SunGun hat geschrieben:Richtig, 1.8g war für Hypertrophie, alles darüber hat wohl keinen Mehrwert. Ich meine mich erinnern zu können, dass die Empfehlungen für den Ausdauersport in gleichem Ausmaß bzw. annährend gleich ist. Da bin ich mir aber nicht ganz sicher.
Dann solltest du dich mal etwas näher mit der Thematik befassen. Meine 13-jährige ist in einem Leistungskader einer Ausdauersportart und hat lt. ihrem Sportarzt einen erhöhten Proteinbedarf, weil neben den Reparaturarbeiten an der Muskulatur ja auch noch gewachsen werden soll. Er rät Ausdauersportlern in diesem Alter zu ~1,4g Protein pro kg Körpergewicht, Erwachsenen Leistungssportlern zu 1,2g pro kg Körpergewicht.
Meine Tochter kommt mit einem Gewicht von 44kg locker auf ~60g am Tag (bei 1,4g pro kg Körpergewicht), ganz ohne Ergänzung und ohne zwanghaft mitzählen zu müssen. Sie kommt sogar darüber, ohne dass wir extra darauf achten müssten.
Wenn ich das jetzt mal schnell überschlage, komme ich sogar auf einen Überschuss:
Müsli + Frühstücksei = 8g
Schuljause = 10g
Mittagessen: = 25g
Abendessen = 25g
Gesamt: 68g (8g mehr als berechnet)
Ich sehe keinen Bedarf für einen Proteinshake.
Jetzt sprechen wir aber von einer 13-jährigen Nachwuchsleistungssportlerin mit tatsächlich erhöhtem Proteinbedarf.
Die richtige Menge an Proteinen ergibt sich m.E. für einen Ausdauersportler völlig von selbst, bei ausgewogener Ernährung.
Schau dir mal die Fitness und Bodybuilding Szene an. Die tracken ihre Kalorien auf den Punkt, Tag für Tag. Da käme keiner auf die Idee, dass sei krankhaft. Viele gehen soweit, dass sie auf Partys mit Tupperware ankommen, weil sie Angst haben, ihren Ernährungsplan nicht einhalten zu können. Für Außenstehende mag das krankhaft erscheinen, wohl ähnlich, wie wenn einer sagt, er könne nicht so lange auf der Veranstaltung bleiben, da er morgen früh raus müsse, um 35 km abzureißen. So als Training,im Regen, bei 5° Außentemperatur. Wir empfinden das als normales und notwendiges Tun, viele andere empfinden es als krankhaft (oder eher als vollkommen bescheuert).
Bodybuilding ist nicht mit Ausdauersportarten vergleichbar. Abgesehen davon gehen auch viele Bodybuilder laufen, auch bei 5°C im Regen.
Du sagst, wer NEM brauch, soll sie nehmen. Ich habe dem entgegnet, dass viele gar nicht wissen, wie viel sie überhaupt benötigen und auch keine Ahnung haben, wie viel sie überhaupt zu sich nehmen.
Da stimme ich dir zu, das wissen die wenigsten. Das macht bei Ausdauersportarten aber nicht sonderlich viel, da man seinen Bedarf ohnehin über eine ganz normale, ausgewogene Ernährung bereits deckt.
Es soll sogar welche geben, die glauben 1,8g Proteine je kg Körpergewicht zu benötigen und ergänzen, obwohl es gar nicht notwendig wäre. Die Sportindustrie freut sich.
Um das zu wissen, muss ich mir einfach mal die "Mühe" machen, und das eine Zeit lang ( nach ein/zwei Wochen hat man das eigentlich raus) nachzuhalten.
Das ist aber doch ein ganz normales Vorgehen eines jeden Sportlers, der ambitioniert trainiert. Und das ist auch nicht dem Spitzensportler vorenthalten.
Ja, es schadet sicher nicht, wenn sich mehr Läufer damit beschäftigen würden, da gebe ich dir Recht. Damit ließe sich vermeiden, dass sie zu Nahrungsergänzungen greifen, wo sie gar keine benötigen, weil sie bemerken, dass sie ihren täglichen Bedarf ohnehin durch ausgewogene Ernährung decken.
Nochmal: Ich bin nicht grundsätzlich gegen NEMs, der Eindruck soll nicht entstehen und ich ergänze sogar selbst, wenn ich das situationsbedingt als Notwendigkeit erachte, aber in meiner regulären Ernährung sehe ich dafür keinen Bedarf.
So, ich unterstütze meinen Bedarf, indem ich nach intensiven Einheiten, einen Proteinshake zu mir nehme. Das geht sehr schnell, ich regeneriere schneller und hat keinerlei Nachteile.
Versuch es doch mal mit einem Glas Buttermilch. In einem halben Liter sind 13g Milchproteine enthalten. Lecker und fördert die Regeneration - edit: und ist zudem auch billiger
Was an so einem Vorgehen krankhaft sein soll oder wieso ich ein gestörtes Verhältnis zur Ernährung haben soll, erschließt sich mir nicht.
Als "krankhaft" definierte ich nicht das Einnehmen von NEMs, sondern das ständige Mitzählen von Proteinen.
Aber wann immer die Frage bzgl. Eiweiß Shakes oä. kommt, heißt es immer nur "trink n Glas Milch, ist billiger und schmeckt besser und ist viel gesünder" (das ist jetzt exemplarisch gemeint, nicht dass jetzt jemand kommt (Hallo Tommi

), und mich auffordert, die entsprechende Textzeile nachzuweisen.
Oh, du darfst mich gerne zitieren
Es gibt, zumindest für mich bislang, keinen erkennbaren Nachteil, meinen Bedarf mittels Eiweißshakes zu decken!
Naja, die Notwendigkeit ist schlicht und ergreifend nicht da. Oder hast du 100kg, dass du 120g Proteine pro Tag vertilgen musst?