RUNNER'S WORLD

Hallo allerseits,

habt Ihr schonmal vom Pjöngjang Marathon gehört? Der findet im April 2015 statt und man kann als Amateur dran teilnehmen.

Das ist ja eine absolut verrückte Idee von mir, aber die geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Hat schonmal jemand von Euch daran teilgenommen? Ich stehe kurz davor mich einzuschreiben. (nord-korea-reisen.de/gruppenreisen/kim-il-sung-tour-middle/)

Viele Grüße!

Also dann lieber nach Afghanistan. Nordkorea wär so ziemlich das letzte wo ich hin wollte.

Siegfried hat geschrieben:Also dann lieber nach Afghanistan. Nordkorea wär so ziemlich das letzte wo ich hin wollte.

In Nordkorea ist immerhin kein Krieg.

Wenn Du Glück hast, kannst Du dir auch ein paar Exekutionen live anschauen.

Im Ernst: Es gibt wenig Länder, die Menschenrechte so mit Füßen treten. Da bring ich bestimmt keine Devisen hin.

WinfriedK hat geschrieben:In Nordkorea ist immerhin kein Krieg.

Aber man weiss wenigstens was einen erwartet....

Geld zu bezahlen um Urlaub in einem Land zu machen, in dem ich mich nicht mal frei bewegen darf und Menschenrechte mit Füßen getreten werden? Nein danke, auch nicht wenn ich dann bei einer Propagandaveranstaltung dabei sein darf

Pjöngjang-Marathon: Irgendwie klingst das falsch, irgendwie klingt das nach "Hauptsache, etwas Verrücktes tun", und so schreibst du es ja auch. Staaten, in denen Menschen bitter unter einem unterdrückenden System leiden, taugen in meinen Augen nicht als Abenteuerspielplatz für gelangweilte Mitteleuropäer.

Allerdings ist mir auch bewusst, dass bei vorheriger Prüfung der Menschenrechtslage an jedem Marathon-Austragungsort auch viele andere, weitaus weniger exotische, kritisch hinterfragt werden müssten. Exekutionen z.B. gibt es in dem USA auch...

Trotzdem: In Nordkorea herrscht ein unmenschliches Regime. Diesem Regime bietest du durch deine Teilnahme die Chance, eine Normalität vorzutäuschen, die in Wirklichkeit nicht existiert.

Ziemlich plumpe Werbung....

Nicht im Ernst, oder???

Bitte lese doch den Menschrechtsbericht der UN: ohchr.org/en/hrbodies/hrc/coidprk/pages/commissioninquiryonhrindprk.aspx

bevor Du denen dein Geld gibst.

Falls du nicht gerade was auf dem Teller hast, kann ich dir die Abschnitte empfehlen, wo junge Mütter in den nordkoreanischen Konzentrationslager die durch Vergewaltigung schwanger wurden, gezwungen werden, ihre Babys nach dem Geburt eigenhändig zu ertrinken. In manchen Fällen, werden die Säuglinge an die Wachhunde verfüttert. Harte Lektüre!

Bitte kein Geld an Nordkorea!

Oh Gott, sorry - ich habe übersehen, dass es wieder so ein kurz-Anmelden-und-Werbung-streuen ist - blöd von mir.

Ihr habt ja alle keine Ahnung:

Günther Vogls Blick hinter den eisernen Vorhang Nordkoreas

Also alles in Ordnung, schöne heile Welt und sauber noch dazu - wenn das bloß nicht so weit wäre, Läufer achten auf die Umwelt.

Die Marathonstrecke ist übrigens gar keine, gelaufen wird auf einem Rundkurs von 10 km. Wem das zu langweilig ist, kann auch die 10er Kurzstrecke für nur 50 statt Marathon für 100 EUR buchen, schließlich war der Flug schon lang genug.

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bones hat geschrieben:Ihr habt ja alle keine Ahnung:

Günther Vogls Blick hinter den eisernen Vorhang Nordkoreas

Klasse Bericht. Über so viel Blödheit oder Naivität kann man nur den Kopf schütteln.

bones hat geschrieben:Ihr habt ja alle keine Ahnung:

Günther Vogls Blick hinter den eisernen Vorhang Nordkoreas

ich bin da aufgewachsen (Altötting) und dank eines Deppen, wie den des Hr. Vogl, weiß ich auch wieder, warum ich da so schnell wie möglich weg wollte

Es sind Menschen wie dieser Günther Vogl, den sich die Machthaber in Nordkorea nur als Gäste wünschen können: grenzenlos naiv oder aber einfach nicht gewillt, die sperrhölzernen Fassaden der Potemkinschen Dörfer wenigsten mal aus etwas schräger Perspektive anzuschauen.

Grandios auch noch, diesen Mist als "Blick hinter den eisernen Vorhang" zu betiteln. Ich wüsste nichts, was es weniger ist.

Es ist ja Ehrenwert, wenn ihr euch um die politische Situation in Nordkorea sorgt.
Aber ich stelle mal eine andere Frage:
Muss man mehrere Tausend Kilometer fliegen um dann 42 km zu laufen?
[INDENT]- New York (7000 km)
- Pjoengjang (8000 km)
- Brisbane (16000 km)
- Gaza (3000 km - nur für Männer)[/INDENT]

Gruß
Michael
(Fan von Landschaftsläufen)

M.E.D. hat geschrieben:
Muss man mehrere Tausend Kilometer fliegen um dann 42 km zu laufen?

New York (7000 km)

Unbedingt! Und erweitere auf Boston und Chicago!

- Pjoengjang (8000 km)
- Brisbane (16000 km)
- Gaza (3000 km - nur für Männer)

Nö.

Nein, muss man wohl nicht. Eigentlich muss man so wenig und trotzdem machen die Menschen soviel.

Muss man mehrere Tausend Kilometer fliegen um dann auf dem Strand zu liegen, ein Museum zu besuchen, essen zu gehen, sich betrinken, feiern - zusammenfassend Urlaub machen?

- Thailand
- DomRep
- Philipinen
- Bali
- Neuseeland
- Südafrika

etc. pp.

Man könnte doch auch auf seinem Zimmer in Altötting ruhig sitzen bleiben.

Mensch, das ist MEIN Lieblingsthema.

Aber ich hatte das hier schon mal angesprochen, und die Antworten lauteten fast alle: "Ja, wir fliegen doch alle um die Welt, und gerade so ein Marathon ist ein tolles Erlebnis, und du machst ja wohl auch nicht nur im Sauerland Urlaub."

Und irgendwie stimmt es ja auch. Würde man so anfangen zu denken, dann blieben nicht mehr viele ökologisch vertretbare Aktivitäten übrig.

Das einzige, was man tun kann, ist, es selbst anders zu machen. Ich fliege weder zum Marathon noch sonstwohin in den Urlaub. Mir reicht tatsächlich der Radius, der mit der Bahn machbar ist: Europa von Stockholm bis Rom und von London bis Prag.

Das ist aber meine persönliche Entscheidung. Nur die Teilnahme am New York-Marathon macht aus einem ansonsten halbwegs umweltbewusst lebenden Menschen noch keinen Umweltsünder. Mit verbiestertem Fanatismus kommt man argumentativ da nicht allzu weit, deshalb hab ich den abzulegen versucht.

Hey Freilaufend, nach Prag oder Rom könntest du dann aber auch das Rad nehmen!

Nach New York fliege ich nicht, um an einem Marathon teilzunehmen, sondern weil ich die Stadt liebe. Nach Nordkorea würde ich auch gerne einmal fliegen, damit ich mir selbst ein Bild von den Verhältnissen dort machen kann. Denn das, was in hiesigen Zeitungen steht und was das Fernsehen vermeldet, ist m.E. Verbreitung von Halbwissen und gezielte Meinungsmache.

Nach Nordkorea würde ich auch gerne einmal fliegen, damit ich mir selbst ein Bild von den Verhältnissen dort machen kann.

Und du glaubst, diese Möglichkeit bekämst du dort?

freilaufend hat geschrieben:Mensch, das ist MEIN Lieblingsthema.
Mir reicht tatsächlich der Radius, der mit der Bahn machbar ist: Europa von Stockholm bis Rom und von London bis Prag.

Das Thema liebe ich ebenso

Meinem Mann reicht auch die Bahnfahrt, jede Woche, wenn er von der Familie getrennt wieder in dies düstre Bonn zum Arbeiten muss ...

Europa nehmen wir noch nebenher mit und dann ausgiebig, wenn wir nicht mehr die langen Ziele ansteuern können, wegen Krankheit. Auf diese Urlaube freuen wir uns auch schon.

Aber jeder liebt und lebt nach seinen Wünschen. Die müssen nicht zwangsläufig bei jedem gleich sein.

freilaufend hat geschrieben:Und du glaubst, diese Möglichkeit bekämst du dort?

Da würde dann sowas rauskommen, wie der Bericht von diesem Vogel aus Altötting - Alles ist in Ordnung, hab keine Straflager gesehen, alles sauber, jeder hat Arbeit, wer sich an die Regeln hält, bekommt auch keine Probleme...

Hab ich noch was vergessen aus dem Sermon der Relativierer?

freilaufend hat geschrieben:Es sind Menschen wie dieser Günther Vogl, den sich die Machthaber in Nordkorea nur als Gäste wünschen können: grenzenlos naiv....

Wladimir Iljitsch nannte solche Menschen 'nützliche Idioten'
...die Teilnehmer an einem Marathon dort würden sich da einreihen.

Am besten fand ich den Abschnitt "ich musste zwar mein Handy abgeben, aber im Hotel war ja auch WLAN und Internet". Mann was für ein Vollhorst. Er hätte ja mal einen Negativen Bericht über die Kim Yong Disngsbumse verfassen können. Mal sehen wie lange die "Proxys" aus dem Nebenzimmer dann gebraucht hätten