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Wird man bei Regen weniger nass, wenn man läuft?
Verfasst: 09.05.2005, 23:37
von M@x
Hi Foris,
Auf diese Frage hat mich heute sowohl das Absolute Aprilwetter
(In der Früh Schneeregen, dann abwechselnd im Stundentakt Scheur und Sonnenschein) als auch eine kurze sendung im Radio gebracht
1) weniger naß
2.) ca gleich naß
3.) nasser
und warum ist das so?
Voraussetzung:
gleichlange Strecke und Windstille
Jetzt lass ich euch mal raten, Lösung kommt später
Verfasst: 10.05.2005, 06:40
von pimkin
Hi,
ich würde sagen:
Logischerweise wird man eher mehr nass weil man ja zusätzlich sozusagen "gegen" den Regen läuft und durch die höhere "Wucht" beim auftreten auch noch Spritzwasser mit hinzukommt. Was man beim Gehen z.B. nicht in dem Maße hat....
ähm- ja - glaub ich jedenfalls.
ciao
p
Verfasst: 10.05.2005, 07:49
von Wolfgang56
pimkin hat geschrieben:Hi,
ich würde sagen:
Logischerweise wird man eher mehr nass weil man ja zusätzlich sozusagen "gegen" den Regen läuft und durch die höhere "Wucht" beim auftreten auch noch Spritzwasser mit hinzukommt. Was man beim Gehen z.B. nicht in dem Maße hat....
ähm- ja - glaub ich jedenfalls.
ciao
p
Aber nur vorne. Was vorne hinzukommt fehlt hinten, oder? Ich weiß es auch nicht genauer.
[email="M@x"]M@x[/email], Hiiilfe!
W e n i g e r nass !
Verfasst: 10.05.2005, 07:49
von Laufer
Man wird weniger nass, weil:
<

>
- man unter dem Regen durchläuft
- "nass" im Sinne von "nass fühlen" wird man weniger, weil man durch die Anstrengung schön warm ist.
- Auf dem erhitzten Körper verdunstet das Wasser schneller
- Die Laufkleidung saugt nicht soviel Wasser auf, wie normale, einmal weil man gar nicht soviel anhat, zum anderen ist sie atmungsaktiv.
- weil man die gleiche Strecke in einer kürzeren Zeit hinter sich bringt und somit dem Regen nicht solange ausgesetzt ist.
- Pfützen können übersprungen werden, was aus einer langsamen Wandergeschwindigkeit nicht so gut geht.
</

>
Verfasst: 10.05.2005, 08:21
von Hendock
Das meiste geht eh daneben!

Verfasst: 10.05.2005, 08:23
von Van
wenn man steht, bietet man eine kleinere 'Angriffsfläche' für den Regen als wenn man rast (dann kommt der Regen qasi von vorn - relativ gesehen).
Also: wenn man läuft, wird man nasser
Verfasst: 10.05.2005, 09:18
von odie
Hi Max,
Ist wohl alles eine Frage der Auftrefffläche. Eine stehende Person hat bei senkrechtem Regen nur den Kopf und die Schultern, wohlbeleibtere etwas mehr. Aber von der Fläche weniger, als wenn man die Silhouette des Menschen von vorn betrachtet.
Vergleichbar mit einem sich bewegenden Menschen ist auch ein schräg fallender Regen. Schaut man sich die Trefffläche des Regens senkrecht zum Regenfall an, so stellt man fest, dass diese sich vergrößert, je schräger der Auftreffwinkel ist.
Damit wird ein sich bewegender Mensch zunäccht erst mal nasser, als ein ruhender Mensch.
Verdunstung etc. habe ich außen vor gelassen.

odie
Verfasst: 10.05.2005, 09:27
von Fori
odie hat geschrieben:Damit wird ein sich bewegender Mensch zunäccht erst mal nasser, als ein ruhender Mensch.
Fehlt aber noch der Zeitfaktor. Wenn es um die gleiche Strecke geht, wird der Nichtläufer zwar innerhalb der gleichen Zeiteinheit weniger nass, das dürfte sich aber ausgleichen, weil der Läufer viel eher bereits wieder im Trockenen sitzt.
Gruß
Fori
Verfasst: 10.05.2005, 09:31
von Kathrinchen
Meine Antwort kommt, wie auch mein Training nur aus dem Gefühl: weniger nass

. Aber das liegt sicher nur daran, daß mich beim Spazierengehen der Regen stört und beim Laufen eher als Erfrischung dient
Bin gespannt auf das Ergebnis!
Kathrin

weniger
Verfasst: 10.05.2005, 09:38
von air eule
Rein gefühlsmässig würde ich auch für weniger nass abstimmen,
aber wer weiss das schon genau ???
gespannte Grüsse
Oliver
Verfasst: 10.05.2005, 09:53
von odie
Fori hat geschrieben:Fehlt aber noch der Zeitfaktor. Wenn es um die gleiche Strecke geht, wird der Nichtläufer zwar innerhalb der gleichen Zeiteinheit weniger nass, das dürfte sich aber ausgleichen, weil der Läufer viel eher bereits wieder im Trockenen sitzt.
Bei meiner Betrachtung gehe ich von einer gleich langen Beriselung aus. Der ruhende Mensch kommt nirgends an, von daher dürfte die zurückgelegte Strecke irrelevant sein.
<Nachtrag>Ups - da hab ich doch einen entscheidenen Satz überlesen - gleiche Strecke - d.h. es geht um einen (langsam?) gehenden und einen laufenden Menschen. Das macht die Sache natürlich noch ein wenig komplizierter.</Nachtrag>
Aber wo wir schon mal beim Thema Geschwindigkeit sind: die Auftreffgeschwindigkeit habe ich in meiner Überlegung völlig außen vor gelassen - wie sträflich. Ginge es um Licht, wäre das ja egal (übrigens eine gute Hilfe, um sich das mit der Auftreffläche klar zu machen. Man mißt einfach die Schattenfläche - senkrecht(!) zum Lichteinfall).
Also berücksichtigt man noch zusätzlich die Auftreffgeschwindigkeit, so hat der Läufer wiederum schlechte Karten, denn die Tropfen treffen schneller auf, als beim ruhenden Menschen. Das bedeutet aber auch, dass mehr Wasser pro Zeit den Menschen erreichen. Ergo er wird noch nasser.
<Nachtrag>Hmm auch hier nur, wenn beide gleich lang beriselt werden.</Nachtrag>

odie
Verfasst: 10.05.2005, 09:57
von Laufer

...wenn die Tropfen schneller auf den Läufer auftreffen, prallen sie sozusagen ab. Der Fahrtwind vertreibt das Wasser. Ich bleibe bei Trockener !
Wann kriegen wir die Antwort ??
Verfasst: 10.05.2005, 10:06
von M@x
Hi,
sind schon recht interessante Überlegungen dabei,
aber nicht vergessen: gleiche Strecke (also ruhende Person gilt nicht),
Windstill bedeutet senkrecht fallender Regen
Verfasst: 10.05.2005, 10:06
von einfach-Marcus
Das habe ich neulich mal im TV beim Durchzappen gesehen, so n Zeugs mit dem Boning, von daher kann ich nicht sagen wie seriös das war; aber da war das Ergebnis dass der rennende Mensch nasseriger wird. Warum das so sein sollte, kann ich nicht mehr erinnern.
Wenn ich lauf dann schwitz ich eh, werde also sowieso nass...
Seit gestern frage ich mich mehr, wie man laufen muss damit man beim zurück kommen kein Mückenfriedhof ist...
Verfasst: 10.05.2005, 10:06
von odie
Ich fürchte, es kommt auf die Person an, die läuft bzw. das Verhältnis von Auftrefffläche in Ruhe und in Bewegung. Mit einer kleinen Überschlagsrechnung komme ich jedenfalls nicht auf besonders aussagekräftige Ergebnisse. Meine Person wird in etwa gleich nass, aber da habe ich einfach irgendwelche Auftreffflächen aus dem holen Bauch heraus angenommen. Je nachdem, wie sich die Flächen zueinander verhalten, könnte es in die eine oder andere Richtung tendieren.
Na los M@x, was kommt Deiner Meinung nach bei raus?

odie
Verfasst: 10.05.2005, 10:11
von Van
hängt vielleicht davon ab, ob man schneller läuft als der Regen fällt.
Verfasst: 10.05.2005, 10:34
von DaCube
Dann muß man wohl eine Grenzwertannahme machen:
wenn der Läufer v gegen Null hat -> er wird unendlich naß
wenn der Läufer v gegen unendlich hat -> er wird nicht naß
--> je schneller er ist, desto trockner kommt er durch
oder?
Verfasst: 10.05.2005, 10:48
von GAB64
Der schnell Laufende wird schneller naß da er mehr Wasser verspritzt und dies mit den Hosenbeinen "aufsammelt". Gilt aber nur bei Asphalt wo das Wasser "draufstehen" kann.
Gruß
Gaby
Verfasst: 10.05.2005, 10:52
von Wolfgang56
DaCube hat geschrieben:Dann muß man wohl eine Grenzwertannahme machen:
wenn der Läufer v gegen Null hat -> er wird unendlich naß
wenn der Läufer v gegen unendlich hat -> er wird nicht naß
--> je schneller er ist, desto trockner kommt er durch
oder?
M@x hat seine Frage nicht auf Regennässe begrenzt. In deiner Grenzwertbetrachtung fehlt also der Faktor Nässe durch Schwitzen:
wenn der Läufer v gegen Null hat -> er schwitzt nicht
wenn der Läufer v gegen unendlich hat -> er schwitzt unendlich
--> je schneller er ist, desto nasser kommt er durch
watt denn nu?
Wolfgang
Verfasst: 10.05.2005, 11:01
von Wolfgang56
Ich stimme übrigends Da Cube zu. Je länger ich im Regen verweile, je mehr regen kann ich einsammeln. Es gibt also einen Zusammenhang zwischen der aufgenommenen Regenmenge und der Zeit. Je geringer die Zeit, umso geringer die aufgenommene Menge -> Je schneller ich laufe umso weniger werde ich nass.
Stimmts?
Wolfgang
Verfasst: 10.05.2005, 11:30
von brickmaster
Also, wenn man davon ausgeht, daß der Regen senkrecht herunterfällt, komme ich zu folgender Abschätzung:
- die aufgenommene Regenmenge setzt sich aus zwei Anteilen zusammen:
1) der Regen, der von oben auf den Läufer fällt und
2) der Regen, in den der Läufer hineinläuft
zu 1)
Der Regen, der von oben auf den Läufer fällt, ist umgekehrt proportional zur Laufzeit,
d.h. wenn man stehen bleibt wird die Menge unendlich groß bis zum Erreichen des Ziels (weil man es ja nie erreicht) und bei unendlicher Geschwindigkeit ist diese Menge null (man läuft quasi unter dem Regen durch). Also, je schneller man läuft, desto geringer diese Regenmenge.
zu 2)
Die Regenmenge, die man durch Hineinlaufen einsammelt, ist konstant. Man kann sich das so vorstellen: man "friert" die Regentropfen beim Fallen ein, d.h. sie hängen in der Luft und den Regen, den man dann einsammelt, ist die Menge, die zwischen Start und Ziel vor einem liegt. Das ist ein bestimmtes Luft-Regen-Volumen, welches unabhängig von der Laufgeschwindigkeit ist. Man muß sich allerdings schon bewegen, sonst ist dieser Anteil null.
Gesamtbetrachtung:
da die Körperfläche von oben betrachtet (Punkt 1) sehr viel kleiner ist als die Körperfläche von vorne (Punkt 2) dürfte die Regenmenge aus Punkt 1 wesentlich kleiner sein als die aus Punkt 2, d.h. die Regenmenge ist nahezu konstant, mit einer Tendenz zu weniger beim schnelleren Laufen.
Andreas
Verfasst: 10.05.2005, 11:32
von GAB64
Aber im Grunde genommen ist die Wassermenge, die von oben kommt, ja die gleiche.
D.h. wenn beide gleiches Tempo haben, bekommen beide die gleiche Wassermenge ab. Da der eine aber weniger Zeit im Regen verbringt, bekommt er auch weniger ab.
Vielleicht gibt es beim Naßwerden ja auch eine "gefühlte" Nässe und der Läufer fühlt sich einfach nasser, weil durch das höhere Tempo die Aufprallgeschwindigkeit der Regentropfen höher ist.
Oder so...
Gruß
Gaby
Verfasst: 10.05.2005, 11:41
von Van
GAB64 hat geschrieben:Aber
@gab64: worauf bezieht sich dein 'aber'?
Verfasst: 10.05.2005, 11:48
von GAB64
Van hat geschrieben:@gab64: worauf bezieht sich dein 'aber'?
Das bezieht sich auf mein vorhergehendes Posting, in dem ich der Meinung war, der Läufer wird mehr nass.
Ich hätte es kenntlich machen sollen...
Und das "im Grunde genommen" kann im Grunde genommen auch weg...
Gaby
Verfasst: 10.05.2005, 12:19
von Laufer
Hm irgendwann ist nassmax erreicht, man kann einfach nicht nasser werden, weil das Wasser dann einfach runterläuft.
Jetzt kommt es drauf an, wie schnell der Läufer im Ziel ist, ob er schon nassmax erreicht hat.......
Weniger nass, wenn man schneller laeuft.
Verfasst: 10.05.2005, 12:26
von ET
Als Jugendliche hatte ich einen Abo auf ein populair wissaenschaftliches Heftchen namens "Archimedes". Genau diese Frage wurde auch mal in einen Artikel behandelt. Allerdings ging es da um Fahrradfahren und nich ums Laufen.
Das Ergebnis duerfte aber aehnlich sein. So weit wie ich mich erinnern kann war es: man wird weniger nass, wenn man schneller laeuft.
Verfasst: 10.05.2005, 13:18
von Tell
hmmm
function nass return feucht is
menge, feucht : float := 0.0;
begin
for i in 1 .. N loop
menge := rho*(4*pi/3)*r(i)^3;
feucht:= feucht + menge*BMI*v(i);
end loop;
end nass;
oder so ähnlich ...
Verfasst: 10.05.2005, 13:25
von Bocksbeutelente
Verfasst: 10.05.2005, 13:30
von GAB64
Ich hab das was gefunden, vielleicht beantwortet das ja die Frage.
http://www.zeit.de/stimmts/1998/1998_21_stimmts
Gaby
Verfasst: 10.05.2005, 14:58
von abspecklaufbaer
DAs ist wohl des Rätsels Lösung.
Verfasst: 10.05.2005, 15:08
von brickmaster
Hmm, das ist so ziemlich das, was ich auch geschrieben habe. 40% Unterschied erscheinen mir allerdings ziemlich viel...
Andreas
Verfasst: 10.05.2005, 15:47
von BadGirl
jetzt wo ich die lösung kenne, fällt es mir ein :
logisch!!!! denn wenn man mit dem CABRIOLET durch den regen fährt
muss man das verdeck auch nicht schliessen, wenn man schnell genug fährt
lieben gruss vom bösen mädel
hmmmmmmmmmmmmm.... aber da fällt mir gerade ein
beim motorradfahren stimmt meine/die these aber nicht....oder

Verfasst: 10.05.2005, 15:53
von M@x
VulcanBadGirl hat geschrieben:jetzt wo ich die lösung kenne, fällt es mir ein :
logisch!!!! denn wenn man mit dem CABRIOLET durch den regen fährt
muss man das verdeck auch nicht schliessen, wenn man schnell genug fährt
Und wenn du schnell genug läufst und den Mund offen lässt ersparst du dir die Trinkflasche

Verfasst: 10.05.2005, 17:08
von mr-matze
M@x hat geschrieben:
Voraussetzung: Windstille
Richtig interessant wird es erst, wenn man auch Gegen- und Rückenwind betrachtet ...
Grüße, ein Physiker :-)
Verfasst: 10.05.2005, 17:52
von Martinwalkt
Wer bei Regen drinnen läuft wird weniger weil gar nicht nass....
Martin
Auflösung
Verfasst: 10.05.2005, 21:25
von M@x
Hi,
Gratuliere, am besten hat es andreas (Brickmaster) getroffen,
ein Mann mit physikalischem Hausverstand

und Wolfagang56 hat dann sogar noch meinen Link entdeckt
http://www.astro.univie.ac.at/~strv/Puzzle/oldpuzzle24.html
Und Gaby hat noch einen Link gefunden
http://www.zeit.de/stimmts/1998/1998_21_stimmts
der aber zum gleichen Resultat kommt.
angeregt wurde ich schließlich durch
"60 Sekunden für die Physik":
Wird man bei Regen weniger nass, wenn man läuft? Gestaltung: Franz Simbürger (Franz Embacher, Institut für theoretische Physik, Universität Wien) in Ö1.
Prof. Embacher ist aber scheinbar Läufer und Praktiker, denn er meint, daß der errechnete Vorteil , daß man weniger naß wird beim Laufen, durch die vergrösserte horizontale Oberfläche, die beim Laufen ja nicht nur aus Kopf und Schultern besteht, sondern zusätzlich durch angehobenen Oberschenkel, das hinten "weggeschleuderte" Wadl und schließlich der abgewinkelte Unterarm ziemlich neutralisiert wird.
Um trockener zu bleiben, müsste man also einen eigenen
Regenlaufstil
entwickeln: für die Armhaltung haben wir japanische Läuferin als Vorbild (erinnert sich noch wer an den Laufstil mit herunterhängenden Armen) bei den olympischen Spielen und die Schritte müssten Trippelschritte sein und nicht mehr ausholen als ein Fußgänger
Verfasst: 11.05.2005, 02:17
von marathonmann
M@x hat geschrieben:Um trockener zu bleiben, müsste man also einen eigenen
Regenlaufstil
entwickeln: für die Armhaltung haben wir japanische Läuferin als Vorbild (erinnert sich noch wer an den Laufstil mit herunterhängenden Armen) bei den olympischen Spielen und die Schritte müssten Trippelschritte sein und nicht mehr ausholen als ein Fußgänger
Also Straßenfeile (Greifscher Ausdruck) mit herunterhängenden Armen.