu suggerieren, das Gerät könne das, obwohl es offenbar Humbug ist. Logischer wäre es dann, nur die Zuganzahl und die geruderte Zeit anzugeben..

Viele Grüße!

Henke hat geschrieben: 04.12.2024, 15:32 Logischer wäre es dann, nur die Zuganzahl und die geruderte Zeit anzugeben..

Strecke (gemessen an den Umdrehungen des Schwungrads) würde auch noch Sinn machen, wenn man immer den gleichen Gang verwendet, kann man das dann durchaus vergleichen.

(Ist wie in der Realität - da wird die Strecke auch nur im Vergleich zum Land gemessen und wer gegen die Strömung rudert, hat halt Pech).

klnonni hat geschrieben: 02.12.2024, 07:57 Ein großer Teil der Teilnehmer bei Kinomapp schlägt in jeder seiner TE den Weltrekord auf 5000 m um längen

Im Strömungskanal abwärts schlage ich auch in der Realität sämtliche Weltrekorde.

ruca hat geschrieben: 04.12.2024, 15:41

klnonni hat geschrieben: 02.12.2024, 07:57 Ein großer Teil der Teilnehmer bei Kinomapp schlägt in jeder seiner TE den Weltrekord auf 5000 m um längen

Im Strömungskanal abwärts schlage ich auch in der Realität sämtliche Weltrekorde.

Bei den Rudergeräten ist es viel einfacher ...
Online kann man "Nachrüstsets" bestellen - einfach ein zusätzlicher Magnet, der an der Zugschnur geklickt wird und so wird aus jedem Ruderzug, zwei Ruderzüge oder je nach der Anzahl der Magnete noch mehr Ruderzüge....
Das klappt wohl bei so ziemlich jedem Rudergerät egal von welchem Hesteller, die Technik für das Messen der Züge sind wohl sehr ähnlich.

Unfassbar, wofür es alles einen Markt gibt.

ruca hat geschrieben: 04.12.2024, 15:41

Henke hat geschrieben: 04.12.2024, 15:32 Logischer wäre es dann, nur die Zuganzahl und die geruderte Zeit anzugeben..

Strecke (gemessen an den Umdrehungen des Schwungrads) würde auch noch Sinn machen, wenn man immer den gleichen Gang verwendet, kann man das dann durchaus vergleichen.

(Ist wie in der Realität - da wird die Strecke auch nur im Vergleich zum Land gemessen und wer gegen die Strömung rudert, hat halt Pech).

Die meisten Ruderergometer berechnen ja auch die Strecke und Geschwindigkeit.
Aber es gibt halt auch einfache Rudergeräte, die dienen dann nur dem Training ohne irgend ein Anspruch auf Vergleichbarkeit.

Ich habe ein Ruderergometer mit Wassertank, dass zählt die Zuganzahl und misst die Umdrehungen des Schwungrades im Wassserbehälter. Je nach Wasserstand kann ich stufenlos den Widerstand regulieren.
Der Trainingscomputer versucht nun mit Hilfe der Zugzahl und der Umdrehung des Schwungrades, abzuschätzen wie weit ich durchs Rudern und durch die erzeugte "Strömung" gegleitet wäre.

Und da setzen dann die Betrüger an und manipulieren mit zusätzlichen Magneten, die Zuganzahl und die Schwungradumdrehungen.
Es ist wirklich kaum zu glauben für was man alles Manipulationshilfen bekommen kann.

Vor allem was bringt es, wenn ich mein Ergometer zu Hause manipuliere um das Gefühl zu haben, Leistung zu erbringen, die mir sowieso niemand glaubt - zumindest niemand mit etwas Ahnung vom Sport?

Mir hätte es Spass gemacht virtuell über Seen, Kanäle und Flüsse zu ruden und diese in "Echtzeit" zu befahren und eventuell auch gegen andere Feizeitkaptäne anzutreten.
Aber bei den ganzen Betrügern, sah ich keinen Sinn darin. Als ich KinoMapp gekündigt hatte,
hatten die mich angeschrieben und gefragt waum ich nicht die Motivation der Community auch weiterhin für mein Taining nutzen möchte.
Auf meine Antwort, dass zuviele Betrüger sich dort selbst feiern, wurden mir Nachrüstsets empfolen um mein Rudergerät zu boosten ...

Ist überall so. Bei Zwift ist es im Zweifelsfall "Gewichtsdoping", was sich ja nicht verhindern lässt oder dass man sich in eine schwache Kategorie einsortieren lässt um dann mit ungeahnt hohen Wattwerten Rennen der unteren Kategorien zu gewinnen.