Der Waldläufer verabschiedet sich....
Verfasst: 12.05.2014, 15:10
Liebe Community,
habe lange überlegt das zu posten. Aber es ist für mich wichtig, ein Abschluss. Und eine Community, die mich versteht.
War ja immer nur der "Mitleser", nur wenige Posts. War der Allein-Waldläufer. Cross Country war mein Leben. Für die Seele. Über 20 Jahre, 10 km in knappe 40 min am Ende. Liebte die Frühlingabende im Wald. Schnee. Es war für mich wirklich eine Art Flucht, Sucht. Keinen Wettkampf in all den Jahren: Aber immer die Vorfreude wenn ich nach dem Büro die Schuhe angezogen habe - und ab gings.
Warum ich das schreibe? Hm, es soll kein Roman werden. Und möchte kein Mitleid. Aber Verständnis. Vor ca. 2 Jahren erfuhr ich von einer seltenen Krankheit. Es ging mit Blasenprobleme los. Dann Darmprobleme. Dann Schwäche in den Beinen (konnte nicht mehr sprinten). Mein Squashpartner meinte ich werde alt. Dann Untersuchungen. Dann Verdachtsdiagnose MS. Dann die Diagnose spinale durale AV Malformation. Über Jahrzehnte haben sich Arterien DURCH das Rückenmark gebohrt und den Rest absterben lassen. (Die Chance diese Art zu bekommen ist 1 : 200.000). Schmerzfrei. 5 Krankenhausaufenthalte, 3 Embolisierungsversuche, 2 große OPs am offenen Rückenmark usw. Möchte auf diese Details nicht eingehen, hab es noch nicht verarbeitet (vor allem die spinale Angiografie mit Embolisierung ohne Narkose).
Nun bin ich im inkompletten Querschnitt. T6 sub. Links Lähmung (keine Heber). Rechts komplett Taubheit und Standprobleme. Blase und Darm "gelähmt". Dazu noch Lungenembolie und tiefe Beinvenenthrombose. Brown Sequard Syndrom. Impotenz. Windeln.
Kann an guten Tagen 200-300 m ohne Hilfe gehen. Länger mit Gehwagen oder Rollstuhl.
Meine Family drängt mich, endlich wieder in meinen geliebten Wald zu gehen. Mit dem Rollstuhl. Die Strecken im Wald, die ich vor zwei Jahren noch gerannt bin. Ich packe es psychisch nicht.
Genießt jeden Tag. Lauft, rennt. Vielleicht denkt Ihr beim nächsten Waldlauf an mich, ganz kurz. Könnte jedesmal heulen wenn ich ans Laufen denke.
LG
habe lange überlegt das zu posten. Aber es ist für mich wichtig, ein Abschluss. Und eine Community, die mich versteht.
War ja immer nur der "Mitleser", nur wenige Posts. War der Allein-Waldläufer. Cross Country war mein Leben. Für die Seele. Über 20 Jahre, 10 km in knappe 40 min am Ende. Liebte die Frühlingabende im Wald. Schnee. Es war für mich wirklich eine Art Flucht, Sucht. Keinen Wettkampf in all den Jahren: Aber immer die Vorfreude wenn ich nach dem Büro die Schuhe angezogen habe - und ab gings.
Warum ich das schreibe? Hm, es soll kein Roman werden. Und möchte kein Mitleid. Aber Verständnis. Vor ca. 2 Jahren erfuhr ich von einer seltenen Krankheit. Es ging mit Blasenprobleme los. Dann Darmprobleme. Dann Schwäche in den Beinen (konnte nicht mehr sprinten). Mein Squashpartner meinte ich werde alt. Dann Untersuchungen. Dann Verdachtsdiagnose MS. Dann die Diagnose spinale durale AV Malformation. Über Jahrzehnte haben sich Arterien DURCH das Rückenmark gebohrt und den Rest absterben lassen. (Die Chance diese Art zu bekommen ist 1 : 200.000). Schmerzfrei. 5 Krankenhausaufenthalte, 3 Embolisierungsversuche, 2 große OPs am offenen Rückenmark usw. Möchte auf diese Details nicht eingehen, hab es noch nicht verarbeitet (vor allem die spinale Angiografie mit Embolisierung ohne Narkose).
Nun bin ich im inkompletten Querschnitt. T6 sub. Links Lähmung (keine Heber). Rechts komplett Taubheit und Standprobleme. Blase und Darm "gelähmt". Dazu noch Lungenembolie und tiefe Beinvenenthrombose. Brown Sequard Syndrom. Impotenz. Windeln.
Kann an guten Tagen 200-300 m ohne Hilfe gehen. Länger mit Gehwagen oder Rollstuhl.
Meine Family drängt mich, endlich wieder in meinen geliebten Wald zu gehen. Mit dem Rollstuhl. Die Strecken im Wald, die ich vor zwei Jahren noch gerannt bin. Ich packe es psychisch nicht.
Genießt jeden Tag. Lauft, rennt. Vielleicht denkt Ihr beim nächsten Waldlauf an mich, ganz kurz. Könnte jedesmal heulen wenn ich ans Laufen denke.
LG