Dauerlauftempo
Verfasst: 30.03.2012, 18:48
Hallo Läuferwelt,
ausgelöst durch Arne Gabius' Leistungssteigerung hab ich mich in den letzten Tagen und Wochen immer wieder gefragt, wo nun eigentlich das optimale Dauerlauftempo liegt. Beziehungsweise: Welchen Trainingseffekt so ein Dauerlauf eigentlich genau abdecken soll. Ich bin hier trotz langer Suche im Forum noch nicht zu einer großartigen abschließenden Meinung gekommen, deswegen schildere ich am besten einfach einmal mein Beispiel. Dazu muss ich etwas weiter ausholen.
Also: Ich, mittlerweile 21, männlich, habe so mit 16, 17 angefangen zu laufen. Immer ohne Sinn und Verstand, meistens zwischen 8 und 12 Kilometer, meistens um die 4 Min/km. Im Wettkampf bin ich meistens 5km zwischen 17:30 und 18:30 gelaufen, und das fand ich (damals) auch ok, weil ich damit hier in meiner Region so ziemlich alle Volksläufe gewinnen konnte und dachte, das wäre super. Nur war ich auch ständig verletzt, weil ich eben immer ohne Sinn und Verstand gelaufen bin. Ich hab nie mehr als 3-4 Monate am Stück trainiert, ohne, dass irgendwas kaputt ging. Andere Läufer haben mir dann geraten, ich solle häufiger langsamer laufen, dafür auch öfter schneller. Das hab ich in meinem Überehrgeiz dann umgesetzt, indem ich die langsamen Läufe vielleicht 10 Sek/km langsamer bin, die schnellen, weil ich für mehr natürlich immer zu müde war, 5-10 Sekunden schneller. Wie gesagt, hirnlos und ohne Sinn und Verstand eben. Genauso willkürlich und planlos ging es bei den Umfängen zu, immer von 0 auf 100.
Das hab ich bis Mai 2010 so gemacht. Da bin ich dann meinen zweiten Halbmarathon in 1:17 gelaufen. Zwei Wochen später war für anderthalb Jahre nix mehr mit Laufen. Plantarfasciitis, dafür hab ich mit meinen Hohlfüßen 'ne besondere Affinität. Wobei damals auch gewohnt viel Dummheit dabei war: Im Januar kam ich aus einer Verletzung zurück, kam in dem Monat auf 103km, im Februar war ich länger krank, 81km, im März 118km, im April plötzlich 246. Wie gesagt, ohne Sinn und...
In der Zwischenzeit hat sich bei mir einiges getan, ich hab mal woanders gelebt, viel mit Triathleten zu tun gehabt, viel von denen gehört und gelernt, im Winter 2010/2011 mal Geld in die Hand genommen und praktisch ohne Training 'ne Leistungsdiagnostik (Laktat+Spiro) gemacht, um meine Trainingsbereiche zu erfahren. Das ganze Jahr 2011 über viel Schwimmen, auch Krafttraining (früher komplett ignoriert), ab und zu Rad, für eine Eignungsprüfung (die ich versemmelt hab, weil ich Sprints mit dem Fuß wenig trainieren konnte) sogar sehr viel Turnen. Im Oktober bin ich endlich wieder schmerzfrei ins Laufen gekommen.
Mein GA1 geht laut Diagnostik bis 155 Schläge. Ich hatte mittlerweile aus meiner Vorgeschichte beschlossen, erstmal Grundlagen zu trainieren. Also steht der Alarm meines Forerunners seitdem auf 148 (willkürlich gewählt). Am Anfang bin ich damit Tempi um 5:15-5:30/km getrottet, mittlerweile gehts schon in 4:45-5:00.
Das ist also das Tempo, das ich seitdem in fast allen Läufen laufe. Das hab ich erstmal bis Dezember so durchgezogen, ab und zu ein bisschen Fahrtspiel - und bin an Silvester die 5 in 17:20 gelaufen. Eine Minute schneller als mein bisheriger Rekord auf diesem Kurs. Also hab ich es weiter so gemacht, immer langsam die Umfänge gesteigert, noch ein paar Fahrtspiele - und dann hats im Februar schon zu einer 10er-Zeit im hohen 34er-Bereich gelangt. Mittlerweile, seit Mitte Februar, trainiere ich in einer Trainingsgruppe einmal wöchentlich Intervalle zwischen 200 und 800m (früher nie), einmal wöchentlich mache ich einen Tempodauerlauf. Da gehe ich die 5 übrigens auch im Training mittlerweile ohne Probleme unter 17:30 durch. Alle anderen Einheiten sind mit der Pulsbremse im GA1-Bereich. Ich denke, dass ich im April, wenn ich die 10er-WK nicht aus dem vollen Training machen würde, vielleicht schon die 33:59 knacken könnte. im Mai will ich dann mal sehen, was über den Halben geht. Unter 1:15 ist jedenfalls Pflicht.
Nun habe ich nach den Foreneinträgen hier und den Aussagen diverser Läufer den Eindruck, ich mache meine Dauerläufe eigentlich viel zu langsam. Meine Trainingsgruppe, ähnliches Niveau wie ich, etwas schneller, macht sie so in 4:00-4:20. Ist dem so? Muss nicht der Großteil des Trainings und der Dauerläufe im GA1 stattfinden?
Ich komme im März nun mittlerweile übrigens auf rund 260 Laufkilometer, zusätzlich 1-2 Schwimmeinheiten/Woche, 1-2 Rennrad-Einheiten/Woche, 2 Mal Aquajogging pro Monat. Über den Umfang lachen viele von euch, für mich ist es Rekord. Und ich bin immer noch verletzungsfrei, auch das ist mittlerweile Rekord. Ich werd diese Umfänge weiter ganz langsam steigern. Es sei denn, die DL müssten schneller werden. Dann würde ich den Umfang erstmal halten.
ausgelöst durch Arne Gabius' Leistungssteigerung hab ich mich in den letzten Tagen und Wochen immer wieder gefragt, wo nun eigentlich das optimale Dauerlauftempo liegt. Beziehungsweise: Welchen Trainingseffekt so ein Dauerlauf eigentlich genau abdecken soll. Ich bin hier trotz langer Suche im Forum noch nicht zu einer großartigen abschließenden Meinung gekommen, deswegen schildere ich am besten einfach einmal mein Beispiel. Dazu muss ich etwas weiter ausholen.
Also: Ich, mittlerweile 21, männlich, habe so mit 16, 17 angefangen zu laufen. Immer ohne Sinn und Verstand, meistens zwischen 8 und 12 Kilometer, meistens um die 4 Min/km. Im Wettkampf bin ich meistens 5km zwischen 17:30 und 18:30 gelaufen, und das fand ich (damals) auch ok, weil ich damit hier in meiner Region so ziemlich alle Volksläufe gewinnen konnte und dachte, das wäre super. Nur war ich auch ständig verletzt, weil ich eben immer ohne Sinn und Verstand gelaufen bin. Ich hab nie mehr als 3-4 Monate am Stück trainiert, ohne, dass irgendwas kaputt ging. Andere Läufer haben mir dann geraten, ich solle häufiger langsamer laufen, dafür auch öfter schneller. Das hab ich in meinem Überehrgeiz dann umgesetzt, indem ich die langsamen Läufe vielleicht 10 Sek/km langsamer bin, die schnellen, weil ich für mehr natürlich immer zu müde war, 5-10 Sekunden schneller. Wie gesagt, hirnlos und ohne Sinn und Verstand eben. Genauso willkürlich und planlos ging es bei den Umfängen zu, immer von 0 auf 100.
Das hab ich bis Mai 2010 so gemacht. Da bin ich dann meinen zweiten Halbmarathon in 1:17 gelaufen. Zwei Wochen später war für anderthalb Jahre nix mehr mit Laufen. Plantarfasciitis, dafür hab ich mit meinen Hohlfüßen 'ne besondere Affinität. Wobei damals auch gewohnt viel Dummheit dabei war: Im Januar kam ich aus einer Verletzung zurück, kam in dem Monat auf 103km, im Februar war ich länger krank, 81km, im März 118km, im April plötzlich 246. Wie gesagt, ohne Sinn und...
In der Zwischenzeit hat sich bei mir einiges getan, ich hab mal woanders gelebt, viel mit Triathleten zu tun gehabt, viel von denen gehört und gelernt, im Winter 2010/2011 mal Geld in die Hand genommen und praktisch ohne Training 'ne Leistungsdiagnostik (Laktat+Spiro) gemacht, um meine Trainingsbereiche zu erfahren. Das ganze Jahr 2011 über viel Schwimmen, auch Krafttraining (früher komplett ignoriert), ab und zu Rad, für eine Eignungsprüfung (die ich versemmelt hab, weil ich Sprints mit dem Fuß wenig trainieren konnte) sogar sehr viel Turnen. Im Oktober bin ich endlich wieder schmerzfrei ins Laufen gekommen.
Mein GA1 geht laut Diagnostik bis 155 Schläge. Ich hatte mittlerweile aus meiner Vorgeschichte beschlossen, erstmal Grundlagen zu trainieren. Also steht der Alarm meines Forerunners seitdem auf 148 (willkürlich gewählt). Am Anfang bin ich damit Tempi um 5:15-5:30/km getrottet, mittlerweile gehts schon in 4:45-5:00.
Das ist also das Tempo, das ich seitdem in fast allen Läufen laufe. Das hab ich erstmal bis Dezember so durchgezogen, ab und zu ein bisschen Fahrtspiel - und bin an Silvester die 5 in 17:20 gelaufen. Eine Minute schneller als mein bisheriger Rekord auf diesem Kurs. Also hab ich es weiter so gemacht, immer langsam die Umfänge gesteigert, noch ein paar Fahrtspiele - und dann hats im Februar schon zu einer 10er-Zeit im hohen 34er-Bereich gelangt. Mittlerweile, seit Mitte Februar, trainiere ich in einer Trainingsgruppe einmal wöchentlich Intervalle zwischen 200 und 800m (früher nie), einmal wöchentlich mache ich einen Tempodauerlauf. Da gehe ich die 5 übrigens auch im Training mittlerweile ohne Probleme unter 17:30 durch. Alle anderen Einheiten sind mit der Pulsbremse im GA1-Bereich. Ich denke, dass ich im April, wenn ich die 10er-WK nicht aus dem vollen Training machen würde, vielleicht schon die 33:59 knacken könnte. im Mai will ich dann mal sehen, was über den Halben geht. Unter 1:15 ist jedenfalls Pflicht.
Nun habe ich nach den Foreneinträgen hier und den Aussagen diverser Läufer den Eindruck, ich mache meine Dauerläufe eigentlich viel zu langsam. Meine Trainingsgruppe, ähnliches Niveau wie ich, etwas schneller, macht sie so in 4:00-4:20. Ist dem so? Muss nicht der Großteil des Trainings und der Dauerläufe im GA1 stattfinden?
Ich komme im März nun mittlerweile übrigens auf rund 260 Laufkilometer, zusätzlich 1-2 Schwimmeinheiten/Woche, 1-2 Rennrad-Einheiten/Woche, 2 Mal Aquajogging pro Monat. Über den Umfang lachen viele von euch, für mich ist es Rekord. Und ich bin immer noch verletzungsfrei, auch das ist mittlerweile Rekord. Ich werd diese Umfänge weiter ganz langsam steigern. Es sei denn, die DL müssten schneller werden. Dann würde ich den Umfang erstmal halten.