Vielleicht noch eine Kleinigkeit so am Jahresende zum Schmunzeln, @sophie40, ich habe dir den von mir vorgeschlagenen "Testlauf" im 6er Schnitt heute mal abgenommen

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Für mich haben sich aus den Antworten zu deiner Frage zwei weitere Fragen gestellt.
1.
Würde es so ohne explizite M Vorbereitung Sinn machen extra langsam an so einen Lauf ran zu gehen? Die Frage käme ja auch z.B. für einen Ultralauf in Frage, also "einfach so" im sehr langsamen Tempo bis zum Ende "durchschlurfen", da vermeintlich weniger "Anstrengung".
2.
Wir wirkt sich dieses konkret auf den Bewegungsapparat / die Beine aus, da man bei einem langsam angegangenen WK so zwangsweise auch um einiges länger (zeitmäßig) unterwegs ist (grad beim M / Ultralauf).
Nach einer ganzen Woche unverhältnismäßiger Rumfresserei und sportlichem Absolutnixtuns kann man schon mal auf komische (austauschbar mit bescheuerte) Gedanken kommen. War gut drauf, die Fragen haben sich mir gestellt, also Laufschuhe an und einfach mal ausprobieren

, die 9 Grad und schönster Sonnenschein sprachen nun auch nicht wirklich dagegen...
Also schnell mal den Durchschnitt der letzten langen 7 Läufe, der letzten beiden Monate zusammenrechnen, die Distanz etwas erhöhen und das Tempo soweit runter reduzieren dass es wenigstens halbwegs Sinn macht mit der gewollten Erhöhung des zeitlichen Endzieles.
Machte ungefähr im Durchschnitt:
- von 5:17 auf einen 6er Schnitt
- von 181 Minuten Laufzeit auf ungefähr geplante 246 Minuten, also gut ein Viertel länger.
Also bin ich neugierig losgetigert, bereits nach wenigen KM war mir klar das ich diese Temporeduzierung bei einem WK / Volkslauf niemals laufen könnte, dafür hätte ich nie den Willen dieses umzusetzen und nach 100m wäre jeglicher Gedanke an "langsam Laufen" völlig verflogen. Respekt wer das kann, ich brauch mir da nichts vormachen, ich könnte dieses nicht. Genervt hat auch das ständige Schauen auf die Uhr, um mich wieder auszubremsen, komischerweise bin ich oft auch um einiges langsamer als im 6er Schnitt gelaufen ... das hat sich erst nach einem Drittel der Strecke halbwegs gegeben und im letzten Viertel war mir dieses dann so was von egal.
So lief es problemlos vor sich hin, bis ungefähr an die sonst bei langen Läufen eigene, übliche Zeitgrenze von ~180-195 Min gekommen war. Die Kniekehlen finden an sich zu melden, dass letzte Viertel lag nun vor mir, die Sonne ging unter, es wurde spürbar kühler und ich bekam plötzlich ein ganz leichtes Durstgefühl, schon mal schlecht ... denn da ist es ja eigentlich bereits zu spät was zu trinken. Muss dazu erwähnen dass ich bei diesen Temperaturen auch bei langen Läufen normalerweise nie was mitnehme, da mir heute klar war das es länger dauern wird hatte ich glücklicherweise Geld mitgenommen.
Also was macht man so als "sportlicher, kalorienbewusster Mensch", man geht in ein Geschäft und kauft sich eine 0,33 Liter Cola Light! Diese dann ausgetrunken und "schnell" weiter. Rückblickend macht das natürlich voll Sinn! 0,7 kcal und null Zucker haben meine Laune und den Spaß stetig und noch schneller weiter bergabsteigen lassen und für das bezahlte Geld hätte ich wohl 4-5 Liter Wasser kaufen können

. Aber gut, in der geistigen Umnachtung und weiter fallenden Temperaturen war ich gedanklich sicher schon beim letzten Lauf Viertel.
Es ging weiter bergab, zumindest konnte ich das Tempo noch halten. Nach den Kniekehlen haben sich beide Waden gemeldet, danach die Fußsohlen und am Schluss die Oberschenkel. Kurze Zeit später war dieses dann aber völlig egal, es taten einfach alle beiden Beine komplett weh und wollten den Streik antreten.
Habe mich noch eine ganze Weile zusammengerissen / bzw. bin so dahingeschlichen (jeglicher "Laufstil" war längst im Eimer) und am Ende dann insgesamt gute 300m Berganstieg gegangen, die Beine hätten eventuell noch mitgemacht, aber der Spaßfaktor war schon lange im weit negativen Bereich und beide Hände hatten Kitzel und waren eiskalt ... ich hasse Kälte

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Auf das sonst übliche kurze Dehnen der Waden habe ich ganz freiwillig verzichtet und bin gleich in die ganz heiße Wanne

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Die Beine waren in sehr kurzer Zeit wieder in Ordnung, der Kitzel in den Händen hat da länger gedauert...
Geworden ist es letztendlich ein 6:15er Schnitt, 50 Sek langsamer pro Min als bei einem vergleichbarem Lauf im "Wohlfühllauftempo" und insgesamt 259 Laufminuten.
Eigene Antwort 1:
Macht keinen Sinn extra langsam zu laufen, werde bei solchen Läufen beim "Wohlfühllauftempo" bleiben, da bricht man hinten raus zwar auch ab und an mal etwas ein, aber nie so drastisch. Außerdem spare ich mir dann das ständige auf die Uhr glotzen und man ist schneller wieder am Ziel

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Eigene Antwort 2:
Dass dieses so drastisch ausfällt hätte ich nun gar nicht vermutet, ist mir ein großes Rätsel wie hier einige 100/200/300 km am Stück laufen können, für mich derzeit wirklich unvorstellbar ...

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Bin immer noch der Meinung das man auch mit 70WK und HM Distanz auf flacher Strecke den M "finishen" kann, man sollte dann aber auch davon ausgehen das spätestens bei den letzten 12 Kilometern jeglicher Spaß am Laufen aufhört und es eine richtig, schöne Quälerei werden "könnte" / "wird"!
Also doch lieber auf die anderen hören und besser einen Trainings 30er mehr machen als einen zu wenig

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Zumindest hier lag ich richtig

, die Erfahrung fehlt mir halt:
"... einer Ultraläuferin werde ich natürlich niemals widersprechen."