RUNNER'S WORLD

Hallo zusammen,

ich möchte mich hier kurz vorstellen und habe gleich eine Frage an euch ;-)

Mein Name ist Sascha, bin 40 Jahre jung und Vater einer kleinen 3-jährigen Tochter.
Ich bin 193 cm groß und wiege ca. 100 kg.
Ich laufe seit 2018 mehr oder weniger regelmäßig zwischen 3-5x die Woche zwischen 30-50 km/Woche.
Ich bin eher der "langsamere" Läufer und laufe lieber längere Distanzen.
Meine Lieblingsdistanz ist der Halbmarathon (PB 01:44:21 im Dezember 2023), bin aber auch bereits 3 Marathons gelaufen, der letzte davon im April 2024 in Hamburg.
Das regelmäßige Laufen ist also Teil meines Lebens und ich bringe bereits ein wenig Lauferfahrung mit.
Zudem gehe ich seit 2 Monaten ca. 1-2x /Woche ins Fitnesstudio, um meine Maximalkraft zu verbessern.

Jetzt zu meiner Frage:
Ich möchte gerne meine Grenzen austesten und auf der Suche nach einer Ultra-Herausforderung.
Meine Frau hat mir einen "Gutschein" zum ZUT zum 40. Geburtstag geschenkt, den ich in den nächsten 2-4 Jahren einlösen kann.
Bevor ich jetzt aber einen Trailrun im alpinen Hochgebirge angehe, möchte ich mich gerne mal im Mittelgebirge "ausprobieren".


Glaubt ihr, das ich den Rennsteig Supermarathon mit 74,9 km Mitte Mai bewältigt bekomme, wenn ich ab Oktober darauf strukturiert trainiere? Oder ist das in Euren Augen ein derzeit zu ambitioniertes Ziel?

Leider wohne ich hier im absoluten Flachland, Höhenmeter sind hier kaum vorhanden. Dafür habe ich im Keller ein Laufband stehen, so könnte zumindest das Bergauf-Laufen trainiert werden. Eine Fahrt in den nahegelegenen Teuto (ca. 45 Min. pro Weg) wären nur alle 2 Wochen drin, sonst killt mich meine Frau :-D

Ich freue mich auf Eure ehrlichen Rückmeldungen,
schöne Grüße, Sascha

Hallo Sascha,

im Anbetracht deiner läuferischen Vorerfahrung halte ich da durchaus für realistisch, wenn du rechtzeitig mit dem Training dafür beginnst.

Dass du keine Berge bei dir hast ist natürlich sub-optimal, wenn du eine gewisse ehrgeizige Zielzeit erreichen willst. Aber für mich klingt es so, als wäre dein Ziel einfach einigermaßen glücklich im Ziel anzukommen. Ich bin selber kein Ultra-Läufer und kann nicht aus Erfahrung sprechen, aber alles was ich so aus Berichten und Videos kenne ist folgendes: Gehen ist keine Schande. Schon gar nicht in steilen Bergauf- und Bergab-Passagen. Alles was ich von Ultras kenne ist, dass eher darum geht sich seine Kräfte gut einzuteilen und eine gute Strategie für die Ernährung zu haben, anstatt einfach stupide seine sub-xx:xx-Pace zu ballern wie beim Marathon oder kürzer.

Man unterschätzt Höhenmeter. Wenn du sowieso einen Langzeitplan hast, dann würde ich eher mit 30km Trails anfangen. Um Mal zu sehen wie das so ist. In der Vorbereitung zum Marathon baust du ja auch über 10k um HM die Form auf.

Und dann würde ich auch was kurzes im Hochgebirge antesten und nicht direkt mit dem ZUT beginnen. Denn das ist nochmal was ganz anderes. Meist sind die Auf-und Abstiege nochmal deutlich technischer und länger als im Mittelgebirgen.
Und je nach Strecke eventuell auch noch bei Nacht. Alles was man nicht beim ersten Mal alles zusammen haben will.

Hallo Sascha,

in 7 Monaten von Marathon zum Rennsteig Supermarathon ist bei entsprechenden Training kein Problem da dieser eher an einem Straßenlauf ist als an einem alpinen Trail

Der ZUT wird da je nach Streckenlänge eine andere Herausforderung. Hier solltest du vor allem nicht die negativen Höhenmeter vergessen da diese ohne entsprechendes Gelände schwieriger zu trainieren sind wie die positiven Höhenmeter

Schau dir am Besten mal auf Youtube Videos zum ZUT an, da kann man sich immer einen guten Eindruck machen

Guten Morgen,

vielen lieben Dank für Eure Antworten und Einschätzungen.
Dies bestärkt mich in meinen Vorstellungen und ich muss demnächst mal mit meiner Familie sprechen und mir den Segen abholen ;-)

GenosseGeneral hat geschrieben: 03.09.2024, 19:58 Aber für mich klingt es so, als wäre dein Ziel einfach einigermaßen glücklich im Ziel anzukommen.

Das ist absolut richtig. Das einzig ausgegebene Ziel wäre würdevoll ankommen.

JoelH hat geschrieben: 03.09.2024, 20:34 Man unterschätzt Höhenmeter. Wenn du sowieso einen Langzeitplan hast, dann würde ich eher mit 30km Trails anfangen. Um Mal zu sehen wie das so ist. In der Vorbereitung zum Marathon baust du ja auch über 10k um HM die Form auf.

Und dann würde ich auch was kurzes im Hochgebirge antesten und nicht direkt mit dem ZUT beginnen. Denn das ist nochmal was ganz anderes. Meist sind die Auf-und Abstiege nochmal deutlich technischer und länger als im Mittelgebirgen.
Und je nach Strecke eventuell auch noch bei Nacht. Alles was man nicht beim ersten Mal alles zusammen haben will.

Ich bin den Hermannslauf bisher 3x gelaufen, das sind 30 km mit ca. 550 HM. Von daher nicht gänzlich unbekannt und den Lauf würde ich auch in die Vorbereitung zum Supermarathon einbauen.
Und der ZUT hat ja auch mehrere Distanzen im Angebot. Hier dachte ich eher an die 68 km Runde und nicht direkt an die 100k...

Criesel hat geschrieben: 04.09.2024, 09:31
Ich bin den Hermannslauf bisher 3x gelaufen, das sind 30 km mit ca. 550 HM. Von daher nicht gänzlich unbekannt und den Lauf würde ich auch in die Vorbereitung zum Supermarathon einbauen.

Bin den Hermannslauf bisher noch nicht gelaufen, habe mir aber die gesamte Strecke in einem Video auf YouTube angeschaut, weil der Lauf mich auch interessiert.

Deshalb zwei Dinge. Der Supermarathon ist in die Richtung, von der Art her, das ist korrekt. Das sollte funktionieren.

Aber "alpiner" Trail ist was völlig anderes. Das ist nicht vergleichbar, das ist ungleich unwirtlicher. Da gibt es keine Waldautobahnen.