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GA2 vergessen

Verfasst: 05.01.2016, 22:57
von Langzeitrookie
Hallo zusammen.

Nach meinem läuferischen Fehlstart, wie wahrscheinlich alle Neulinge hier, suche ich das optimale Trainingskonzept für mich. Da ich widersprüchliche Theorien gelesen habe, die Trainingspläne im Internet zeitlich nicht immer machbar sind und ich mich nicht in die falsche Richtung bewegen möchte, habe ich nun mit einem Sportwissenschaftler und Ausdauersportler Kontakt aufgenommen.
Er hat mir geraten, GA2 als erstes zu vergessen und diese Trainingseinheiten in GA1 und hochintensive Einheiten zu teilen. Für einen Amateursportler sei GA2 nicht brauchbar. Es schaffe keinen Anreiz und GA1 sei für die Ausdauer ohnehin wichtiger, vor allem bei einem Trainingsumfang unter 10 Stunden pro Woche. Erst kurz vor Wettkampf sollte man GA2, um sich an das Wettkampftempo anzupassen, dezent (max. 1xpro Woche) einplanen.

Sein Plan: 80-90% GA1 & 10-20% intensiv.

Was meint Ihr dazu?

Verfasst: 06.01.2016, 07:42
von bones
Bei soviel Schleicherei hätte ich keine Lust mehr zum Laufen. Aber ich laufe auch nicht erfolgsorientiert.

Verfasst: 06.01.2016, 08:10
von Rolli
Stimmt. Teilweise.

Verfasst: 06.01.2016, 08:51
von bones

Verfasst: 06.01.2016, 08:53
von M.E.D.
Langzeitrookie hat geschrieben: Er hat mir geraten, GA2 als erstes zu vergessen und diese Trainingseinheiten in GA1 und hochintensive Einheiten zu teilen.
Das ist zu 50% richtig.
100% korrekt wäre der Tipp, wenn du auch GA1 vergisst.
Langzeitrookie hat geschrieben:....Nach meinem läuferischen Fehlstart, wie wahrscheinlich alle Neulinge hier, suche ich das optimale Trainingskonzept für mich.....

Was meint Ihr dazu?
Das wichtige am Training ist, dass es statt findet. (OK ich werfe 5,- Mark in die Phrasenkasse)

Damit meine ich:
[INDENT]Absolviere deine Trainingseinheiten.
Wenn du "in Form" bist, dann etwas schneller.
Wenn du "eine schlechten Tag" hast, dann etwas schonender.[/INDENT]

Das bringt dir mehr als sich durch diese ominösen GA-Zonen fesseln zu lassen.
:meinung:

Verfasst: 06.01.2016, 09:07
von hugo790
Wie wichtig GA2 ist, darüber wird seit einiger Zeit diskutiert. Eine Studie konnte bei einer Erhöhung der GA2-Trainingszeit keine Leistungsverbesserung erkennen, im Gegensatz zu einer Erhöhung der GA1-Trainingszeit. Manche sagen, der Aufwand für GA2 lohnt sich nicht. Man ist dadurch zu erschöpft und kann deswegen weniger GA1 trainieren.

Aber für einen Anfänger/Nicht-Profi? Kann der mit GA1 überhaupt vernünftig laufen? Wenn ja: Für die Gruppe steht trotzdem eher der Spaß im Vordergrund und Erholungszeiten sind i.d.R. auch reichlich vorhanden.

@M.E.D
Ja, bei einem Training pro Woche kannst du GA1 auch noch knicken :)

Verfasst: 06.01.2016, 09:16
von Jep
bones hat geschrieben:Bei soviel Schleicherei hätte ich keine Lust mehr zum Laufen. Aber ich laufe auch nicht erfolgsorientiert.
Ich habe am Anfang durch die Schleicherei überhaupt erstmal Lust am Laufen bekommen und gelernt das Laufen zu genießen.

Als Anfänger ist es wahrscheinlich völlig wurscht, wie man traininert, solange man sich nicht überlastet. Über allem sollte stehen, so zu trainieren, dass man Spaß am Laufen bekommt, und das ist wahrscheinlich bei jedem anders. Alles andere kann man dann nach und nach verändern.

Verfasst: 06.01.2016, 09:30
von Rolli
hugo790 hat geschrieben:Wie wichtig GA2 ist, darüber wird seit einiger Zeit diskutiert. Eine Studie konnte bei einer Erhöhung der GA2-Trainingszeit keine Leistungsverbesserung erkennen, im Gegensatz zu einer Erhöhung der GA1-Trainingszeit. Manche sagen, der Aufwand für GA2 lohnt sich nicht. Man ist dadurch zu erschöpft und kann deswegen weniger GA1 trainieren.
Bitte Link der Studien einstellen. Danke.

Verfasst: 06.01.2016, 09:41
von fiveten
abgesehen von Studienergebnissen, vermisse ich schlicht die Frage: hab ich das Gefühl, dass mich meine GA2-Einheiten verbessern? Wenn dem so ist, dann wäre es mir ehrlich gesagt schnurzpiep, was irgend jemand zu Papier gebracht hat und die Einheit(en) würden ein Bleiberecht in meinem TP haben.....

Verfasst: 06.01.2016, 17:37
von NordicNeuling
Langzeitrookie hat geschrieben:Erst kurz vor Wettkampf sollte man GA2, um sich an das Wettkampftempo anzupassen, dezent (max. 1xpro Woche) einplanen.
GA2 Ist aber noch längst kein WSA (WettkampfSpezifischeAusdauer, entspricht Wettkampftempo).

Ansonsten haben die Vorredner sicher recht, die den Spaß in den Vordergrund stellen. Dann ist egal, was für eine Zone Du wie oft wählst.

Verfasst: 06.01.2016, 17:55
von bones
Langzeitrookie hat geschrieben: Sein Plan: 80-90% GA1 & 10-20% intensiv.
Um auch noch ernsthaft zu antworten: Das ist nicht sein Plan, sondern altbekanntes polarisiertes Training. Selbst in der Fitforfun stand schon ein Artikel darüber. Aber auch andere Fachblätter haben berichtet. :zwinker5:


Mehr Leistung : Warum viele auf polarisiertes Training schwören - DIE WELT

Polarized Training | Runner's World

Verfasst: 06.01.2016, 17:57
von D-Bus
Sich über GA1/GA2 zu unterhalten, bringt ohne klare Definitionen eher wenig.

Als Einstieg hier die letzte, die ich hier gesehen habe. Demnach ginge GA1 hoch his 10er Renntempo + 15 s/km - ganz schön flott.
Simba1966 hat geschrieben:Meine Trainingsbereiche:

REKOM (8 - 10km) > 5:06/km
GA 1 lang (16 - 25km) 4:45 - 5:06/km
GA 1 mittel (11 - 15km) 4:27 - 4:45/km
GA 1 Kurz (8 - 10km) 4:12 - 4:27/km
GA 2 DL (3 - 21km) 3:57 - 4:12/km
WSA (5/ 10km Tempo) 3:45 - 3:57/km

Natürlich ist das eine Momentaufnahme, das Tempo steigert sich bei ansteigender Form.
Andere Definitionen wären z. B., angelehnt an % der HFmax:
GA0: <70%
a) GA1: 70 - 79%, GA2: 80 - 89%
b) GA1: 70 - 79%, GA2: 80 - 84%
c) GA1: 70 - 75%, GA2: 76 - 84%
etc.

Verfasst: 06.01.2016, 20:23
von Langzeitrookie
NordicNeuling hat geschrieben:GA2 Ist aber noch längst kein WSA (WettkampfSpezifischeAusdauer, entspricht Wettkampftempo).

Ansonsten haben die Vorredner sicher recht, die den Spaß in den Vordergrund stellen. Dann ist egal, was für eine Zone Du wie oft wählst.
Am meisten Spass habe ich, wenn ich schnellstmöglich Fortschritte mache. Im Sport war ich schon immer krankhaft ehrgeizig. Wenn ich doch die Mitochondrien von Hand teilen könnte :-)

Mit GA2 hat er tatsächlich GA2-Training gemeint. Er macht in der Hauptsaison dann fast wöchentlich einen Wettkampf und holt sich dort die Wettkampfhärte.

Verfasst: 06.01.2016, 20:45
von Langzeitrookie
D-Bus hat geschrieben:Sich über GA1/GA2 zu unterhalten, bringt ohne klare Definitionen eher wenig.

Als Einstieg hier die letzte, die ich hier gesehen habe. Demnach ginge GA1 hoch his 10er Renntempo + 15 s/km - ganz schön flott.


Andere Definitionen wären z. B., angelehnt an % der HFmax:
GA0: <70%
a) GA1: 70 - 79%, GA2: 80 - 89%
b) GA1: 70 - 79%, GA2: 80 - 84%
c) GA1: 70 - 75%, GA2: 76 - 84%
etc.
Da hast Du recht. Ich halte mich in der Regel an die Variante a. Dann geht es aber schon wieder weiter, wie man die Intervalle gestalten soll. Bei anderen Sportarten wusste ich schnell, wo mein Defizit ist und konnte das Training anpassen. Beim Laufen sehe ich nur allgemeine Definitionen und keine "Anleitung" für mich persönlich. Das macht es für mich sehr reizvoll. Das erste Jahr bin ich NUR GA2 gelaufen und bin nun gespannt, was passiert, wenn ich kein GA2 mehr laufe.

Verfasst: 07.01.2016, 00:06
von dicke_Wade
Ich bin noch nie GA2 gelaufen :hihi:

Gruss Tommi

Verfasst: 07.01.2016, 10:33
von leviathan
dicke_Wade hat geschrieben:Ich bin noch nie GA2 gelaufen :hihi:

Gruss Tommi
Komm schon... vielleicht doch mal bei irgendeinem Endspurt? Vielleicht in einem Rennen, in dem klar war, daß die Anzahl der Finisher Weizen begrenzt war :D

Verfasst: 07.01.2016, 14:06
von dicke_Wade
leviathan hat geschrieben:Komm schon... vielleicht doch mal bei irgendeinem Endspurt? Vielleicht in einem Rennen, in dem klar war, daß die Anzahl der Finisher Weizen begrenzt war :D
GA2 ist ja ein Trainingstempo :prof: Wettkampf zählt also nicht :hihi: Und darüber hinaus, wenn ich das nicht weiß und merke (mangels Pulsuhr) dann gibt es das auch nicht.

Im Ernst will ich damit sagen. Entweder laufe ich nach Gefühl und/oder Spaß an der Freude oder ich hab ein Ziel vor Augen, Zieltempo beim kommenden Wettkampf, und dann orientiere ich meine Trainingstempi daran. Ob diese dann GA1, GA2 oder was auch immer sind, ist mir völlig schnuppe. :wink:

Nebenbei, mangelhafte Weizenversorgung im Ziel ist der größte anzunehmende Fauxpas einer Laufveranstaltung!

Gruss Tommi

Verfasst: 07.01.2016, 15:58
von Rolli
dicke_Wade hat geschrieben: Im Ernst will ich damit sagen. Entweder laufe ich nach Gefühl und/oder Spaß an der Freude oder ich hab ein Ziel vor Augen, Zieltempo beim kommenden Wettkampf, und dann orientiere ich meine Trainingstempi daran. Ob diese dann GA1, GA2 oder was auch immer sind, ist mir völlig schnuppe. :wink:
Hm... es ist die Benennung eines Trainingsbereiches und es zu wissen was man trainier und was man damit erreichen will. So was gehört zu einem Plan dazu. In diesem Fall ist das nicht "völlig Schnuppe" sondern Struktur im Training. Training ohne struktur ist kein Training, sondern Lauferei.

Verfasst: 07.01.2016, 16:04
von hugo790
Nö, der größte Fauxpas ist beim Sport Werbung für Drogen zu machen. (Ich nehme an, du meinst mit Weizen Bier und damit Alkohol -> Drogen.)

Verfasst: 07.01.2016, 16:19
von Ralle7
Viele meiner Vorredner laufen ein viel höheres Niveau als ich, trotzdem würde ich mich gern einbringen.

Man müsste vorerst mal wissen, auf welchem Niveau sich der TE befindet und was seine Ziele sind. Ist es ein Wettkampf in nächster Zeit? Ein HM im Sommer oder ein M?
Das ist mMn ausschlaggeben, wie ich trainiere.

Wie M.E.D. schon angedeutet hat. Wichtig ist, dass man trainiert.
2015 hielt ich mich lange Zeit sehr stur nach Trainingsplänen, dass ich nach einiger Zeit den Spaß am Training verloren hatte.
Im Jahr 2016 (bzw. schon seit Dezember) halte ich es so, dass ich das mache, wonach ich gerade Lust habe.
Gestern war mir nach einem Trail Lauf und war im Wald. Vor 3 Tagen hatte ich Lust auf Tempo und bin 7km gelaufen, was die Beine hergaben. Und davor war es ein ganz gemütlicher Lauf über 90 Minuten.

Ich habe für mich die Erfahrung gemacht, dass man die Lust am Training nicht verlieren darf, auch wenn gerade kein Wettkampf ansteht.
Bezüglich des Leistungsniveaus konnte ich noch keinen Abfall feststellen.
Wenn der nächste Wettkampf feststeht, dann geht es gewissenhafter zur Sache. Denn da haben ich ein Ziel vor Augen. Aktuell möchte ich nur Spaß haben.

Jetzt habe ich am Thema vorbei „geredet“.
Ob man GA2 Läufe völlig aus dem Programm nehmen soll, kann man sicher nicht pauschal sagen. Wenn Anfänger damit kämpfen, 5km zu schaffen, dann sind mMn schnelle Läufe nicht wichtig. Wenn man für einen M trainiert, jedoch sehr. Wie sehr, können die Kollegen über mir genauer sagen, als ich.

Verfasst: 07.01.2016, 18:18
von leviathan
hugo790 hat geschrieben:Nö, der größte Fauxpas ist beim Sport Werbung für Drogen zu machen. (Ich nehme an, du meinst mit Weizen Bier und damit Alkohol -> Drogen.)
Dann vergiß bitte nicht die Kuchentheke zu verbieten. Kuchen -> Zucker -> weitverbreiteste Droge

Verfasst: 07.01.2016, 19:21
von Langzeitrookie
Ralle7 hat geschrieben: Jetzt habe ich am Thema vorbei „geredet“.
Ob man GA2 Läufe völlig aus dem Programm nehmen soll, kann man sicher nicht pauschal sagen. Wenn Anfänger damit kämpfen, 5km zu schaffen, dann sind mMn schnelle Läufe nicht wichtig. Wenn man für einen M trainiert, jedoch sehr. Wie sehr, können die Kollegen über mir genauer sagen, als ich.
Letzte Woche habe ich rund 45-50km GA1 gemacht und 10km Tempo und Intervall. Ich fühle mich fast zu wohl. Für das ganze Jahr kann ich mir das aber mittlerweile ganz gut vorstellen und versuche dies weiterzumachen. Nächste Woche laufe ich an meinem Tempotag mein erstes Mal 10km auf Zeit und bin auf die Entwicklung über das Jahr gespannt.

Verfasst: 08.01.2016, 00:20
von dicke_Wade
Rolli hat geschrieben:Hm... es ist die Benennung eines Trainingsbereiches und es zu wissen was man trainier und was man damit erreichen will. So was gehört zu einem Plan dazu. In diesem Fall ist das nicht "völlig Schnuppe" sondern Struktur im Training. Training ohne struktur ist kein Training, sondern Lauferei.
Auf jeden Fall. Ich versuche schon, eine gewisse Struktur in meine Lauferei zu bekommen. Nehme das aber eben auch nicht so Bierernst (schon wieder das böse Wort :D ) Darüber hinaus weiß ich überhaupt nicht, wo bei mir der GA2-Bereich anfängt und wo er aufhört.
hugo790 hat geschrieben:Nö, der größte Fauxpas ist beim Sport Werbung für Drogen zu machen. (Ich nehme an, du meinst mit Weizen Bier und damit Alkohol -> Drogen.)
Das klingt mir irgendwie schon, wie die missionarischen Veganer. :uah:

Erstens sollte sich mittlerweile schon rumgesprochen haben, dass die meisten Laufveranstalter alkoholfreies Bier/Weizen als Zielgetränk anbieten und zweitens lasse ich mir meinen Konsum und den Genuss! der Droge Alkohol nicht von dem Gedanken vermiesen, dass es einen Teil der Bevölkerung gibt, die damit ein Problem haben. :wink:

Gruss Tommi