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Mein erster Marathon ( oder auch nicht)

Verfasst: 03.03.2016, 16:32
von josiu
Hallo Zusammen,

ich bin hier neu im Forum und wollte mal von den Profis :-) die Meinung hören.

Erstmal kurz mir:
Ich bin 43 Jahre alt, männlich, 71 kg schwer und 176 cm gross.

Ich bin seit ungefähr 2 Jahre läuferisch unterwegs. Erst ein bisschen joggen um etwas schlanker zu werden und
mittlerweile hat mich das Wettkampffieber gepackt.

Seitdem habe ich schon etliche 10km Wettkämpfe gemacht (Beste Zeit : 46 min ) und einen Halbmarathon mit 1.51 h.

Ich hatte mich jetzt spontan für den Marathon in Bonn angemeldet und irgendwie bin ich am grübeln, ob es überhaupt die richtige Entscheidung war.

Die letzten 3 Monate bin ich keinen festen Trainingsplan gefolgt. Seitdem habe ich ca 6-7 lange Läufe gemacht (> 20 km) und mittlerweile zwei 30er hinter mir. Für die 30 habe ich knapp 3 Stunden gebraucht.

Die 30er waren schon sehr anstrengend und es fehlte einfach die Kraft am Schluss (Konditionsmässig hatte ich keine Probleme). So richtig schön war es die letzten Kilometer nicht mehr ...
Mittlerweile laufe ich ca 50 km in der Woche. Da ich noch Tanzsport machen bekomme ich mehr als 3 mal Laufen die Woche nicht hin (sonst gibt es Ärger von der Tanzpartnerin :teufel: )

Leider war ich 2 Wochen im Februar wegen Krankheit ausgefallen

Da der Marathon jetzt schon in gut 5 Wochen ist, habe ich doch eine bisschen Angst vor der Entfernung. Insbesondere vor den letzten 12 km, die ich bisher nicht gelaufen bin..

Was meint Ihr. Soll ich es wagen?

Viele Grüße
Jochen

Verfasst: 03.03.2016, 17:03
von kobold
Moin und willkommen im Forum!

Profi bin ich nicht, geb aber trotzdem meinen Senf dazu.

In der Vorbereitung auf einen Marathon kann man erst ab 27, 28 km von "langem Lauf" sprechen - und davon hast du nur sehr wenige. Mehr als zwei bis drei lange Läufe kriegst du auch nicht mehr hin, selbst wenn du jetzt wieder gesund genug dafür bist (welche Krankheit hat dich denn am Laufen gehindert?).

Im besten Fall wären das fünf 30er, was einerseits nicht schlecht wäre und mehr ist als so mancher Debütant hier absolviert hat. Andererseits hast du noch wenig Wettkampferfahrung auf längeren Strecken und insgesamt eher geringe Trainingsumfänge absolviert. Die Zeit bei deinem ersten HM ist deutlich schlechter als diejenige, die man aufgrund deiner 10 km-Zeit erwarten würde - das kann damit zusammenhängen, dass es der erste war, aber auch auf ein Ausdauerdefizit hindeuten.
Wenn du jetzt über deine "Langen" schreibst:
josiu hat geschrieben:So richtig schön war es die letzten Kilometer nicht mehr ...
,
kann ich nur sagen: Das wird es möglicherweise beim Marathon auch nicht sein.

Wenn du eine sehr gute Chance haben willst, dass es richtig schön wird, verkauf den Startplatz wieder. Wenn du einfach nur durchkommen willst: Sofern du jetzt noch besagte 2-3 langen Läufe hinkriegst und den Marathon vernünftig (sprich: sehr ruhig) angehst, wird dir das voraussichtlich in Würde und ohne größere körperliche Schäden gelingen.

VG,
kobold

Verfasst: 03.03.2016, 17:08
von berodual_junkie
Eines vorweg: ich denke, es haben schon Leute mit schlechterem Trainingszustand versucht, einen Marathon zu laufen.
Aus deinen Referenzzeiten schließe ich, dass du für den Marathon so Daumen mal Pi um die 4h brauchen wirst. Deine angegebenen 30km im Training in 3h bist du, fürchte ich, volle Tube am Limit gelaufen. Normalerweise sollte ein Long Jog um die 32-35 km in der Zeit gelaufen werden, in der du den Wettkampf finishen wirst, also in etwa in den angegeben 4 h, wo du auch das Gefühl hast, währenddessen noch reden zu können. Hast du 2 davon im Sack, bist du auch marathonfit.

Verfasst: 03.03.2016, 19:00
von josiu
Vielen Dank für Eure Antworten.

Das mit der Halbmarathonzeit erklärt sich dadurch, dass ich den Halbmarathon Anfang 2015 gemacht hatte. Danach hatte ich deutlich mehr trainiert und danach die kleineren 10km Wettkämpfe mitgemacht. Hier wurde ich im Laufe der Zeit deutlich schneller.

Die 30 Stunden unter 3 Stunden bin ich für meine Verhältnisse sehr ruhig angegangen. Mit einem Pace von ca 6 - 7 km /h die ersten 10km. Bis 25 km lief auch alles wunderbar. Dann fehlte aber die Kraft in den Beinen....

Ich hatte mir für den ersten Marathon ein Zeit bis 4:00 h anvisiert. Mein Laufuhr prognostiziert mir eine Marathonzeit von 3:31, was ich aber in dem Trainingszustand für nicht realistisch sehe.

Mich hatte übrigens ein grippaler Infekt mit Fieber für ca 8-9 Tage flach gelegt....

Mein Plan war auf jeden Fall noch 2-3 lange Läufe von 30-35 km zu machen...

Verfasst: 03.03.2016, 19:02
von aghamemnun
berodual_junkie hat geschrieben:Aus deinen Referenzzeiten schließe ich, dass du für den Marathon so Daumen mal Pi um die 4h brauchen wirst.
Ich nicht.

Verfasst: 03.03.2016, 19:06
von crsieben
Eines vorweg: ich denke, es haben schon Leute mit schlechterem Trainingszustand versucht, einen Marathon zu laufen.
Das ist in der Tat richtig. Aussichtslos ist das Unterfangen auf gar keinen Fall, und es spricht auch vieles dafür, dass du gesund und ohne Folgeschäden durchkommst.

Die Frage ist, was dein Anspruch ist.
Ich hatte mich jetzt spontan für den Marathon in Bonn angemeldet...
Ich wäre ja dagegen, sich spontan für einen Marathon anzumelden. Ich wäre ja eher dafür, mit besten Voraussetzungen und in aller Ruhe in einen entsprechenden Trainingsplan einzusteigen, und am Marathontag (bei allen Strapazen unterwegs) die Sache weitlaufend und nicht weitgehend genießen zu können.

Dazu würde für mich auch gehören, mit dem Gefühl bestmöglicher Vorbereitung und nicht mit auf Kante genähten gerade mal so ausreichenden Trainingskilometern anzutreten.

Aber das alles gilt eben nur für mich. Du magst da anders sein.

Eins ist gewiss: Ausschöpfen wirst du dein vorhandenes Potenzial in Bonn nicht können.

Verfasst: 03.03.2016, 20:35
von kobold
***Offtopic mode an ***

@crsieben: Du bist zwar nicht der Erste und auch nicht der Letzte hier, der Auszüge aus den Beiträgen anderer zitiert, aber den Urheber des Zitats löscht. Trotzdem nehme ich dein obiges Posting mal zum Anlass darauf hinzuweisen, dass sowas überhaupt nicht geht!

Zitieren heißt klar zu machen, wer was gesagt hat. Das ist in der Wissenschaft so, aber auch in der alltäglichen (Internet)Kommunikation. Welche Folgen es haben kann, wenn man den Urheber löscht oder - sehr viel schlimmer! - das Zitat jemand anderem unterschiebt, hat die gestrige Debatte im "sub 40"-Faden gezeigt. Daher wäre ich sehr für einen korrekten Umgang mit der Zitierfunktion - die Nennung der zitierten Person gehört einfach dazu!

***Offtopic mode aus ***

Verfasst: 03.03.2016, 21:35
von crsieben
@kobold

Ich lösche gar nichts beim Zitieren. Ich markiere den relevanten Text, kopiere ihn, und füge ihn mithilfe der Quote-Tags ein. Dabei wird der Name des Zitierten nicht übernommen. Ich müsste den Namen des Zitierten eigenhändig hinzufügen, oder aber mit einer anderen Methode zitieren, das tu ich aber nicht.

Weder verfasse ich hier eine wissenschaftliche Arbeit - die dort gängigen Zitierregeln sind mir bekannt, treffen hier aber nicht zu - noch sehe ich die Sache in bezug auf Internetkommunikation so wie du.

Du darfst gerne meine Beiträge ignorieren, sowie alle anderen, die nicht deinen formalen Vorstellungen entsprechen.

Ich zumindest für meinen Teil werde mir hier ganz bestimmt keine strengen Formalia auferlegen lassen und so weiterschreiben, wie es mir für richtig erscheint.

Auch seh ich die eventuellen Folgen falsch zugeordneter Zitate wohl als deutlich weniger dramatisch an als du. Ich bin hier zum lockeren Gedankentausch und für die kleine Fingerübung zwischendurch. Wenn du hier für etwas anderes bist, dann wird es trotzdem einen Weg zu Koexistenz geben.

Wie stehst du im übrigen zu den Konvention in der Online-Kommunikation, eben nicht das Thema einer anderen, zudem hier noch neuen Person, für ein eigenes und zudem unpassendes Anliegen zu kapern? Antworte mir bitte nicht hier. Hier geht's um ein Marathondebüt in Bonn.

Verfasst: 03.03.2016, 22:01
von Leiderkeinkenianer
Auf die Eingangsfrage geantwortet: Nein.

Es fehlen LaLas an sich und vor allem die, die hintenraus immer noch Spaß machen. Die letzten 10 Kilometer, die letzte Stunde beim Marathon sind eine nochmal härtere Nummer. Wenn's jetzt schon hapert, wird das eine Qual.

Den ersten Marathon kann man nur ein einziges Mal im Leben laufen. Willst Du dich gerne oder mit Grauen daran erinnern?

Melde DIch für einen Herbstmarathon an und befolge die 3 Monate davor (ziemlich) konsequent einen Plan für unter 4h.

Viel Erfolg.

Verfasst: 03.03.2016, 23:29
von RalfM
Ach was, Jochen! Ein Marathon ist nichts als ein Lauf über 42 Kilometer. Mit noch zwei Läufen um die 30 km bist Du bestens vorbereitet. Ich würde Dir einTempo um 5:40 raten, das Du möglichst auch auf den ersten ganz leichten Kilometern nicht unterbieten solltest. Auf den letzten 12 km könnte es passieren, dass die Euphorie Dich noch mal rennen lässt. Dann brauchst Du Dich auch nicht mehr bremsen.
Ich bin seit 38 Jahren Marathonläufer, seit mehr als 10 Jahren Trainer eines Laufsportvereins, der in dieser Zeit Dutzende von Landesmeisterschaften gewonnen hat, und habe mich im vergangenen Jahr - wie Du - spontan zu einem Lauf angemeldet, der länger war als alle zuvor. Baltic Nonstop, 234 km am Stück. Trainiert habe ich nicht viel, aber ich kam trotzdem mit Lächeln ins Ziel, weil ich langsam genug losgelaufen bin.

Verfasst: 04.03.2016, 00:47
von dicke_Wade
Ich sehe das auch eher gelassen. Mach noch mindestens zwei, besser noch drei 30er. Laufe die auf jeden Fall langsamer als deine bisherigen. DU kannst jetzt so viel nicht mehr trainieren, schon gar keine Tempohärte. Wohl aber kannst du deine Muskeln und dich mental auf die lange Belastungsdauer einstellen. Im Zweifel nimm Tempo raus, damit du mit einem Lächeln auch die letzten Kilometer absolvieren kannst. Und hab keine Angst vor Gehpausen. Die sind kein Beinbruch, wenn du anschließend wieder ein Stück gut laufen kannst. Du bist nicht perfekt vorbereitet und dies wird dein erster Marathon sein. Versuche gar nicht erst, das Optimum heraus zu holen, das geht höchstwahrscheinlich schief und du wirst es büßen müssen. Mach das Beste draus und genieße es!

Gruss Tommi

Verfasst: 04.03.2016, 00:50
von dicke_Wade
RalfM hat geschrieben:Trainiert habe ich nicht viel, aber ich kam trotzdem mit Lächeln ins Ziel, weil ich langsam genug losgelaufen bin.
Mit Verlaub, das war mehr als nur ein Lächeln, viel mehr! Ich könnt ja jetzt dein Zielfoto hier einstellen :wink:

Sorry für OT

Gruss Tommi

Verfasst: 04.03.2016, 06:07
von aghamemnun
crsieben hat geschrieben:Ich lösche gar nichts beim Zitieren.
Doch. Den Namen des Zitierten und den Link auf den zitierten Beitrag. Der ist aber wichtig, um sich kurz noch einmal den Kontext des Zitats zu vergegenwärtigen. Ich mißtraue nämlich grundsätzlich jedem Zitat, das ich nicht eigenhändig aus dem Zusammenhang gerissen habe.
Ich markiere den relevanten Text, kopiere ihn, und füge ihn mithilfe der Quote-Tags ein.
Dann gewöhn Dir doch einfach an, es praktischer zu machen. Das ist auch viel einfacher zu bewerkstelligen: Man klickt unter dem zu zitierenden Beitrag auf die "Zitieren"-Schaltfläche, und schon hat man den kompletten zu zitierenden Beitrag im Editor. Dann bloß noch das rauslöschen, was nicht zitiert werden soll - fertig. Wenn Du es Dir selbst unnötig schwer machst, nur um es anderen unnötig schwer zu machen, liefert uns das zwar interessante psychologische Erkenntnisse, aber mal ehrlich - wer hat etwas davon?
Ich zumindest für meinen Teil werde mir hier ganz bestimmt keine strengen Formalia auferlegen lassen und so weiterschreiben, wie es mir für richtig erscheint.
Ach so, das Chaos ist also Teil einer ausgefeilten anarchischen Strategie! Na, dann will ich natürlich nichts gesagt haben.

Verfasst: 04.03.2016, 07:47
von crsieben
aghamemnun hat geschrieben:Ach so, das Chaos ist also Teil einer ausgefeilten anarchischen Strategie! Na, dann will ich natürlich nichts gesagt haben.
Warum musst du meine Aussage, mir nicht in einem Forum rund um mein Hobby Formalia auferlegen lassen zu wollen, dermaßen ins Lächerliche ziehen? Was soll diese Zuspitzung, von wegen "Chaos" und "anarchische Strategie"?

Auf meinem System (vor allem: recht seltener Browser, Entwickler-Version) funktionieren die entsprechenen Schaltflächen nicht.

Die Mühe, den Namen des Zitierten jeweils von Hand in das Tag nachzupflegen, habe ich mir in der Tat bisher nicht gemacht - weil noch nie irgendwelche Probleme bestanden haben. Mitunter bin ich manchmal auch der Ansicht, dass in einer hoffentlich sachlichen Diskussion das Zitierte wichtiger ist als der Zitierte und dass ein anonymes Zitat auch verhindern kann, dass hier immer mehr nur die Avatare gegeneinander, nicht aber mehr die Menschen miteiander über das Thema schreiben. Letzteres, das gestehe ich ein, war allerdings nicht meine Intention von Beginn an.

Ich habe in diesem Beitrag deinen Namen als Zitierten nachgepflegt, weil du Wert darauf legst. Ich werde das in Zukunft immer dann machen, wenn ich es für geboten halte, was ganz bestimmt nicht immer der Fall sein wird. Von wegen Hobby und Forum und Spaß an der Sache und Lockerheit und so.

Verfasst: 04.03.2016, 08:06
von kobold
@crsieben
Wie stehst du im übrigen zu den Konvention in der Online-Kommunikation, eben nicht das Thema einer anderen, zudem hier noch neuen Person, für ein eigenes und zudem unpassendes Anliegen zu kapern? Antworte mir bitte nicht hier. Hier geht's um ein Marathondebüt in Bonn.
Wer hat das doch noch gleich geschrieben? :hihi: :hihi: :hihi:



@Jochen: Sorry für`s Offtopic - bin jetzt auch weg, bevor unser kleiner portugiesischer Rebell noch Schnappatmung kriegt und seine Lockerheit verliert, die sich ansonsten wie ein roter Faden durch all seine Postings zieht. Zu deinem Anliegen hatte ich dir oben ja schon was geschrieben, das andere sinngemäß ähnlich formuliert haben.


edit: Du hast oben noch geschrieben, dass du bei deinen langen Läufen ein Tempo von "6 - 7 km /h die ersten 10km" gewählt hast - ist das dein Ernst oder meinst du in Wirklichkeit 6:00-7:00/km? Wenn Ersteres: 6-7 km/h ist zügiges Spaziergängertempo und kann - zumal für jemanden mit deinem Leistungsvermögen - eigentlich keine flüssige Laufbewegung sein, sondern nur ein verkrampftes Auf-der-Stelle-Gehoppel. Wenn du trotzdem noch auf einen Schnitt von unter 6:00/km über die gesamten drei Stunden gekommen bist, musst du die letzten 20 km schon ziemlich nah am Limit gerannt sein. Kein Wunder, dass deine Muskulatur dann zu streiken beginnt und die Beine am Schluss wehtun. Versuch mal, den nächsten langen Lauf ruhig, aber flüssig zu starten und das Tempo dann gleichmäßig oder - wenn du die Kraft dazu hast - mit leichter Steigerung zu gestalten. Als Schnitt wäre mMn was um die 6:15/km angemessen.

Verfasst: 04.03.2016, 08:21
von crsieben
@kobold
kobold hat geschrieben:... bevor unser kleiner portugiesischer Rebell noch Schnappatmung kriegt und seine Lockerheit verliert, die sich ansonsten wie ein roter Faden durch all seine Postings zieht...
Ich hatte schon fast vergessen, wie sehr mich deine Art ankotzt.

Bearbeitet: korrekt und mit Namensnennung zitiert

Verfasst: 04.03.2016, 09:38
von aghamemnun
crsieben hat geschrieben:Warum musst du meine Aussage, mir nicht in einem Forum rund um mein Hobby Formalia auferlegen lassen zu wollen, dermaßen ins Lächerliche ziehen?
Da gab es eigentlich gar nichts mehr zu ziehen.
Auf meinem System (vor allem: recht seltener Browser, Entwickler-Version) funktionieren die entsprechenen Schaltflächen nicht.
Ja Mensch, dann sag das doch einfach gleich, anstatt mit irgendwelchen methodischen Prinzipien daherzukommen. Für die Niederungen der Technik haben wir doch in aller Regel Verständnis. Aber so hast Du's leider erst wieder eskalieren lassen.
Mitunter bin ich manchmal auch der Ansicht, dass in einer hoffentlich sachlichen Diskussion das Zitierte wichtiger ist als der Zitierte
Das ist ziemlich vorsichtig formuliert. Mit Recht. Denn zu einer sachlichen Diskussion gehört auch der Kontext eines Zitates.Nehmen wir doch einfach mal folgendes Beispiel (ich übersetze das mal aus dem Arabischen; schließlich sollen es auch alle verstehen):
woandersher hat geschrieben:Ihr seid Mudschahidin im selben Dschihad, in dem ihr mich als Mudschahid seht und von dem ihr nun hört, daß ich nicht aufhören werde, diesen Dschihad zu kämpfen.
Was genau wollen uns diese Worte sagen? Woher und von wem stammen sie überhaupt? Und ist das wichtig für das Verständnis des Zitats? Was würdest Du sagen?

Verfasst: 04.03.2016, 09:45
von crsieben
Was genau wollen uns diese Worte sagen? Woher und von wem stammen sie überhaupt? Und ist das wichtig für das Verständnis des Zitats? Was würdest Du sagen?
Ich würde sagen, dass es in diesem Zusammenhang sehr wichtig ist, von wem das Zitat stammt. Sowohl für das Verständnis, als auch für die Einordnung des Zitierten.

Und ich würde trotzdem dabei bleiben, dass das hier in >90% der Fälle (o.k., rein willkürliche, wertlose Zahl), in der Mehrheit der Fälle eben nicht wichtig ist.

Was meinst du übrigens, wie es gewesen wäre, wenn @kobold diese Anmerkung nicht einfach hier im Thema, sondern an angemessener Stelle als eigenes Thema gebracht hätte? Und wenn @kobold nicht als Reaktion auf einen sachlichen Einspruch meinerseits schenkelklopfende Smilies und persönliche Attacken eingebracht hätte?

Ehrlich, ich bin's leid. Vor allem hatte ich in letzter Zeit das Gefühl, dass sich gerade auch das Verhältnis zu @kobold entspannt hatte. Der hat wohl getäuscht, es genügte eine Meinungsverschiedenheit, damit wer genau persönlich werden musste?

Nein, das tu ich mir nicht mehr an.

Verfasst: 04.03.2016, 10:00
von myway
josiu hat geschrieben:
Da der Marathon jetzt schon in gut 5 Wochen ist, habe ich doch eine bisschen Angst vor der Entfernung. Insbesondere vor den letzten 12 km, die ich bisher nicht gelaufen bin..

Was meint Ihr. Soll ich es wagen?

Viele Grüße
Jochen
Hallo Jochen,
5 Wochen sind nicht mehr viel. Allerdings fängst du ja nicht bei Null an. Wie schon beschrieben würde ich am Wochenende einen 32-35 in ganz lockerem Tempo machen. Wenn das bis zum Schluss gut läuft bist du fit für den M. Wenn es hinten raus Quälerei wird, überleg es dir ob es dir das Wert ist. Hart darf es sein, der M wird am Ende auch hart (wer dir was anderes erzählt ist noch nie M gelaufen).
Es kannf ür dich sowieso nur um das Finishen gehen, also lauf am besten ohne Uhr bei deinem ersten Marathon. An den sollte man sich sein Leben lang hoffentlich positiv erinnern. Die vier Stunden kannst du aber mMn vergessen. Das habe ich auch erst geschafft, als ich den HM unter 1:45 lief...

Verfasst: 04.03.2016, 10:07
von aghamemnun
crsieben hat geschrieben:Ich würde sagen, dass es in diesem Zusammenhang sehr wichtig ist, von wem das Zitat stammt. Sowohl für das Verständnis, als auch für die Einordnung des Zitierten.

Und ich würde trotzdem dabei bleiben, dass das hier in >90% der Fälle (o.k., rein willkürliche, wertlose Zahl), in der Mehrheit der Fälle eben nicht wichtig ist.
Warum ist es bei diesem Zitat wichtig und bei anderen nicht? Gibt es dafür Kriterien? Vielleicht sogar welche, über die alle sich einig sind? Und wie verfährt man, wenn es solche Einigkeit nicht gibt, wie verhält man sich im Zweifelsfall?

Verfasst: 04.03.2016, 10:18
von crsieben
Kriterium wären für mich drei Dinge:

Erstens ist es bei deinem Zitat schwierig, den Verfasser zu ermitteln. Hier nicht.

Zweitens geht es um Kontext. Bei deinem Zitat ist der Kontext wichtig, und er fehlt. Hier liefere ich, wenn ich schreibe, immer den Kontext mit, ich reiße auch nirgendwo ein Zitat bewusst in manipulativer Absicht aus einem Kontext raus.

Drittens ist das, was ich als Fallhöhe bezeichne. Hier hat ein fehlender Kontext, eine falsche Zuordnung eines Zitats kaum Relevanz. Es geht um keine wichtigen Dinge. Es geht um ein gemeinsames Hobby.

Ich stimme dir zu, dass in vielen Fällen die Angabe des Verfassers wünschenwert wäre. Es wäre systematischer, klarer. Aber menschliche Kommunikation lebt nun einmal auch vom Unklaren, Unsystematischen, "Wilden". So ein Forum übrigens auch von dem, was die ganz unterschiedlichen Typen hier beitragen, jeder auf seine Art.

Wie gesagt: In der Sache lieg ich nicht weit von dir weg. Ich bräche mir keinen Zacken aus der Krone, die paar Zeichen mehr zu tippen, wenn es auf meinem System nun einmal nicht anders funktioniert.

Aber dank @kobold haben wir doch die Sachebene hier längst verlassen.

Wäre ich hier die Themenerstellerin, ich wäre übrigens mal so richtig sauer auf uns. So eine Kinderkacke.

Verfasst: 04.03.2016, 10:45
von kobold
Letztes Off-topic Posting hier von mir: http://forum.runnersworld.de/forum/orga ... ktion.html.

Verfasst: 04.03.2016, 10:49
von FreddyT
Wir kommen ersichtlich vom Thema ab und ich sehe auch nicht, was dies Josiu nützen könnte.

Aus grauer Vorzeit habe ich in Erinnerung, dass es bei einer gestörten Kommunikation förderlich sein kann, auf die Meta-Ebene zu wechseln. Man redet dann nicht mehr über die Sache, sondern über die Art und Weise, wie über die Sache geredet wird. Im gewissen Umfang kann eine Diskussion über Zitierregeln noch sinnvoll sein – obwohl ich hier nicht sehe, was das bei der Diskussion des Themas Erster Marathon helfen könnte.

Wenn man dann aber noch einen Schritt weiter geht und weder über die Sache noch über die Art der Kommunikation, sondern über die Person spricht, wie hier @Kobold, führt das ins Nirgendwo. Was hat die Atemtechnik von @crsieben oder seine Herkunft oder seine Einordnung als Rebell mit Marathon oder Laufen im weitesten Sinne zu tun? Gar nichts. Für persönlichen Spitzen und Auseinandersetzungen können die Foris, die sich nicht mögen, ja einen eigenen Thread aufmachen, und nicht andere Fäden damit belasten.

Verfasst: 04.03.2016, 11:12
von leviathan
josiu hat geschrieben:Die 30 Stunden unter 3 Stunden bin ich für meine Verhältnisse sehr ruhig angegangen. Mit einem Pace von ca 6 - 7 km /h die ersten 10km. Bis 25 km lief auch alles wunderbar. Dann fehlte aber die Kraft in den Beinen....
Ich gehe mal davon aus, daß Du 30km meinst. Mich wundern die schweren Beine überhaupt nicht. Lass uns konservativ rangehen. Angenommen die Pace bis km 10 war bei 7km/h. Dann hättest Du dafür 1:25h verbraucht. Bleiben also 1:35h bis 3h. Und Du bist sogar unter drei Stunden gelaufen. Das heißt aber, daß Dein Tempo auf den letzten 20km bei mindestens 4:45 lag!!! Das wiederum würde, auf einen Marathon gelaufen, eine 3:20 bedeuten. Deine Zielzeit liegt bei 4h, was wiederum einem Tempo von ca. 5:40 entspricht. Du läufst also fast eine Minute/km über 20km am Ende eines langen Laufes schneller als Dein Zieltempo :confused:
Ich bin hier immer vom konservativsten Fall ausgegangen. Wenn die Geschwindigkeit auf den ersten 10km eher bei 6km/h lag, sieht´s ja noch besser aus. Gleiches gilt für jegliche Zeit, die unter 3h Gesamtzeit lag. Wenn Deine Angaben stimmen, müssten selbst eine 3:30 im Marathon ein Spaziergang sein.

Auch wenn ich kein Fan von 3h Läufen bin, würde ich Dein System jetzt nicht über den Haufen schmeißen. Versuche doch einfach beim nächsten Lauf konstant Deine Zielmarathontempo von 4h entspricht ca. 5:40/km zu laufen. Dann würdest Du knapp 32km abspulen.

Das würde ich definitiv nicht empfehlen, wenn das wirklich Deiner Leistungsfähigkeit entsprechen würde. Mit der Rechnung oben zeigt sich aber ein anderes Bild. Und wenn Du fast eine Minute/km langsamer läufst als die letzten 20km beim 30er, müsstest Du Dich danach frisch wie ein Schneeglöckchen fühlen.

Good luck :daumen:

Edit: Ich kann das irgendwie immer noch nicht glauben. Du läufst am Ende eines langen Laufes einen Halbmarathon in 1:40 (wahrscheinlich sogar noch schneller)? Und Du hast Angst die 4h Marke nicht zu knacken? Ich verstehe das einfach nicht.

Verfasst: 04.03.2016, 11:32
von kobold
@leviathan: Mir kommt, wie in #15 geschrieben, die Sache mit den 6-7 km/h als Tempo für die ersten 10 km spanisch vor. Warten wir am besten mal, was Jochen schreibt. Vielleicht hat er sich bei seiner Angabe ebenso "verheddert" wie bei 30 Stunden vs. 30 km. Wenn nicht, sehr ich das genau wie du.

Verfasst: 04.03.2016, 11:37
von FreddyT
Ich habe die Angabe auch so verstanden, dass Josiu die ersten 10 km mit einer Pace zwischen 6:00 und 7:00 min/km gelaufen ist, dann doch noch deutlich beschleunigen konnte und für die ersten 30 km insgesamt keine drei Stunden gebraucht hat. Das führt dann zu der Überlegung von Leivathan. Der TE hat bei seinen Angaben etwas geschludert und die Einheiten vertauscht.

Verfasst: 04.03.2016, 11:56
von leviathan
FreddyT hat geschrieben: Der TE hat bei seinen Angaben etwas geschludert und die Einheiten vertauscht.
Mal schauen, was er schreibt. So zu schludern wäre allerdings fahrig. Das wäre vergleichbar mit dem Griff zu Bratwurst anstatt der Banane und der Verwunderung später, daß die KH einfach nicht im Blut landen :zwinker5:

Verfasst: 04.03.2016, 12:15
von kobold
FreddyT hat geschrieben:Ich habe die Angabe auch so verstanden, dass Josiu die ersten 10 km mit einer Pace zwischen 6:00 und 7:00 min/km gelaufen ist, dann doch noch deutlich beschleunigen konnte und für die ersten 30 km insgesamt keine drei Stunden gebraucht hat. Das führt dann zu der Überlegung von Leivathan.
Leviathan hatte - so wie ich es verstanden habe - die 6-7 km/h als Ausgangspunkt genommen. Die entsprechen 1:25-1:30 auf 10 km, 6:00-7:00 entsprechen 1:00 bzw. 1:10. Wenn Jochen die ersten 10 km in sagen wir 1:07 und die letzten 20 km in 1:50 gelaufen wäre, wäre das nicht so unvernünftig für die Gestaltung eines langen Laufs, vielleicht ein bisschen langsam zu Beginn, aber gut. 1:25 für 10 km und 1:30-1:35 für die restlichen 20 km kommen mir dagegen absurd vor und passen nicht zu den Vorleistungen. Aber wie gesagt: Abwarten.

Verfasst: 04.03.2016, 13:59
von Zak_McKracken
aghamemnun hat geschrieben:Was genau wollen uns diese Worte sagen? Woher und von wem stammen sie überhaupt? Und ist das wichtig für das Verständnis des Zitats? Was würdest Du sagen?
Das will ich noch aufgelöst haben! Ich rate mal: Jesus bzw. Isa, wie er im Koran heißt?

Verfasst: 04.03.2016, 14:10
von aghamemnun
Zak_McKracken hat geschrieben:Das will ich noch aufgelöst haben! Ich rate mal: Jesus bzw. Isa, wie er im Koran heißt?
Nicht ganz. Das steht im Neuen Testament, und geschrieben hat es der Apostel Paulus in seinem Brief an die Philipper (Kapitel 1, Vers 30). Die Abfassungsverhältnisse sind nicht letztgültig geklärt. Häufig nimmt man an, Paulus habe zu dem Zeitpunkt mal wieder wegen seines Glaubens im Knast gesessen. Jesus werden eher Zitate wie "ich bin nicht gekommen, den Frieden zu bringen, sondern das Schwert" in den Mund gelegt.

Verfasst: 04.03.2016, 14:56
von Zak_McKracken
aghamemnun hat geschrieben:Nicht ganz. Das steht im Neuen Testament
Auf Arabisch? :confused:

Verfasst: 04.03.2016, 15:12
von aghamemnun
Zak_McKracken hat geschrieben:Auf Arabisch? :confused:
Wieso nicht? Arabische Übersetzungen gibt es schon weitaus länger als deutsche.

Verfasst: 04.03.2016, 15:31
von Zak_McKracken
aghamemnun hat geschrieben:Wieso nicht? Arabische Übersetzungen gibt es schon weitaus länger als deutsche.
Hast ja recht, zitieren will gelernt sein. Ich hätte "geschrieben hat es..." stehenlassen sollen. Ich war von einem arabischen Urtext ausgegangen.

Verfasst: 04.03.2016, 15:39
von josiu
Ihr habt natürlich vollkommen recht ... Ich habe wohl etwas die Einheiten vertauscht. Natürlich waren es nicht 30 Stunden, sondern 30 km.
Und mit der 6 km / h war natürlich eine Pace von 6 min / km gemeint. Ich war wohl gestern abend nicht mehr so klar im Kopf :-)

Habe jetzt einfach mal den 30km freigeschaltet:
https://connect.garmin.com/modern/activity/1033934035

Verfasst: 04.03.2016, 15:50
von kobold
Für mich sieht der Lauf eigentlich sehr schön gleichmäßig aus. Klar warst du zu Anfang etwas langsamer, es ging ja auch bergauf. Auf den allerletzten km warst du etwas langsamer, bist aber nicht komplett eingebrochen oder so, und auch die Pulswerte sind nicht "durch die Decke geschossen". Ich finde, so ein Lauf kann dir Mut machen für den Marathon!

Schöne Gegend übrigens, in der du läufst. Da war ich letzten Sommer wandern. :daumen:

Verfasst: 04.03.2016, 16:20
von josiu
Danke schön. Meine Frau ist übrigens die ersten 7km mitgelaufen, deshalb musste ich auch etwas Rücksicht nehmen...

Aber das hört sich ja ganz gut an...

Ich tendiere schon den Marathon zu versuchen. Noch 2-3 lange Läufe über 30km und dann wird meine Ziel einfach nur ankommen sein.

Verfasst: 04.03.2016, 18:43
von leviathan
josiu hat geschrieben: Ich tendiere schon den Marathon zu versuchen. Noch 2-3 lange Läufe über 30km und dann wird meine Ziel einfach nur ankommen sein.
Sehr guter Vorsatz :daumen:
Was ich oben gerechnet habe, ist natürlich unter den neuen Prämissen Schmarrn. Also viel Spaß und Erfolg bei der restlichen Vorbereitung und dem Marathon selbst.

Verfasst: 05.03.2016, 06:51
von saccharin
Letztes Off-topic Posting hier von mir: Umgang mit der Zitierfunktion.

Verfasst: 05.03.2016, 23:39
von josiu
Danke euch allen.

Ich werde berichten, wie es war.

Verfasst: 05.03.2016, 23:52
von MiGu_15
josiu hat geschrieben:
Ich tendiere schon den Marathon zu versuchen. Noch 2-3 lange Läufe über 30km und dann wird meine Ziel einfach nur ankommen sein.
Nach allem was ich hier gelesen habe bin ich auch sehr zuversichtlich, daß Du das schaffen kannst und wirst !
Bei meinem Ersten war ich auch nicht besser vorbereitet und mußte ab "35" deshalb das Tempo deutlich reduzieren und Gehstrecken einlegen als die leicht verfügbaren Kohlehydratvorräte im Körper verbraucht und die (überwiegende) Fettverbrennung nicht ausreichend geschult war.

Aber all das hat das Glücksgefühl im Ziel nicht gemindert...im Gegenteil!

Schließen möchte ich deshalb hier mit einem ZITAT aus dem Bereich des Alpinismus:
"Je auswegsloser die Lage und je größer die Anforderungen an den Bergsteiger, desto süßer fließt ihm später nach der Erlösung von all der Anspannung das Blut in den Adern."
[h=1]A.Alvarez
The Savage God: A Study of Suicide
[/h]Ich wünsche Dir dementsprechend ein maximales Glücksgefühl in Bonn!

Verfasst: 10.04.2016, 20:15
von josiu
Hallo Zusammen,

so jetzt wie versprochen mein kurzer Erlebnisbericht nach dem heutigen ersten Marathon in Bonn.

Um es vorweg zu nehmen. Ich habe den Marathon in 3:59:13 (Netto) und 3:49:42 (Brutto).

Ich bin mit dem Ergebnis mehr als zufrieden.

Hatte vor dem Marathon noch ca 5 weitere lange Läufe geschafft, so das ich das maximale an Training noch vorher rausgeholt hatte.

Die ersten 30 km liefen ganz locker, danach wurde es sehr hart. Ich war froh, dass ich einen erfahrenen Triathleten / Freund dabei hatte, der mich dann die letzten 12k noch motiviert hatte. Ohne Ihn, wäre ich sicherlich 10min später im Ziel angekommen.

Im grossen und ganzen war der Marathon schon kleine Herausforderung, aber ich bin froh, dass ich diesen mit einer guten Zeit geschafft habe

Mal schauen, ob ich noch einen Versuch starten werde. Im Augenblick bin ich einfach kaputt :-)

Viele Grüße
Jochen

Verfasst: 10.04.2016, 20:52
von Foto1
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