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Intervalltraining mit "Supersatz"
Verfasst: 18.11.2014, 23:38
von Lauf_Herbert_Lauf
Hallo zusammen,
ich mache schon etwas länger Intervalltraining und würde gerne eure Meinung zu folgendem wissen:
Wie schätzt ihr den Effekt von klassischem Intervalltraining, jedoch mit Supersatz ein, also bei der letzten Wiederholung ordentlich an die Grenzen zu gehen. Konkretes Beispiel: 10x400 á 1:30 wobei letztes Intervall in 1:10.
Ist der letzte Satz dann einfach nur ermüdend und verlängert die Regenerationszeit oder könnte dass nochmal einen entscheidenden Reiz für den Körper setzen?
Vielen Dank und Gruß,
Herbi
Verfasst: 19.11.2014, 00:14
von Dexter Morgen
Wenn du den letzten in 1:10 schaffst, waren die sieben zuvor zu lasch.
Verfasst: 19.11.2014, 10:15
von Lauf_Herbert_Lauf
Da bin ich mir ehrlich gesagt nicht so sicher, man soll ein Intervalltraining ja auch nicht so an der Grenze treiben, sodass man das letzte Intervall gerade mit Mühe und Not überhaupt in Zeit schafft, idR hat man ja immer noch etwas Puste um beim letzten nochmal einen drauf zu setzen.
Gruß,
Herbi
Verfasst: 19.11.2014, 10:17
von RennFuchs
Lauf_Herbert_lauf_schneller:

wenn du den letzten Durchgang wirklich 20 sec schneller laufen kannst, waren die übrigen Durchgänge in der Tat zu langsam und/oder die Pausen zu lang. Wie lange sind denn deine Trabpausen?
Ich versuche bei kürzeren Intervallen auch im letzten Durchgang (so die letzten 150m) nochmal anzuziehen und den Durchgang im Sprint zu beenden aber dadurch gewinne ich vielleicht 5 Sekunden.
Zu deinen Fragen: mit deinem "Supersatz" steigerst du theoretisch die anaerobe Kapazität. Wenn dein Trainingsziel war extensive Intervalle zu laufen (was in der Regel unter IV-Training verstanden wird), hast du es wie schon erwähnt vorher bereits verfehlt.
extensives Intervalltraining, intensives Lauftraining, schnell laufen, - lauftipps.ch
Verfasst: 19.11.2014, 10:21
von gecko
Hm ich würde einfach mal wieder sagen, dass man das nicht pauschal sagen kann.
Die Leute reagieren so unterschiedlich auf verschiedene Trainings.
Fühlst Du Dich dabei gut? Macht es Dir Laune Dich hin und wieder so auszupowern? Oder quälst Du Dich eh durch die Intervalle?
Es muss doch nicht ALLES bis in den Mikro Bereich messbar/nachweisbar sein. Ein bisschen muss man auch auf seinen Körper horchen, ob und wie etwas anschlägt und wie man sich damit fühlt, finde ich zumindest...
Verfasst: 19.11.2014, 11:02
von Ralle7
Ich sehe es so wie gecko63.
Wenn es Spaß macht und dem Körper nicht schadet - OK!
Als Hobbyläufer ist es wichtig, dass man etwas macht. Zuhause sitzen ist noch schlecht ;)
Ich mag z.B. die LaLa´s nicht. Geschwindigkeitsdauerläufe machen mir viel mehr Spaß.
Trotzdem muss beides sein! Auch wenn ich gewisse Sachen nicht mag. Vielleicht würden mir IV mehr bringen. Aber irgenwie macht mir persönlich das nicht so viel Spaß. Und um den Spaß geht es mir.
Verfasst: 19.11.2014, 11:12
von alcano
Geht zwar nicht (nur) um das letzte Intervall, aber allgemein um schneller gelaufene einzelne Intervalle (Hammer Intervals), beim zweiten Artikel sind die Hammer Intervals nur auf Seite 1, die anderen Ideen (die so neu zwar auch nicht sind) find ich aber trotzdem auch interessant.
How to Race Faster : Runners Connect
Kick Your Workouts Up A Notch! - Competitor.com
Verfasst: 19.11.2014, 11:30
von RennFuchs
interessante Artikel.
Mir stellt sich da nur die Frage, ob ich beim Intervalltrainig diesen (in der Grafik grün dargestellten) Bereich überhaupt erreichen will. Dann kann man auch gleich Wiederholungsläufe machen.
Verfasst: 19.11.2014, 11:47
von Marathonus
Du kommst aus dem Fittness- oder Bodybuilding-Sport, richtig?
Jede Variation im Training kann einen entscheidenden Reiz für den Körper setzen. Die Frage ist nur welchen und ob er mit deiner Zielsetzung übereinstimmt ;)
Intervalltraining ist nicht gleich Intervalltraining. Dauer der Belastungs- und Pause-Phasen sowie Intensität spielen eine entscheidende Rolle für die Art der Trainingswirkung (Steigerung Glycoenzyme, Laktatabbau, VO2max, Schnellkraft).
Meiner Meinung nach trainierst du mit der letzten hochintensiven Phase noch mal ganz explizit die Schnellkraft.
Verfasst: 19.11.2014, 13:30
von burny
Lauf_Herbert_Lauf hat geschrieben:Da bin ich mir ehrlich gesagt nicht so sicher, man soll ein Intervalltraining ja auch nicht so an der Grenze treiben, sodass man das letzte Intervall gerade mit Mühe und Not überhaupt in Zeit schafft, idR hat man ja immer noch etwas Puste um beim letzten nochmal einen drauf zu setzen.
Ich meine, das ist kein "Supersatz", sondern ein Satz mit "x" ("War wohl nix.")
Hast du das schon mal probiert: 9 x 400 in 1:30, 1 x in 1:10?
Je kürzer die Distanzen, desto schneller die Zeiten. Und natürlich sind die Zeitvorgaben so, dass man auch das letzte noch gerade so schaffen sollte. Wie andere schon schrieben: wer am Ende noch 1:10 raushauen kann, ist vorher locker getrabt. Man muss das mal auf 1 km umrechnen: 1:30 bedeutet 3:45 min/km, 1:10 sind 2:55 min/km. Auch wenn das weniger als die Hälfte gelaufen wird: Das erreicht man nicht mit "noch etwas Puste", sondern nur durch Schonung zuvor und damit bringen die 9 Intervalle vorher nicht viel. Wer 9 x 1:30 schnell läuft und am Ende noch "einen raushauen" will, der packt 1:27, 1:26 oder vielleicht noch knapp weniger, aber nicht 1:10.
Bernd
Verfasst: 19.11.2014, 13:56
von hardlooper
Hi Herbi,
wie oft machst Du das innerhalb eines Jahres?
Knippi
Verfasst: 19.11.2014, 15:34
von Rolli
Marathonus hat geschrieben:
Meiner Meinung nach trainierst du mit der letzten hochintensiven Phase noch mal ganz explizit die Schnellkraft.
Schnellkraft? 400m ist zu lang dafür. Strecken bis 200 oder noch besser Berganläufe.
400m ist Kurzzeitausdauer oder Tempoausdauer.
Verfasst: 19.11.2014, 15:41
von Rolli
Zu den "super", "Hammer", "HIIIT" wie auch immer Intervallen.
Wenn man sie in in 90+70s läuft, ist das wirklich was falsch gelaufen. Besser dann alle in 80s. Dann sind die letzten 2 auch super schwer, dass man locker die WK-Belastung erreicht. Und man ist deutlich länger in gewünschten Belastungsbereich.
Verfasst: 19.11.2014, 20:56
von Lauf_Herbert_Lauf
Erstmal ein großes Dankeschön für die vielen Antworten.
Ja ich bin das angegebene Beispiel schon selbst gelaufen. Pausen waren (1min +- 5 Sec) Trab. Eure Einwände sind berechtigt, nun muss ich jedoch dazu sagen, dass wir in einer Grp gelaufen sind und das letzte Intervall sind wir dann gegeneinander gelaufen, das spornt natürlich ordentlich an.
Möglicherweise habt ihr recht, dass die restlichen Intervalle etwas schneller gelaufen werden könnten, aber nicht viel. Ich hatte die letzten 3 Intervalle am Ende immer nen Puls von 95% max HF. Das war für mich also nicht easy going.
Das mit den Hammer Intervallen hört sich interessant an, geht ja ungefähr in die selbe Richtung.
Gruß
Herbi
Verfasst: 19.11.2014, 22:39
von bones
Lauf_Herbert_Lauf hat geschrieben:
Ich hatte die letzten 3 Intervalle am Ende immer nen Puls von 95% max HF.
Das waren die IV in 1:30 Min.? Wie hoch war denn der Puls beim letzten in 1:10 Min.?
Verfasst: 19.11.2014, 23:59
von Lauf_Herbert_Lauf
Schon am Limit, also 98/99%.
Verfasst: 20.11.2014, 04:47
von tobi_one
hey
ich kenne es halt so das die Intervalle beim Training immer gleichmäßig und schneller als die angestrebte Zielteit im Wettkampf gelaufen werden sollen und der Puls dabei eine untergeordnete rolle spielt! der letzte sollte dann aber auch immer der schnellste sein!
Bei mir ist es so das ich den letzten Intervall auch immer voll laufe ohne rücksicht auf verluste!!
Nun zu deinen Zeiten ich finde die 20 sec auf der kurzen distanz auch schon recht ungewöhnlcih und würde mich da meinen Vorrednern anschließen.
Was strebst du denn für ein km-Schnitt im Wettkampf an?