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Überforderung beim Lauftraining

Verfasst: 14.06.2005, 20:34
von Horst65
Nach dem ich nun weiß, daß die Ermittlung der HFmax nach der Formel 220 - Lebensalter (65) nicht richtig ist (bei mir dann 155), habe ich beim Training festgestellt, das ich mich selbst bei einer HFmax von 162 noch gut fühle. Das heißt, ich habe bei dieser Belastung mein Herz als Organ noch nicht gefühlt. Bei HF = 162 müßte ich mich theoretisch schon überfordern. Ich denke, daß mein bisher 15-jähriges Lauftraining mit Wettkämpfen (26 Marathons) trotz 5-jähriger Pause der Grund dafür sein wird, daß ich mich auch noch bei 162 Puls gut fühle. Wie zeigt sich denn eigentlich eine Überforderung? Da müßte mir doch die Puste ausgehen und ich nach Luft schnappen wie ein Karpfen. Oder sehe ich das falsch? Da ich mein Lauftempo noch weiter steigern kann, ohne außer Atem zu kommen, werde ich trotz meines Alters sicher noch höhere Werte für die HFmax messen. Wer hat Erfahrung mit Überforderung? :rolleyes:

Verfasst: 14.06.2005, 21:22
von Charly
Hallo Horst
Die HF Max kann nicht trainiert werden, das ist praktisch eine feste Größe, die sich nur mit dem Alter nach unten bewegt.
Bei dir wird es so sein, dass du einen höheren Maximalpuls hast, als diese komische Formel. Kann ja schlecht sein, dass du dich knapp unter HF max so gut fühlst. Möglich, dass dein Maxpuls bei 185 ist. Kann dir aber keiner sagen, muss man ausprobieren, wobei ich die Feststellung des Maxpulses nicht sonderlich wichtig finde :)

Verfasst: 14.06.2005, 21:24
von RioLouco
Ich empfehle Dir einfach mal ein paar Tests zum Thema HFmax durchzuführen... findest Du hier.

Die Formel kannst Du vergessen (suche unter HFmax hier im Forum). Gerade bei älteren Menschen mit viel Training sieht das ganz anders aus.

Nach einem schnellen 2000 m Intervall mit Endspurt ist JEDER kaputt, und das ist dann nahe der Überforderung. Aber auch dieses Training muss manchmal sein. :sabber:

Übertraining, das bei zu vielen intensiven Trainingstagen auftritt, hat damit nichts zu tun und ist ein anderes Thema.

Die HFmax hat für mich mit Überforderung erstmal nicht viel zu tun. :gruebel:

Verfasst: 15.06.2005, 10:53
von myway
Hallo Horst,
vergiss die Formel. Du musst Deinen HFmax-Wert selbst herausfinden!

Da gibt es die Möglichkeit des Intervallsprints. Dann nimmst Du einfach den höchsten Wert. Oder Du machst mal einen 10 km Wettkampf und läufst den volle Pulle. Da kommst Du mit Sicherheit auch Deinem max. Puls sehr nahe.

Wenn Du eine geeignete Pulsuhr hast, die den durchschnittlichen Pulswert anzeigst, nimmst Du diesen Wert bei einem Wettkampf über 10 km und teilst durch 0,9, denn einen 10k-Wettkampf läuft man so bei 90% HFmax. Nimm einfach den höheren Wert von beiden (90% des Durchschnittspulses oder halt den maximal Puls des Laufes).

Dein Training kannst Du dann darauf aufbauend in verschiedenen Pulskategorien durchführen, z.B. lang+langsam mit 70% HFmax. Wieviele Trainigs-km in welcher Pulskategorie gelaufen werden sollten, hängt von Deinem Fitnesszustand, deinen persönlichen Zielen usw. ab.

Ich kann dir dazu ein Buch empfehlen: "So einfach ist Fitness" ISBN: 3499610248 für 9,90 Euro bei Amazon.

Viel Erfolg!

Verfasst: 15.06.2005, 12:53
von Andi_Fant
Hi Horst,
noch eine Ergänzung: HFmax Test nur durchführen, wenn Herz-Kreislaufsystem nachweislich 100% in Ordnung ist. Mit 65 ist das ja nicht unbedingt mehr selbstverständlich. Also bitte vorher checken lassen, falls noch nicht erfolgt.

Der sicherste Weg wäre ansonsten ein Belastungs-EKG beim Kardiologen mit Ausbelastung. Wenn dieses Belastungs-EKG auf dem Fahrrad-Ergometer durchgeführt wird, kann man auf den Rad-Maximalpuls ungefähr 6-8 Schläge draufzählen, um den Lauf-Maximalpuls zu ermitteln.

Ich habe -- als Tribut an mein Alter (42) -- dieses Jahr solch ein Belastungs-EKG machen lassen. Das Ergebnis war beruhigend und gibt mir u.a Kraft und Motivation, weil damit die Angst vor einer eventuellen Überlastung weg ist.

Gruss
Andreas

Verfasst: 15.06.2005, 13:31
von neppomuk72
Hallo !

Ich (32) werde wohl auch den Arzt meines Vertauens aufsuchen und wie Andreas schreibt ein Belastungs-EKG machen. Wenn der Arzt dann grünes Licht gibt läuft man doch um so motivierter.

Sportliche Grüße
Neppo

Verfasst: 15.06.2005, 13:33
von kitty
neppomuk72 hat geschrieben:Hallo !

Ich (32) werde wohl auch den Arzt meines Vertauens aufsuchen und wie Andreas schreibt ein Belastungs-EKG machen. Wenn der Arzt dann grünes Licht gibt läuft man doch um so motivierter.

Sportliche Grüße
Neppo
warum denn mit anfang 30 ein belastungs-ekg??? für was soll das denn gut sein?

Verfasst: 15.06.2005, 13:40
von neppomuk72
kitty hat geschrieben:warum denn mit anfang 30 ein belastungs-ekg??? für was soll das denn gut sein?

1. habe ich leichte herzrythmusstörungen
2. nach der sache von stuttgart (einer der verstorbenen läufer war 28) erscheint es mir sinnvoll sich von nem arzt das ok zum laufen zu holen
3. möchte ich gerne wissen wo mein max. puls liegt

Verfasst: 15.06.2005, 13:44
von kitty
neppomuk72 hat geschrieben:1. habe ich leichte herzrythmusstörungen
2. nach der sache von stuttgart (einer der verstorbenen läufer war 28) erscheint es mir sinnvoll sich von nem arzt das ok zum laufen zu holen
3. möchte ich gerne wissen wo mein max. puls liegt
achso du hast herzrythmusstörungen, dann ist es was anderes

ich bezweifle aber , dass dir dein arzt deinen max.puls einfach so sagen kann. ärzte lassen einen nicht bis zur maximalen belastung laufen, schon gar nicht, wenn wer herzrythmusstörungen hat.
wird der test auf dem fahrrad oder dem laufband gemacht.

Verfasst: 15.06.2005, 13:46
von MoniImLaufrausch
Hallo,

@neppomuk72: ich bin 30 und habe auch leichte Herz-Rhythmusstörungen... Ich denke noch nicht an ein Belastungs_EKG.

Jeder muss das selbst für sich entscheiden; aber ich würd mich da nicht verrückt machen lassen (Tod in Stuttgart...).

Liebe Grüße
Monika

Verfasst: 15.06.2005, 14:31
von neppomuk72
Hi !

@kitty: ich denke auf dem fahrrad

@moni: ich mach mich nicht verrückt, aber ich denke (siehe eintrag von andreas) man ist motivierter wenn man grünes licht vom arzt bekommt bzw. weiss wann die belastungsgrenze erreicht ist.

sportliche grüße
neppo

Verfasst: 15.06.2005, 14:42
von MoniImLaufrausch
Hi,

@neppomuk72: Lauferfahrung seit ein paar Monaten und schon solche Ergebnisse (ich hab mal in Dein Profil gespickt!). Wow! Respekt!

Ja, zur Ermittlung der optimalen Belastungsgrenze ist es bestimmt hilfreich. Bestimmt kann man damit sein Training noch zielgerichteter ausrichten.

Liebe Grüße
Monika

Verfasst: 15.06.2005, 14:51
von neppomuk72
MoniImLaufrausch hat geschrieben:Hi,

@neppomuk72: Lauferfahrung seit ein paar Monaten und schon solche Ergebnisse (ich hab mal in Dein Profil gespickt!). Wow! Respekt!

Ja, zur Ermittlung der optimalen Belastungsgrenze ist es bestimmt hilfreich. Bestimmt kann man damit sein Training noch zielgerichteter ausrichten.

Liebe Grüße
Monika


hallo moni !

lieben dank für das kompliment. :küssen: hab auch hart dafür trainiert. bin aber selbst etwas überrascht von mir dass ich das nach so "kurzer" zeit geschafft habe zumal ich bis ende september ´04 so gut wie keinen sport gemacht habe.

das mit der belastungsgrenze und das damit verbundene optimalere training ist auch ein grund der untersuchung.

liebs grüßle
neppo

Verfasst: 15.06.2005, 15:07
von MoniImLaufrausch
Hi,

@neppomuk72: bitte, gerne geschehen! :daumen:

Bin ein bischen neidisch :nick:

Liebe Grüße
Monika

Verfasst: 16.06.2005, 14:55
von Renn-Schnecke
Der Rennsteiglauf ist zwar schon in 11 Monaten, aber Du mußt es trotzdem nicht mit dem Training übertreiben :wink: Dein Enkel will auch noch was von Dir haben ....

Verfasst: 16.06.2005, 15:47
von Wolfgang56
Hallo Horst,

nach 56 Jahre andauernder Unsportlichkeit habe ich vor einem Jahr mit dem Laufen begonnen. Also ist bei mir im Gegensatz zu deiner Historie keine langjährige Sporterfahrung vorhanden.
In diesem Jahr habe ich nun an 8 Volksläufen im Rahmen des Nordhessencup (unter ferner liefen) teilgenommen. Wegen Unfähigkeit "auf den Körper zu hören" kontrolliere ich mich dabei auf den ersten Kilometern mit einer Pulsuhr.
Resultat: HFmax bei 2 Läufen 183 und durchschnittlicher Puls 165. Bei den anderen Läufen waren beide Werte etwas geringer. Unterhalten kann ich mich dabei allerdings nicht mehr. Meist könnte ich aber danach noch weiterlaufen, also anscheinend habe ich mich nicht ganz ausbelastet.
Die vielzitierte Berechnungsformel liegt in meinem Alter aber offensichtlich total daneben. Das Beste scheint zu sein, sie einfach zu ignorieren oder als Unsinn abzutun.

Weiterhin viel Spaß beim Laufen

Wolfgang

Überforderung biem Lauftraining

Verfasst: 16.06.2005, 20:56
von Horst65
Hallo Wolfgang!
Vielen Dank für Deine Hinweise. Noch ein Lauffreund, der das ganze Thema richtig betrachtet. Zu einem Kardiologen brauche ich nicht zu gehen, denn der würde einer Ausbelastung auf dem Ergometer ohnehin nicht zustimmen. Also werde ich die Pulsuhr nicht mehr so wichtig nehmen. :)

Viel Spaß und Erfolg beim Lauftraining wünscht Dir Horst65