BBT Training
Verfasst: 18.07.2012, 02:05
Das klassische Training versucht, das Leistungsvermögen zu steigern, indem neue und härtere Reize den Körper dazu anregen sollen, Superkompensation durchzuführen.
Superkompensation
Dabei kommt zuerst der neue ungewohnte Reiz und dann (hoffentlich) die neue verbesserte Leistung als Antwort.
Beim hier vorgeschlagenen BioBackpropagierung Training (BBT) liegt der neue ungewohnte Reiz immer zeitlich hinter der verbesserten Leistung.
Die Idee ist dabei, dass der Körper erst durch neue Leistungen beweisen muss, dass er für härtere Trainingsreize bereit ist und nicht umgekehrt.
Erfahrungen mit dem Superkompensationsprinzip zeigen, dass dabei in der Praxis meist eine Wunschleistung trainingsbestimmend ist. Wunschleistung und machbare bestmögliche Leistung können aber sehr unterschiedlich sein, im positiven wie im negativen Sinne.
Es wird beim BBT davon ausgegangen, dass das reale Leistungsvermögen des Körpers entscheiden sollte, wann und wieviel Reizerhöhung sinnvoll ist.
Es geht also nicht nach dem zweifelhaften Prinzip:
Jetzt habe ich mich so halbwegs an dieses Trainingspensum (oder -.intensität) gewöhnt, also beginne ich nächste Woche mit härterem Training.
Stattdessen geht es so ab:
Jetzt habe ich bei gleicher Trainingsintensität eine Leistungssteigerung im Laufe der Zeit gemessen, also bin ich bereit, für härteres Training.
Insbesondere kommt es nie zu einem härteren Training, nur weil der Trainingsplan das so vorsieht. Der Trainingsplan passt sich dem Leistungsvermögen des Sportlers an und der Sportler wird nicht in eine vorgegebene Steigerungsrate gepresst, die ein fixer Trainingsplan vorsieht.
Der Unterschied ist zugegebenermaßen sehr subtil, aber von enormer Bedeutsamkeit in der Trainingswirkung.
Es geht also nicht mehr darum, zu beweisen, dass man ein Trainingspensum oder eine Trainingsintensität bewältigen kann. Sondern es geht darum, zu beweisen, dass der Körper positiv auf das Training anspricht in Form von Leistungssteigerung ohne zwingend ständig an Grenzen zu gehen.
Denn wenn es um die Frage geht, was man "aushalten kann" dann ist die Antwort nicht notwendigerweise gleichbedeutend damit, was für die Leistungssteigerung optimal ist. Die meisten Trainierenden, die auf das Prinzip der Superkompensation bauen, trainieren zu hart und wollen in zu kurzer Zeit zu viel erreichen. Der Körper kann oft kurzzeitig hohe Trainingsintensitäten verkraften, aber die Trainingsleistung spiegelt eben nicht das nachhaltige Leistungspotenzial wieder.
Technische Hilfsmittel
BBT versucht bewusst, nach kenianischem Vorbild die technischen Hilfsmittel zur Trainingssteuerung gering zu halten.
Auf Pulsmessung zur Trainingssteuerung wird komplett verzichtet. An ihre Stelle tritt die tiefe bewusste Atmung. Gelegentliche Trainingseinheiten mit Pulsprotokollierung sind aber bei Bedarf erlaubt. Dann geht es jedoch nur um Protokollierung und nicht um Steuerung.
Laufintensitäten
Laufintensität wird in Schritte pro Atemzug gemessen. Das ist auch das wichtigste biologische Maß zur Trainingssteuerung, abgesehen von der Trainingsdauer. Dabei ist die minimale Laufintensität (bzw. Walkingintensität) 8 Schritte einatmen, 8 Schritte ausatmen. Maximales Trainingstempo ist 2 Schritte einatmen, 2 Schritte ausatmen.
Jede Trainingseinheit darf maximal 2 unterschiedliche Laufintensitäten beinhalten, die aber benachbart sein müssen.
So kann eine Einheit beispielsweise folgendermaßen aussehen: 50 min 4er Intensität (= 4 Schritte einatmen + 4 Schritte ausatmen). Gefolgt von 10 min 3er Intensität (3 Schritte einatmen, 3 Schritte ausatmen).
Laufdauer
Die küzeste Trainingseinheit dauert 20 min. Die längste Trainingseinheit dauert 2 Stunden. Der besonders lange Lauf entfällt bewusst, dafür gibt es aber keine Beschränkung an Zahl der Trainingseinheiten und -intensität außer dem Leistungsvermögen des Athleten.
In dem Bereich von 30 min Training bis 1,5h Training sollen ca. 80% der Trainingseinheiten liegen.
Schematischer Trainingsplan (Details können individuell angepasst werden)
Trainingsbeginn im Plan
20 min 4er Intensität laufen und Zeit messen. Wenn Laufen bei 4er Intensität nicht möglich ist, darf auch gewalkt werden. Das Training ist für Leistungssportler wie für Anfänger gleichermaßen geeignet.
3 Tage später das gleiche wiederholen.
Sobald eine Leistungssteigerung zwischen zwei aufeinanderfolgenden Läufen erkennbar ist,
wird eine Trainingswoche mit 3 Trainingseinheiten eingeführt, der sogenannte 1er Wochenzyklus.
1er Wochenzyklus
Beispiel
[INDENT]Montag 20 min 3er Intensität
Donnerstag 30 min 4er Intensität
Samstag 1h 6er Intensität[/INDENT]
Leistungsmessung ist nun die Wochenkilometerzahl, die bei diesem Training erreicht wird.
Sobald eine Leistungssteigerung zwischen zwei aufeinanderfolgenden 1er Zyklen gemessen wird,
wird ein 2 wöchiger etwas härterer Trainingszyklus eingeführt. Offensichtlich kann es zu so einem Aufstieg zum 2er Zyklus nach frühestens 2 Wochen nach Beginn des ersten 1er Zyklus kommen.
2er Wochenzyklus
Beispiel[INDENT]
Woche 1:
Montag 20 min 3er Intensität.
Donnerstag 30 min 4er Intensität + 3 min 3er Intensität
Samstag 1h 5er Intensität
Woche 2
Montag 20 min 3er Intensität + 2 min 2er Intensität
Donnerstag 30 min 4er Intensität
Samstag 1,5h 6er Intensität[/INDENT]
Die Leistung eines 2er Wochenzyklus wird in Form der zurückgelegten Strecke gemessen
Sobald es bei zwei aufeinanderfolgenden 2er Wochenzyklen zu einer Leistungssteigerung kommt,wird ein etwas intensiverer 3er Wochenzyklus eingeführt. Offensichtlich kann nun frühestens nach 4 Wochen das Training intensiviert werden.
Auch beim 3er Wochenzyklus ist das Leistungsmaß die zurückgelegte Strecke.
Nun kann erst nach 6 Wochen das Training intensiviert werden.
Wir sehen: Steigerungen der Intensität oder des Umfangs können nur in immer größeren zeitlichen Abständen erfolgen.
Das ist der immer geringer werdenden Adaptionsfähigkeit des Organismus geschuldet, wenn dieser sich seinen finalen Möglichkeiten nähert.
Es steht dem Sportler jederzeit frei, den Trainingslevel runter zu fahren, wenn er den Eindruck hat, er würde ein Kürzertreten im Training nötig haben. Die Frequenz der Trainingssteigerung ist jedoch in dem genannten Schema limitiert.
Superkompensation
Dabei kommt zuerst der neue ungewohnte Reiz und dann (hoffentlich) die neue verbesserte Leistung als Antwort.
Beim hier vorgeschlagenen BioBackpropagierung Training (BBT) liegt der neue ungewohnte Reiz immer zeitlich hinter der verbesserten Leistung.
Die Idee ist dabei, dass der Körper erst durch neue Leistungen beweisen muss, dass er für härtere Trainingsreize bereit ist und nicht umgekehrt.
Erfahrungen mit dem Superkompensationsprinzip zeigen, dass dabei in der Praxis meist eine Wunschleistung trainingsbestimmend ist. Wunschleistung und machbare bestmögliche Leistung können aber sehr unterschiedlich sein, im positiven wie im negativen Sinne.
Es wird beim BBT davon ausgegangen, dass das reale Leistungsvermögen des Körpers entscheiden sollte, wann und wieviel Reizerhöhung sinnvoll ist.
Es geht also nicht nach dem zweifelhaften Prinzip:
Jetzt habe ich mich so halbwegs an dieses Trainingspensum (oder -.intensität) gewöhnt, also beginne ich nächste Woche mit härterem Training.
Stattdessen geht es so ab:
Jetzt habe ich bei gleicher Trainingsintensität eine Leistungssteigerung im Laufe der Zeit gemessen, also bin ich bereit, für härteres Training.
Insbesondere kommt es nie zu einem härteren Training, nur weil der Trainingsplan das so vorsieht. Der Trainingsplan passt sich dem Leistungsvermögen des Sportlers an und der Sportler wird nicht in eine vorgegebene Steigerungsrate gepresst, die ein fixer Trainingsplan vorsieht.
Der Unterschied ist zugegebenermaßen sehr subtil, aber von enormer Bedeutsamkeit in der Trainingswirkung.
Es geht also nicht mehr darum, zu beweisen, dass man ein Trainingspensum oder eine Trainingsintensität bewältigen kann. Sondern es geht darum, zu beweisen, dass der Körper positiv auf das Training anspricht in Form von Leistungssteigerung ohne zwingend ständig an Grenzen zu gehen.
Denn wenn es um die Frage geht, was man "aushalten kann" dann ist die Antwort nicht notwendigerweise gleichbedeutend damit, was für die Leistungssteigerung optimal ist. Die meisten Trainierenden, die auf das Prinzip der Superkompensation bauen, trainieren zu hart und wollen in zu kurzer Zeit zu viel erreichen. Der Körper kann oft kurzzeitig hohe Trainingsintensitäten verkraften, aber die Trainingsleistung spiegelt eben nicht das nachhaltige Leistungspotenzial wieder.
Technische Hilfsmittel
BBT versucht bewusst, nach kenianischem Vorbild die technischen Hilfsmittel zur Trainingssteuerung gering zu halten.
Auf Pulsmessung zur Trainingssteuerung wird komplett verzichtet. An ihre Stelle tritt die tiefe bewusste Atmung. Gelegentliche Trainingseinheiten mit Pulsprotokollierung sind aber bei Bedarf erlaubt. Dann geht es jedoch nur um Protokollierung und nicht um Steuerung.
Laufintensitäten
Laufintensität wird in Schritte pro Atemzug gemessen. Das ist auch das wichtigste biologische Maß zur Trainingssteuerung, abgesehen von der Trainingsdauer. Dabei ist die minimale Laufintensität (bzw. Walkingintensität) 8 Schritte einatmen, 8 Schritte ausatmen. Maximales Trainingstempo ist 2 Schritte einatmen, 2 Schritte ausatmen.
Jede Trainingseinheit darf maximal 2 unterschiedliche Laufintensitäten beinhalten, die aber benachbart sein müssen.
So kann eine Einheit beispielsweise folgendermaßen aussehen: 50 min 4er Intensität (= 4 Schritte einatmen + 4 Schritte ausatmen). Gefolgt von 10 min 3er Intensität (3 Schritte einatmen, 3 Schritte ausatmen).
Laufdauer
Die küzeste Trainingseinheit dauert 20 min. Die längste Trainingseinheit dauert 2 Stunden. Der besonders lange Lauf entfällt bewusst, dafür gibt es aber keine Beschränkung an Zahl der Trainingseinheiten und -intensität außer dem Leistungsvermögen des Athleten.
In dem Bereich von 30 min Training bis 1,5h Training sollen ca. 80% der Trainingseinheiten liegen.
Schematischer Trainingsplan (Details können individuell angepasst werden)
Trainingsbeginn im Plan
20 min 4er Intensität laufen und Zeit messen. Wenn Laufen bei 4er Intensität nicht möglich ist, darf auch gewalkt werden. Das Training ist für Leistungssportler wie für Anfänger gleichermaßen geeignet.
3 Tage später das gleiche wiederholen.
Sobald eine Leistungssteigerung zwischen zwei aufeinanderfolgenden Läufen erkennbar ist,
wird eine Trainingswoche mit 3 Trainingseinheiten eingeführt, der sogenannte 1er Wochenzyklus.
1er Wochenzyklus
Beispiel
[INDENT]Montag 20 min 3er Intensität
Donnerstag 30 min 4er Intensität
Samstag 1h 6er Intensität[/INDENT]
Leistungsmessung ist nun die Wochenkilometerzahl, die bei diesem Training erreicht wird.
Sobald eine Leistungssteigerung zwischen zwei aufeinanderfolgenden 1er Zyklen gemessen wird,
wird ein 2 wöchiger etwas härterer Trainingszyklus eingeführt. Offensichtlich kann es zu so einem Aufstieg zum 2er Zyklus nach frühestens 2 Wochen nach Beginn des ersten 1er Zyklus kommen.
2er Wochenzyklus
Beispiel[INDENT]
Woche 1:
Montag 20 min 3er Intensität.
Donnerstag 30 min 4er Intensität + 3 min 3er Intensität
Samstag 1h 5er Intensität
Woche 2
Montag 20 min 3er Intensität + 2 min 2er Intensität
Donnerstag 30 min 4er Intensität
Samstag 1,5h 6er Intensität[/INDENT]
Die Leistung eines 2er Wochenzyklus wird in Form der zurückgelegten Strecke gemessen
Sobald es bei zwei aufeinanderfolgenden 2er Wochenzyklen zu einer Leistungssteigerung kommt,wird ein etwas intensiverer 3er Wochenzyklus eingeführt. Offensichtlich kann nun frühestens nach 4 Wochen das Training intensiviert werden.
Auch beim 3er Wochenzyklus ist das Leistungsmaß die zurückgelegte Strecke.
Nun kann erst nach 6 Wochen das Training intensiviert werden.
Wir sehen: Steigerungen der Intensität oder des Umfangs können nur in immer größeren zeitlichen Abständen erfolgen.
Das ist der immer geringer werdenden Adaptionsfähigkeit des Organismus geschuldet, wenn dieser sich seinen finalen Möglichkeiten nähert.
Es steht dem Sportler jederzeit frei, den Trainingslevel runter zu fahren, wenn er den Eindruck hat, er würde ein Kürzertreten im Training nötig haben. Die Frequenz der Trainingssteigerung ist jedoch in dem genannten Schema limitiert.