Ich finde das ja alles sehr interessant hier!

Die Fragestellung ist echt komplex (naja, die Frage an sich nicht, aber die Thematik dahinter... ach, ihr wisst was ich meine!

)
Grundsätzlich würde ich natürlich auch sagen: Wenn meine Gesundheit gefährdet ist, beende ich einen Wettkampf, resp. trete ich gar nicht erst an.
Aaaaaaaber: War es vernünftig, an der Brocken-Challenge 2010 teilzunehmen? 86 km im Winter, bei deutlichen Minustemperaturen, wirklich meterhohem Schnee im Hochharz, bei akuter Schneebruchgefahr auf der Strecke? Wenn ich ehrlich bin, das war es nicht. Das war gesundheitsgefährdend. Und trotzdem einer der schönsten Laufmomente meines Lebens!
Wenn ich mich im Wettkampf verletze, steige ich aus - glaube ich. Wirklich? Klar, ich würde mit einem gebrochenen Bein nicht weiterlaufen, ich würde, zum Beispiel nach Umknicken nicht noch 15 km weiterhumpeln. Aber wo ist die Grenze? Bei einem 24-h-Lauf tut irgendwann alles weh, und auch bei vielen anderen Wettkämpfen bin ich weitergelaufen, obwohl ich jede Trainingseinheit schon abgebrochen hätte.
Der schon erwähnte psychologische Effekt eines DNF ist echt nicht zu verachten. Ich habe bisher 2 Wettkämpfe abgebrochen: Einen HM, weil ich kurz vor einem Hitzschlag stand (sehr vernünftig!!) Und einen 50km- Lauf nach ganzen 6 km, weil meine Achillessehne gemuckt hat. Da bin ich bis heute stolz drauf. Aber an sich befürchte ich, neige ich grundsätzlich mehr dazu, weiterzumachen, aus Angst, mi ein DNF "anzugewöhnen" Bei den von mir so geliebten Mehrstundenläufen ist genau das aber der Tod im Topf! Beim Rennsteig oder der Harzquerung, also Punkt-zu-Punkt-Landschaftsläufen, hatte ich noch nie die Idee auszusteigen, auch wenn was weh tat oder ich vollkommen alle war - es wäre mir immer viel zu umständlich gewesen, alles weitere zu organisieren. Bei Läufen auf einer 1-km-Runde ist die mentale Härte aber in meinen Augen genau so wichtig wie die körperliche Fitness- und da können DNFs in der Vergangenheit tödlich sein!
Und zum Wetter: Ich laufe nur nicht, wenn ichj Angst habe. Und die habe ich bei Orkanen, schwerem Gewitter... un sonst nie. Ob ich mir allerdings einen Ultra geben würde, wenn über 40 Grad angesagt sind, weiß ich nicht. Jetzt würde ich sagen: Eher nicht. Wenn ich angemeldet bin wohl eher: Was sind 40 Grad???
Außerdem muss man wohl immer unterscheiden zwischen "Geigel-WK", also WKs, die man nur zum Spaß nebenbei läuft (wie schon erwähnt als schnelle Trainingseinheit oder so) oder Jahreshöhepunkten. enn ich mich ordentlich auf einen Marathon vorbereite und den schnell laufen will, (das mache ich nur alle 2 Jahre), dann muss schon einiges passieren, dass ich den nicht laufe. Wobei: Krank, also mit Fieber oder schon einer schwerer Erkältung, das ist ein echtes NoGo, da bin ich mittlerweile sogar im Training vernünftig geworden!
Liebe Grüße
nachtzeche