Rhein-Marathon, so war es
Verfasst: 05.05.2003, 10:33
Tach auch,
was bin ich froh, dass ich heute nicht arbeiten bin, sondern noch einen Tag Urlaub genommen habe. Da könnte mich ja eigentlich aufs Rad schwingen. Nein, unmöglich! So einen Muskelkater wie heute hatte ich noch nie.
3:41:43 war nachher meine Zielzeit, also etwas mehr als die anpeilten 3:30. Allerdings war es ja viel zu heiß für einen Marathon, beste Ergebnisse gibt es zwischen 12 und 15 °C, was man natürlich Anfang Mai nicht mehr erwarten kann. Laut Galloway (Laufbuch) soll man auch bei den Temperaturen von 24...27°C bis zu 12 Prozent langsamer laufen.
Am Start ging’s natürlich etwas stockend, ich stand ja in der letzten Gruppe mit Anfängern und Leuten mit Zeiten >4 Stunden. So brauchte ich schon für den ersten Kilometer, gerechnet ab Startüberquerung 6 Minuten, bei Kilometer 3 waren es 17 Minuten. Zuerst ging’s Richtung Messe. Auf den ersten Kilometer standen schon viele Leute am Rand die applaudierten. Für 3:30 mußte ich einen knappen 5er-Schnitt laufen, genauer einen 4:58er. So peux-a-peux holte ich pro Kilometer hier 5 oder 10 Sekunden heraus, die ich beim Start verloren hatte. Der Puls bewegte sich zwischen 165 bis 170, ziemlich hoch, wenn ich da an den Trainingspuls denke, den ich bei gleicher Geschwindigkeit gelaufen habe (Wärme, Aufregung?). Zwischendurch gab es alle 3,4 km einen Getränkestand, von denen ich nahezu immer Gebrauch machte. Besonders schön, ist es mit einem Becher Wasser zu laufen, und sich beim Trinken die Hälfte ins Gesicht dabei zu schütten. Ab und zu gab es auch einen Stand mit Bananen. Beim Halbmarathon hatte ich eine Zeit von 1:45:40, prima dachte ich, die 40 Sekunden hole ich auch noch in der zweiten Hälfte. Quer über die Berliner Allee ging’s zur Rheinkniebrücke, wo ich schon die ersten Kenianer auf der Zielgeraden Richtung Pegeluhr einbiegen sah (der Sieger hatte „nur“ 2:20:45, die beste Frau, auch ne Kenianerin 2:55!). Die Rheinkniebrücke war mein Knicker. Erst einmal die langgezogene Steigung, dann volle Breitseite Sonne und sehr lang kein Getränkestand. Einige, die mit mir langsamer wurde, habe auch die Stelle als Wendepunkt empfunden. Naja, es war ja auch schon Kilometer 28. Und beim Marathon gibt es die ersten 30 km und dann die restlichen 12km. Bei Kilometer 30 hatte ich noch eine 2:30:00 auf der Uhr. Für die restlichen 12,195 Kilometer brauchte ich dann 71:23 , fast ein 6er-Schnitt. Aber ich bin zwischendurch nicht gegangen, wie so viele um mich herum. Die ganzen Menschenmassen auf der Oberkassler Brücke (km 38,39) die so eine enge Gasse bildeten, wie in L’ Alpe d’ Huez, habe ich nicht mehr registriert. Also die letzten 5 Kilometer waren wohl das anstrengendste, was ich je im Leben gemacht habe, da hält einen nur der Willen aufrecht. Die Beine sind nur noch unendlich müde und dick, ich kann sagen dass ich noch nie so dicke Beine gehabt habe. Zu meiner Überraschung konnte ich auf den letzten 195 Metern noch Gas geben. Im Ziel haben mich meine Eltern und meine Freundin nach einigen Suchen empfangen. Normal gehen war nicht mehr drin, es glich eher einem Schleichen. Ich setzte mich beim Chinesen auf dem Burgplatz aufs Fensterbrett, neben uns lag schon ein Läufer auf der Decke auf dem Bürgersteig, da machte der Kreislauf nicht mehr mit.
Fazit: Das muß man mal mitgemacht haben, aber wenn ich an die letzten Kilometer denke, werde ich wohl in näherer Zukunft wohl keinen Marathon mehr laufen (vielleicht verklärt man es ja auch irgendwann). Die Stimmung an der Strecke war ganz toll, wenn ich auch ab Kilometer 30 nicht mehr viel davon mitbekommen habe.
Ich bin einfach froh durchgekommen zu sein und hoffe, dass auch irgendwann mal der verheerende Muskelkater verschwindet. Mir graut es schon vor dem Treppenabstieg, wenn ich glich einkaufen gehe (alte Marathonregel besagt: Am nächsten Tag werden Treppen rückwärts abgestiegen).
Wie gerade im Netz zu meiner Freude sehe: Von 6950 Läufer sind 4787 in 6 Stunden angekommen, Rest ausgestiegen oder zu langsam oder nicht angetreten. Mein Platz:899
DaCube
:drink:
Alles für den Dackel, alles für den Club,... (Hausmeister Krause)
was bin ich froh, dass ich heute nicht arbeiten bin, sondern noch einen Tag Urlaub genommen habe. Da könnte mich ja eigentlich aufs Rad schwingen. Nein, unmöglich! So einen Muskelkater wie heute hatte ich noch nie.
3:41:43 war nachher meine Zielzeit, also etwas mehr als die anpeilten 3:30. Allerdings war es ja viel zu heiß für einen Marathon, beste Ergebnisse gibt es zwischen 12 und 15 °C, was man natürlich Anfang Mai nicht mehr erwarten kann. Laut Galloway (Laufbuch) soll man auch bei den Temperaturen von 24...27°C bis zu 12 Prozent langsamer laufen.
Am Start ging’s natürlich etwas stockend, ich stand ja in der letzten Gruppe mit Anfängern und Leuten mit Zeiten >4 Stunden. So brauchte ich schon für den ersten Kilometer, gerechnet ab Startüberquerung 6 Minuten, bei Kilometer 3 waren es 17 Minuten. Zuerst ging’s Richtung Messe. Auf den ersten Kilometer standen schon viele Leute am Rand die applaudierten. Für 3:30 mußte ich einen knappen 5er-Schnitt laufen, genauer einen 4:58er. So peux-a-peux holte ich pro Kilometer hier 5 oder 10 Sekunden heraus, die ich beim Start verloren hatte. Der Puls bewegte sich zwischen 165 bis 170, ziemlich hoch, wenn ich da an den Trainingspuls denke, den ich bei gleicher Geschwindigkeit gelaufen habe (Wärme, Aufregung?). Zwischendurch gab es alle 3,4 km einen Getränkestand, von denen ich nahezu immer Gebrauch machte. Besonders schön, ist es mit einem Becher Wasser zu laufen, und sich beim Trinken die Hälfte ins Gesicht dabei zu schütten. Ab und zu gab es auch einen Stand mit Bananen. Beim Halbmarathon hatte ich eine Zeit von 1:45:40, prima dachte ich, die 40 Sekunden hole ich auch noch in der zweiten Hälfte. Quer über die Berliner Allee ging’s zur Rheinkniebrücke, wo ich schon die ersten Kenianer auf der Zielgeraden Richtung Pegeluhr einbiegen sah (der Sieger hatte „nur“ 2:20:45, die beste Frau, auch ne Kenianerin 2:55!). Die Rheinkniebrücke war mein Knicker. Erst einmal die langgezogene Steigung, dann volle Breitseite Sonne und sehr lang kein Getränkestand. Einige, die mit mir langsamer wurde, habe auch die Stelle als Wendepunkt empfunden. Naja, es war ja auch schon Kilometer 28. Und beim Marathon gibt es die ersten 30 km und dann die restlichen 12km. Bei Kilometer 30 hatte ich noch eine 2:30:00 auf der Uhr. Für die restlichen 12,195 Kilometer brauchte ich dann 71:23 , fast ein 6er-Schnitt. Aber ich bin zwischendurch nicht gegangen, wie so viele um mich herum. Die ganzen Menschenmassen auf der Oberkassler Brücke (km 38,39) die so eine enge Gasse bildeten, wie in L’ Alpe d’ Huez, habe ich nicht mehr registriert. Also die letzten 5 Kilometer waren wohl das anstrengendste, was ich je im Leben gemacht habe, da hält einen nur der Willen aufrecht. Die Beine sind nur noch unendlich müde und dick, ich kann sagen dass ich noch nie so dicke Beine gehabt habe. Zu meiner Überraschung konnte ich auf den letzten 195 Metern noch Gas geben. Im Ziel haben mich meine Eltern und meine Freundin nach einigen Suchen empfangen. Normal gehen war nicht mehr drin, es glich eher einem Schleichen. Ich setzte mich beim Chinesen auf dem Burgplatz aufs Fensterbrett, neben uns lag schon ein Läufer auf der Decke auf dem Bürgersteig, da machte der Kreislauf nicht mehr mit.
Fazit: Das muß man mal mitgemacht haben, aber wenn ich an die letzten Kilometer denke, werde ich wohl in näherer Zukunft wohl keinen Marathon mehr laufen (vielleicht verklärt man es ja auch irgendwann). Die Stimmung an der Strecke war ganz toll, wenn ich auch ab Kilometer 30 nicht mehr viel davon mitbekommen habe.
Ich bin einfach froh durchgekommen zu sein und hoffe, dass auch irgendwann mal der verheerende Muskelkater verschwindet. Mir graut es schon vor dem Treppenabstieg, wenn ich glich einkaufen gehe (alte Marathonregel besagt: Am nächsten Tag werden Treppen rückwärts abgestiegen).
Wie gerade im Netz zu meiner Freude sehe: Von 6950 Läufer sind 4787 in 6 Stunden angekommen, Rest ausgestiegen oder zu langsam oder nicht angetreten. Mein Platz:899
DaCube
:drink:
Alles für den Dackel, alles für den Club,... (Hausmeister Krause)