Achtsamkeit: Du bist, was du denkst
Verfasst: 04.06.2016, 11:51
Auf Zeit-Magazin ist ein Artikel erschienen, der sich mit der Kraft der positiven und negativen Gedanken und der eigenen Einstellung gegenüber bestimmten Tätigkeiten beschäftigt:
Grundlage ist ein Experiment der Harvard-Professorin Ellen J. Langer: Mind-set Matters: Exercise and the Placebo Effect
Ich zitiere einmal konkrete Beispiele aus dem Artikel:
[quote="Zeit-Magazin"]2007 untersuchte sie, ob es sich positiv auf die Fitness von Zimmermädchen auswirke, wenn man ihren Job zum sportlichen Training umdefinieren und ihnen dieses mitteilen würde. Das Aufschütteln von Betten und das Schrubben von Bädern sollten als eine Art Training an unkonventionellen Fitnessgeräten begriffen werden. Das Ergebnis: Nach vier Wochen hatten jene Teilnehmerinnen, deren Arbeit zum Sport erklärt worden war, durchschnittlich ein Kilo abgenommen – allein durch eine veränderte Einstellung zur Arbeit. Die Kontrollgruppe machte ihren Job mit derselben Haltung wie zuvor – und blieb gleich schwer.[/quote]
... oder, direkt auf Sport bezogen:
[quote="Zeit-Magazin"]Eine weitverbreitete unbewusste Annahme besteht zum Beispiel darin, dass Menschen glauben, bei Gymnastik grundsätzlich zu ermüden, wenn zwei Drittel der Übungen absolviert sind. Als Beweis für diese Regel ließ Langer drei Gruppen von Probanden unterschiedlich viele Hampelmannsprünge machen: Alle drei Gruppen kamen nach etwa zwei Dritteln der Übung aus der Puste – absolut unabhängig davon, ob sie hundert, dreihundert oder fünfhundert Sprünge absolvieren sollten.[/quote]
Gestern Abend waren die Hahners in der NDR-Talkshow bei Barbara Schöneberger und Hubertus Meyer-Burckhardt. Die gestellten Fragen hätten auch in den Faden "Ungefragte Tipps und komische Fragen von Nicht-Läufern" gepasst, aber auch dort die Antwort der Hahners, wie man denn bitte derartige Leistungen vollbringen könne: "Die Beine machen, was der Kopf sagt".Auch hier im Forum wird von Ultraläufern immer wieder gesagt, dass Ultra hauptsächlich Kopfsache sei.Ich kann für meine bescheidene Leistungsklasse sagen, dass sich mit steigender Anzahl gelaufener Wettkämpfe ebenfalls die eine oder andere "Grenze" als Phantasie herausgestellt hat.
Beim Halbmarathon ist bei den meisten, die am Limit laufen, bei km17 der Ofen aus. Zumindest sagt der Kopf das. Was dann passiert, kommt auf die mentale Stärke an. Der Körper kann mehr.
Oder Intervalle: Warum ist bei 6 Intervallen immer der 3. und 4. am Schwersten? Warum bekomme ich nach versehentlich gelaufenen 3er-Paces bei 1000er-Intervallen gleich Angst?Viele wissen das, aber hat es auch praktische Konsequenzen? Wird etwas geändert?In dem Artikel wird empfohlen, grundsätzlich vermeintliche Wahrheiten in Frage zu stellen. Mädchen sind schlecht in Mathe? (Oder auf das Laufen bezogen: Intervalle sind eine Quälerei! 3er-Paces sind zu schnell für mich!)
Auch wenn er, wie bei den großen Online-Medien üblich, etwas diffus in viele Richtungen schaut, ohne die einzelne Frage wirklich tief zu betrachten, gibt er doch neue Denkanstöße.Vielleicht hilft das Wissen um die mentale Hürden, um mal wieder neue Impulse zu setzen und über vermeintliche Grenzen hinauszugehen.
Grundlage ist ein Experiment der Harvard-Professorin Ellen J. Langer: Mind-set Matters: Exercise and the Placebo Effect
Ich zitiere einmal konkrete Beispiele aus dem Artikel:
[quote="Zeit-Magazin"]2007 untersuchte sie, ob es sich positiv auf die Fitness von Zimmermädchen auswirke, wenn man ihren Job zum sportlichen Training umdefinieren und ihnen dieses mitteilen würde. Das Aufschütteln von Betten und das Schrubben von Bädern sollten als eine Art Training an unkonventionellen Fitnessgeräten begriffen werden. Das Ergebnis: Nach vier Wochen hatten jene Teilnehmerinnen, deren Arbeit zum Sport erklärt worden war, durchschnittlich ein Kilo abgenommen – allein durch eine veränderte Einstellung zur Arbeit. Die Kontrollgruppe machte ihren Job mit derselben Haltung wie zuvor – und blieb gleich schwer.[/quote]
... oder, direkt auf Sport bezogen:
[quote="Zeit-Magazin"]Eine weitverbreitete unbewusste Annahme besteht zum Beispiel darin, dass Menschen glauben, bei Gymnastik grundsätzlich zu ermüden, wenn zwei Drittel der Übungen absolviert sind. Als Beweis für diese Regel ließ Langer drei Gruppen von Probanden unterschiedlich viele Hampelmannsprünge machen: Alle drei Gruppen kamen nach etwa zwei Dritteln der Übung aus der Puste – absolut unabhängig davon, ob sie hundert, dreihundert oder fünfhundert Sprünge absolvieren sollten.[/quote]
Gestern Abend waren die Hahners in der NDR-Talkshow bei Barbara Schöneberger und Hubertus Meyer-Burckhardt. Die gestellten Fragen hätten auch in den Faden "Ungefragte Tipps und komische Fragen von Nicht-Läufern" gepasst, aber auch dort die Antwort der Hahners, wie man denn bitte derartige Leistungen vollbringen könne: "Die Beine machen, was der Kopf sagt".Auch hier im Forum wird von Ultraläufern immer wieder gesagt, dass Ultra hauptsächlich Kopfsache sei.Ich kann für meine bescheidene Leistungsklasse sagen, dass sich mit steigender Anzahl gelaufener Wettkämpfe ebenfalls die eine oder andere "Grenze" als Phantasie herausgestellt hat.
Beim Halbmarathon ist bei den meisten, die am Limit laufen, bei km17 der Ofen aus. Zumindest sagt der Kopf das. Was dann passiert, kommt auf die mentale Stärke an. Der Körper kann mehr.
Oder Intervalle: Warum ist bei 6 Intervallen immer der 3. und 4. am Schwersten? Warum bekomme ich nach versehentlich gelaufenen 3er-Paces bei 1000er-Intervallen gleich Angst?Viele wissen das, aber hat es auch praktische Konsequenzen? Wird etwas geändert?In dem Artikel wird empfohlen, grundsätzlich vermeintliche Wahrheiten in Frage zu stellen. Mädchen sind schlecht in Mathe? (Oder auf das Laufen bezogen: Intervalle sind eine Quälerei! 3er-Paces sind zu schnell für mich!)
Auch wenn er, wie bei den großen Online-Medien üblich, etwas diffus in viele Richtungen schaut, ohne die einzelne Frage wirklich tief zu betrachten, gibt er doch neue Denkanstöße.Vielleicht hilft das Wissen um die mentale Hürden, um mal wieder neue Impulse zu setzen und über vermeintliche Grenzen hinauszugehen.