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Barkley Marathons – Der angeblich härteste Ultra der Welt

Verfasst: 29.01.2017, 13:56
von Titania_1987
Hallo!

Auf Netflix gibt es eine Doku über die Barkley Marathons, eigentlich ein Trail-Ultralauf, der jedes Jahr im April in Tennessee stattfindet. Es gilt als das härteste Rennen der Welt.

In den 30 Jahren seines Bestens, haben nur 14 (!!!!) Läufer diesen Lauf beendet, einer zweimal, einer dreimal.

Es sind fünf Loops zu laufen, die offiziell je 20 Milen, laut den Läufern aber 26 Milen (= Marathon) lang sind (= 100 - 130 Milen Gesamtdistanz). Wer alle fünf Runden besteht, erklimmt gerechnet an der Gesamthöhe den Mount Everest, zwei Mal. Blutige Füße, zerkratzte Beine, Bisse und Stiche von Tiere all inclusive.

Man bekommt zum Start eine Nummerntafel und bringt wohl auch eine mit aus dem Land, aus dem man kommt. Das Rennen beginnt mit dem Entzünden einer Zigarette. Es gibt keine Zeitnehmer-Chips oder so. Stattdessen werden Bücher auf der Strecke verteilt. Jeder Läufer muss aus den Büchern die Seite herausreißen, die seiner Startnummer entspricht.

Bei den Teilnehmern scheint eins klar: da geht es nicht um Zeitenjagd, sondern um einen Kampf mit dir selbst.

Die Doku ist echt sehr sehenswert und der Lauf so strange, das ich euch gerne davon berichten wollte.

https://en.wikipedia.org/wiki/Barkley_Marathons

The Barkley Marathons

Verfasst: 29.01.2017, 14:22
von Toto81
Danke für den Tipp.
Das sehe ich mir heute Abend gleich mal an.

Verfasst: 29.01.2017, 20:56
von Thomas1112
Habe den Film gerade angeschaut und fand ihn gut gemacht. Danke für den Tipp. Der Veranstalter ist ein cooler Typ :D

Der Thread gehört aber eigentlich nicht unter "Adventure Running". Das ist ein Schimpfwort und wird dem Lauf nicht gerecht.

Verfasst: 29.01.2017, 21:31
von Krisrennt
Find ich cool - danke für den Tipp!

Spartathlon hat ausgedient und Badwater kann sich warm anziehen! :D

Verfasst: 29.01.2017, 22:53
von Titania_1987
Sorry, wusste nicht, wo er am besten hinpasst.

Mir gefiel die Doku auch. Krasse Typen, die dort mitmachen. Wie deren Beine aussahen...

Ich fand sie auch sehr ehrlich rüber gebracht, ohne Überdramatisierung, ohne Unheil verkündender Musik…

Apropros Sparthalon: Sehe unseren Uwe da schon in zwei Jahren in der finisher-Liste. :D

Verfasst: 31.01.2017, 08:22
von Spandelles
Der Nachbar meiner Schwester hat da mal vor ein paar Jahren versucht ins Ziel zu kommen. Vergeblich ... :teufel:

Verfasst: 31.01.2017, 08:45
von cristiano
Thomas1112 hat geschrieben:Der Thread gehört aber eigentlich nicht unter "Adventure Running". Das ist ein Schimpfwort und wird dem Lauf nicht gerecht.
Ich finde, dass genau dieser Begriff diesem "Lauf" sehr gerecht wird. Zumindest deuten die Fotos auf den verlinkten Seiten daraufhin, dass da die "Adventure"-Komponente größer ist als die "Run"-Componente.

Ob das nun etwas mit "Schimpfen" zu tun hat, bezweifle ich. Auch würde ich gar nicht in Abrede stellen wollen, dass dort körperliche Höchstleistungen erbracht werden. Allerdings keine, die ich noch mit dem Überbegriff "Laufsport" in Verbindung bringen würde.

Auch ist mir alles, was sich so betont mysteriös und obendrein martialisch gibt, einfach zutiefst zuwider. Schade, dass ich die Reportage nicht anschauen konnte, keine "NETFLIX" gar nicht, vielleicht hätte ich meine Meinung ja dann geändert.

Verfasst: 31.01.2017, 10:45
von Spiridon08
Hey, ich habe die Doku auf Netflix auch schon vor längerem gesehen, fand ich auch super interessant. Überhaupt finde ich gut gemachte Dokus über besondere Läufe oder Ultra-Tails spannend und motivierend. Sorry furs Offtopic, aber kann jemand weitere Filme dieser Art empfehlen? Auf Youtube habe ich die wenigen sehenswerten Filme wohl schon gesehen.

Grüsse

Verfasst: 31.01.2017, 18:43
von Thomas1112
cristiano hat geschrieben:Ich finde, dass genau dieser Begriff diesem "Lauf" sehr gerecht wird. Zumindest deuten die Fotos auf den verlinkten Seiten daraufhin, dass da die "Adventure"-Komponente größer ist als die "Run"-Componente.

Ob das nun etwas mit "Schimpfen" zu tun hat, bezweifle ich. Auch würde ich gar nicht in Abrede stellen wollen, dass dort körperliche Höchstleistungen erbracht werden. Allerdings keine, die ich noch mit dem Überbegriff "Laufsport" in Verbindung bringen würde.

Auch ist mir alles, was sich so betont mysteriös und obendrein martialisch gibt, einfach zutiefst zuwider. Schade, dass ich die Reportage nicht anschauen konnte, keine "NETFLIX" gar nicht, vielleicht hätte ich meine Meinung ja dann geändert.
Ich bin sicher du änderst deine Meinung um 180° wenn du das gesehen hast. Es ist nicht materialistisch sondern einfach nur hart ;-)
Es werden keine künstlichen Hindernisse aufgebaut, sondern man läuft einfach durch die wilde Natur (und wohl auch einige Wege?). Wie groß der Runanteil ist kommt da nicht so raus.

Verfasst: 31.01.2017, 20:26
von Krisrennt
Thomas1112 hat geschrieben:Ich bin sicher du änderst deine Meinung um 180° wenn du das gesehen hast. Es ist nicht materialistisch sondern einfach nur hart ;-)
Es werden keine künstlichen Hindernisse aufgebaut, sondern man läuft einfach durch die wilde Natur (und wohl auch einige Wege?). Wie groß der Runanteil ist kommt da nicht so raus.
Ich bin der Meinung was von "1 Drittel Weg und 2 Drittel Wald" gehört zu haben.

Von 1000 Teilnehmern (Auf die Jahre gerechnet, pro Jahr nur 40 Teilnahmen) nur 15 Finisher, ist schon außergewöhnlich heftig. Alleine das Besteigen des Mount Everest (2 mal!) mit den Höhenangaben, ist für mich unvorstellbar.

Der Elitesoldat gab nach ein paar Stunden herumklettern im Wald auf (er schaffte nicht mal eine Runde - von 5!).

Ich denke, da braucht man eine außergewöhnliche Affinität zum Berglaufen, sowie auch ein Talent, sich in unwegsamen Gelände zurechtzufinden. Habe mit jedem Teilnehmer mitgefiebert!

Verfasst: 31.01.2017, 20:41
von Toto81
Also ich fand es auch sehr Interessant.
Ich muss Cristiano aber recht geben. Mit laufen hat das wirklich nicht mehr viel zu tun.

Verfasst: 02.03.2022, 18:07
von vinchris
Nach gerade mal fünf Jahren Unterbrechung gestatte ich mir, das Thema zu reanimieren. :zwinker5: Grund ist eine WDR-Story, die ich heute gelesen habe: Marina Kollassa aus Bottrop nimmt in diesem Jahr am "Barkley" teil. Sie ist nun in Tennessee angekommen und hat noch knapp eine Woche Zeit, bis der Lauf losgeht ...

Verfasst: 02.03.2022, 18:49
von schauläufer
Laufen macht Spaß. :teufel: :geil: (Motto von Marina bei den Backyards an denen ich sie getroffen habe). Ob sie das Ding mit ihren Laufsandalen angehen wird?: :confused: :tocktock:

Verfasst: 02.03.2022, 20:59
von vinchris
Cool, dass Du die kennst! Aber nix da - in dem Video (am Ende des Artikels) heißt es, sie habe sechs Paar Laufschuhe im Gepäck. :D

Verfasst: 05.03.2022, 10:01
von Fred128
Krisrennt hat geschrieben:... Von 1000 Teilnehmern (Auf die Jahre gerechnet, pro Jahr nur 40 Teilnahmen) nur 15 Finisher, ist schon außergewöhnlich heftig. Alleine das Besteigen des Mount Everest (2 mal!) mit den Höhenangaben, ist für mich unvorstellbar.

Der Elitesoldat gab nach ein paar Stunden herumklettern im Wald auf (er schaffte nicht mal eine Runde - von 5!).
...
Die amerikanischen Elitesoldaten sind gescheitert, jetzt schickt Deutschland die Marine ähm Marina.

Verfasst: 08.03.2022, 19:22
von Fred128
Marina ist wohl gestartet und unterwegs, mit der Startnummer 1. :)

Verfasst: 09.03.2022, 13:09
von Fred128
Marina hat die erste Runde gefinisht, ist aber am Cutoff gescheitert und somit leider raus. Schade, aber trotzdem bestimmt ein tolles Erlebnis, bei so einem verrückten Lauf dabei gewesen zu sein. :)

Verfasst: 09.03.2022, 21:38
von schauläufer
Wer noch weiter Interesse hat der Live Channel auf youtube:
https://www.youtube.com/watch?v=VVKBg_hRIpg
Bild vorm Start mit Alexl Holl:

Verfasst: 10.03.2022, 21:06
von schauläufer
Es gab auch dieses Jahr keinen Sieger. Die letzten verbliebenen beiben sind in der 4. Runde ausgeschieden, Karel Sabbe nicht ganz freiwillig. Durch den Schalfentzug hatte er schwere Halluzinationen

Verfasst: 01.04.2022, 10:58
von bones
Als Aprilscherz gestartet, inzwischen etabliert. Ein Bericht aus der "Running":

"Weil es sich um etwas Verrücktes handelte, legten Laz und Karl den Renntermin auf Anfang April. Ein läuferischer Aprilscherz mit viel Schmerz sollte es werden. 14 Starter erschienen zur Premiere. Alle scheiterten."

https://www.running-magazin.com/reporta ... -marathon/

Verfasst: 02.04.2022, 19:38
von vinchris
Stefan hat "nebenan" noch was dazu gepostet. Mit Video-Link zu einer NDR-Reportage! Ein wenig bekloppt ist dieser Lauf natürlich, aber er hat sicherlich seinen Reiz für Leute, die so etwas können. (Oder schaffen könnten.)

Diese dreckige Lache von Les/Lazarus, nachdem er "It can be done" sagt ... :teufel: Besonders frustrierend ist natürlich, wenn man wie einer der Teilnehmer zwar innerhalb des Zeitlimits einer Etappe ins Ziel kommt, aber unterwegs die Tasche mit den Buchseiten verliert. :frown:

Verfasst: 03.04.2022, 12:21
von Santander
Merkwürdige Veranstaltung, merkwürdiger Veranstalter, merkwürdige Regeln.
Hat mit meiner Vorstellung eines sportlichen Wettkampfes nur rudimentär was zu tun.

Aber egal, jeder Jeck ist anders.

Verfasst: 03.04.2022, 17:42
von vinchris
Tja, in der März-Ausgabe der Runner's World war z.B. ein Artikel über Matsch-und-Modder-Hindernisläufe. Da hab' ich gelernt, dass OCR nicht nur ein Kürzel für automatisierte Texterkennung ist, sondern auch für Obstacle Course Racing. Und dieser Ausdruck ist eigentlich verharmlosend. :D Da laufen und wälzen sich die Leute durch Wasser, Matsch, über Reifen usw., das Ganze hat oft einen militärischen Touch, scheint aber vielen Spaß zu machen. Der Barkley ist natürlich noch extremer, schon weil man während des "Laufs" auf sich allein gestellt ist und bestimmte Hilfsmittel nicht verwenden darf.