Seite 1 von 1

eine Stunde mit HF 190, dann k.o.

Verfasst: 23.04.2018, 15:48
von Snowlook
Servus, ein Bekannter hat mir seine Live-Daten vom HM in Leipzig (gestern) gezeigt: Er ist 10 km in 59 min gelaufen, hatte dabei (und noch etwas länger) einen Puls von nahezu konstant 190. Danach ist er katastrophal eingebrochen. Ich wollte gern wissen, was seine HFmax ist, die kennt er aber nicht. Etwas mehr als 205, schätzt er. Ich wollte jetzt gern wissen, mit welcher HF - in Prozent von seiner HF max - ein für HM sub 2h gut trainierter Läufer die 10 km laufen kann. (Problem gestern: Es war heiß, Start erst 12.45 Uhr :-( Außerdem: Welche HF empfiehlt sich, um den HM gut zu finishen und eben nicht einzubrechen? Gruß Snowlook

Verfasst: 23.04.2018, 15:53
von runningdodo
Also ich habe da meine langjährige Erfahrung aus zahlreichen sub 1:30 HMs anzubieten.

Die laufe ich bei 88-90% meiner Hf(max) durch.

Gut trainiert und regeneriert.

Bei knapp sub 2 würde ich empfehlen, 2-3 % abzuziehen.

Verfasst: 23.04.2018, 15:54
von bones

Verfasst: 23.04.2018, 21:08
von klnonni
Ich wäre vorsichtig damit sich auf HF-Bereiche fest zu legen.

Zur groben Orientierung hat bones ja schon auf ein Link verwiesen, der durchschnittliche Pulsfrequenze bennent.

Ein gut trainierter Läufer hat bei seinem Trainingsläufen Erfahrung sammeln können und kann Gefühlsmäßig beurteilen wie er am besten ein WK angeht.

Ich richte mich im WK nach meine anvisierte Pace und nach meinem Körpergefühl.
Während eines Wk hab ich mich für meine HF noch nie interessiert.

Wie Du selbst geschrieben hast, die HF hängt ja nicht nur von meinem Trainingszustand,
sondern auch von den äußeren Gegebenheiten wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Gelände, Windverhältnisse aber auch meiner Tagesform ab.

Verfasst: 23.04.2018, 21:34
von JoelH
Snowlook hat geschrieben: Außerdem: Welche HF empfiehlt sich, um den HM gut zu finishen und eben nicht einzubrechen? Gruß Snowlook
Die HF ist komplett wurscht wenn du eine Pace wählst die du dann für 21.1km gehen kannst. Wenn du das geschafft hast, dann kannst du schauen welche HF sich daraus ergeben hat und das ist deine GANZ INDIVIDUELL Richtige.

Verfasst: 23.04.2018, 23:10
von dicke_Wade
Man kann auch mit niedriger HF einbrechen :wink;

Ich hab bei meinem ersten Halbmarathon auf die HF-Uhr geschaut. 160! Vor dem Start! :hihi: Die blieb dann auch nach dem Start auf dem Level. Das hatte mit der aktuellen Belastung nichts zu tun. Und das war auch mein letzter Wettkampf, bei dem ich unterwegs auf die HF geschaut hab. Fortan bin ich nach Zeittabelle gelaufen und/oder hab mich von meinem Körpergefühl leiten lassen. Das funktionierte logischerweise nicht immer. Aber doch so oft, dass ich mein System für gut befinde.

Gruss Tommi

Verfasst: 24.04.2018, 07:11
von hardlooper
dicke_Wade hat geschrieben:Ich hab bei meinem ersten Halbmarathon auf die HF-Uhr geschaut. 160! Vor dem Start!
160 ist natürlich schon 'ne Hausnummer! Aber wer kennt das nicht: der sportgestählte und auf Leistung getrimmte Athlet schaut beim Schuhe binden rein zufällig auf sein Handgelenk und sieht dort eine 114 stehen? :D Oder nimmt nicht den Lift in den 4. Stock und hat vor Mutterns Wohnungstür Schnappatmung. :teufel:

Knippi

Verfasst: 24.04.2018, 15:15
von Snowlook
Danke schön, Sportsfreunde, da sind etliche nützliche Informationen dabei. Mal anders gefragt: Grundsätzlich wird man immer nach einer gewissen Zeit in einem hohen Pulsbereich aufhören müssen, richtig? Training bedeutet demnach auch, möglichst lange in so einem Bereich aktiv sein uzu können oder geht es darum, die gleiche Leistung bei niedrigerer HF erbringen zu können?

Verfasst: 24.04.2018, 15:22
von JoelH
Sowohl als auch aber eher Zweiteres.

Verfasst: 24.04.2018, 15:52
von Czynnempere
@snowlook: Meine eigene HFmax liegt auch etwa bei 205, meine anaerobe Schwelle lag vor Beginn meines Marathontrainings ungefähr bei 185. Für einen Halbmarathon heißt das für mich, das ich möglichst unter 180 Schlägen bleibe, Tagesform eingerechnet. Sonst droht, was Deinem Bekannten wohl passiert ist, die Laktatkeule kommt...

Verfasst: 24.04.2018, 17:59
von bones
Snowlook hat geschrieben:Training bedeutet demnach auch, möglichst lange in so einem Bereich aktiv sein uzu können oder geht es darum, die gleiche Leistung bei niedrigerer HF erbringen zu können?
Beim Training geht es darum, die Leistungsfähigkeit zu verbessern. Eigentlich möchte man dann eine schnellere Zeit erzielen und nicht eine niedrigere Herzfrequenz bei gleichem Tempo. Es gewinnt schliesslich nicht der mit der niedrigsten Hf. ;-)

Verfasst: 25.04.2018, 13:03
von klnonni
bones hat geschrieben: Es gewinnt schliesslich nicht der mit der niedrigsten Hf. ;-)
Das wäre doch einmal eine Idee, bei Zeitgleichheit gewinnt der Läufer mit geringerer Hf...

oder ähnlich wie beim Biatlon, wer sein Hf-Bereich verfehlt muss eine extra Runde drehen...

Verfasst: 27.04.2018, 13:21
von Snowlook
noch mal ein anderes Beispiel: Angenommen, man kann eine Stunde mit 95% HFmax laufen, danach ist mehr oder weniger nix mehr möglich. Ist es möglich, durch Training diese Zeitspanne zu vergrößern?

Verfasst: 27.04.2018, 13:44
von blende8
Snowlook hat geschrieben:noch mal ein anderes Beispiel: Angenommen, man kann eine Stunde mit 95% HFmax laufen,
Kann man nicht.
Realistisch wären 90 - max. 92%.
Das ist ja die anaerobe Schwelle, die so definiert ist, dass man da ca. 1 h dran laufen kann.

Sicher kann man das durch Training etwas verbessern, aber bedeutsamer ist, dass du dann schneller laufen musst, um auf 90% zu kommen.

Verfasst: 27.04.2018, 13:47
von nachtzeche
blende8 hat geschrieben:Kann man nicht.
Realistisch wären 90 - max. 92%.
Das ist ja die anaerobe Schwelle, die so definiert ist, dass man da ca. 1 h dran laufen kann.

Sicher kann man das durch Training etwas verbessern, aber bedeutsamer ist, dass du dann schneller laufen musst, um auf 90% zu kommen.
Stimmt. Was man aber trainieren kann, ist die Strecke, die man in dieser Stunde läuft. Die wird mit zunehmendem Training nämlich immer länger.

Gruß
nachtzeche

Verfasst: 27.04.2018, 13:48
von mountaineer
Es ist halt auch nicht so relevant, weil man sich normalerweise so verbessert, dass man festgelegte Strecken in immer kürzerer Zeit läuft. D.h. wenn man zuerst im Schwellentempo nur 10km schafft, schafft man später eben 12,13,15... und die 10km-Strecke liegt nun in einem anderen Bereich, in dem man kürzer und mit etwas höherer Intensität aktiv sein kann.
Stundenlauf gibt es zwar auch noch, aber das ist eine eher untypische Veranstaltung.