Fenix 3 und Ambit 2 im direkten Vergleich
Verfasst: 01.01.2016, 16:02
Hallo,
ich habe kürzlich zu meiner geschätzten Suunto Ambit 2 auch die Garmin Fenix 3 dazu geholt. Als langjähriger Garmin User wollte ich einfach selbst testen, was sich in dieser Welt so getan hat. Nach einigen Läufen zwecks direktem Vergleich (was wörtlich zu verstehen ist, da ich die Fenix 3 am linken und die Ambit 2 am rechten Handgelenk trug) möchte ich meine Beobachtungen schildern.
Die Fenix 3 ist die neuere der beiden Uhren. Ich möchte auch betonen, dass ich weder ein besonderes Faible für Suunto noch für Garmin habe. Ungeachtet dessen sind meine Betrachtungen natürlich meinem subjektiven Geschmack unterworfen.
Auf der Fenix 3 habe ich die Firmware Version 5.10
Zum Optischen:
Fenix 3 nützt einen geringfügig größeren Displaybereich als die Ambit. Der Unterschied fällt mit auf die Schnelle gemessenen 30mm zu 31,5mm nicht dramatisch aus. Beide "50mm Uhren" nützen also nur den zentralen Bereich von rund 30mm, was zum Gedanken verleitet, dass zu viel Fläche durch einen breiten Rand verschenkt wird. Dabei ist aber zu bedenken, dass eine Runde Geometrie eines elektronischen Gerätes der Geometrie der verbauten Komponenten in der Uhr nicht entgegenkommt.
Das Display der Fenix 3 hat eine höhere Auflösung und wirkt daher bzw. auch durch die Farbelemente (subjektiv) attraktiver. Die analoge Darstellung der Uhr mit Zeigern ist bei der Fenix 3 brauchbar. Für einen Smartphone User mit FullHD Display in der Hand, gerade noch so.
Von der Farbdarstellung des Displays bin ich positiv überrascht. Hier hört man viel Negatives. Natürlich gilt das nur bei ausgeschalteter Displaybeleuchtung und da liegt wohl der Hund begraben. Das sehr dünne Farbdisplay verliert natürlich seinen Kontrast, wenn man mit einer Lichtquelle von hinten durchfährt. Da müsste man schon zu einem selbstleuchtenden Element wie z.B. in der Apple watch greifen, wenn man das vermeiden wollte, aber der Schritt folgt sicher in einer der nächsten Generationen.
Der Displaytyp bringt es mit sich, dass das Display ohne transmissive Beleuchtung dunkel wirkt. D.h. man sieht das "Zifferblatt" nur schwach bzw. kontrastarm. Liegt in der Natur der (in diesem Fall von Garmin eingesetzten) Sache. Ich habe mir das Display mit hellem Hintergrund eingestellt, was die Zeiger kontrastreicher, erkennbarer macht. Die im Netz angebotenen Watch Faces überfordern übrigens so gut wie alle das Auflösungsvermögen des Display und sind daher für die Tonne.
Das gegenüber der Ambit 2 nicht starr an der Uhr befestigte Band kommt mir sehr entgegen.
Zum Sportlichen:
Wie gesagt hatte ich bei meinen nun insgesamt 12 Läufen die Ambit 2 und die Fenix 3 zugleich an den Handgelenken. Die Fenix 3 links, die Ambit 2 rechts. Ich hatte die 3 Fenix bis dato nur beim Laufen im Einsatz. Ich werde die sie später auch beim Bergsteigen, Mountainbiken und Schifahren im Einsatz haben.
Zum Positiven bzw. Überraschenden. Auf meinen Strecken, die nicht baumfrei sind und teilweise auch in engerem Bergland verlaufen, ist das GPS Signal bei beiden Uhren sehr gut. Die Übereinstimmung der Wegstrecken ist erstaunlich hoch. In allen 12 Läufen, die zwischen 8km und 15km lagen, war die Abweichung der gelaufenen Distanz maximal 40m, in den meisten Fällen sogar nur 10m oder 20m (!). Das kommt unerwartet. An der Fenix war übrigens GLONASS aktiviert.
Ebenso bis auf wenige Meter korrelierend war die Höhenaufzeichnung, die bei beiden Uhren hervorragend funktioniert. Die Fenix hatte die Starthöhe nach der Rückkehr zum Start einige Male sogar exakt getroffen, was in dieser Genauigkeit dem Zufall geschuldet ist, aber nichts desto trotz Freude auslöst.
Bei der Reaktionszeiten der Uhren auf geänderte Verhältnisse, z.B. höheres Lauftempo, oder Steigungsänderungen, ist die Ambit 2 klar schneller. Hier ist ratsam erst verzögert auf die Fenix zu blicken, wenn man die Ambit gewöhnt ist. Dies wirkt sich auch auf die aktuelle Pace aus, bei der ich mir bei den ersten Läufen dachte, dass diese Anzeige (verwöhnt durch die Ambit) bei der Fenix schlicht und ergreifend zu vergessen ist.
Tatsächlich aber wird die Pace bei annähernd konstantem Lauftempo auch bei der Fenix sehr ruhig angezeigt und weicht von der Ambit kaum ab. Wir sprechen z.B. von 5:15 zu 5:20 im Vergleich beider Uhren. Die Berechnung der Ambit ist allerdings, wie ich meine, intelligenter gelöst, da auf Geschwindigkeitsänderungen zwar leicht verzögert, dann aber mit einem weitgehend konstanten Wert reagiert wird. Bei der Fenix 3 hatte eine Geschwindigkeitsänderungen praktisch immer eine nervöse Reaktion der Uhr zur Folge, d.h. es kommt ein Schwinger nach unten und oben, bevor die Pace sich einpendelt, wobei sie aber nie ganz die Ruhe der Ambit Pace erreicht.
Das sah dann z.B. so aus: Ich lief entsprechend Ambit mit 5:20, 5:25
... dann zog ich das Tempo an und es folgte 5:20, 5:20, 4:50, 4:30, 4:30, 4:35, 4:30 ....
Bei der Fenix sah dasselbe so aus: 5:30, 5:30, 5:45, 5:35, 5:30 ... Tempo verschärft ... 4:00 3:40, 6:00, 5:10 4:30 4:40 4:25 4:40
Soviel zu dem was mir im Moment aus dem Stregreif einfällt.
Beste Grüße
Dieter
ich habe kürzlich zu meiner geschätzten Suunto Ambit 2 auch die Garmin Fenix 3 dazu geholt. Als langjähriger Garmin User wollte ich einfach selbst testen, was sich in dieser Welt so getan hat. Nach einigen Läufen zwecks direktem Vergleich (was wörtlich zu verstehen ist, da ich die Fenix 3 am linken und die Ambit 2 am rechten Handgelenk trug) möchte ich meine Beobachtungen schildern.
Die Fenix 3 ist die neuere der beiden Uhren. Ich möchte auch betonen, dass ich weder ein besonderes Faible für Suunto noch für Garmin habe. Ungeachtet dessen sind meine Betrachtungen natürlich meinem subjektiven Geschmack unterworfen.
Auf der Fenix 3 habe ich die Firmware Version 5.10
Zum Optischen:
Fenix 3 nützt einen geringfügig größeren Displaybereich als die Ambit. Der Unterschied fällt mit auf die Schnelle gemessenen 30mm zu 31,5mm nicht dramatisch aus. Beide "50mm Uhren" nützen also nur den zentralen Bereich von rund 30mm, was zum Gedanken verleitet, dass zu viel Fläche durch einen breiten Rand verschenkt wird. Dabei ist aber zu bedenken, dass eine Runde Geometrie eines elektronischen Gerätes der Geometrie der verbauten Komponenten in der Uhr nicht entgegenkommt.
Das Display der Fenix 3 hat eine höhere Auflösung und wirkt daher bzw. auch durch die Farbelemente (subjektiv) attraktiver. Die analoge Darstellung der Uhr mit Zeigern ist bei der Fenix 3 brauchbar. Für einen Smartphone User mit FullHD Display in der Hand, gerade noch so.
Von der Farbdarstellung des Displays bin ich positiv überrascht. Hier hört man viel Negatives. Natürlich gilt das nur bei ausgeschalteter Displaybeleuchtung und da liegt wohl der Hund begraben. Das sehr dünne Farbdisplay verliert natürlich seinen Kontrast, wenn man mit einer Lichtquelle von hinten durchfährt. Da müsste man schon zu einem selbstleuchtenden Element wie z.B. in der Apple watch greifen, wenn man das vermeiden wollte, aber der Schritt folgt sicher in einer der nächsten Generationen.
Der Displaytyp bringt es mit sich, dass das Display ohne transmissive Beleuchtung dunkel wirkt. D.h. man sieht das "Zifferblatt" nur schwach bzw. kontrastarm. Liegt in der Natur der (in diesem Fall von Garmin eingesetzten) Sache. Ich habe mir das Display mit hellem Hintergrund eingestellt, was die Zeiger kontrastreicher, erkennbarer macht. Die im Netz angebotenen Watch Faces überfordern übrigens so gut wie alle das Auflösungsvermögen des Display und sind daher für die Tonne.
Das gegenüber der Ambit 2 nicht starr an der Uhr befestigte Band kommt mir sehr entgegen.
Zum Sportlichen:
Wie gesagt hatte ich bei meinen nun insgesamt 12 Läufen die Ambit 2 und die Fenix 3 zugleich an den Handgelenken. Die Fenix 3 links, die Ambit 2 rechts. Ich hatte die 3 Fenix bis dato nur beim Laufen im Einsatz. Ich werde die sie später auch beim Bergsteigen, Mountainbiken und Schifahren im Einsatz haben.
Zum Positiven bzw. Überraschenden. Auf meinen Strecken, die nicht baumfrei sind und teilweise auch in engerem Bergland verlaufen, ist das GPS Signal bei beiden Uhren sehr gut. Die Übereinstimmung der Wegstrecken ist erstaunlich hoch. In allen 12 Läufen, die zwischen 8km und 15km lagen, war die Abweichung der gelaufenen Distanz maximal 40m, in den meisten Fällen sogar nur 10m oder 20m (!). Das kommt unerwartet. An der Fenix war übrigens GLONASS aktiviert.
Ebenso bis auf wenige Meter korrelierend war die Höhenaufzeichnung, die bei beiden Uhren hervorragend funktioniert. Die Fenix hatte die Starthöhe nach der Rückkehr zum Start einige Male sogar exakt getroffen, was in dieser Genauigkeit dem Zufall geschuldet ist, aber nichts desto trotz Freude auslöst.
Bei der Reaktionszeiten der Uhren auf geänderte Verhältnisse, z.B. höheres Lauftempo, oder Steigungsänderungen, ist die Ambit 2 klar schneller. Hier ist ratsam erst verzögert auf die Fenix zu blicken, wenn man die Ambit gewöhnt ist. Dies wirkt sich auch auf die aktuelle Pace aus, bei der ich mir bei den ersten Läufen dachte, dass diese Anzeige (verwöhnt durch die Ambit) bei der Fenix schlicht und ergreifend zu vergessen ist.
Tatsächlich aber wird die Pace bei annähernd konstantem Lauftempo auch bei der Fenix sehr ruhig angezeigt und weicht von der Ambit kaum ab. Wir sprechen z.B. von 5:15 zu 5:20 im Vergleich beider Uhren. Die Berechnung der Ambit ist allerdings, wie ich meine, intelligenter gelöst, da auf Geschwindigkeitsänderungen zwar leicht verzögert, dann aber mit einem weitgehend konstanten Wert reagiert wird. Bei der Fenix 3 hatte eine Geschwindigkeitsänderungen praktisch immer eine nervöse Reaktion der Uhr zur Folge, d.h. es kommt ein Schwinger nach unten und oben, bevor die Pace sich einpendelt, wobei sie aber nie ganz die Ruhe der Ambit Pace erreicht.
Das sah dann z.B. so aus: Ich lief entsprechend Ambit mit 5:20, 5:25
... dann zog ich das Tempo an und es folgte 5:20, 5:20, 4:50, 4:30, 4:30, 4:35, 4:30 ....
Bei der Fenix sah dasselbe so aus: 5:30, 5:30, 5:45, 5:35, 5:30 ... Tempo verschärft ... 4:00 3:40, 6:00, 5:10 4:30 4:40 4:25 4:40
Soviel zu dem was mir im Moment aus dem Stregreif einfällt.
Beste Grüße
Dieter