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Totaler Einbruch bei Trainingslauf - Was war da los

Verfasst: 27.02.2005, 21:02
von maratoni
Eigentlich kann ich seit Beginn meiner "Läuferkarriere" vor 1 Jahr nicht wirklich über gravierende "Negativereignisse" berichten. Doch was mir heute wiederfahren ist muss ich mal kurz versuchen zu beschreiben und nach möglichen Antworten zu suchen. Seit Januar 2005 hat mein wöchentliches Pensum auf Grund von beruflichen Zeitmangel(nich der Witterung wegen) leider gelitten und mehr als 3 Läufe pro Woche, einige Male auch nur 2 waren einfach nicht möglich.
Das die Leistung natürlich unter der Reduzierung der wöchentlichen Kilometer(ca 55 auf 35) gelitten hat will ich auch garnicht in Frage stellen. Ich habe mir vorgenommen jetzt die Einheiten wieder nach oben zu ziehen. Deshalb machte ich mich auch gestern auf meine "Hausstrecke" 14,5 KM über Feld und Schnee.
Keine Probleme, na gut meine Pace im Training hat schon arg unter dem reduzierten Training gelitten aber und so war ich auch erst wieder nach 1:20 "Daheim". Lief rund wie immer - 3 4 KM hätte ich auch dranhängen können

Gestern Abend rief mich ein Bekannter an und überredete mich heute auf ne etwas größere Distanz zum Laufen heute früh 9:00 -
Geplant waren ca.16 -18KM je nach Route. Passte mir ganz gut, zwar hatte ich schon einen längeren in den Beinen, aber bisweilen war so eine Ausnahme
für mich nie problematisch.

Also Start um 9:00 in den Isarauen, leichter Schnefall, halbwegs guter Untergrund bei -6 C

KM 10 - alles normal, zwar etwas anstrengend auf den beschneiten Feldern, zum Teil weicher einsinkender Untergrund. Alles läuft gut, Beine gehen wie geschmiert.

KM 11, kleines Runners-High, nur nicht zu schnell werden damit wir die Distanz gut abspulen.Der Bekannte schlug vor noch nen kleinen Abstecher zu machen, damit unsere Runde auch die versprochenen KM hält. Na gut dann eben Richtung wechseln
KM 14 Ich merke wie mir langsam die Stabilität in den Gelenken fehlt auf dem
schwierigen und teils glatten Untergrund.Ausserdem haben wir gerade gemerkt dass unsere Richtungswechsel wohl aus nem 18 nen 21 gemacht hat.

KM 16 Zurück in meinem Heimatörtchen, blick auf die POLAR SX des Bekannten - Noch 5 KM bis zum Ausgangspunkt und meinem Auto - "Oh Gott" ich bin jetzt schon total platt und soll noch 5 dranhängen - WAs ist mit mir nur los, ich fühl mich total fertig, meine Füsse sind wie Blei, aber was mir am allermeisten Sorge bereitet ist dass meine Waden sprichwörtlich hart wie Beton sind
Meine Bekannter scherzt als wir an meiner Wohnung vorbeilaufen, und meint
spassig "Schon gemein jetzt an der eigenen Wohnung vorbeizulaufen, nach
derart strapaziöser Runde" - Leider bemerkt er nicht dass es mir wirklich nicht mehr gut geht, und nach diesem Satz gleich noch "deutlich" schlechter.

KM 17 Raus aus dem Ort auf die letzten 4 KM Überland , die 6 Brücke mit Anstieg folgt und ich kann meine Füsse nicht mehr heben."was ist nur los
mit mir".

KM 18 Krampf in der Kniekehle links, also langsamer , bzw. nur noch geplatsche der Füsse, flüssige Schritte gehen nichtmehr

KM 19 der Schnee pfeift einem mit dem Wind um die Ohren, langsam fang ich
das Frieren an, da meine TEmpo nicht mehr ausreicht um meine Muskulatur
warm zu halten. Schwindelgefühl, ich glaub ich hab totalen Wassermangel,
oh je Flüssigkeit auch nicht dabei .

Abbruch - Ich sage dem Bekannten er soll weiter laufen und er schlägt vor mir mit dem Auto entgegenzukommen, denn ich kann nicht mehr.

KM 20 Bin total ausgekühlt, versuche nochmal zu laufen damit ich hier nicht erfriere,

KM 20,8 der Bekannte kommt mir kurz vor unserem Startpumkt mit dem Auto entgegen ist überrascht dass ich doch noch gelaufen bin.

KM 21 - Ich bin ratlos - So etwas hab ich in dieser Form noch nie erlebt.
Gut 35KM in 2 Tagen ist nicht einfach, aber dieser eklatante muskuläre
Einbruch und sogar Kreislaufprobleme - Das kenne ich einfach nicht. Auch nicht von meinen großen Läufen 30KM und Wettbewerben. Merkwürdigerweise
ist mein Puls nichtmal explodiert obgleich ich mich wie ein angezählter Boxer
gefühlt habe

Was kann da nur los gewesen sein ?? :confused:

Die äußeren Umstände...

Verfasst: 27.02.2005, 21:50
von wosp
...spielen IMHO eine große Rolle! Ich bin heute einen langen langsamen DL gelaufen auf festem kalten Schnee. Trotz Trailschuhen merkte ich doch recht deutlich, daß der Vortrieb mit jedem Schritt einfach nicht so da war wie normal. Auch die Knöchel waren deutlich belasteter als normalerweise. das ging ganz schön auf die Muskulatur heute! Ich lief bei Sonnenschein los und innerhalb der 2:55 h wechselten Sonne und Schneetreiben mit starkem Wind ständig ab. Als ich dann wie ein Schneemann aussah, meine Hände durchgefroren waren und mein Sweatshirt richtig auskühlte, hab ich den 30er 5 km vor Schluß abgebrochen, als ne Straßenbahn vorbeikam, die in meine Richtung unterwegs war. Ich hab mich eigentlich topfit gefühlt, als ich losgelaufen bin, denn ich hatte 2 Ruhetage vorher eingelegt. Bei dir kommt ja noch hinzu, daß du in 2 Tagen das selbe laufen wolltest, das du normalerweise in einer Woche läufst. Und dann noch mit nem Kumpel, meist läuft man da eh schneller, als mans laufen würde alleine....
Also, mach jetzt 2 Tage Pause und dann weiter nach Plan, wirst sehen, daß nix weiter passiert ist!
Keep on running!
wosp :wink:

Verfasst: 27.02.2005, 22:40
von M@x
Hi Tom,
ja ich gib Wosp recht, der Untergrund momentan ist nich gerade einfach,
auch wenns nicht eisig ist, man rutscht bei jedem Schritt etwas herum man sinkt einmal mehr einmal weniger ein
ich hab zwar auch den Longjog gut absoviert, aber seit gestern tut mir der fuß von der Ferse bis zum Spann weh, weis zwar noch nicht was das sein soll, führ ich aber auf den Untergrund zurück.

Verfasst: 28.02.2005, 00:13
von maratoni
Hmm - Tja das ist war - Die letzten 8 Wochen waren sowieso hart - Quasi tourjours schwierige Bodenverhältnisse gehabt, mit viel Eis und Schnee. Aber toi toi toi - Ich hab bis auf´n Wehwechen am linken Aussenknie(Sehne) kaum Probleme mit dem Boden.
@wosp - Die Pace war im Verhältnis eher langsam - Was mir so wirklich Fragen aufwirft, war dass mir stark schwindelig geworden ist kurz bevor ich abgebrochen habe - Mir ging´s also nicht nur von den Beinen schlecht - Erst wurden Füsse schwer dann Schwindelgefühl, Tunnelblick - Unterzuckerung ??
Vielleicht war die doppelt Einheit wirklich zu viel(Mein Leistungsvermögen in Ehren) aber dass wäre auch so passend - Gestern 14,5 heut mit 16 gerechnet , 21 KM sind draus geworden was ja schon einen Unterschied macht, da ich eben momentan alles andere als in Form bin .. Es hat alles irgendwie gepasst . Vor dem Lauf zu spät aufgestanden, kaum getrunken, und und und

Verfasst: 28.02.2005, 00:29
von Falk99
Moin Tom,
da Ferndiagnosen unseriös und gar nicht möglich sind, hier nur eine Vermutung von mir: vielleicht brütest Du irgendeine Krankheit aus oder hast eine Infektion. So können z.B. ein einfacher grippaler Infekt oder ein vereiterter Zahn deinen Körper beim Sport schwächen, noch bevor du davon was weißt. Also, einfach weiter beobachten und langsam wieder aufbauen.
Toitoitoi
Falk
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Wir ändern nichts so ungern wie unsere Gewohnheiten -
auch wenn es schlechte sind !

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03.04.2005 HM/LG HNF "durch das Alte Land"
24.04.2005 Olympus-Marathon Hamburg (Start-Nr. 3592; :megafon: mein Ziel ist ins Ziel!!!)

Verfasst: 28.02.2005, 08:24
von Ronald
Vielleicht spielen auch die Witterungsverhältnisse ( -6 Grad) und das Wetter für sich eine grosse Rolle (warm, schon fast Frühling und jetzt wieder voll Winter mit Schneefall).

Eine Ferndiagnose will ich auch nicht stellen. Deshalb auch einfach ein paar Ideen von mir. Wie Falk schon gesagt hat, kann es auch eine anbahnende Krankheit sein, zur Zeit sind ja bald mehr Leute krank wie gesund.
Eine Unterzuckerung könnte es auch sein. Ich war z.B. am Samstag unterwegs und musste meinen Lauf nach 24 km abbrechen. Es ging einfach nicht mehr weiter. Zwei Wochen vorher war ich 25 km unterwegs und hatte am Schluss nicht so stark zu kämpfen wie Samstag schon nach rund 20 km. Leider hatte etwas mit meinem Verpflegungsposten am Samstag nicht geklappt und daher war ich wohl unterzuckert...

Eine andere Idee kann auch sein, dass Dein Körper einfach ausgebrannt war / ist. Du schreibst, dass die letzten Wochen recht stressig waren. Und mal schnell 20 km zu laufen ist auch nicht ohne!!

Vielleicht einfach einmal ein paar Tage ausruhen und dann wieder einen kurzen ruhigen Lauf laufen und schauen, wie es hinkommt.

Toi toi toi

Danke Danke Danke

Verfasst: 28.02.2005, 09:01
von maratoni
:) Danke für die zahlreichen Antworten - Ich hoffe mal dass es nicht schon wieder´n Infekt ist - Ich hab mich im Dezember mit ner Nebenhöhlenentzündung vollends ausgeknockt, was eigentlich der Anfang vom Beginn meines Trainingsabbaus war. Bin noch nen Silvesterlauf mitgelaufen, danach war erstmal Schluss.
Überdosis Amoxicillin Clavulan vom Doc bekommen, da sonst OP notwendig geworden wäre.
Zwangspause bis Ende Januar gemacht und danach nur schwert neuen Tritt fassen können -

Gestern Nacht das ganze Bett durchgeschwitzt - Alles pitsch patsche Nass gewesen.

Apropos Gesundheit - Aufgrund meines durchwachsenen Gesundheitszustands
im Dez/Jan war ich im Februar zum durchecken beim Doc.

Diagnose - Alles im Lot - Sportlerherz ... jetzt kommt´s -
Total erhöhte Harnsäure !!!
Folgen des Stress :confused: ??
Übetraining im Nov/Dez :gruebel: ???? -
Quartalssäufer :P ??
Medikamente ?? :nein:
Bin eigentlich ziemlich ratlos und der Doc im Kopffschütteln
auch besser als im diagnostizieren.

Ich höre immer wieder - Lass es locker angehen, lass Dir Zeit, immer mit der Ruhe. Aber mehr pausieren als ich die letzten 2 Monate ohnehin getan habe geht wirklich fast nicht mehr - Meine Leistung geht in den Keller, und das Allgemeinbefinden wird nicht wirklich besser. Die kleinste Erhöhung des
Trainingspensums führt zu Erschöpfung - Was ist da nur los ???

Verfasst: 28.02.2005, 09:02
von Tati
keine Ferndiagnose, aber die Frage, ob's ein Flüssigkeitsmangel gewesen sein kann? Auch bei Kälte verliert man viel Flüssigkeit.
Ich habe gestern meinen ersten 29 km Trainingslauf absolviert und da ich immer etwas langsamer unterwegs bin (4h) hatte ich 1 Liter Getränke mit und für den Notfall ein Gelpack. Habe am Ende nur 0,75 l getrunken weil nach 3,5 h der Tee eiskalt war und ich mir den Magen nicht verärgern wollte.
Die letzten 3-4 km sind mir Aufgrund von deutlichen Belastungserscheinungen am rechten Fuß recht schwer gefallen. Der Wechsel zwischen Glätte und Tiefschnee war doch nicht so einfach.

Ich seh grade: Harnsäurewerte zu hoch? das ist mir mal nach einem Wettkampf "diagnostiziert" worden. Also vielleicht doch überlastet. Google doch mal, vielleicht findest du Hinweise zur Heilung. Ernährung beachten und Erholung und Entspannung. Also ich wünsche dir gute Besserung.

Seriös bleiben!

Verfasst: 28.02.2005, 16:32
von Falk99
Tati hat geschrieben:Google doch mal, vielleicht findest du Hinweise zur Heilung. Ernährung beachten und Erholung und Entspannung. Also ich wünsche dir gute Besserung.

V O R S I C H T ! Nicht zuerst schreiben: "keine Ferndiagnose" und dann auf Dr. Google verweisen - viel zu gefährlich wegen vielen verschiedenen Möglichkeiten/Ursachen.

@ Tom: auch wenns nervt: geh doch noch zu einem anderen Arzt, ggf. Sportmediziner. Kopfschüttelnde Ärzte helfen nicht wirklich. Wünsche Dir einen guten Doc und vielleicht fehlt Dir ja gar nichts. Brauchst nur ein paar Wochen, um wieder auf die Beine zu kommen.

Dauemdrückende Grüße
Falk
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auch wenn es schlechte sind !
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03.04.2005 HM/LG HNF "durch das Alte Land"
24.04.2005 Olympus-Marathon Hamburg (Start-Nr. 3592]

Verfasst: 28.02.2005, 18:27
von Meike
Hi Maratoni, mach Dir mal keinen Streß, ich glaube, daß man die Kälte in der Tat nicht so gut wegsteckt. Unter Null waren es vorher noch nicht so richtig, oder? Ich hab auch gerade eine besch... Trainingseinheit hinter mir, obwohl alles stimmte, Ruhetage etc..... am Ende kamen auch noch Knieschmerzen wie sonstwas dazu, und sowas hab ich sonst echt nie. Also, meine Diagnose: Die Kälte schafft uns! Ist doch beruhigend, oder? Man ist halt keine Maschine, wa?
Besten Gruß und Gute Besserung
M

Verfasst: 28.02.2005, 18:30
von Bifi
Vielleicht lag es auch an der relativ frühen Uhrzeit? Hier im Forum gab es doch mal die Erklärung der verschiedenen Schlaftypen (Lärchen und Eulen), ggf. bist Du eine Eule?

Grüße
von Bifi