Henry38293 hat geschrieben: 22.07.2024, 13:46
Nun habe ich das Problem ich kann nur Brustschwimmen, für den Triathlon denke ich allerdings kraulen wäre klüger.
Ganz ehrlich, sieh lieber zu, dass du bis zum Wettkampf anständig Brustschwimmen kannst. Da bist du mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit schneller in der Wechselzone (zumindest diese Saison).
Brustschwimmen auf der langen Strecke: Lange Züge, d.h. lange Gleitphase. Dazu immer wieder die Wende üben (lang machen, gleiten). Daran denken: Brustschwimmen ist Pull (und atmen), Kick, Glide (hier wird fast schon getaucht). In dieser Reihenfolge. Auf keinen Fall Armzug und Beinschlag gleichzeitig machen. Das so, als ob man im Auto auf Gas und Bremse gleichzeitig steigen würde => hoher Spritverbrauch, wenig Tempo. Beim Beinschlag darauf achten, dass die Schwunggrätsche korrekt (Knie etwas über Hüftbreit) durchgeführt wird (Achtung, viele machen die Grätsche nicht zu Ende. Am Ende berühren sich die Füße, Ballerina-Haltung). Armzug nicht zu weit machen (Ellbogen bleiben vor dem Körper).
Übungen, um Armzug und Beinschlag zu entkoppeln:
2 Armzüge, 1 Beinschlag
1 Armzug 2 Beinschläge
Züge Reihum, also linker Arm, rechter Arm, rechtes Bein, linkes Bein. Nacheinander. Auf der Gegenbahn dann andersrum
Übungen für den Beinschlag:
Grätschschwung auf dem Rücken.
Grätschschwung auf dem Rücken, Arme liegen an. du versuchts mit den Füßen die Hände zu berühren
Übungen für den Armzug:
Nimm zwei Tennisbälle in die Hand (oder mach Fäuste) um die Hand auszuschalten. Lerne deinen Unterarm zu nutzen.
Weitere Inspiration findest du auf Youtube
Klar, Kraul ist schneller, aber das ist realistischerweise erst nächste Saison so weit, dass du das wettkampfgerecht hinbekommst. Nimm dir hier bitte einen Trainer oder mach das im Verein. Wenn du autodidaktisch trainierst trainierst du dir ziemlich sicher falsche Bewegungsmuster an (falsche Kopfbewegungen bei der Atmung und noch schlimmer einen fallenden Ellbogen beim Zug), die du später nur sehr sehr schwer wieder los wirst. Sorry, wenn ich das so direkt sage, aber man erkennt die Autodidakten im Pool auf den ersten Blick an Schlangenbewegungen, überkreuzenden Armen, fehlender Körperrotation und fallende Ellbogen. Normalerweise schreitet ein Coach bei sowas sofort ein. Da geht es weniger um den Style sondern darum, dass viel Energie darin investiert wird, das Wasser im Pool umzurühren.
Wenn du unbedingt alleine trainieren willst, dann sieh zu, dass du lernst, das Wasser richtig zu fassen und mit gestelltem Ellbogen zu ziehen (auch in der Verbindung mit der Atmung). Auf youtube findest du videos Technik und Vorschlägen für drills unter dem Begriff early vertical forearm (auch mit Schnorchel und Pullkick). Das ist am Anfang dein Hauptfokus. Der Armzug ist dein Motor beim Schwimmen. Wenn du dir den Armzug falsch angewöhnst (und z.B. die Katze streichelst, wie die meisten Autodidakten), dann hast du schon verloren.
So nebenbei achtest du auf die Wasserlage. Der Hintern sollte immer wieder die Sonne sehen, die Fersen durchbrechen immer mal wieder die Wasseroberfläche. Eine schlechte Wasserlage kann man einfacher verbessern als einen falschen Armzug wieder wegzubekommen.