RAiX hat geschrieben:Bin am Start. Hier sollen endlich die sub 4:00 klappen...
Es war super Laufwetter, trocken und knapp über 10°, also für mich perfekt Der Startraum war nicht so voll wie befürchtet, so konnte man noch in Ruhe aufs Klo gehen und sich auf den Lauf vorbereiten. Beim los laufen war kaum Gedränge und ich konnte mich relativ schnell bei den 4h-Pace-Läufern eingliedern. Das Lauftempo war relativ schnell gefunden, kam mir zwar etwas langsam vor, aber von der Uhr aber absolut im Plus. Nach einigen Kilometern zeigte sich bereits ein kleines Zeitplus auf der Uhr. Da ich auf die Paceläufer vertraut habe, habe ich keine Zeiten abgedrückt und konnte mich absolut auf Dresden und die Umgebung konzentrieren. So lief erst Mal alles ruhig und locker vor sich hin. Nach guten zehn KM kurz Pinkelpause am Waldrand und nach zwei, drei KM wieder die Paceläufer in Sicht. Es lief und lief und lief sodass relativ zeitnah schon die Halbmarathonmarke kam. Der Großteil der Läufer war somit von der Strecke und der Lauf deutlich auf gelockert. Mit circa 1:56 Std. sehr gut in der Zeit und somit konnte ich recht locker nach vorne schauen. Ab KM 30 und noch gut unter drei Stunden merkte ich so langsam meine Beine. Bei den letzten beiden Marathons von mir, hatte ich hier meinen "Absturz" und so war ich froh, dass dies diesmal nicht so war. Ab Kilometer 35 wurde es immer härter für mich, doch noch lief es gut. Ich war weiterhin gut dabei, den ersten der beiden Paceläufer immer im Blick und eine "kleine" Reserve auf der Uhr. Doch mittlerweile immer mehr am kämpfen. Bei KM38 war es so weit, ein Krampf im linken hinteren Oberschenkel. Ab zur Seite und versucht bisschen zu dehnen, leider wurde es nicht besser. Versucht erst Mal versucht weiter zu gehen, dies war möglich, also tat ich es auch. Nach verlorenen ein bis zwei Minuten kam der zweiten 4h-Paceläufer vorbei. Also gut langsam wieder anlaufen und hinten anhängen. Jetzt lief es wieder besser. Jetzt nur noch Zeiten im Kopf. Hochrechnung, wie schnell muss ich laufen. Ich war noch nicht mehr fertig mit rechnen, kam der nächste Krampf. Unglaublich mein Ziel lief vor mir Weg. Tränen in den Augen. Wieso? Das hab ich nicht verdient. Ich will nie wieder Marathon laufen. Alles ist sch°°ße. Wieder angefangen zu laufen, oder schaffe ich es doch noch? Die Stelle an dem der Krampf war schmerzt, aber der Krampf ist weg. Letzter Versorgungspunkt, jetzt noch was trinken? Cola? Wieso so nicht. Und etwas Salz? Bringt das was? Ich denke nicht viel nach. Kippe die Packung Salz in die Cola und trinke. Schmeckt das Scheisse. Wieso habe ich nicht das Salz gegessen und mit der Cola durchgespült? Wurst, ich bin zum Laufen da, also Lauf ich. Blick auf die Uhr, so schlecht sieht das doch gar nicht aus. Es geht mir wieder besser. Auf einmal ist einer der Paceläufer wieder vor mir. Ich muss grinsen. Ich laufe weiter, es gibt einen deutlichen Anstieg von Zuschauer, die uns anfeuern. Auf einmal ist alles vergessen, dass Ziel vorm inneren Auge, kurzer Blick auf die Uhr und das muss klappen. Wenn jetzt nichts mehr passiert, dann schaff ich es. Kurz vor dem Ziel der zweite 4h-Paceläufer im Blick. Es hat sein Tempo gesenkt und feuert auf den letzten Metern alle an. Da ist das Ziel, drei Stunden und 57 Minuten. Geschafft. Glücklich. Freudentränen. Medaille. Bier. Glücklich. Banane. Geschafft. Glücklich.
Im Zielbereich bei den Paceläufern bedankt und dann ab nach Hause.
Fazit: Schöner Marathon in einer schönen Stadt. Hat super Spass gemacht. Leider war der Massagebereich sehr voll und die Duschen weit weg. Ansonsten alles Top.
Grüße aus Stahnsdorf