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Bergläufe im Flachland
Verfasst: 18.12.2018, 06:34
von Leon1
Hallo zusammen!
Ich habe leider ein kleines Problem mit meinem Trainingsplan. Dieser schreibt mir als Einheit vor, dass ich bei 6-10% Steigung 6x2:30min oder 3x5min bergauf in GA2 laufen soll. Soweit so gut, aber wo bekomme ich hier in Norddeutschland 6-10% Steigung her bzw. mal eine Steigung die so lang ist, dass man sie 2:30min bzw. 5min laufen könnte. Die steilsten Abschnitte hab ich bei uns erkundet mit 400m und etwa 4% und knapp 1km mit durchgängig 2,5%. Ersteres wär ja etwas steiler, aber kürzer. Deshalb würde ich dann statt 6x2:30min ungefähr 10-12x1:30min machen. Aber was denkt ihr? Lieber die 2,5% Steigung oder die 4%? Oder vielleicht doch was ganz anderes ?
Danke für eure Antworten !
Verfasst: 18.12.2018, 08:37
von JoelH
Die Frage ist was das ganze Bewirken soll, was ist das konkrete Ziel . Aber im Zweifel würde ich die 4% nehmen. Steigung laufen lernst du nur an Steigungen.
Verfasst: 18.12.2018, 10:01
von RunSim
Wieviel Pause sollst du zwischen den 2:30ern laut Plan machen?
Verfasst: 18.12.2018, 10:04
von Brian
Leon1 hat geschrieben:Hallo zusammen!
Ich habe leider ein kleines Problem mit meinem Trainingsplan. Dieser schreibt mir als Einheit vor, dass ich bei 6-10% Steigung 6x2:30min oder 3x5min bergauf in GA2 laufen soll. Soweit so gut, aber wo bekomme ich hier in Norddeutschland 6-10% Steigung her bzw. mal eine Steigung die so lang ist, dass man sie 2:30min bzw. 5min laufen könnte. Die steilsten Abschnitte hab ich bei uns erkundet mit 400m und etwa 4% und knapp 1km mit durchgängig 2,5%. Ersteres wär ja etwas steiler, aber kürzer. Deshalb würde ich dann statt 6x2:30min ungefähr 10-12x1:30min machen. Aber was denkt ihr? Lieber die 2,5% Steigung oder die 4%? Oder vielleicht doch was ganz anderes ?
Danke für eure Antworten !
4% Steigung sind doch super! Mir stehen auch nur 4% zur Verfügung! Zur Zeit laufe ich 8 x 500m bergauf (2:10min, 3min zurücktraben), einmal pro Woche.
Literatur:
https://germanroadraces.de/?p=35489
https://www.netzathleten.de/fitness/fit ... ll-schramm
https://www.trainingsworld.com/sportart ... er-2954114
Verfasst: 18.12.2018, 12:46
von Leon1
JoelH hat geschrieben:Die Frage ist was das ganze Bewirken soll, was ist das konkrete Ziel . Aber im Zweifel würde ich die 4% nehmen. Steigung laufen lernst du nur an Steigungen.
Ziel ist die Kraftausdauer zu verbessern.
Verfasst: 18.12.2018, 12:48
von Leon1
RunSim hat geschrieben:Wieviel Pause sollst du zwischen den 2:30ern laut Plan machen?
Wieder zum Ausgangspunkt zurücktraben. Also keine festgelegte Zeit, sondern nur das Gefälle wieder runterlaufen
Verfasst: 18.12.2018, 13:01
von JoelH
Also ich würde dir dann die 400m empfehlen, allerdings musst du da mal mit dem Tempo schauen. 400m mit 4% in 1:30 also 3:45 Pace halte ich für sehr optimistisch. Du solltest Höhenmeter nicht unterschätzen, das wird sehr schnell sehr anstrengend. Aber das wirst du ja dann sehen. Probiere es einfach mal aus und nimm dir Zeit für den Rückweg.
Verfasst: 18.12.2018, 13:25
von RunSim
Leon1 hat geschrieben:Ziel ist die Kraftausdauer zu verbessern.
Leon1 hat geschrieben:Wieder zum Ausgangspunkt zurücktraben. Also keine festgelegte Zeit, sondern nur das Gefälle wieder runterlaufen
Dann würde ich 400m/4% nehmen. 8-9x Wdh. würde ich sagen.
Auf kräftigen "Abdruck" achten.
Verfasst: 18.12.2018, 13:45
von U_d_o
Leon1 hat geschrieben:...schreibt mir als Einheit vor, dass ich bei 6-10% Steigung 6x2:30min oder 3x5min bergauf in GA2 laufen soll.
Hallo Leon,
die Zielbeschreibung verlangt von dir bergauf in GA2 zu laufen. Damit ist eine Intensität gemeint, die bei etwa 85 bis 90 % deines Maximums liegt. Ein Tempo ist nicht angegeben. Im Flachen bestimmt das Tempo die Intensität. In der Steigung neben dem Tempo eben auch die Steigung. Wenn nun die Steigung nicht steil genug ist, dann musst du das Trainingsziel GA2 über mehr Tempo zu erreichen suchen. GA2 wirst du auf diese Weise auf jeden Fall auch erzielen.
Wenn ich mir die Vorgabe ansehe, dann werden dir die Alternativen 6x2:30 oder 3x5min angeboten. Der Verfasser des Plans legt also den Fokus eher auf längeres Aushalten der Belastung. Sonst hätte er dir eine Variante unter 2:30min mit noch mehr Wiederholungen angeboten. Da du nehmen musst, was du hast, kommt eher die längere 2%-Steigung in Betracht. GA2 gibst du dir über eine deutlich höhere Pace.
Alles Gute
Gruß Udo
Verfasst: 19.12.2018, 20:15
von M.Skywalker
... 2.5 % ist aber noch kein Bergtraining. Eine Anreise mit Auto (?) würde sich da kaum lohnen. Ist es vor der Haustür, würde ich ab und an beide Strecken zur Abwechslung mit rein nehmen. Die ungewohnte Belastung bringt ja den größten Effekt. Alternative wären Trails in der Gegend. Auch sandige Wege und ungewohnter Untergrund können die Belastung nach oben bringen.
Mit der geforderten Einheit hat das alles zwar nicht besonders viel zu tun, aber es gibt tausend Trainingspläne und Möglichkeiten ans gewünschte Ziel zu kommen. Würde mir darüber nicht allzu viele Sorgen machen.
Verfasst: 20.12.2018, 04:29
von dicke_Wade
Wie wäre es damit, eine längere Treppe hinauf zu wetzen?
Gruss Tommi
Verfasst: 20.12.2018, 08:04
von IamTheDj
Erinnert mich in bisschen an den Berg in Holland ....
https://www.welt.de/vermischtes/article ... bauen.html
Verfasst: 20.12.2018, 08:26
von NME
Laufband ist für solches Training auch sehr empfehlenswert. Ebenso Treppentrainer.
Verfasst: 20.12.2018, 08:50
von Fred128
Das Problem mit den nichtvorhandenen "Bergen" habe ich in Köln auch. Im Umkreis von 20 (Lauf-)Minuten ist für mich nur ein einziger "Berg" erreichbar, ein Schuttberg aus dem zweiten Weltkrieg. Ich will jetzt bestimmt nicht sagen, ich bin froh, dass damals ein selbstherrlicher Narzisst die ganze Macht an sich und die ganze Welt ins Verderben gerissen hat ... aber bergmäßig muss man halt nehmen, was man findet. Und auch wenn es hier bei uns ein gewisses Defizit an Bergen gibt, auf einen zweiten solchen Schuttberg kann ich liebend gerne verzichten. Also bitte alle zusammen die Augen auf in der heutigen Zeit und wehret den Anfängen ...

Verfasst: 20.12.2018, 09:04
von JoelH
Fred128 hat geschrieben:Das Problem mit den nichtvorhandenen "Bergen" habe ich in Köln auch.
Am Rheinpark die Fußgängerbrücke hin und her, oder an der Zoobrücke das "Rondell" hoch. Sind zwar nur Sprints aber da kann man sich schon hinrichten, wenn man es (sich) richtig macht.
Verfasst: 20.12.2018, 10:07
von Fred128
Das stimmt, in Köln und Umgebung gibt es natürlich noch mehrere Möglichkeiten, aber da kann ich leider nicht einfach so mal eben hinlaufen, weil der Hin- und Rückweg zu lang oder zu aufwändig ist.
Am Stadion in Müngersdorf gibt es z.B. einen schönen Hügel, der eine recht steile Flanke hat. Da wird jedes Jahr sogar ein richtiger Berglauf ausgerichtet, "Tortura Todesberg", 1250 Höhenmeter, dabei geht es auf einem kleinen Rundkurs 100 x über den Hügel, 50 km.

Verfasst: 20.12.2018, 12:07
von anna_r
Ich würde mal so sagen: Wo ein Wille ist, findet sich meist auch eine Steigung :-)
Brücken, Tunnel, kleine Hügel, sogar geeignete Parkhäuser, ... oder halt eben Laufband. Nachher stehen bei mir noch 10xkurze Hügelsprints + 6x400 mit Steigung auf dem Programm. Die 10xkurz mache ich an einer Brücke (ca. 27 Sekunden) und die 6x400er dann an einem Hügel in der Nähe. Eigentlich wären da auch 4x600m im "Plan", aber man muss halt das nehmen, was da ist.
Verfasst: 20.12.2018, 12:45
von U_d_o
Fred128 hat geschrieben:Das stimmt, in Köln und Umgebung gibt es natürlich noch mehrere Möglichkeiten, aber da kann ich leider nicht einfach so mal eben hinlaufen, weil der Hin- und Rückweg zu lang oder zu aufwändig ist.
Am Stadion in Müngersdorf gibt es z.B. einen schönen Hügel, der eine recht steile Flanke hat. Da wird jedes Jahr sogar ein richtiger Berglauf ausgerichtet, "Tortura Todesberg", 1250 Höhenmeter, dabei geht es auf einem kleinen Rundkurs 100 x über den Hügel, 50 km.

diese nette Kombi von Eintönigkeit und Selbstverstümmelung hätte ich für nächstes Jahr auch fast in mein Aufbauprogramm genommen. Gottlob fanden sich Alternativen
Gruß Udo