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Herzfrequenz nach Training

Verfasst: 11.10.2019, 15:48
von Johannes1993
Hi Leute,
Ich bin neu hier und stelle mich auch gleich vor:
Ich bin Johannes, 26 Jahre alt und wohne im schönen Tirol.
Ich mache seit ich 18 bin Krafttraining und gehe sehr viel Mountainbiken bei uns in Den Bergen.
Aus Spaß habe ich mich mit Freunden im Mai 2019 bei einem Hindernisslauf in Innsbruck über 12km und 16 Hindernisse angemeldet und da hat mich das Lauffieber gepackt. Da ich durch das viele Mountainbiken schon eine halbwegs ansehnliche Kondition hatte, viel mir der Start ins Läuferleben nicht sehr schwer und ich laufe seit Mai 2-3mal pro Woche jeweils 10-15km (öfter geht aufgrund krafttraining und Mountainbiken nicht, da es sonst zu viel wird).

Als ich Im Mai ohne jegliche Vorbereitung den Hindernisslauf über die 12km in gut 1h25 schaffte, haben wir uns direkt für den nächsten In Linz angemeldet, dieser war Ende September und ich konnte die 10km/16Hindernisse in 54min 30sekunden absolvieren, meine Bestleistung bisher auf die ich wahnsinnig stolz bin.

Soooo nun zu meiner Frage:
Wenn Ich laufe (pace ca. 5:20 und HF 160-165) fällt mein Puls zwar schnell wieder unter 100 Schläge, danach bleibt er aber sicherlich 2-3 Stunden erhöht bei 80schlägen. Mein normaler Ruhepuls morgens liegt bei um die 50-55 je nach Tag.
Ist es normal, dass die Herzfrequenz nach dem Laufen einige Zeit auf 80 bleibt? Ist das einfach noch der "Nacheffekt", sprich der Körper muss wieder alles "reparieren" oder ist das nicht normal?

Vielen Vielen Dank und Liebe Grüße
Johannes

Verfasst: 11.10.2019, 16:00
von Rennschnecke1
Mal "doof" gefragt: hast du vor der Messung nach dem Sport auch 8 Stunden Schlaf gehabt? Nein? Und da wunderst du dich, dass der Puls nach einer Laufeinheit nicht dem entspricht, den du nach 8 Stunden Schlaf und nix tun hast? :confused: Jetzt überleg nochmal ... :zwinker5:

Verfasst: 11.10.2019, 16:18
von Johannes1993
Sorry hab mich vl. missverständlich ausgedrückt 😂.
Ich meine wenn ich so meinen normalen Puls den Ich Abends hätte mit meinem Puls nach dem Laufen Vergleiche, liegt dieser sicher 20-25 Schläge drüber und das einige Zeit nach Dem Laufen.
Ist das normal, da ja der Körper gefordert wurde? Das er nicht mit dem morgendlichen Ruhepuls vergleichbar ist ist mir bewusst 😁
Danke

Verfasst: 11.10.2019, 16:28
von ruca
Bevor es sich überhaupt lohnt, darüber auch nur annähernd nachzudenken:

Mit optischem Pulsmesser gemessen? Die Dinger messen bei manchen Menschen schlichtweg Mist. Verifizier erstmal per Brustgurt oder mit der guten alten "Hand an die Schlagader und auf die Uhr schauen"-Methode.

Verfasst: 11.10.2019, 17:06
von Malu68
Das würde ich unter "Nachbrenneffekt" verbuchen. Der Stoffwechsel läuft halt noch auf höheren Touren.
Es gibt ja viele Menschen, die nach sportlicher Betätigung auch für 2-3 Stunden nicht schlafen können. Das liegt auch daran, dass der Stoffwechsel noch gut zu tun hat und der Kreislauf richtig auf Drehzahl ist....
Vergiß es einfach und freu dich, dass dein Körper so gut reagiert.

Verfasst: 12.10.2019, 09:00
von AndreasLauf
Ja! Dein Körper reagiert halt so. Ich bin selbst im Winter noch Stunden nach dem Laufen "aufgeheizt". Solange du dann Morgens deinen gewohnten Puls hast ist alles gut.

Verfasst: 12.10.2019, 10:05
von listrahtes
Ist das einfach noch der "Nacheffekt", sprich der Körper muss wieder alles "reparieren" oder ist das nicht normal?
Es geht um die Störung der Homöostase durch Training. Ermittelt werden kann dies über Spirometrie.
Der Wert welcher dies versucht abzubilden ist der Excess Post Exercise Oxygen Consumption (EPOC). Da man bei einer
derartigen Störung vermehrten O2 Bedarf hat ist ein erhöhter Puls normal.

Mittlerweile wird dieser über die HR versucht indirekt zu berechnen da eine Ausgleichung der Homöostase recht genau mit kompletter
Erholung zusammenfällt. Suunto z.B. gibt auf die Art die notwendige Erholungszeit an.

Verfasst: 12.10.2019, 10:26
von Johannes1993
Ich danke euch vielmals für eure Antworten, dann bin ich beruhigt 😁

Verfasst: 12.10.2019, 10:57
von U_d_o
Hallo Johannes,

man kann deine Frage mit entsprechenden Kenntnissen wissenschaftlich abgesichert beantworten. Mir scheint jedoch wichtiger mit dem so genannten gesunden Menschenverstand an die Sache heranzugehen. Denn: Willst du jede Frage, die sich dir im Zusammenhang mit deinen sportlichen Aktivitäten und deinem Körper stellt, künftig einem Expertengremium zur Beantwortung vorlegen? - Ohne sportliche Betätigung hat dein Nervensystem, das auch die Herzfrequenz kontrolliert, nichts anderes zu tun als "auf kleiner Flamme vor sich hin köchelnde" Lebensprozesse zu steuern. Um den Körper zu versorgen, mit Sauerstoff und Nährstoffen, reicht eine minimale Blutumwälzung. Wenn du dich hingegen hart gefordert hast, sind über längere Zeit danach noch verschiedene Instanzen der Regeneration "in Betrieb". Es ist also völlig normal, wenn ein höherer Blutdurchsatz diese Vorgänge unterstützt.

Wichtig scheint mir auch noch dies: Frag dich doch mal, ob Fragen wie diese überhaupt gestellt werden sollten. Nicht im Forum meine ich damit. Ob man sich dergleichen selbst fragen sollte. Ob man sich überhaupt Fragen bezüglich der Herzfrequenz stellten sollte. Dir geht es während und nach dem Lauf blendend. Gerade hinterher fühlst du dich großartig. Müde aber großartig. Fühlst wie gut es dir getan hat. Warum in aller Welt interessiert dich dann deine Herzfrequenz? Wie kommst du überhaupt auf die Idee, die Herzfrequenz Stunden nach dem Lauf zu messen? - Ich sag es dir: Weil du es kannst. Weil du ein HF-Messgerät besitzt.

So ein Teil habe ich auch über viele Jahre benutzt. Aber nur um mein Training zu steuern. Um mich sicher in bestimmten herzfrquenzbasierten Trainingsbereichen zu halten. Warum hätte ich mein Herz nach erfolgreichen oder weniger erfolgreichen Läufen "stalken" sollen? So lange das Gefühl, das mir mein Körper vermittelt mit dem überstimmt, was ich fühlen sollte, gibt es doch nicht den mindesten Grund die Körperparameter eine Überwachung zu unterziehen.

Wir leben in einer Ära, in der man fast alles überwachen kann, fast alles mitbekommt. Technische Möglichkeiten, die in entlegene Winkel blicken, auch des eigenen Körpers offensichtlich. Die Frage ist, ob es sinnvoll ist das zu tun. Zeit mit grundlosen Beobachtungen und sich daraus ergebenden Fragen zu verschwenden, die wir anderweitig besser nutzen könnten.

Alles Gute :daumen:

Gruß Udo

Verfasst: 12.10.2019, 11:03
von RunningPotatoe
Was man auch auf einfache Weise noch messen könnte: Hautwiderstand, Blutzucker, Körpertemperatur … :rolleyes2