RUNNER'S WORLD

Guten Tag zusammen. Seit kurzem will ich wieder laufen gehen. Ich habe mich im Einzelhandel beraten lassen und die entsprechenden Schuhe gekauft.

Nun: Wenn ich laufe habe ich nach kurzer Zeit schmerzen in beiden Unterschenkeln. Um genau zu sein: Außen am Bein ca. 3 Fingerbreit über dem Knöchel.

Die Schmerzen fühlen sich klar an wie ein Brennen und ich kenne dieses Gefühl von einer Übersäuerung beim Krafttraining, nur nicht in dieser Intensität. Irgendwann lässt sich der Fuß dann nicht mehr hochziehen und bei jedem abdrücken verstärkt sich das brennen. Nach 5-10 min sitzen verschwindet das Brennen.

Meine Recherche hat bis jetzt nirgendwo etwas dazu ergeben außer das es sich entweder um den langen Zehenstrecker, den langen Großzehenstrecker oder den kurzen Wadenbeinmuskel handelt.


Die letzten Monate habe ich gar kein Sport mehr gemacht (so ganz standard lockdown mäßig) und wiege 120kg bei 187cm.

Kennt jemand das Problem und hat eine Lösung dafür?

Bei 120 kg wird die Menge der auskunftwilligen Laufkollegen doch arg gerupft.

Knippi

Hallo newbie128,

wenn du dich vorher gar nicht bewegt hast und nun bewegst du dich laufend, dann unterstelle ich, dass die Beschwerden durch Überlastung zustande kommen.

Damit ist dir aber nicht geholfen, weil es nichts darüber aussagt, wodurch die Überlastung entsteht und wie man sie ggf. beheben kann. Um aber überhaupt im Trüben mit minimaler Aussicht auf Erfolg fischen zu können, solltest du schon Angaben dazu machen wie du trainierst. Wie oft, wie lange, in welchem Tempo?

Gruß Udo

Hi Udo, danke für die Antwort.

Zum Einstieg mache ich Intervallläufe, 3x die woche (3 min joggen, 1 min gehen). In langsamem tempo um mich darauf zu konzentrieren, den Fuß immer abuzrollen. Der Plan ist, die Intervalle zu vergrößern, bis ich 20 min ohne große Probleme durchlaufen kann.

Nach dem 3. Intervall beginnt das Brennen außen an der Seite. Man muss dazu sagen: vor dem Lockdown war ich regelmäßig im Fittnesstudio und habe auch Beine trainiert. Meine Waden sind dementsprechend relativ stark. Den Muskel den ich jetzt spüre, wurde dabei nicht genutzt. Denke das hat mit der stabilisation des Fußes zu tun.

Überlastung ist auch meine theorie, in dem Sinne, dass sich bestimmte Muskeln ja auch erst vernünftig aufbauen müssen.

Eine konkretere Frage wäre nun: Gibt es Übungen um den Muskel extra zu trainieren? Wie dehne ich den?

Warum achtest Du, dass Du abrollst. Es ist zwar nicht schlecht oder gut, aber man muss nicht drauf achten und bewusst beeinflussen.

Der Grund für die Überlastung ist einfach Dein Übergewicht. Versuche das zu optimieren... in der Küche. Mit jedem Kilo weniger, werden die Überlastungen auch weniger.

Thema Krafttraining für Läufer und Dehnen sind Themen, der 27 dicke Bücher füllen können. Einfach laufen.

Die Küche arbeitet da zum Glück jetzt auch mit ;)

Ok, ich mache einfach mal weiter! Als ich 18 war bin ich ohne Probleme 20km in unter 2h gelaufen... Da jetzt 9 Jahre später wieder hin zu kommen wäre ein absoluter Traum

newbie128 hat geschrieben:Zum Einstieg mache ich Intervallläufe, 3x die woche (3 min joggen, 1 min gehen). In langsamem tempo um mich darauf zu konzentrieren, den Fuß immer abuzrollen. Der Plan ist, die Intervalle zu vergrößern, bis ich 20 min ohne große Probleme durchlaufen kann.

Nach dem 3. Intervall beginnt das Brennen außen an der Seite. Man muss dazu sagen: vor dem Lockdown war ich regelmäßig im Fittnesstudio und habe auch Beine trainiert. Meine Waden sind dementsprechend relativ stark. Den Muskel den ich jetzt spüre, wurde dabei nicht genutzt. Denke das hat mit der stabilisation des Fußes zu tun.

Überlastung ist auch meine theorie, in dem Sinne, dass sich bestimmte Muskeln ja auch erst vernünftig aufbauen müssen.

Eine konkretere Frage wäre nun: Gibt es Übungen um den Muskel extra zu trainieren? Wie dehne ich den?

Hallo newbie128,

ich kann dir nicht raten, weil ich nicht verstehe, was du schreibst. "Einigermaßen" klar scheint mir nun welchen Umfang und in welchem Tempo du läufst. Deine Laufkarriere mit wechselweisem Laufen-Gehen zu starten, mit dem Bemühen die Gehzeiten stetig zu verkürzen, ist eine schonende und bei Übergewicht durchaus angemessene Trainingsform. Umso weniger erschließt sich mir, wie dir bei dieser verhältnismäßig geringen Belastung etwas weh tun kann.

Was ich gar nicht verstehe dreht sich um das bewusste Setzen von Schritten, um das Abrollen zu kontrollieren. Hast du eine alte Verletzung, die dich dazu zwingt oder von der du fürchtest sie könnte dir wieder zustoßen, etwa durch Umknicken oder dergleichen?

Ich kenne keinen Läufer, weder Einsteiger noch Fortgeschrittener, der bewusst das Abrollverhalten seiner Füße kontrolliert. Wozu auch? Vielleicht gibt es einen Grund für dich das zu tun (siehe oben). Wenn nicht, dann solltest du das lassen. Nur eine Vermutung aus reiner Lebens- und Körpererfahrung: Eine Bewegung bewusst kontrolliert auszuführen kann bei steter Wiederholung durch verkrampfte Körperhaltung zu muskulärer Überlastung führen.

Du solltest dich auch nicht auf DEN einen Muskel fixieren, der dir wehtut. Laufen - wie jede Bewegung - entsteht aus dem Zusammenspiel vieler Muskeln. Wenn einer davon wehtut heißt das nicht zwingend, dass der zu schwach ist. Ein etwaiger Fehler im Bewegungsablauf (zum Beispiel verkrampftes Laufen) wird sich an einer Stelle im Bewegungsapparat zuerst bemerkbar machen.

Warum achtest du auf das Abrollen? Und: Achte nicht mehr darauf und überlass dich deinem natürlichen Bewegungsablauf.

Gruß Udo