Bei der 40-Minuten-Marke das Limit erreicht?
Verfasst: 21.09.2012, 12:41
Liebe Laufgemeinde,
erstmal hallo hier im Forum. Habe schon länger mitgelesen, habe mich nun aber auch mal selbst angemeldet, um eine Frage in eigener Sache zu stellen. Es geht konkret um meine Bestzeit auf die 10 km. Daran knüpfen sich dann einige generelle Überlegungen zu meinem Lauftraining in den nächsten ein, zwei Jahren an.
Ganz kurz das Datenblatt: m, 28 Jahre, 68 kg, 1,87m.
Was meine Lauferfahrung angeht, so bin ich nach einer langen Unterbrechung zwischen ca. meinem 20. und meinem 26. Lebensjahr nun seit etwa 2,5 Jahren sehr regelmäßig aktiv. Die Wochenkilometer variieren dabei etwa zwischen 30 und 45 km, für einen Marathon waren es kurzzeitig auch mal etwas mehr. Ich bin also ganz klar Hobby-Läufer, mache aber schon aus Motivationsgründen alle zwei, drei Monate bei einem Wettkampf mit. In erster Linie sind das 10km-Straßenrennen, bei denen ich auch meine Stärken sehe. Die Bestzeit habe ich hier kontinuierlich von 45 im Sommer 2010 auf 40:08 im Sommer 2012 heruntergeschraubt. Meine Halbmarathon- und Marathonzeiten sind dagegen - gelinde gesagt - deutlich schlechter. Kürzere Wettkämpfe bin ich nie gelaufen; auf 3000 Meter komme ich im Training aber so auf 11 Minuten, und auf 1000 waren's glaube ich mal 3:05. Dies alles in dieser Ausführlichkeit, weil es für mich vor allen Dingen darum geht, in welche Richtung ich prinzipiell weitermachen soll.
Bei den 10 Kilometern bin ich nun nämlich an einem Punkt angekommen, an dem das Prinzip "Steigerung durch Dranbleiben" offenbar nicht mehr funktioniert. Am letzten Sonntag beim Tübinger Stadtlauf hat sich das recht deutlich gezeigt: ich hatte hier mit einem für meine Verhätnisse sehr guten Training (durchschnittlich ca. 40 Wochenkilometer, darin regelmäßig enthalten 7-9x1000m-Intervalle in ca. 3:50) auf eigentlich realistische 39:XX hingearbeitet. Dieses Ziel habe ich jedoch mit 40:35 ziemlich deutlich verpasst. Gleichzeitig habe ich zum ersten Mal seit meinem Wiedereinstieg bei einem Wettkampf keine neue persönliche Bestzeit aufgestellt. Das muss man nun nicht gerade als Drama auffassen (auch wenn so etwas so kurz vor der 40-Minuten-Grenze schon sehr enttäuschend sein kann). Dennoch scheint mir das doch ein deutliches Zeichen zu sein, dass die Verbesserungen auf dieser Strecke von jetzt an nicht mehr sehr bedeutend sein werden. Damit bin ich in einem für meine Begriffe wirklich schnellen Bereich, der mich aber zugegebenermaßen noch nicht wirklich glücklich macht. Bisher habe ich doch immer zumindest darauf gehofft, einmal in den Bereich vorstoßen zu können, in dem sich dann wirklich nur noch regelmäßige und ehrgeizige Läufer tummeln, also - gefühlt - den "wirklich guten" Bereich. Das scheint mir bei 40, und auch bei 39:59 noch nicht ganz erreicht.
Meine simple Frage lautet insofern: wie schätzt Ihr meine Chancen ein, mich auf 10 km in den nächsten ein, zwei Jahren noch mal wirklich deutlich zu verbessern? Ist die Grenze für mich tatsächlich erreicht und mehr als eine Zeit knapp unter 40 nur noch unter unverhältnismäßig hohem Aufwand drin? Dann würde ich mir überlegen, die starke Konzentration auf 10 km aufzugeben und vermehrt auf andere Strecken zu trainieren. Meine Laufkollegen sind alle deutlich langsamer als ich, gemeinsames Kilometerfressen für halbe oder ganze Marathons wäre insofern eine weniger ehrgeizige, aber im Sinne des zwischenmenschlichen Miteinanders sicherlich nettere Alternative - und zusätzlich dürften auf den längeren Distanzen die Bestzeiten wohl wie von selbst purzeln. Oder aber ist da bei entsprechendem Training vielleicht doch noch Potential auf die 10? Und wieviel wäre das dann wohl, bei welchem Einsatz? Um mein Dilemma noch einmal auf den Punkt zu bringen: ich bin zwiegespalten zwischen dem Versuch, in den nächsten, theoretisch leistungsstärksten Jahren meines Lebens noch mal zu versuchen, wenigstens auf einer Laufdistanz eine (meinem subjektiven Empfinden nach) "besondere" Zeit zu erreichen - oder aber diesen vielleicht übertriebenen Ehrgeiz an den Nagel zu hängen und mich anderen Strecken zu widmen, auf denen ich mich auch dann verbessern kann, wenn ich nicht alleine auf der Bahn, sondern in der Natur und unter Freunden trainiere. Da ich von letzteren kürzlich gefragt wurde, ob ich nächstes Jahr für Berlin melden will, ist eine Richtungsentscheidung demnächst auch tatsächlich fällig. Für Eure Hilfe wäre ich Euch also sehr dankbar!
Schöne Grüße und sorry für die Überlänge,
HalloEndorphin
erstmal hallo hier im Forum. Habe schon länger mitgelesen, habe mich nun aber auch mal selbst angemeldet, um eine Frage in eigener Sache zu stellen. Es geht konkret um meine Bestzeit auf die 10 km. Daran knüpfen sich dann einige generelle Überlegungen zu meinem Lauftraining in den nächsten ein, zwei Jahren an.
Ganz kurz das Datenblatt: m, 28 Jahre, 68 kg, 1,87m.
Was meine Lauferfahrung angeht, so bin ich nach einer langen Unterbrechung zwischen ca. meinem 20. und meinem 26. Lebensjahr nun seit etwa 2,5 Jahren sehr regelmäßig aktiv. Die Wochenkilometer variieren dabei etwa zwischen 30 und 45 km, für einen Marathon waren es kurzzeitig auch mal etwas mehr. Ich bin also ganz klar Hobby-Läufer, mache aber schon aus Motivationsgründen alle zwei, drei Monate bei einem Wettkampf mit. In erster Linie sind das 10km-Straßenrennen, bei denen ich auch meine Stärken sehe. Die Bestzeit habe ich hier kontinuierlich von 45 im Sommer 2010 auf 40:08 im Sommer 2012 heruntergeschraubt. Meine Halbmarathon- und Marathonzeiten sind dagegen - gelinde gesagt - deutlich schlechter. Kürzere Wettkämpfe bin ich nie gelaufen; auf 3000 Meter komme ich im Training aber so auf 11 Minuten, und auf 1000 waren's glaube ich mal 3:05. Dies alles in dieser Ausführlichkeit, weil es für mich vor allen Dingen darum geht, in welche Richtung ich prinzipiell weitermachen soll.
Bei den 10 Kilometern bin ich nun nämlich an einem Punkt angekommen, an dem das Prinzip "Steigerung durch Dranbleiben" offenbar nicht mehr funktioniert. Am letzten Sonntag beim Tübinger Stadtlauf hat sich das recht deutlich gezeigt: ich hatte hier mit einem für meine Verhätnisse sehr guten Training (durchschnittlich ca. 40 Wochenkilometer, darin regelmäßig enthalten 7-9x1000m-Intervalle in ca. 3:50) auf eigentlich realistische 39:XX hingearbeitet. Dieses Ziel habe ich jedoch mit 40:35 ziemlich deutlich verpasst. Gleichzeitig habe ich zum ersten Mal seit meinem Wiedereinstieg bei einem Wettkampf keine neue persönliche Bestzeit aufgestellt. Das muss man nun nicht gerade als Drama auffassen (auch wenn so etwas so kurz vor der 40-Minuten-Grenze schon sehr enttäuschend sein kann). Dennoch scheint mir das doch ein deutliches Zeichen zu sein, dass die Verbesserungen auf dieser Strecke von jetzt an nicht mehr sehr bedeutend sein werden. Damit bin ich in einem für meine Begriffe wirklich schnellen Bereich, der mich aber zugegebenermaßen noch nicht wirklich glücklich macht. Bisher habe ich doch immer zumindest darauf gehofft, einmal in den Bereich vorstoßen zu können, in dem sich dann wirklich nur noch regelmäßige und ehrgeizige Läufer tummeln, also - gefühlt - den "wirklich guten" Bereich. Das scheint mir bei 40, und auch bei 39:59 noch nicht ganz erreicht.
Meine simple Frage lautet insofern: wie schätzt Ihr meine Chancen ein, mich auf 10 km in den nächsten ein, zwei Jahren noch mal wirklich deutlich zu verbessern? Ist die Grenze für mich tatsächlich erreicht und mehr als eine Zeit knapp unter 40 nur noch unter unverhältnismäßig hohem Aufwand drin? Dann würde ich mir überlegen, die starke Konzentration auf 10 km aufzugeben und vermehrt auf andere Strecken zu trainieren. Meine Laufkollegen sind alle deutlich langsamer als ich, gemeinsames Kilometerfressen für halbe oder ganze Marathons wäre insofern eine weniger ehrgeizige, aber im Sinne des zwischenmenschlichen Miteinanders sicherlich nettere Alternative - und zusätzlich dürften auf den längeren Distanzen die Bestzeiten wohl wie von selbst purzeln. Oder aber ist da bei entsprechendem Training vielleicht doch noch Potential auf die 10? Und wieviel wäre das dann wohl, bei welchem Einsatz? Um mein Dilemma noch einmal auf den Punkt zu bringen: ich bin zwiegespalten zwischen dem Versuch, in den nächsten, theoretisch leistungsstärksten Jahren meines Lebens noch mal zu versuchen, wenigstens auf einer Laufdistanz eine (meinem subjektiven Empfinden nach) "besondere" Zeit zu erreichen - oder aber diesen vielleicht übertriebenen Ehrgeiz an den Nagel zu hängen und mich anderen Strecken zu widmen, auf denen ich mich auch dann verbessern kann, wenn ich nicht alleine auf der Bahn, sondern in der Natur und unter Freunden trainiere. Da ich von letzteren kürzlich gefragt wurde, ob ich nächstes Jahr für Berlin melden will, ist eine Richtungsentscheidung demnächst auch tatsächlich fällig. Für Eure Hilfe wäre ich Euch also sehr dankbar!
Schöne Grüße und sorry für die Überlänge,
HalloEndorphin